Vogt, Ludwig Wilhelm August

 

* 10. März 1873, Kaiserslautern

† 8. August 1957, Berlin-Wilmersdorf

 

 

Ludwig Vogt war der Sohn des in Heidelberg verstorbenen Pfarrers aus Kaiserslautern August Vogt und dessen Ehefrau Susanne Sophia, geborene Wernher. Er trat Anfang 1891 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11. In diesem wurde er am 18. August 1891 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Mai 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 6. Batterie seines Regiments in Fritzlar eingesetzt. Im Frühjahr 1895 gehörte er in gleicher Funktion zur 7. Batterie seines Regiments in Kassel. Am 14. Februar 1896 wurde er zum Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. Dort wurde er die nächten Jahre bei der 1. Batterie als Batterieoffizier verwendet. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 folgte die Versetzung zum 4. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 66. An diesem Tag wurde er für seine Generalstabsausbildung auch an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Am 14. September 1900 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Am 11. Februar 1904 heiratete er die über elf Jahre jüngere Magdalena Hartwiga Henriette Rosalie Karoline Thon, Tochter des Versicherungsdirektors Paul Christian Thon, in Groß Lichterfelde. Nach dem Abschluß an der Kriegsakademie wurde er bei der 2. Batterie vom 4. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 66 in Neubreisach eingesetzt. Am 11. Februar 1904 hatte er Magdalena Henriette Karoline Thon geheiratet. Am 1. Oktober 1904 wurde er wieder zum Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog versetzt. Dort wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 6. Batterie eingesetzt. Am 12. August 1905 wurde sein Sohn Hans August Paul Friedrich Vogt in Jüterbog geboren. Am 13. Februar 1906 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Kronbiegel-Collenbusch zum Adjutant bei der Feldartillerie-Schießschule ernannt. Am 13. September 1906 wurde er in dieser Funktion zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 21. März 1908 mit Wirkung vom 1. April 1908 als aggregiert zum Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant der Feldartillerie-Schießschule in Jüterog wurde Hauptmann Schumann. Am 10. April 1908 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Kettler zum Chef der 1. Batterie vom Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46 in Wolfenbüttel ernannt. Am 22. März 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1912 als Lehrer zur Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. Seine 1. Batterie in Wolfenbüttel übernahm ebenfalls wieder Hauptmann Schumann. Ende März 1912 erhielt er auch die Erlaubnis zur Anlegung des Ritterkreuzes des Königlich Dänischen Danebrog-Ordens. Ende September 1912 wurde ihm der Rote Adler-Orden vierter Klasse verliehen. Am 19. Juli 1913 wurde er mit Wirkung vom 15. August 1913 zur Dienstleistung zum Kriegsministerium nach Berlin kommandiert. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 von seiner Dienststellung als Lehrer an der Feldartillerie-Schießschule enthoben und trat unter Belassung in dem Kommando zur Dienstleistung beim Kriegsministerium auf den Etat vom Kriegsministerium über. Ab dem 18. Oktober 1913 wurde er unter Beförderung zum Major in das Kriegsministerium nach Berlin versetzt. Während des Ersten Weltkrieges war er Batterie-Chef, Abteilungs-Kommandeur und ab dem 21. Januar 1917 Kommandeur des 1. Großherzoglich Hessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 25. Ab dem 16. August 1918 war er dann Abteilungschef im Kriegsministerium. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er anfangs weiter als Abteilungsleiter im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin eingesetzt. Am 16. Juni 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Chef des Stabes der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) ernannt. Im Winter 1921/22 folgte seine Beförderung zum Oberst. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1921 festgelegt. Am 1. Oktober 1922 wurde er als Nachfolger von Oberst Max Föhrenbach zum Kommandeur vom 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 31. Juli 1925 schied er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Sein Nachfolger als Kommandeur vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment wurde Oberst Georg Hartig

Spätestens ab dem Jahr 1929 wohnte er in der Holsteinische Straße 28 in Berlin-Wilmersdorf und hatte die Telefonnummer H 2 Uhland 1426. Im Jahr 1931 war er Gründer und auch erster Vorsitzender der Geländesport-Verbände-Arbeitsgemeinschaft. Ab 1932 war seine Telefonnumer die H 7 Wilmersdorf 1426. Später war er noch Vorsitzender des Bundes Jungdeutschland (BJD). Am 1. November 1938 wurde er für die Wehrmacht zur Verfügung gestellt. Er erhielt aber anscheind kein neues Kommando mehr. Er wohnte damals noch immer in der Holsteinische Straße 28 in Berlin-Wilmersdorf und hatte inzwischen die Telefonnummer 871426. Sein Sohn Hans Vogt beendete den 2. Weltkrieg als Oberst und Kommandeur vom Volks-Artillerie-Korps 404. Seine Ehefrau Magdalena starb kurz nach Ende des Krieges am 6. Juli 1945. Er selbst hatte ab 1954 wieder unter der Adresse Holsteinische Straße 28 in Berlin-Wilmersdorf die Telefonnummer 876638. 

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945. Osnabrück 1991
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924