Panzer-Regiment  2

 

Feldpostnummern: Für den Stab und die 9.-12.Kompanie und den Werkstatt-Zug der III. Abteilung wurde ab März 1943 kurzzeitig die Feldpost-Nummer 46958 ausgegeben, die aber bereits nach kurzer Zeit gestrichen wurde, da die Abteilung in Stalingrad untergegangen war.

Einheit Feldpostnummer

bis Stalingrad

Wiederaufstellung 1943 ab 29.11.1944
Regimentsstab 15552 32460 32460 A
Stabs-Kompanie - - 32460 B
Werkstatt-Kompanie 09972 39394 39394
Betriebsstoff- u. Munitions-Staffel ab 1942 16784 - -
Stab I. Abteilung 04723 45013 A

45013

45013 A
Stabs-Kompanie 04723 - 45013 B
1. Kompanie 23046 45013 B

56017

45013 C
2. Kompanie 24038 45013 C

58943

45013 D
3. Kompanie 15044 45013 D

57659

45013 E
4. Kompanie - 45013 E

59205

45013 F
Staffel 22179 gestr. 1940 - -
Kolonne 15318 bis 1942 - -
Werkstatt-Zug - 58723 -
Versorgungs-Kompanie - ab Mai/44 26711 45013 G
Stab II. Abteilung 00495 46902 A bis 1943

ab 1943 46902

 
Stabs-Kompanie - - 46902 B
5. Kompanie 21819 46902 B bis 1943

ab 1943 56135

46902 C
6. Kompanie 01115 46902 C bis 1943

ab 1943 58893

46902 D
7. Kompanie 22178 46902 D bis 1943

ab 1943 57521

46902 E
8. Kompanie - 46902 E bis 1943

ab 1943 59362

46902 F
Staffel 15068 gestr. 1940 - -
Kolonne 28110 bis 1942 - -
Versorgungs-Kompanie - ab Mai/44 29276 46902 G
Stab III. Abteilung 33172 36528 A

36528

36528 A

ab Apr/45 35644 A

Stabs-Kompanie 33606 - -
9. Kompanie 34444 36528 B kurz

56224

-

ab Apr/45 35644 B

10. Kompanie 35247 36528 C kurz

58788

36528 B

ab Apr/45 35644 C

11. Kompanie ab 1942 35738 36528 D kurz

57476

36528 C

ab Apr/45 35644 D

12. Kompanie ab 1942 35738 kurz 36528 E kurz

59412

36528 D

ab Apr/45 35644 D

Versorgungs-Kompanie - ab Mai/44 17169 36528 E gestr. Nov/44

Das Panzer-Regiment 2 wurde im Oktober 1935 aufgestellt und unterstand der 1. Panzer-Division. Das Kraftfahrlehr-Kommando stellte die I. Abteilung des Panzer-Regiments auf. Die II. Abteilung erhielt ihr Personal hauptsächlich aus der 2. Kraftfahr-Abteilung 4, Magdeburg, und dem Reiter-Regiment 7 (Demmin).  

Am 20. Oktober 1935 fand beim feierlichen Einzug in die neue Garnisonsstadt Eisenach die Verschmelzung der Lehrtrupps vom Kraftfahrlehrkommando Ohrdruf als I. Abteilung unter Major Keltsch und der früheren Schwadronen des Reiter-Regiment 7 als II. Abteilung unter Major Voigt zum Panzer-Regiment 2 statt. Mit demselben Tage übernahm Oberstleutnant von Prittwitz und Gaffron den Befehl über das neu gebildete Regiment. Schon zehn Tage nach dem Einzug trafen die ersten Rekruten ein. Sie stammten bei der I. Abteilung aus Sachsen und Thüringen und bei der II. Abteilung aus Schlesien. Es war der erste gezogene Jahrgang seit Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. Die sofort einsetzende Winterausbildung litt anfänglich unter erheblichen Schwierigkeiten. Es waren die Kasernenbauten bis zum Einzug nicht fertig geworden, in den Unterkünften fehlten die Heizungsanlagen, die Fahrzeughallen waren ohne Tore, die Tankstellen nicht benutzbar, sowie Exerzierplätze, Straßen und Umzäunung sahen noch der Vollendung entgegen. Außerdem war der Bestand an Panzerkampfwagen so gering, dass die Kompanien sich bei ihrer Ausbildung mit ungefähr zwei Panzerzügen behelfen mussten. Alle diese Schwierigkeiten besserten sich jedoch von Monat zu Monat, so dass trotz vieler Hindernisse die ersten Winterabschlussbesichtigungen im März 1936 ein schöner Erfolg waren und eine gute Grundlage für die nun beginnende Gefechtsausbildung darstellten. Zum Abhalten von Abteilungsübungen und Gefechtsschiessen rückte das Regiment im Mai 1936 erstmalig auf den am Rande des Thüringer Waldes gelegenen Truppenübungsplatz Ohrdruf, woran sich im Juni abteilungsweise ein Aufenthalt auf dem Schießplatz Putlos an der Ostsee anschloss. Die auf diese Weise vervollkommnte Ausbildung und vermehrte Erfahrung wurde in den an die Kompaniebesichtigung anschließenden Herbstübungen voll ausgewertet. Das Regiment lag dazu wieder in Ohrdruf und hatte zum ersten Mal Gelegenheit, sein Können in freilaufenden, mehrtägigen Übungen unter Beweis zu stellen. Da sich in den Kompanien die Zahl der Panzerkampfwagen seit der Aufstellung von 8 auf etwa 22 erhöht hatte, konnte das Regiment auch zum ersten Male nahezu in voller Stärke üben. Kurz bevor der erste wehrpflichtige Jahrgang die Kasernen wieder verlassen sollte, wurde die zweijährige Dienstpflicht verkündet und damit der Panzertruppe die für sie unerlässliche Ausbildungszeit geschaffen, die eine gründliche Kenntnis der so vielseitigen Dienstzweige ermöglicht. An das im Oktober 1936 neu aufgestellte Panzer-Regiment 7 musste das Regiment zwei volle Kompanien mit Fahrzeugen und 6 Offizieren abgeben, die mit ihren Einheiten am 6. Oktober 1936 durch das Spalier des Regiments ihre bisherige Garnison verließen, um sie mit dem Truppenübungsplatz Ohrdruf zu vertauschen. Am 19. Oktober 1936 rückte der neue Rekrutenjahrgang ein, dessen Grundausbildung mit Besichtigungen abgeschlossen wurde.

