Weber Pascha, Erich Paul

 

* 12. September 1860, Kamen (Kreis Hamm/Westfalen)

† 29. Oktober 1933, Berlin-Schmargendorf

 

 

Erich Weber war der Sohn vom Premierleutnant a.D. Kaspar David Emmerich Weber und dessen Ehefrau Mathilde, geborene Langwische. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 15. April 1878 als außeretatmäßiger Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er gehörte zur 4. Ingenieur-Inspektion. Sein Vater starb am 28. Dezember 1878 in Gütersloh. Am 1. Oktober 1878 wurde er Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Ab dem Herbst 1881 wurde er von der 4. Ingenieur-Inspektion als Kompanieoffizier der 4. Kompanie vom Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7 in Deutz zugeteilt. Im Jahr 1882 gehörte er als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie dieses Bataillons. 1883 und 1884 gehörte er als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie vom Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7 in Deutz. Ab 1885 wurde er für mehrere Jahre von der 4. Ingenieur-Inspektion zum Fortifikationsdienst bei der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein eingeteilt. Er galt als Festungsspezialist. Er hat am 19. Juni 1886 die fast fünf Jahre jüngere Bertha Natalie Walther, Tochter des Deutzer Fabrikbesitzers Wilhelm Walther, in Deutz am Rhein geheiratet. Am 9. November 1886 wurde sein Sohn Ernst Weber in Sieglar geboren. Dieser starb bereits am 20. Januar 1887 als Pflegekind ebenfalls in Sieglar. Während der Zeit bei der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein wurde er am 1. Aprl 1887 zum Premierleutnant befördert, sein Patent wurde dabei auf den 22. März 1887 datiert. Am 13. November 1887 wurde seine Tochter Olga Mathilde Alwine Maria Weber in Koblenz geboren. 1889 wurde er bei gleichbleibender etatmäßiger Einteilung zur technischen Hochschule in Berlin kommandiert. Nach der Kommandierung wurde er 1892 als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz eingesetzt. Am 30. Juni 1892 wurde sein Sohn Erich Wilhelm Wather Arthur Weber in Koblenz geboren. Am 18. Oktober 1892 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er als Nachfolger von Hauptmann Engstfeld zum Chef der 4. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz ernannt. Seine Tochter Olga Mathilde Alwine Maria Weber starb bereits am 15. Mai 1893 in Koblenz. Am 10. Dezember 1893 wurde seine Tochter Ingeborg Ilse Meta Wilhelmina Weber in Koblenz geboren. Nach etwa zwei Jahren als Kompaniechef wurde er für mehrere Jahre zur 3. Ingenieur-Inspektion versetzt und gleichzeitig auch Mitglied vom Ingenieur-Komitee in Berlin. Sein Nachfolger als Chef der 4. Kompanie wurde Hauptmann Schickert. Sein Sohn Fritz Alwin Rolf Weber wurde am 9. Juni 1897 in Deutsch-Wilmersdorf geboren. Die Familie wohnte damals in der Eislebenerstraße 5 in Deutsch-Wilmersdorf. Ab 1898 wurde er zusätzlich auch noch als Examinator bei der Ober-Militär-Examinations-Kommission eingesetzt. 1900 wurde er als Hauptmann beim Stabe zum Stab vom Pionier-Bataillon Nr. 20 nach Metz versetzt. Dort erhielt er seine Einweisung als Bataillonskommandeur. Am 1. April 1902 wurde er dort auch zum Major ohne Patent ernannt. Er wurde als solcher als Nachfolger von Major Rhenius Kommandeur vom Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 in Harburg ernannt. Sein Patent als Major hat er am 18. April 1903 erhalten. Am 14. April 1907 gab er sein Kommando über das Bataillon an Major Hagenberg ab. Dafür wurde er an diesem Tag zur 4. Ingenieur-Inspektion versetzt und von dort als Ingenieur-Offizier vom Platz in der neu geschaffenen Stelle Metz West eingesetzt. Als solcher wurde er am 22. März 1910 zum Oberstleutnant befördert. Im gleichen Jahr starb auch seine Mutter. 1912 wurde er zur 2. Ingenieur-Inspektion als Inspekteur der 4. Festungs-Inspektion in Thorn versetzt. Dieser unterstanden die Festungen in Breslau, Glatz, Neiße und Thorn. Als solcher wurde er am 19. November 1912 zum Oberst befördert. Als solcher wurde er als Nachfolger von Oberst Friemel zum Kommandeur vom Kommando der Pioniere XV. Armeekorps in Straßburg im Elsaß bei der 3. Pionier-Inspektion ernannt. Er trug jetzt die Uniform des 1. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 15. Am 8. Dezember 1913 wurde er in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt. Sein Nachfolger in Straßburg wurde Oberst Müller. Er selbst durfte die Uniform vom Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 weiter tragen.

