Artillerie-Regiment 158

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom schweren Artillerie-Regiment 158 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Batterien der einzelnen Abteilungen wurden Anfang 1940 gestrichen und die jeweilige Abteilung wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab 1940
Regimentsstab 26444 26444
Stab I. Abteilung 12231 12231 A
1. Batterie 26519 12231 B
2. Batterie 26019 12231 C
3. Batterie 24029 12231 D
Stab II. Abteilung 25575 25575 A
4. Batterie 14587 25575 B
5. Batterie 02656 25575 C
6. Batterie 12042 25575 D
Stab III. Abteilung 07620 07620 A
7. Batterie 22697 07620 B
8. Batterie 02894 07620 C
9. Batterie 16738 07620 D
Stab IV. Abteilung 00558 00558 A
10. Batterie 14074 00558 B
11. Batterie 08472 00558 C
12. Batterie 25214 00558 D

Das Artillerie-Regiment 158 wurde am 26. August 1939 im Wehrkreis X aufgestellt. Die I. Abteilung wurde in Verden, im Wehrkreis X, aufgestellt. Die II. Abteilung wurde in Rendsburg, ebenfalls Wehrkreis X, aufgestellt. Das Regiment wurde nach der Aufstellung der 58. Infanterie-Division unterstellt. Vom 7. - 10. Oktober 1939 wurde das Regiment an die Mosel verlegt. Am 24. Oktober 1939 wurde es dann in die Festungsfront nordwestlich von Trier bei Wasserbillig - Metzdorf - Mesenich eingegliedert und unterstützte mit jeweils einer Batterie die Infanterie-Regimenter.

Am 29. Januar 1940 wurden die 2. und 10. Batterie vom Regiment zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 290 der 290. Infanterie-Division abgegeben und danach wieder ersetzt. Am 23. Januar 1940 verlegte das Regiment mit der Division auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf. Dort schieden die älteren Jahrgänge aus dem Regiment aus und wurden durch junge Rekruten ersetzt. Am 11. März 1940 verlegte das Regiment wieder nach Westen in den Raum Saarburg. Am 10. Mai 1940 unterstützte die III. und IV. Abteilung des Regiments den Angriff des Infanterie-Regiment 203 auf Stromberg. Nachdem Luxemburg-Stadt durchquert worden war, wurde am 22. Mai 1940 Arlon erreicht und die 68. Infanterie-Division bei Carignan - Mouzan - Vaux abgelöst. Hier bezog das Regiment die HKL am Nordufer der Maas und unterstützte mit seinen leichten Abteilungen weiterhin jeweils eines der Infanterie-Regimenter der 58. Infanterie-Division. Am 25. Mai 1940 wurde das Infanterie-Regiment 70 westlich der Maas durch die Division abgelöst, so dass die Divisions-Front folgendermaßen gegliedert war: links Infanterie-Regiment 209 westlich von Beaumont, dann Infanterie-Regiment 154 zwischen Beaumont und der Maas, dann Aufklärungs-Abteilung 158 und ganz rechts Infanterie-Regiment 220. Am 27. Mai 1940 begann der Angriff der Regimenter auf das Waldgebiet Bois d'Inor und das Dorf Inoir, welches genommen wurde. Am 30. Mai 1940 wurde das Regiment aus der Front genommen und durch Einheiten der 71. Infanterie-Division ersetzt.  Am 9. Juni 1940 begann der deutsche Angriff nach Süden. Die 58. Infanterie-Division hatte den Wald von Bais de La Vache zu nehmen, wurde aber unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Erst mit dem Rückzug der Franzosen am 11 Juni 1940 konnte die 58. Infanterie-Division den Vormarsch nach Süden antreten. Am 16. Juni 1940 wurde die Maas bei Dun-sur-Meuse überschritten, am 17. Juni 1940 Verdun erreicht und am 19. Juni 1940 Toul genommen. Im Anschluss daran nahm das Regiment an den Kesselkämpfen bei Toul teil. Nach der Kapitulation der französischen Armee wurde das Regiment bis zum 4. Juli 1940 nach Norden verlegt. Bei Longwy wurde Belgien erreicht. Das Regiment bezog bei Lüttich als Besatzungstruppe Unterkünfte. Im Dezember 1940 wurden der Stab der I. Abteilung mit der 2. und 5. Batterie vom Regiment zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 320 der 320. Infanterie-Division abgegeben. Diese Abgaben wurden danach wieder ersetzt.