Das Jahr 1937 brachte eine Verstärkung der Garnison mit sich. Die Panzerabwehrabteilung 37 aus Kassel bezog im Januar 1937 neu erbaute Kasernen, neben denen des Regiments. In diesen Tagen wurde auch das neue Offiziersheim im Beisein des Kommandierenden Generals Lutz eingeweiht, wobei Stabsmusikmeister Ulrich und sein Musikkorps für ihre schmetternden Fanfarenmärsche ein besonderes Lob des hohen Gastes erhielten. Ende März fanden die Winterabschlussbesichtigungen der Kompanien unter Anwesenheit des Divisionskommandeurs der 1. Panzer-Division (Weimar), General der Kavallerie Freiherr von Weichs, statt. Alle Einheiten wurden mit vier vollen Zügen besichtigt. Gegenüber dem Vorjahr waren durch gründliche Schulung und Ausbildung der Panzerwarte und Werkstätten die Ausfälle kaum erwähnenswert. Die alljährlich stattfindenden Waldlaufmeisterschaften des Standortes über 5 Kilometer auf der Weinstrasse von der "Hohen Sonne" zum "Burschenschaftsdenkmal" wurden Mitte April 1937 ausgetragen. In atemberaubendem Tempo versuchten Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften für ihre Kompanien das Beste herauszuholen. Mit einem Schmunzeln denken sicher noch heute die Teilnehmen dieser Läufe an manchen wohlbeleibten Kameraden, der nur mit Mühe und schließlich im Schritt das Ziel passierte, zurück. So kam der Sommer mit den Kompaniebesichtigungen in Berka heran, wobei das erste Mal Panzerkampfwagen II, eine 2-cm-Kampfwagenkanone (KwK) und ein Turm-MG (MG 34), gezeigt wurden, die in der 1. Kompanie in einem Zug zusammengefasst waren. Einen wesentlichen Fortschritt bedeutete es, dass erstens ein großer Teil der alten Panzerkampfwagens I a (Krupp) durch den stärkeren I b (Maybach) ersetzt und dass zweitens die Kompanien bis zu den Zugführern mit Funkgeräten ausgestattet worden waren. Der Panzerkampfwagen I b hatte gegenüber dem luftgekühlten I a den Vorteil, dass der Motor nicht so schnell überhitzt und dass im schweren Gelände die Ketten nicht so leicht abgeworfen wurden. Die Ausstattung mit Funkgeräten ermöglichte es den Kompaniechefs erstmalig ihre Züge durch Funk ohne Signalflaggen zu führen. Die volle Ausrüstung mit den vorgesehenen Funkgeräten bis zum Einzelwagen erfolgte erst im Frühjahr 1938. Mitte Juli 1937 verlegte das Regiment im Bahntransport nach dem schlesischen  Truppenübungsplatz Neuhammer, wo es bis Anfang August blieb. Während dieser Zeit wurde besonders eifrig mit der Infanterie und den Panzerabwehrabteilungen geübt und hohe Vorgesetzte, wie der Kommandierende Generale des Panzerkorps und des VIII. Armee-Korps, General der Panzertruppe Lutz und General der Kavallerie von Kleist, sowie die Oberbefehlshaber der Gruppen 1 und 4, General der Infanterie von Rundstedt und Generaloberst von Brauchitsch, wohnten diesen Übungen bei. Ein großes zweitägiges Sportfest bildete Anfang August 1937 den Abschluss der Übungszeit in Neuhammer. Die vielseitigen Wettbewerbe, wie 5 x 100 Meter-Dienstgradstaffel, technischer Wettbewerb am Panzer, Schießen aus dem Panzer, Offiziersvierkampf mit Geländefahrt auf Solokrad, Pistolenschießen, 2-Kilometer-Geländelauf und 100 Meter Schwimmen, Fünfkampf in den leichtathletischen Disziplinen und verschiedene Geschicklichkeitswettbewerbe verlangten von allen Teilnehmern hohe Körperbeherrschung. Ein zweiwöchentlicher Aufenthalt auf dem Schießplatz Putlos, wo neben den Schießübungen manche schöne Stunde am Strand verbracht und viele Besichtigungsfahrten in die Umgebung unternommen wurden, beendete die Sommerausbildung, denn bereits nach einem kurzen Aufenthalt in der Garnison, verlegte das Regiment am 28. August 1937 auf den Truppenübungsplatz Königsbrück bei Dresden, wo sich die gesamte 1. Panzer-Division zu den Herbstübungen versammelte. Dort fanden zunächst Übungen im Regiments- und Brigadeverband statt. Zur 1. Panzer-Brigade gehörte neben dem Panzer-Regiment 2 das Panzer-Regiment 1 (Garnison Erfurt) und die Brigade stand unter dem Kommando von Oberst Schaal. Nach den Divisionsübungen verabschiedete bei der Schlussbesprechung General der Panzertruppen Lutz den Divisionskommandeur General der Kavallerie Freiherr von Weichs, der vor zwei Jahren die Division aufgestellt hatte und die unter seiner Führung ein voll kampffähiges Instrument geworden war, wie es die Übungen bewiesen hatten. So rückte der von allen heiß erwartete Augenblick des Eintritts in die großen Wehrmachtsmanöver 1937 näher. Die 1. Panzer-Brigade hatte den Vorzug, als Leitungstruppe dafür ausersehen zu sein. Endlich am 18. September 1937 rollte das Regiment in neun Transportzügen von Königsbrück nach Fürstenberg in Mecklenburg, von wo aus es in seine Unterkünfte Lychen, Beentz, Himmelpfort, Bredereiche und Zootzen marschierte. Da das Regiment nicht sofort in die Kampfhandlungen eintrat, bot sich manche Gelegenheit, die Schönheit der Mecklenburgischen Seen und Wälder, der Havel und der Schorfheide kennen zulernen und mit der überaus freundlichen, entgegenkommenden Bevölkerung bekannt zu werden. Nach vier Tagen jedoch wurde die Brigade der "Blauen Armee" unterstellt, und noch in derselben Nacht marschierte das Regiment bis in die Gegend nördlich Neustrelitz, von wo es im Laufe der nächsten zwei Tage einander abwechselnden Märschen, Bereitstellungen und Angriffen bis in den Raum nördlich Teterow gelangte. Den Abschluss dieser Manöver bildete der Großangriff der 1. und 3. Panzerbrigade und mehrerer Bombengeschwader vor dem Reichskanzler und Mussolini, die dem Angriff auf einem Gefechtsstand am Schmooksberg bei Laage beiwohnten, ein unvergessliches Erlebnis für jeden, der dabei sein konnte. Nach diesem Angriff ging das Regiment noch einmal für drei Tage nördlich Laage ins Quartier und lernte bei dieser Gelegenheit noch die nahegelegene Stadt Rostock und das Ostseebad Warnemünde kennen. Am 30. September 1937 waren die letzten Transportzüge in Eisenach eingetroffen, und noch am selben Tage verließ der erste Jahrgang, der seine zweijährige Dienstpflicht erfüllt hatte, unter den Klängen der Musik die Kaserne, um mit Stock und Strauß geschmückt, den Marsch in die Heimat anzutreten.