Er trat im Rahmen der Deutschen Militärmission unter Liman von Sanders in die Osmanische Armee über. Er begann im Osmanischen Reich unter Admiral von Usedom im Auftrag des osmanischen Kriegsministers mit der Verstärkung der Küstenbefestigungen an den Dardanellen. Sein Sohn Erich Weber ist als Leutnant im Garde-Pionier-Bataillon am 6. Oktober 1914 in Hébuteme in Frankreich gefallen. Im Frühjahr 1915 wurde er als Kommandierender General des XV. Armeekorps der osmanischen Armee eingesetzt. Bereits wenige Tage nach Beginn des Gallipoli-Feldzuges bewährte er sich als Truppenführer auf der asiatischen Seite der Meerenge bei Kum Kale und wurde zum Befehlshaber der Südgruppe ernannt Für seine Leistungen wurde er durch Sultan Mehmed V. mit dem Titel eines Paschas geehrt. Nach einem Zerwürfnis mit Liman von Sanders wurde Weber am 8. Juli 1915 als Befehlshaber der Südgruppe abgelöst. Er kehrte daraufhin nach Deutschland zurück, wo er Anfang Oktober 1915 eintraf. Er wurde mit einem Patent als Generalmajor vom 18. April 1915 wieder in die Preußische Armee aufgenommen und er befehligte im Herbst 1915 einige Wochen die 100. Infanterie-Brigade, mit der er an der Herbstschlacht in der Champagne teilnahm. Anfang 1916 war er im Vorfeld der Schlacht um Verdun an den Planungen zur Eroberung der Festung Verdun beteiligt. Im Jahr 1916 führte er Teile der 50. Infanteriedivision bei den Kämpfen um Verdun. Dabei gelang die Einnahme der Festung Vaux am 3. Juni 1916. Seine Tochter Ingeborg Weber hat am 26. Mai 1916 hat seine Tochter Ingeborg Weber den Oberleutnant zur See Karl Dönitz in Berlin-Friedrichshagen geheiratet. Der Erlaubnisschein war vom Sonderkommando der Kaiserlich Deutschen Marine in der Türkei. Anscheinend hatte sich das Paar 1915 dort auch kennengelernt und in Istanbul schon einmal geheiratet. Ende Juni 1916 übernahm er dann als Kommandeur die 9. Division. Die führte er dann bis zum Kriegsende im Jahr 1918. Nach dem Krieg wurde er 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er im Herbst 1919 zum Führer der Reichswehr-Brigade 6 ernannt. Unter Enthebung dieser Position wurde er am 11. Oktober 1919 mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 zum Inspekteur der Inspektion der Pioniere und Festungen (In 5) im Reichswehrministerium (RWM) ernannt. Die Führung der Reichswehr-Brigade 6 übernahm dafür Generalmajor von Borries. Als Nachfolger von Generalleutnant von Bernuth wurde er 1920 zum Befehlshaber vom Wehrkreiskommando II in Stettin ernannt. Diese Position hatte er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 inne. Als solcher wurde er am 16. Juni 1920 zum Generalleutnant befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde Generalleutnant Erich Weber Pascha am 1. Oktober 1920 zum Kommandeur 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Bereits am 15. Juni 1921 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm die Charakter als General der Infanterie verliehen. Sein Nachfolger wurde Generalmajor Hans Emil Freiherr von Hammerstein-Gesmold. Sein Sohn Fritz Weber hat im Jahr 1929 in Salzwedel geheiratet. Zuletzt lebte er in der Charlottenbrunner Straße 6 in Berlin-Schmargendorf. Er starb am Nachmittag des 29. Oktober 1933 im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Schmargendorf. Seine beiden Enkelsöhne aus der Ehe seiner Tochter sind im 2. Weltkrieg gefallen. 

  

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1878, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1878
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1879, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1879
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1880, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1880
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1881, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1881
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1882, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1882
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1883, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1883
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1884, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968