Die I. Abteilung vom Regiment fungierte vom 5. Januar 1941 bis zum 15. Februar 1941 als Lehrtruppe an der Armee-Schießschule Sissonne. Am 21. April 1941 verließen erste Vorkommandos den Unterkunftsraum nach Osten, bald darauf folgte das gesamte Regiment. Bei Elbing, im Wehrkreis XX, wurde ausgeladen und Unterkunft bezogen. Am 8. Juni 1941 wurde dann weiter nach Osten in den Raum des Kurischen Haffs nach Ostpreußen verlegt. Das Regiment nahm ab dem 22. Juni 1941 am Vormarsch in Richtung Leningrad teil und nahm an den Kämpfen um Narwa und Kingisepp teil. Am 9. September 1941 wurde das Regiment kurzzeitig der 1. Infanterie-Division bei Wyssozkoje unterstellt, kehrte aber einen Tag später wieder zur 58. Infanterie-Division zurück und erreichte am 14. September 1941 den Raum Leningrad. Hier wurde es in die Belagerungsfront der 58. Infanterie-Division eingegliedert. 

Am 1. März 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und am 15. März 1942 gegen durchgebrochene russische Kräfte am Wolchow an der Rollbahn eingesetzt. Es gelang der 58. Infanterie-Division, im Zusammenwirken mit anderen Divisionen, die durchgebrochenen russischen Truppen einzukesseln. Diesen Truppen gelang am 27. März 1942 der Ausbruch aus dem Kessel, was beim Regiment schwere Verluste verursachte. Am 30. Mai 1942 trat das Regiment dann an, um die Infanterie-Regimenter bei der Beseitigung des entstandenen, 2 km breiten russischen Versorgungsstrang wieder abzuschneiden, zu unterstützen, was am nächsten Tag gelang. Es folgten schwere Kessel-Kämpfe, die erst mit der Vernichtung der eingeschlossenen russischen Truppen endeten. Anschließend wurde das Regiment in die Front am Oranienbaumer Kessel eingeschoben. Anfang Dezember 1942 wurde das Regiment nach Staraja Russa verlegt. Von hier aus wurde das Regiment in der schmalen Landbrücke des Kessels von Demjansk eingesetzt.

Bis zum Februar 1943 hatte das Regiment, aufgesplittet auf einzelne Kampfgruppen, schwere Kämpfe in diesem "Versorgungsschlauch" zu bestehen, bis der Kessel von Demjansk im Februar 1943 geräumt wurde. Bei Staraja Russa wurde das Regiment gesammelt und an den Ilmensee verlegt und am Westufer des Sees in die Abwehrfront eingegliedert. Vom 22. bis 25. März 1943 wurde das Regiment durch Luftwaffen-Einheiten ersetzt und mit der Bahn nach Krassnowardeisk verlegt. Am 1. April 1943 kam das Regiment bei Krassny an die Front, wo es mehrere russische Feindangriffe abschlagen musste. Am 5. April 1943 wurde der Stab der I. Abteilung mit der 4. Batterie zur Aufstellung der Artillerie-Abteilung 860 abgegeben und danach wieder ersetzt. Bei Krassny schlossen sich bis Juli 1943 Stellungskämpfe an. Am 24. Juli 1943 wurde das Regiment alarmiert und im Eiltransport in den Raum Mga transportiert. Hier hatte das Regiment den russischen Entsatzangriff auf Leningrad abzuwehren. Am 4. August 1943 trat das Regiment zum Angriff auf Medanja an. Der Angriff der 58. Infanterie-Division brach unter schweren eigenen Verlusten zusammen. Am 18. August 1943 traf das Regiment dann der russische Großangriff. Die russischen Angriffe konnten abgeschlagen werden. Bis September 1943 lag das Regiment hier in schweren Stellungskämpfen. Im September 1943 wurde das Regiment dann an den Oranienbaumer Kessel in die Etappe verlegt. Am 2. Oktober 1943 wurde das Regiment dann mit der Bahn nach Newel verlegt. Bei Pustlschka, Sabelje und Majewo wurde das Regiment ausgeladen. Am 6. Oktober 1943 trat das Regiment zum Angriff auf das von der Roten Armee eroberte Newel an. Der Angriff musste aber in schwerem Feuer abgebrochen werden. Nach einer relativ ruhigen Zeit hatte das Regiment vom 16. bis zum 19. Dezember 1943 in diesem Raum schwere Abwehrkämpfe zu bestehen. Zum Jahreswechsel 1943/44 begann das Absetzen des Regiments nach Norden.