Bevor aber die neuen Rekruten eintraten, galt es noch Abschied zu nehmen von den Teilen, die zur Aufstellung des Panzer-Regiment 15 nach Sagan versetzt wurden. Außer 13 Offiziere musste das Regiment den Stab der II. Abteilung, die 5. und 6. Kompanie abgeben, während die I. Abteilung den Stab und eine Kompanie zur Abgabe aufzustellen hatte. Beim Regiment trat nun die bisherige 1. Kompanie als 5. Kompanie zur II. Abteilung, die 1. und 6. Kompanie sowie der Stab der II. Abteilung wurden neu aufgestellt. Inzwischen waren dem Regiment im Spätsommer in Hannover die Standarten für jede Abteilung durch Generalfeldmarschall von Blomberg verliehen worden, auf welche die Anfang November neu eingetretenen Rekruten in feierlicher Form vereidigt wurden. Zur Abschirmung des Österreicheinmarsches im März 1938 gegen den Westen, wurde das Regiment vorübergehend einem Sperrverband angegliedert. Diese in der Hauptsache auf dem Papier vorbereitete Maßnahme kam nicht zum Tragen. Im Anschluss an die im April 1938 durchgeführten Winterabschlussbesichtigungen musste eifrig an die Panzer- und Gefechtsausbildung gegangen werden, denn schon im Mai 1938, kurz vor Pfingsten, hatten die Einheiten bei den Kompaniebesichtigungen zu zeigen, dass sie im Exerzieren, Gefechtsexerzieren, in Märschen und in Gefechtsaufgaben gut ausgebildet und geschult worden waren. Während der Pfingsttage wurde dem Regiment anlässlich eines Ulanentreffens in Hanau die Tradition des Thüringischen Ulanenregiments Nr. 6 übergeben, die es gemeinsam mit der Tradition des 7. preußischen Reiter-Regiments seither führte. Bevor das Regiment wie jedes Jahr zu den Sommer- und Herbstübungen, die diesmal in Jüterbog und Putlos stattfanden, seine Garnison verließ, wurde das Sportfest unter großer Beteiligung von Zuschauern und Gästen in der Kaserne und auf der Katzenaue abgehalten. Zu den Herbstübungen rückte das Regiment in voller Stärke, die Panzer auf der Eisenbahn und die Räderteile im Landmarsch, nach dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aus. Nach den ersten Übungen, die zum Teil mit der "Leibstandarte Adolf Hitler" stattfanden, endete der Übungsabschnitt mit der großen Divisionsübung am 20. September 1938. Immer wieder war es für jeden Mann des Regiments ein eindrucksvolles Bild, wenn sich die 1. Panzerdivision mit ihrer damals schon großen Masse an Fahrzeugen und Verschiedenartigkeit der Waffen auf dem Übungsplatz traf. Fast 300 Offiziere waren zur Schlusskritik versammelt, die vom Kommandierenden General des XVI. Armee-Korps, General der Panzertruppe Guderian, abgehalten wurde. Nach einer Rede des Reichskanzlers begann im Lager der Kriegshauch zu wehen. Es glaubte jeder es würde Ernst werden, als am 27. September 1938 in der Abenddämmerung die Räderteile des Regiments nach Amberg abmarschierten, während die Panzer noch im Lager verblieben. Doch schon am 30. September 1938 kehrten sie wieder zurück. Eine allgemeine Erleichterung brachte der Befehl am 2. Oktober 1938 um 5:30 Uhr, den Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Richtung Falkenstein zu verlassen. Am 3. Oktober 1938 überschritt das Regiment als erste deutsche Truppe bei Klingenthal die Grenze zur Tschechoslowakei. Die erste Rast des Panzerregiment lag im Raum Gossengrün. In der Frühe des 5. Oktober 1938 verließ das Regiment sein Quartier und erreichte den nächsten Bestimmungsort Chodau bei Karlsbad. In Chodau wurde dem Regiment ein herzlicher Empfang bereitet. Schon am nächsten Tag marschierte das Regiment weiter und erreichte über Karlsbad das Städtchen Saatz, wo Regimentsstab und I. Abteilung Quartier bezogen, während die II. Abteilung in Kaaden verblieb. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes rückte das Regiment schon am 16. Oktober 1938 wieder in seine Standorte ein. Ende Oktober 1938 verließ ein weiterer Jahrgang seinen Truppenteil. Auch Oberst von Prittwitz und Gaffron war als Brigadekommandeur nach Wien kommandiert wurden. Er ist im Jahre 1941 als Kommandeur der 15. Panzer-Division in Afrika gefallen. Als Nachfolger übernahm Oberstleutnant Keltsch das Regiment und Major Manfred Graf Strachwitz die I. Abteilung. Am 17. November 1938 trafen neue Rekruten ein, womit die normale Ausbildungszeit wieder begann.

Diese ruhige Zeit musste allerdings Anfang März zur Besetzung der Tschechoslowakei unterbrochen werden. Am 13. März 1939 verließen die Panzer der verstärkten 1., 4., 5. und 8. Kompanie im Bahntransport Eisenach, um unter Führung von Oberstleutnant Voigt in Oppeln auf dem Güterbahnhof als Reserve bereitzustehen. Die erforderlichen Räderteile erreichten unter schwierigsten Wetterbedingungen ebenfalls Oppeln. Ohne abgeladen und eingesetzt zu werden kehrten diese Kompanien am 20. März 1939 wieder zurück. Danach folgten eiligst Winterabschlussbesichtigungen, da das Regiment nach Ostern an der Parade zum 20. April 1939, verstärkt durch schwere Panzer anderer Regimenter, teilnehmen sollte. Der Sommer des Jahres 1939 verging mit der üblichen Friedensausbildung, das Schießen mit Panzerkampfwagen wurde in Jüterbog und Putlos durchgeführt, während die Kompanie- und Abteilungsübungen auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow abgehalten wurden. In dieser Zeit verließ Oberstleutnant Voigt das Regiment um als Kommandeur das Panzer-Regiment 4 zu übernehmen. An seine Stelle trat als Kommandeur der II. Abteilung Oberstleutnant Jesser, der schon einige Zeit als Major beim Stabe dem Regiment diente. Wieder in Eisenach, machten sich Ende Juli 1939 die ersten Anzeichen auf die kommenden Ereignisse bemerkbar. Dies waren Ergänzungen der Mob-Kalender, Einberufung von Zivilisten und Fahrzeugen, Bereitstellungen von Gerät und Umgliederung des Regiments deuteten auf etwas besonderes hin. Bei der Umgliederung wird die 3. und 7. Kompanie aufgelöst und das Personal zum Teil auf die Kolonnen und die Stabskompanien verteilt oder in die anderen Kompanien versetzt. Außerdem wird Personal zur Aufstellung der Panzer-Ersatz-Abteilung 1 in Erfurt abgegeben. Mitte August sind alle Vorbereitungen getroffen, damit das Regiment allein existieren kann. So kommt bald der Tag der Verladung auf die Eisenbahn, danach wird das Regiment nach Schlesien transportiert. Im Raum Königszelt wird ausgeladen. Im weiteren Verlauf des Aufmarsches wird nach wenigen Tagen in den Raum westlich Rosenberg verlegt. Am Abend des 28. August aus den Unterkünften in Richtung Osten ab. In einem Waldlager bei Klein-Lassewitz wurde das Regiment untergezogen.

