Tröger, Hans

 

* 29. August 1896, Plauen in Sachsen

† 21. Januar 1982, Schwangau (Allgäu)

 

Hans Tröger trat am 1. Mai 1915 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Fabrikbesitzers kam dabei zum Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9. Im 1. Weltkrieg wurde er im Truppendienst als Zugführer und Kompanieführer in seinem Bataillon eingesetzt. Am 30. Mai 1916 wurde er beim Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag festgelegt. 1917/18 wurde sein Patent auf den 10. Mai 1915 vordatiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Im Herbst 1919 wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1916 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt in das Reiter-Regiment 3 übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er weiter zu diesem. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 3. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Anfänglich wurde er die ersten Jahre als Eskadronoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann beim Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment in Rathenow eingesetzt. Im Sommer 1925 wurde er bei diesem zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Als solcher wurde er dann in die 2. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment ebenfalls in Rathenow versetzt. 1926/27 wurde er dann in die Ausbildungs-Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment ebenfalls in Rathenow versetzt. Im Frühjahr 1928 gehörte er dann zur 3. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stendal. Bei dieser wurde er auch noch im Frühjahr 1929 verzeichnet. 1929/30 wurde er dann als Nachfolger von Oberleutnant Hasso von Manteuffel zum Regimentsadjutant vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment in Rathenow ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Am 1. Dezember 1932 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 19. Oktober 1933 hat er Sigrid von Destion geheiratet. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Eskadronchef zur neuen Kraftfahr-Abteilung Wünsdorf der Kraftfahr-Kampf-Brigade nach Wünsdorf. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 in den Stab der neuen Aufklärungs-Brigade versetzt. Bei diesem wurde er am 1. August 1936 zum Major befördert. Im Oktober 1937 wurde er dann in das Reichskriegsministerium (RKM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt bei der Inspektion der Panzertruppe und Heeresmotorisierung (In 6) eingesetzt. Dieser gehörte er dann auch noch nach der im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre erfolgten Umbenennung vom RKM zum Oberkommando des Heeres (OKH) an. Am 10. November 1938 wurde er dann in die Inspektion der Kavallerie (In 3) versetzt. Am 30. November 1938 wurde er dann zum Adjutant beim Höheren Kavallerieoffizier beim Chef der Schnellen Truppen im OKH ernannt. Damit unterstand er jetzt Oberst Wolfgang Freiherr von Waldenfels. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er weiter im OKH eingesetzt. Am 1. Dezember 1939 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur vom Kradschützen-Bataillon 3 ernannt. Dieses Bataillon führte er im Frühjahr 1940 im Verband der 3. Panzer-Division im Westfeldzug. Im Juni 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Kradschützen-Bataillon 64 ernannt. Als solcher führte er es dann im Frühjahr 1941 in den Balkanfeldzug. Danach wurde er am 1. Juni 1941 zum Oberst befördert. Sein Bataillon führte er dann im Sommer 1941 im Ostfeldzug im Verband der 14. Panzer-Division beim Angriff auf Südrussland. Am 15. November 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. Dezember 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Schützen-Regiment 103 ernannt. Auch dieses führte er bei der 14. Panzer-Division im Südabschnitt der Ostfront. Im Jahr 1942 gab er sein Kommando über sein Regiment ab und entging damit der Einkesselung von Stalingrad. Dafür wurde er zum Kommandeur der Abteilungsführerschule in Paris ernannt. Gleichzeitig führte er anscheinend auch die Kompanieführerschule in Versailles. Anfang November 1942 gab er sein Kommando an Oberst Rudolf Freiherr von Waldenfels ab. Die Führung der Kompanieführerschule übernahm Oberstleutnant Bernhard Sauvant. Er wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 30. November 1942 wurde er mit der Führung der 27. Panzer-Division beauftragt. Er übernahm diese Führung dann Anfang Dezember 1942 von Oberst Helmut Michalik. Die Division führte er jetzt im Südabschnitt der Ostfront. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Er behielt dieses Kommando dann bis Ende Januar 1943. Am 26. Januar 1943 gab er seine Führung nur wenige Wochen vor der Auflösung seiner 27. Panzer-Division an Oberst Joachim von Kronhelm ab. Danach wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Ende Februar 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Schulen für Panzertruppen ernannt. Im November 1943 gab er diesen Posten an Generalmajor Bruno Ritter von Hauenschild ab. Er wurde dafür am 20. November 1943 zum Kommandeur der 25. Panzer-Division ernannt. Er übernahm damit die Nachfolge von Generalleutnant Adolf von Schell im Südabschnitt der Ostfront. Als seine Division im Februar 1944 schwer angeschlagen wurde, gab er seine Führung an Oberst Kurt Treuhaupt ab. Er wurde dafür mit der Führung der 17. Panzer-Division beauftragt. Im Frühjahr 1944 führte er die Division bei Kamenez-Podolsk. Zum 1. April 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am gleichen Tag wurde ihm auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 10. Mai 1944 gab er sein Führung über die 17. Panzer-Division ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 25. Mai 1944 wurde er dann zum Kommandeur der 13. Panzer-Division ernannt. Diese führte er jetzt im Raum Kischinew. Seine Division wurde dann Ende August 1944 zerschlagen. Er konnte sich zwar mit einigen seiner Soldaten noch über die Donau retten, wurde dort aber von den Bulgaren interniert. Anfang September 1944 wurde er dann an die Rote Armee übergeben. Diese verschleppten ihn dann nach Russland. Dort blieb er dann über 11 Jahre in Gefangenschaft. Anfang Oktober 1955 wurde er dann wieder in die Heimat entlassen.

 

Ritterkreuz (1. April 1944)