Weidinger, Wilhelm
* 12. September 1889, Schmalkalden in Thüringen † 14. Mai 1967, Heidelberg |
Wilhelm Weidinger war der Sohn des Kaufmanns Stefan Weidinger und dessen Ehefrau Therese, geborene Nakatenus. Am 7. September 1909 trat er als Fahnenjunker in das Hohenzollernsches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 ein. Bei diesem wurde er am 17. Mai 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 29. Januar 1909 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompaneoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments in Ulm an der Donau. Im Frühjahr 1912 gehörte er zur 11. Kompanie seines Regiments in Müllheim in Baden. Am 1. Oktober 1912 wurde er mit dem ganzen III. Bataillon seines Regiments zur Aufstellung des I. Bataillons an das Lothringisches Fußartillerie-Regiment Nr. 16 in den Elsaß abgegeben. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie in Müllheim in Baden eingesetzt. Am 1. Februar 1914 wurde er auf die Militärtechnische Akademie kommandiert. Bei Kriegsbeginn des 1. Weltkrieges wurde er Anfang August 1914 als Beobachtungsoffizier der Feste Istein eingesetzt. Am 18. März 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zum Stab der 7. Landwehr-Division versetzt. Am 22. März 1915 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Am 30. September 1915 wurde er Batterieführer der 4. Batterie des Reserve-Fußartillerie-Regiments 20. Am 11. Oktober 1915 wurde er zum Führer des Artilleriemeßtrupps 12 ernannt. Ab dem 26. März 1917 wurde er als stellvertretender Bataillonsführer eingesetzt. Am 22. März 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Ab dem 17. August 1918 war er Kommandeur vom Fußartillerie-Regiment Nr. 28. Nach dem Krieg trat er der Deutschen Schutz-Division bei und wurde dort als Batterieführer der 2. schweren Batterie eingesetzt und nahm an der Niederschlagung des Spartakistenaufstandes in Berlin teil. Am 1. Oktober 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und Batterieführer der 3. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiments 15. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er als Batteriechef noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 der Reichswehr-Brigade 15. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Chef der 8. Batterie in das 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment übernommen. Am 1. Dezember 1923 folgte die Kommandierung in den Stamm der Abteilung II der Artillerieschule Jüterbog. Etatmäßig gehörte er jetzt zur 9. Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Jüterbog. Ab dem 1. November 1924 diente er im Stab der II. Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda. Am 1. März 1925 wurde er zum Regimentsstab vom 5. Artillerie-Regiment am gleichen Standort versetzt. Am 4. August 1928 wurde er für kurze Zeit zur Schweizer Armee kommandiert. Am 1. Oktober 1928 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt im Heereswaffenamt (WaA) eingesetzt. Am 1. März 1931 folgte die Beförderung zum Major. Als solcher wurde er in der Ballistische und Munitionsabteilung (Wa Prw 1) beim Prüfwesen (Wa Prw) des HWA eingesetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Kommandeur der 7. (Bayerische) Fahr-Abteilung in Landsberg ernannt. Als aus dieser kurz darauf am gleichen Standort die Beobachtungs-Abteilung 4 gebilet wurde, blieb er weiterhin der Kommandeur. Im Jahr 1934 wurde seine Einheit zur Gebirgs-Fahr-Einheit umbenannt. Als Kommandeur dieser Abteilung wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Durch die Umbenennung seiner Abteilung bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur der Fahr-Abteilung Landsberg ernannt. Am 6. Juni 1935 heiratete er Ilse Wolff. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Beobachtungs-Abteilung 5 in Ulm ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 5 ernannt. Am 1. Februar 1937 wurde er dem Oberkommando des Heeres (OKH) als Offizier z.V. zugeordnet. Am 1. Oktober 1937 wurde er Abteilungschef im Heereswaffenamt. Er übernahm Abteilung für Meßwesen, Optik und Wetterkunde. 1938 wurde seine Abteilung zur Abteilung für Optik, Meßwesen und Heereswetterdienst umbenannt, er blieb auch weiterhin deren Leiter. Am 15. Juli 1940 wurde er zum Artillerie-Kommandeur 18 (Arko 18) ernannt. Am 1. Oktober 1940 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 23. Januar 1941 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte das Allgemeine Heeresamt (AHA). Am 1. Februar 1941 folgte seine Ernennung zum Inspekteur der Heeresflakartillerie im OKH. Am 1. Oktober 1942 wurde er als solcher zum Generalleutnant befördert. Am 15. Januar 1944 wurde er zum General der Flaktruppen des Heeres und Inspekteur der Heeresflakartillerie ernannt. Am 1. August 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Am 31. Dezember 1944 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953