Bei Beginn des Polenfeldzuges bestand das Regiment  aus zwei mittleren und vier leichten Kompanien mit insgesamt 54 Panzer I, 62 Panzer II, 6 Panzer III, 28 Panzer IV und 6 Panzerbefehlswagen. Das Regiment überschritt am 1. September 1939 bei Grundsruh die Grenze zu Polen. In den Mittagsstunden tritt die Division an und überschritt auf einer Behelfsbrücke die Lisswarthe. Noch am Abend stellt sich das Regiment zum Angriff auf Klobutzko bereit. Die Stadt wird ohne großen Widerstand genommen. In den frühen Morgenstunden des 2. September 1939 geht es weiter über Jala, wo das Regiment in einen Artillerieüberfall, wodurch Verluste eintreten. Bei Gidle und Plauno wurde die Warthe überschritten, woraufhin das Regiment über Radomsko vorgezogen wird. Am 5. September 1939 stellt sich das Regiment zum Angriff auf Petrikau und nachfolgendem Durchstoß auf Wolborz bereitgestellt. Petrikau wird unter Verlusten genommen und in einem kühnen Stoß bei Wolborz ein Brückenkopf gebildet. Am 6. September 1939 führt der Kampf das Regiment bis Zawada wo erneut schwere Kämpfe anstehen. Am 8. September wurde Gora-Kalwaria an der Weichsel erreicht und dort bis zum 10. September 1939 gerastet. Am 11., 12. und 13. September 1939 wird die 5. Kompanie unter Führung von Oberleutnant Peter von Butler zusammen mit den Schützen zur Erweiterung des Brückenkopfs eingesetzt. Die Kompanie nimmt eine 21 cm-Mörserbatterie, weswegen sie (nicht namentlich) im Wehrmachtsbericht genannt wird. Bis zum 15. September erfolgte die Bereitstellung im Kutno-Bogen, am 16. September wurde die Bzura überschritten, woraufhin ein Angriff bis Kosslowbiskupi folgt. Da die weiteren Teile der Division nicht folgen können, wird die Kampfstaffel bis in den Stiefelwald bei Debsk zurückgenommen. Nach den Vernichtungskämpfen am 17. September 1939 südlich Wyszogrod marschiert das Regiment nach Herauslösung aus dem Einschließungsring in Richtung Warschau. Kurz davor wird das Regiment angehalten. Nach Beendigung der Kämpfe wurde das Regiment im Raum Tomaszow einquartiert, welchen es am 23. September 1939 erreicht. Am 6. Oktober 1939 bricht das Regiment zum Rückmarsch nach Eisenach auf, welches am 12. Oktober 1939 erreicht wird. Nach der Rückkehr wird sich verstärkt der Auffrischung und der Ausbildung des in die Einheiten versetzten Ersatzes gewidmet. Die Panzer 1 werden abgegeben und dafür die leichten Kompanien in stärkerem Maß mit Panzer II und Panzer III ausgestattet. Doch schon Ende November verladen die Einheiten und rollen westwärts in den Raum Iserlohn - Letmathe in Westfalen. Hier folgen viele Planspiele, welche die Offiziere mit ihren Aufgaben betraut machen sollen. Danach soll das Regiment bei Maastricht die Maas überqueren und den Julianekanal angreifen. Ende Januar 1940 wurde das Regiment weiter nach Westen in den Raum Düsseldorf, auf das linke Rheinufer Neuß - Oberkassel - Büderich verlegt. Oberstleutnant Jesser wurde inzwischen zum Kommandeur eines anderen Panzerregiments ernannt. Sein Nachfolger als Kommandeur der II. Abteilung wird Major Sauvant. Ebenfalls im Februar 1940 nimmt das Regiment Abschied von seinem Kommandeur Oberst Keltsch, welcher es an Oberst Breusing übergibt, um die Führung der 1. Panzer-Brigade zu übernehmen. Ende Februar folgt überraschend die Verlegung in den Raum Wittlich an der Mosel. Einzelne Kompanien halten noch Schießübungen auf dem Truppenübungsplatz Wahn ab. 

Bei Beginn des  Westfeldzuges bestand das Regiment aus zwei mittleren und vier leichten Kompanien, insgesamt aus 26 Panzer I, 49 Panzer II, 30 Panzer III, 20 Panzer IV und 4 Befehlspanzerwagen. In den Mittagsstunden des 9. Mai 1940 wird das Regiment alarmiert und rückt aus Wittlich ab. Im Strom der marschierenden Verbände geht es über Bitburg bis an die luxemburgische Grenze bei Wallendorf. Das Regiment stieß um 06:00 Uhr  am 10. Mai 1940 über die Grenze von Luxemburg. Nach Überschreiten der belgischen Grenze stellt sich das Regiment zum Angriff auf Neufchateau bereit. In den Mittagsstunden erfolgt der Befehl zum Angriff. Neufchateau wird genommen und bis zum Einbruch der Dämmerung Bouillon erreicht, welches am Morgen in deutscher Hand ist. Im Morgengrauen des 12. Mai 1940 wird angetreten und gegen harten französischen Widerstand der tief eingeschnittene Grenzfluss Semois überschritten. Anschließend beginnt der Aufmarsch gegen die Verlängerung der Maginot-Linie bei Sedan. Am Abend dieses Tages, zu Pfingsten, zieht das Regiment in dem Wald ostwärts Sedan unter und wartet die Fertigstellung einer Maasbrücke ab. Am selben Tag fällt die Stadt und Festung Sedan. Am 13. Mai 1940 gelingt es den Schützenregimentern der Division einen Brückenkopf über die Maas zu bilden. Auf der rasch gebauten Behelfsbrücke bei Floing überschreitet das Regiment im Morgengrauen des 14. Mai 1940 die Maas. Zum ersten Mal treten hier französische B2-Panzer in Erscheinung, die nur mit Mühe bekämpft werden können. Bei diesen Kämpfen zeichnet sich die 4. Kompanie unter Oberleutnant Krajwski aus, welcher an einem Höhenzug eingesetzt gelingt, durch wechselndes Heranfahren an die Scheitellinie, einen französischen Panzerangriff zu stoppen. Dies war der erste Kampf Panzer gegen Panzer, welchen das Regiment zu bestehen hatte. Die Erweiterung des Brückenkopfes gelingt, Chemery wird eingenommen und ein feindlicher Panzerangriff aus Richtung Stonne wird abgewiesen. Bei einem Luftangriff durch eigene Stukas werden in dem Ort Chemery der Brigade-Stab, der Regiments-Stab und der Stab der II. Abteilung getroffen, Oberleutnant Graf Harrach, Oberleutnant von Fürstenberg, Leutnant Fritschen und acht Mann werden getötet, mehrere Soldaten, darunter Oberst Keltsch, werden zum Teil schwer verwundet. Nachdem der französische Widerstand am gleichen Tag zusammengebrochen war, wurde der Befehl zum Durchbruch an die Kanalküste gegeben. Über Aumont-Singly geht es bis nach Poix-Terron, wo marokkanische Truppen wieder Widerstand leisten. Nach zwei Tagen hartem Kampf werden auch sie bezwungen. Weiter ging es über Bouvellemont, Marle, an St. Quentin vorbei, über Péronne nach Albert und Amiens, welches am 21. Mai 1940 erreicht wurde. Hier bildete das Regiment einen Brückenkopf über die Somme. Nach einem Tag Ruhe stößt das Regiment über Montreuil auf Samer vor, wo es nochmals zu heftigen Kämpfen kommt, diesmal gegen französische, belgische, englische und sogar versprengte holländische Truppen. Nachdem Calais am 24. Mai 1940 links liegen gelassen wurde, wurde der Ort Gravelins erreicht, westlich davon wehren sich die Engländer tapfer und hart und versuchen mit einem Panzerangriff den deutschen Vormarsch aufzuhalten. Dieser wird unter bitteren Verlusten abgewiesen, hierbei fällt u. Leutnant Fähndrich. Am 24. Mai endeten mit Hitlers Haltebefehl die Angriffe, das Regiment geht zur Ruhe über und nimmt nur noch an vereinzelten Vorstößen teil. Der Ruheraum war Audrique.

