Panzer-Brigade 103
Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Aufgestellt ab dem 26. Juli 1944 im Wehrkreis VI aus Teilen der im Februar 1944 stark angeschlagenen Kampfgruppe "25. Panzer-Division" und Personalabgaben der Panzer-Division "Norwegen". Die Panzer-Abteilung 2103 (Panther) entstand mit 4 Kompanien aus der Masse der Panzer-Abteilung "Norwegen", welche selbst erst im Mai 1944 aufgestellt worden war. Das gepanzerte Panzergrenadier-Bataillon 2103 der Panzer-Brigade wurde auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aus den Resten der Kampfgruppe "Treuthaupt" aufgestellt. Diese präsentierte die Reste der Panzergrenadier-Regimenter 146 und 147 der 25. Panzer-Division. Die Reste hatte man im Mai 1944 in Ungarn auf dem Truppenübungsplatz Esztergom versammelt. Die Panzer-Pionier-Kompanie und die schwere Panzerjäger-Kompanie auf Selbstfahrlafetten entstanden aus Personalabgaben der 233. Reserve-Panzer-Division und der Panzer-Division "Norwegen". Für die Ersatzgestellung war der Wehrkreis VI ebenfalls zuständig.
Mitte August 1944 wurden alle Teile der Brigade auf dem Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen zusammengefasst. Noch vor Abschluss der Aufstellung erfolgte der Abmarsch nach Lettland. Dort erfolgte der Einsatz als Sperrverband und Flankenschutz für den Panzerverband "von Strachwitz" zur Öffnung der Verbindungen zur 16. Armee um Riga. Der Einsatz erfolgte vom 17. bis 25. August 1944 im Raum um Tuccum. Danach war die Brigade Bestandteil der Reserve der 4. Armee. Im September und Oktober 1944 wurde die Brigade bei der Abwehrschlacht um Ostpreußen eingesetzt. Im November 1944 war sie erneut Reserve der 4. Armee. In der Mitte des Monats musste die Brigade Teile an die 18. Panzergrenadier-Division abgeben. Die Restteile vom Panzer-Grenadier-Bataillon 2103 wurden der 5. Panzer-Division eingegliedert. Nachdem die Panzer-Abteilung auch die restlichen Panzer an Panzerverbände der 3. Armee abgegeben hatte, wurde das Personal zur Panzer-Ersatz-Abteilung 5 in Neuruppin transportiert.
Der Stab der Brigade wurde gemeinsam mit der Stabskompanie, der Versorgungskompanie und der Panzer-Pionier-Kompanie zum Truppenübungsplatz Sennelager im Wehrkreis VI verlegt. Ab Anfang Dezember wurden diese Einheiten dann im Raum Bergzabern als taktischer Führungsstab für Alarmtruppen eingesetzt. Unter den unterstellten Einheiten waren neben diversen Volkssturm-Bataillonen, Heeres-Pionier-, Panzerjäger-, Flak- und Artillerieeinheiten unter anderem auch die schweren Panzerjäger-Abteilungen 654 und 93, sowie die II. Abteilung des Panzer-Regiment 2. Die Kampfgruppe verhinderte im Dezember 1944 am Westufer des Rheins einen Feinddurchbruch gegen die Rheinübergänge bei Mannheim-Germersheim. Bis Anfang 1945 wurden die Einheiten dann herausgelöst und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr wieder aufgefrischt.
Am 20. Januar 1945 wird die Brigade mit neu unterstelltem Panzer-Regiment z.b.V. "Coburg" im Eisenbahntransport nach Niederschlesien, auf den Truppenübungsplatz Neuhammer, verlegt. Die Entladung erfolgt im Raum Sagan. Schwere Waffen, wie Spürpanzerwagen, wurden aus der Panzer-Reserve OKH Süd übernommen. Ab dem 26. Januar 1945 wird die Brigade gegen den Oderbrückenkopf um Steinau eingesetzt. Im Februar 1945 ist die Brigade südlichwestlich Steinau und bei Liegnitz eingesetzt. Es unternimmt einen Gegenangriff in nördlicher Richtung aus dem Raum um Kaltwasser, gegen russische Panzerkräfte, welche auf Görlitz vorstoßen. Ende Februar 1944 marschiert es in den Raum um Lauban. Teile der Brigade werden bei der Verteidigung von Lauban eingeschlossen. Anfang März unternimmt es mit der unterstellten I. Abteilung des Panzer-Regiment 29 einen Entsatzversuch gegen den Festen Platz Lauban. Nach der Befreiung von Lauban am 5. März 1945 erfolgt der Marsch zur Oder-Front östlich von Berlin. Restteile der Panzer-Brigade wurden ab 6. März 1945 zur Aufstellung der Panzer-Division "Münchberg" verwendet.
Brigadekommandeure:
Oberst Treuhaupt (m.F.b.)
Oberst Mummert