Die schweren Abwehr- und Rückzugskämpfe dauerten bis Mitte Januar 1944 und endeten im Raum Ssweblo-See. Hier konnte das Regiment etwas verschnaufen, bevor es Ende Januar im Eilmarsch nach Pleskau verlegte, um dort die Rückzugsstraße Luga-Pleskau zu sichern. Nördlich von Pljassa und Strugi-Krassyje kam es dabei zu schweren Waldgefechten. Die 58. Infanterie-Division wurde eingekesselt und musste sich in Kampfgruppen unterteilt freikämpfen. Im Raum Wesenberg wurde das Regiment gesammelt und aufgefrischt. Die Radfahr-Kompanie des Regiments wurde im Februar 1944 aufgelöst. Bereits im Februar 1944 wurde das Regiment wieder eingesetzt. Das Regiment kam nach Reval, und diente dort verschiedenen Divisionen als Reserve-Einheit. Am 17. Juli 1944 wurde das Regiment mit der Eisenbahn nach Dünaburg verlegt und marschierte von dort in Richtung Rokiskis. Nach kurzem, schweren Kampf kann der Ort erobert werden. Ab 25. Juli 1944 grub sich das Regiment hier zur Verteidigung ein. Doch am 7. August 1944 musste der Ort wieder geräumt werden und sich nach Westen in Richtung Friedrichstadt zurückziehen. Anschließend schwenkte es nach Norden in das Waldgebiet nördlich von Pukini ein. Am 10. August 1944 wurde das Regiment dann in die Front am Memelbogen bei Pecekalene eingeschoben. Am 3. September 1944 wurde das Regiment dann aus der Front genommen und als Reserve des XXXXIII. Armeekorps nach Stirna verlegt. Am 15. September 1944 musste sich die 58. Infanterie-Division, von der Umzingelung bedroht, nach Norden zurückziehen. Am 18. September 1944 wurde die Düna-Stellung erreicht. Am 5. Oktober 1944 wurde das Regiment als Heeresgruppenreserve nach Riga verlegt. Die Fußteile wurden mit dem Frachter "Füsilier" nach Memel transportiert, die bespannten und motorisierten Teile mussten auf dem Landmarsch nach Memel marschieren. Als der Vormarschweg allerdings abgeschnitten wurde, wurden auch diese Teile in Libau eingeschifft und nach Memel transportiert. In Memel wurde das Regiment in die Verteidigungsstellungen der Stadt eingereiht.

Am 13. Januar 1945 begann hier die russische Großoffensive. Nach schweren Kämpfen wurde die Stadt Memel am 26. Januar 1945 geräumt. Es schlossen sich Abwehrkämpfe im Samland an. Über die Frische Nehrung gelangten die Reste des Regiments in die Weichselniederung, wo bei Stutthof ein Aufnahmelager eingerichtet wurde. Von dort aus wurde nach Hela übergesetzt. Nur kleinen Teilen gelang die Flucht per Schiff in den Westen.

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes und der leichten Abteilungen des Regiments war anfangs die Artillerie-Ersatz-Abteilung 158 zuständig. Am 28. Dezember 1940 wechselte diese Aufgabe zur Artillerie-Ersatz-Abteilung 269. Am 15. November 1942 wechselte diese Aufgabe zur Artillerie-Ersatz-Abteilung 22. Für die schwere Abteilung war die ganze Zeit die Artillerie-Ersatz-Abteilung 225 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Joachim Engel Aufstellung - 1942

Oberst Dipl. Ing. Walther Koch 12. August 1941 - 15. Dezember 1941 m.F.b.

Oberst Friedrich Seifert (1943/44)

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

Hauptmann Bortscheller (1939)

Major Wilhelm Fahrig (1943/44)

 

II. Abteilung:

Hauptmann Schmidt (1939)

Major Wilhelm Wagner (1944)

 

III. Abteilung:

Major Kurt von Zydowitz (1939), (1940), (1941), (1941/42)

 

IV. Abteilung:

Major Wunderlich (1939)

Major der Reserve Alfred Schäfer (1943)