Für den zweiten Teil des Frankreichfeldzuges verlegte das Regiment am Abend des 2. Juni 1940 über Arras - Cambrai - Hirson nach Rethel. Am 9. Juni 1940 wird durch Infanterieeinheiten ein Brückenkopf bei Chateau Porcien westlich Rethel über die Aisne gebildet. In der Nacht vom 9./10. Juni 1940 wird die Aisne vom Regiment überschritten und am 10. Juni 1940 um 6.30 Uhr gemeinsam mit dem Panzer-Regiment 1 nach Süden angegriffen. Über Neuflize ging es nach Juniville, wo es zu einem Panzerkampf kommt, bei dem das Regiment mehrere Panzer vernichten kann. Über La Neuville ging es nach Béthéneville und St. Hilaire-le-Petit, am 12. Juni 1940 wurde der Truppenübungsplatz Mourmelon erreicht, am Abend des 13. Juni 1940 wurde Vitry-le-Francois erreicht. Am Rhein-Marne-Kanal wurde daraufhin im Kampf mit französischen Kolonialtruppen ein Brückenkopf gebildet und auf St. Dizier vorgestoßen. Am 15. Juni 1940 kapitulierte die Festung Langres vor dem Regiment. Weiter geht es in Eilmärschen über Gray s. Saone und am 16. Juni 1940 wurde Besancon erreicht. Dort drehte das Regiment nach Nordosten ein und stieß über Villersexel-Lure bis an die Außenwerke von Belfort, das nach kurzem Kampf kapitulierte. Hier endete der Frankreichfeldzug für das Regiment, es zog im Tal von Doubs unter, wo es bis zum 3. Juli 1940 in Ruhe bleibt. Für die Teilnahme an einer Siegesparade in Paris verlegte das Regiment vom 3. bis zum 8. Juli 1940 nach Saint Denis, einer nördlichen Vorstadt von Paris. Die Parade wurde allerdings abgeblasen und das Regiment marschierte ab dem 21. Juli 1940 in den Raum Orleans. Hier verbleibt es fast einen Monat, viele Angehörige des Regiments können in Urlaub gehen. In diese Zeit fällt auch die Abgabe zweier Kompanien, die aus dem ganzen Regiment personell zusammengestellt werden, und des Stabes der I. Abteilung unter Major Manfred Graf Strachwitz. Aus diesen Teilen werden zusammen mit Abgaben anderer Regimenter die sogenannten Schwimmpanzerabteilungen aufgestellt. Von hier werden auch ab und zu  kleine Kommandos zu Verladeübungen nach Cherbourg gesandt, dort wird für die Landung in England geübt. Als auch dieses Unternehmen abgeblasen wurde, verlegte das Regiment per Bahn nach Ostpreußen in den Raum Heiligenbeil, wo das Regiment bei Regenwetter auslädt. Dort erfolgte am die Umbenennung der 2. Kompanie in 2. Kompanie der Panzer-Abteilung A und am  2.Oktober 1940 die Unterstellung unter die 16. Panzer-Division. Am 20. Oktober 1940 erfolgt die Zuführung einer neuen 2. Kompanie aus der 3. Kompanie der Panzer-Abteilung z.b.V. 1. Mitte Oktober rollte das Regiment in seine Standorte nach Eisenach. Hier wird wieder Friedensdienst betrieben, die Ausbildung stand ganz oben. Außerdem erhielt das Regiment den neuen Panzer III mit der 5-cm KwK. Ende Dezember 1940 wurde das Regiment zur Lehr-Truppe ernannt und über Süddeutschland, Österreich, Ungarn nach Rumänien verlegt. Am Heiligen Abend des Jahres 1940 befand sich das Regiment auf dem Transport bzw. werden die ersten Teile in Medias und Schäßburg ausgeladen. Der Regimentsstab und der Stab der I. Abteilung nehmen Unterkunft in Medias, während der Stab der II. Abteilung Schäßburg bezieht. Die Kompanien werden jeweils in den umliegenden Dörfern verteilt. Nach einiger Zeit der Ausbildung in Rumänien verlegen der Stab des Regiments und die II. Abteilung nach Süden. Panzer und Räderteile rollen in mühevollen Märschen durch das Erdölgebiet von Ploesti - Umpina über Bukarest-Sinaia und erreichen bei Girgiu die Donau. Am 1. April 1941 wird auf einer von deutschen Pionieren erbauten riesigen Schiffsbrücke der Fluss überquert. In mehrtägigen Märschen geht es in Bulgarien weiter in den Raum Plovdiv. Die I. Abteilung verlegte ebenfalls Ende März 1941 nach Temeschburg im Banat und wurde dort dem Regiment "Großdeutschland" unterstellt. Mit diesem Regiment griff die Abteilung Anfang April in Richtung Belgrad an. Fast ohne Gegenwehr wird der Ort Werschetz an der Donau genommen. Dort endete für die I. Abteilung der Balkanfeldzug, da die Donaubrücke gesprengt ist und keine Übersetzmittel zur Verfügung stehen. Der Rest des Regiment wurde im Balkanfeldzug nicht eingesetzt und das Regiment sammelte wieder im Raum Temeschburg. Anfang Mai 1941 verlässt Oberst Breusing das Regiment und Oberstleutnant Sieckenius übernimmt es als Kommandeur. Ende Mai 1941 wird in Rumänien aufgebrochen. Die Einheiten marschieren erneut in mühevollen Märschen über den Schipkapaß bis zur Donau, diese wird bei Turgu - Magurele überschritten und werden dort auf die Bahn verladen. Von dort ging es Ende Mai über Rumänien, Ungarn, Österreich nach Deutschland in den Raum Ratibor in Oberschlesien, wo auch die I. Abteilung wieder zum Regiment stößt. Acht Tage verbleibt das Regiment im Raum Ratibor. Für den 16. Juni 1941 erhielt das Regiment den Marschbefehl, die Panzer wurden auf die Bahn verladen, der Rest des Regiments verlegte auf der Straße in Richtung Osten bis in den Raum Zawichost an der Weichsel, 25 Kilometer nördlich Sandomierz, wo untergezogen wird. Hier besucht Generalfeldmarschall von Reichenau seinen bei der 4. Kompanie als Leutnant stehenden Sohn und erklärt vor der gesammelten Kompanie, dass am 22. Juni 1941 Russland angegriffen wird.

Bei Beginn des Russlandfeldzuges bestand das Regiment aus zwei mittleren und vier leichten Kompanien mit insgesamt 45 Panzer II, 23 Panzer III mit 3,7-cm KwK, 48 Panzer III mit 5-cm KwK, 20 Panzer IV und 10 Panzerbefehlswagen. Am 22. Juni 1941 trat das Regiment am Mittag an und gelangte nach schwierigem Marsch in den Wald westlich von Krystinopol. Weiter ging es bei Krystinopol hinter der 11. Panzer-Division über den Bug. Am 26. Juni 1941 um 10:00 Uhr fuhr das Regiment seinen ersten Einsatz gegen die Höhen von Dunajew. Das Regiment wurde dabei von russischen Panzern nach rückwärts abgeschnitten. Am 28. Juni 1941 trifft die N-Staffel ein. Nach erfolgter Auftankung und Munitionierung greift das Regiment 28. Juni in Richtung Westen an, um wieder Anschluss an die Division zu finden. Zum ersten Mal trifft das Regiment dabei auf T-34-Panzer. Am 29. Juni 1941 um 18:00 Uhr wurde der Ort Werba angegriffen und genommen. Wenige Kilometer hinter dem Ort versteifte sich der russische Widerstand. In gut ausgebauten Stellungen auf den Höhen nördlich Plaszowa hat sich der Gegner eingegraben. Am Abend in der Dämmerung trat der Russe zum Gegenangriff an. Es wurde der Befehl zum Absetzen gegeben, woraufhin die gesamte Kampfgruppe fast panikartig nach rückwärts ausbrach. Unter zum Teil erheblichen Verlusten musste Werba wieder dem Gegner überlassen werden. Mehrere Kilometer nordwestlich des Ortes treffen die Abteilungen wieder zusammen. Die ganze Nacht über treffen versprengte Panzer und abgeschossene Besatzungen ein. Am 1. Juli 1941 trat das Regiment, das sich wieder gesammelt hatte, wieder zum Angriff an und eroberte den Ort zurück. Dabei wurden durch die II. Abteilung 25 Feindpanzer vernichtet. Damit ist die Lage südlich Dubno geklärt und es wird in nördlicher Richtung weitermarschiert. Am 3. Juli 1941 rollt das Regiment über aufgeweichte Wege bei strömendem Regen weiter ostwärts über Krzemieniez - Borki. Es kommt in diesen Tagen nur zu kleineren Gefechten. Nach Verwundung von Major Sauvant übernimmt Hauptmann Thiede die II. Abteilung. Große Schwierigkeiten bereiten die Wege besonders im Hinblick auf den Nachschub. Über Ostropol wurde am 7. Juli 1941 Starakonstantinow erreicht, wo es zu schweren Kämpfen mit eingegrabenen Panzern und PAK kam. Bei der 4. Kompanie fällt Oberleutnant Stumme und bei der 2. Kompanie Unteroffizier Klapproth. In den nächsten Tagen gelingt bei Lubar der Durchbruch durch die Stalinlinie, wo sich besonders am 10. Juli erbitterte Kämpfe abspielen. Südlich Krasnopol fallen beim Vormarsch Oberleutnant Freiherr von Guttenberg, Leutnant Stamm und Funkmeister Herrmann. In Krasnopol haben die Nachschubkolonnen erhebliche Fahrzeugverluste durch einen Fliegerangriff und Artilleriebeschuss. Auf der Rollbahn Süd bewegen sich Marschkolonnen der Division weiter, durchfahren Berditschew und stoßen weiter auf Uman vor. Es gilt den aus Bessarabien vor der deutschen 11. Armee und den verbündeten Ungarn und Rumänen zurückweichenden russischen Verbänden den Rückzug nach Osten abzuschneiden. Beim Regiment sind sowohl durch Beschuss als auch durch technische Ausfälle die Panzerkompanien so zusammengeschmolzen, dass alle vorhandenen Panzer in der Gliederung einer Abteilung zusammengefasst wurden, deren Führung der Major Graf Strachwitz übernimmt. Der Regimentsstab ist mit der Führung einer Kampgruppe beauftragt, zu der neben den Panzern Schützen, Artillerie, Pioniere und Flak gehören. Die Zusammensetzung der einzelnen Kampfgruppen wird je nach Lage täglich erneut durch die Division befohlen. Am 21. Juli 1941 drang das Regiment in Monastyrischtsche ein, um den Ort wurde anschließend vier Tage lang gekämpft. Der Ort wechselt in diesen Tagen mehrmals den Besitzer, aber schließlich behauptet sich die Division. Es hat sich als notwendig erwiesen, die noch verfügbaren Panzer II unter Führung von Oberleutnant Kuckein zusammenzuziehen und diese Kompanie für besondere Aufgaben einzusetzen. Verzweifelt versuchen die Russen sich der Vernichtung zu entziehen, aber es gelingt immer wieder das Schlachtfeld zu behaupten, wenn auch oft schmerzliche Verluste hingenommen werden müssen. Damit fanden die Kämpfe um den Kessel von Uman ihren Abschluss. Am 31. Juli 1941 konnte wieder Richtung Südost angetreten werden. Das Regiment durchfährt zunächst das Kampfgebiet der 9. Panzer-Division, stieß über Jampol auf Lysia-Gora vor, wo es wieder auf stärkeren Feindwiderstand traf. Lysia-Gora fällt aber schnell in deutsche Hand. Über Kalianowka, hier erhält der Wagen des Abteilungskommandeurs Major Graf Strachwitz einen Artillerievolltreffer, bei dem der Funker fällt, wird am 3. August 1941 die Bugbrücke bei Perwomaisk in Zusammenarbeit mit anderen Truppenteilen der Division im Handstreich erobert werden, anschließend wurde die Stadt erobert, wobei den Soldaten eine große Kühlhalle mit Vorräten in die Hand. In Perwomaisk werden zwei Tage Ruhe verbracht, welche für Mann und Gerät dringend notwendig waren. Am 5. August 1941 nahm das Regiment mit den aus Westen kommenden ungarischen Truppen (eine mit deutschen Kfz ausgerüsteten motorisierte Division) Verbindung auf. Am 6. August 1941 wird in südöstlicher Richtung angetreten. Am 7. August 1941 konnte das Regiment die Stadt Wosnessensk im Handstreich nehmen. Bei dem Versuch die Bugbrücke zu überschreiten, bricht der Panzer des Leutnant Graf Ledebur ein und fällt in den Bug. Alle Besatzungsmitglieder konnten sich retten. Am übernächsten Tag geht es ohne Feindberührung in ostwärtiger Richtung weiter. Hier verbleibt das Regiment in einem Dorf, etwa 75 Kilometer ostwärts Wosnessensk. Major Graf Strachwitz verlässt hier die Abteilung um in der Heimat ein Krieegsleiden auszukurieren. Oberleutnant von Kleist übernimmt die Panzer, die noch immer zu einer Abteilung zusammengefasst sind. Am 12. August begann der Angriff auf Nikolajew am Schwarzen Meer. Das Regiment marschiert über Novi-Bug, wo sich harte Kämpfe entwickeln, erreicht am Abend des Tages den Raum hart nördlich Nikolajew und tritt in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages zum Angriff an. Das Eindringen in die wichtige Hafenstadt verhindert zunächst besonders die schwere Schiffsartillerie. Heftige schwere verlustreiche Kämpfe entwickeln sich in den nächsten Tagen, auch greifen russische Flieger unaufhörlich in die Kämpfe ein. Am 16. August 1941 wurde bei einem Angriff auf eine Flakstellung ein kompletter Zug der 1. Kompanie vernichtet. Dabei fallen Oberleutnant Peill und Feldwebel der Reserve Graf Pückler, sowie am Tage vorher bei der 4. Kompanie Feldwebel Edelhäüser mit 3 Mann seiner Besatzung. Nur ganz allmählich gelang es den deutschen Truppen, den Widerstand in der Stadt zu brechen, die inzwischen im Norden und Osten durch die 16. Panzer-Division, sowie die Leibstandarte "Adolf Hitler", im Westen durch die herankommenden Ungarn und Rumänen völlig eingeschlossen ist. Am Abend des 16. August 1941 ist die Stadt endgültig in deutscher Hand. Die Leibstandarte wird zur Verfolgung des Gegners in Richtung Cherson angesetzt. Nach der Eroberung der Stadt erhielt das Regiment ein paar Ruhetage. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 23 Panzer einsatzbereit. Am 21. August 1941 verlegte das Regiment mit der Division im schwierigen Landmarsch über Novi-Bug und Bobrinez nach Kirowograd, das am 25. August 1941 erreicht wurde. Bei dieser Verlegung machte den Räderteilen der Schlamm besonders schwer zu schaffen. Die Kompanien finden sich hier zum ersten Mal wieder mit ihren Trossteilen zusammen, welche die Zeit der Ruhe vor allem zur Instandsetzung der Panzer nutzen. Major Graf Strachwitz, der seit Nikolajew wieder beim Regiment ist, erhält aus der Hand des Divisionskommandeurs das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Da sich bei den vorherigen Gefechten gezeigt hatte, dass die Panzer IV mit kurzem Rohr gegen schwere Feindpanzer nur wenig ausrichten können, wird eine neue Munitionsart, die Hohlraumgranate geliefert, die hier bei einem Übungsschiessen ausprobiert wird. Sie durchschlägt zwar den Panzer, ist aber auf höchstens 800 Meter zu verwenden. Die Werkstattkompanie und die Instandsetzungsdienste sorgen in mühevoller Arbeit dafür, dass für den nächsten Angriff wieder 2 Abteilungen gebildet werden können. Alle Panzer II werden in 2 Kompanien zusammengefasst. In den vorangegangenen Wochen hat es sich als notwendig erwiesen, beim Regimentsstab einen I b (Nachschub) Bearbeiter einzusetzen. Dies versieht von nun an Oberleutnant Graf Nikolaus Strachwitz. Am 8. September 1941 waren auch diese Ruhetage vorbei, das Regiment verlegte bei Regenwetter und schlechten Wegen über Alexandria nach Krementschug, wo in der Nacht vom 11./12. August 1941 unter starken Fliegerangriffen der Dnjepr überschritten wurde. Am 12. August trat das Regiment aus dem Brückenkopf zum Angriff in Richtung Lubny an. Der völlig überraschte Gegner wird schulmäßig überrollt. Nach nächtlichem "Igel" geht es über Choral-Bogatschka weiter nach Lubny, wo es zu heftigen Straßenkämpfen kam. Trotz der Kämpfe konnte die Brücke über die Ssula in die Hand bekommen werden und ein Brückenkopf nach Westen gebildet werden. Am 15. September 1941 traf das Regiment auf die Panzerspitze der 3. Panzer-Division, der Kessel von Kiew war geschlossen. In den folgenden Tagen wurde das Regiment als "Feuerwehr" gegen ausbrechende russische Truppen angesetzt, um den Kessel weiterhin dicht zu halten. Auch am Orchitzaabschnitt ist das Regiment mit Teilen eingesetzt, wo besonders am 22. und 23. September 1941 starke feindliche Ausbruchsversuche abgewiesen werden. Am 19. September 1941 bietet sich Gelegenheit, die Kampfstaffel fast geschlossen antreten zu lassen. Bei diesem Appell verleiht der Divisionskommandeur, General Hube, an Oberst Sieckenius das Ritterkreuz. Nach dem Abschluss der Kämpfe nahm das Regiment ab dem 25. September 1941 die Verfolgung der russischen Truppen in Richtung Südosten auf. Über Kobeljaki-Marnowa wurde ohne Widerstand Nowomoskowsk erreicht. Aus diesem Raum griff das Regiment entlang der Bahnlinie Charkow-Saporoshje in zwei Kampfgruppen an. Kampfgruppe von Ahrenstorff mit Abteilung Thiede (6. Kompanie und Kompanie Stein, Panzer II) und Kampfgruppe Wagner mit Abteilung Strachwitz (alle restlichen Panzer). Bei Lakidosta trifft die 6. Kompanie im dichten Nebel auf drei russische KW 1-Panzer. Mit Hilfe der Artillerie werden zwei davon erledigt, der dritte entkommt. Oberleutnant Müller wird bei diesem Gefecht verwundet. Sonst kommt es nur zu kleineren Gefechten, die den Vormarsch aber nicht aufhalten können, so dass am 3. Oktober 1941 bei Orjechow der Konskaja-Abschnitt erreicht wird. Die Abteilung Thiede überschreitet den Fluss auf einer Behelfsbrücke, wird aber bald zur Rückkehr gezwungen, da ein Panzergraben den Vormarsch zum Stehen bringt. So tritt die Division wieder in zwei Kampfgruppen gegliedert, die nebeneinander nur 1 Kilometer fahren, am 6. Oktober 1941 zum weiteren Vormarsch nach Südosten an. Nach kurzem Gefecht wurde der Strassenknotenpunkt Andrejewka erreicht und genommen. Damit war wieder ein Kessel 35 Kilometer nördlich des Asowschen Meeres geschlossen, und wieder wurde das Regiment zur Vernichtung des eingekesselten Gegners eingesetzt. Erst ab dem 12. Oktober 1941 wurde dann in Richtung Donez weiter vorgestoßen, da die Kampfstaffel neu gegliedert werden musste, aufgrund des großen Ausfalls an Kampffahrzeugen. Der Marsch führte über Zarokonstantinowka - Grunau (eine deutsche Siedlung) Demitrowskoje bis in die Gegend von Karan, wo der Gegner erneut Widerstand leistet. Trotzdem wird hier der Kalmius überschritten und noch am gleichen Tag Michailowka erreicht. Der rasche Vormarsch hat weitere Panzer ausfallen lassen, und so werden alle Panzer III der I. Abteilung unter wechselweiser Führung von Hauptmann Otto und Oberleutnant Kuckein, die der II. Abteilung unter Oberleutnant Langer und Scheidemann, alle Panzer IV unter Hauptmann Krajewski und Oberleutnant Graf Brühl, alle Panzer 2 unter Leutnant Stein in eine Abteilung Strachwitz zusammengefasst. Erst am 16. Oktober 1941 wird erneut zur Verfolgung angetreten, aber gegen starken Feindwiderstand kommt das Regiment nur etwa 25 Kilometer voran und verbleibt bis zum 19. Oktober 1941 im Dorf Ssuednij-Jelantschinskoje. In der folgenden Nacht trifft endlich der erwartete Kraftstoff ein. Mit anbrechendem Tag wird weiter in nordöstlicher Richtung angegriffen. In schnellem Vormarsch wird ohne Feindberührung die Bahnlinie Taganrog - Stalino bei Bahnhof Uspenskaja erreicht. Ohne Pause geht der Vorstoß weiter, um im Handstreich den Mius-Übergang bei Ort Uspenskaja zu nehmen. Die Brücke wurde allerdings auch hier kurz zuvor gesprengt. Dem Panzer-Pionier-Bataillon 16 gelang es jedoch, trotz heftigem Feuer schnell eine Kriegsbrücke zu schlagen, auf der das Regiment in das vom Schützen-Regiment 64 gesäuberte Uspenskaja eindringen konnte. Am nächsten Tag wird der Brückenkopf erweitert, Panzer der 6. Kompanie unternehmen einen Vorstoß zur Ölleitung Batum - Rostow - Industriegebiet Stalino. Oberfeldwebel Strauch entdeckt in einer Schlucht mit seinem Zug die Rohrleitung, aus der noch viele Tage später alle Dieselfahrzeuge der Division mit Kraftstoff versorgt werden. In Uspenskaja verblieb das Regiment sechs Tage lang, um die technischen Ausfälle zu beheben. Nur gelegentlich wurde der Aufenthalt durch Fliegerangriffe gestört, von denen besonders der am 23. Oktober 1941 zu erwähnen ist, wo Bomben in ein russisches Gefangenlager fallen und verheerende Verluste anrichten. In diesen Tagen hat das nördlich der Division vorgehende Gebirgskorps das Industriegebiet von Stalino eingenommen. Ab dem 27. Oktober 1941 wurde dann weiter Richtung Süden vorgestoßen, wobei das Regiment durch viele deutsche Dörfer fährt, die alle geräumt sind, dann nach Nordosten eingedreht und am 29. Oktober 1941 Golodajewka erobert. Von hier aus beteiligen sich die Panzer kompanieweise nur an örtlich begrenzten Unternehmungen, von denen nichts besonderes zu berichten ist. Von dort aus ging es sechs Tage später, am 5. November 1941, weiter nach Osten, bis der Vormarsch im Dorf Atamano-Wassowskij (Kartenpunkt 29) im Schlamm stecken blieb. Damit hat der Vormarsch des Regiments für das Jahr 1941 ein Ende gefunden. Die Wege sind so schlecht, dass aller Nachschub mit Zugmaschinen herangeholt werden. Außer geringer Gefechtstätigkeit bei einzelnen kleinen Unternehmungen herrscht einige Tage Ruhe, die nur durch feindliche Lufttätigkeit unterbrochen wird. So gut wie es geht werden die Panzer instand gesetzt. In der Nacht vom 18./19. November 1941 fiel das Thermometer auf minus 15°, die Truppe ist total überrascht und unvorbereitet. Sie hat keine Winterbekleidung, Frostschutzmittel für die Panzer ist allerdings eingetroffen,  aber ein großer Teil der Panzer ist über Nacht in dem Schlamm eingefroren, und nur mit großer Mühe gelingt es diese freizubekommen. Während das III. Panzer-Korps südlich der Division mit Leibstandarte "AH", 13. und 14. Panzer-Division zum Angriff auf Rostow angetreten ist, startet die Rote Armee ihren Gegenangriff mit einer Armee von sechs Divisionen von Norden her. Diesem Angriff ist die angeschlagene SS-Division "Wiking" und die 16. Panzer-Division ausgesetzt. Diesen beiden Verbänden kommt die Aufgabe zu, in hinhaltender Kampfführung nach Westen, den Tuslowabschnitt und später den Mius-Abschnitt zu erreichen, damit das III. Panzer-Korps sich vom Feinde lösen kann. Bei hohem Schnee und schneidender Kälte von bis zu 20 Grad minus wird unter starken feindlichen Panzerdruck mit Massen nachfolgender Infanterie die Absetzbewegung durchgeführt. Hier sei besonders der Gegenangriff des Regiments bei dem Ort Balabanow nordostwärts Lysogorka erwähnt. Das Pionier-Bataillon der SS-Division "Wiking" war in seinen Stellungen bei Balabanow von feindlichen Panzern überrollt wurden. Ein schneidig gefahrener Angriff gegen weit überlegenen Gegner führt zum Erfolg. Bei diesem Angriff wird Oberleutnant Rummler, 4. Kompanie, und Feldwebel Behrend mit seiner Besatzung abgeschossen. Am späten Abend des 23. November 1941 überschreitet das Regiment den Tuslow bei Lysogorka nach Westen. Das Regiment hatte noch 20 einsatzbereite Panzer und zog in Marjewka unter. Doch bald drängt der Gegner über den Tuslow nach, wo am 2. Dezember 1941 die Panzer in heftigen Gefechten stehen. Bei Tag und Nacht sind die Männer auf den Beinen. Bei weiteren schweren Rückzugsgefechten erreichte das Regiment über Andranowka und Nowo Petrowka am 4. Dezember 1941 den Ostrand von Matwejew Kurgan am Mius. Mit begrenzten Gegenstößen gelingt es, den Ort noch bis zum Abend des nächsten Tages zu halten. Am Abend des 5. Dezember 1941 setzte das Regiment auf das Westufer über, nachdem alles Gerät in Sicherheit gebracht und die Rückzugsstraße vermint wurde. Bei den Kämpfen um Nowo Petrowka wird Hauptmann Krajewski schwer verwundet und erliegt seinen Wunden am 13. Dezember 1941 in der Heimat. Hier bezog das Regiment seine Winterstellungen. Während die Masse der Division in der Winterstellung am Mius eingesetzt ist, befinden sich Teile des Regiments in Anastasiewka, wo sich alle panzerlosen Besatzungen während der Rückzugskämpfe eingefunden haben. Teile der Regimentstrosse liegen noch in Mariupol. Aber schon nach wenigen Tagen verlegt das Regiment mit einzelnen Kompanien nach Makejewka bei Stalino, wo es aufgefrischt werden soll. Hier finden nach und nach alle nicht im Einsatz befindlichen Kompanien ein, und ebenso werden alle Troose nachgezogen. Infolge des russischen Einbruchs über Charkow in Richtung auf Dnjepropetrowsk verlegt der Regimentsstab mit einzelnen Kompanien an den Südrand des Einbruchs in das Dorf Iwerskoje, westlich Kramatorskaja, wo auch Teile der Division eingesetzt werden. Die 5. Kompanie verbleibt im Raum Uspenskaja am Mius als Eingreifreserve. Die 1. Kompanie ist im Raum Bjelgorad eingesetzt. Das erste Weihnachtsfest in Russland können alle Teile des Regiments 1941 in verhältnismäßig ruhiger Lage verbringen.

In den folgenden Wochen werden laufend neue Panzer nachgeschoben. Unter diesen treffen im März 1942 die ersten Panzer III (5 cm-Langrohr) ein. Am 23. März 1942 trifft der Regimentsstab aus dem Kampfgebiet, ebenfalls in Makejewka ein. Im Laufe des Monat April 1942 kehren auch alle Kompanien von der Front zurück, und es beginnt in Makejewka ein recht geregelter Dienstbetrieb. Außerdem treffen 60 Rekruten ein, die nach Ableistung ihrer Arbeitsdienstzeit beim Regiment ausgebildet werden. Am 3. Mai 1942 werden sie vereidigt und marschieren anschließend unter Vorantritt des Musikkorps in ihre Unterkünfte. In der benachbarten Stadt Stalino bietet sich sogar die Gelegenheit Oper und Kino zu besuchen. Erst am 15. Mai 1942 musste das Regiment wieder ausrücken, diesmal in die Gegend Slawjansk. Im Verband des III. Panzer-Korps hat die Division den Auftrag in Richtung Isjum vorzustoßen und den Gegner in dem Frontvorsprung von seinen rückwärtigen Verbindungen zu trennen. Am 18. Mai 1942 gelingt es den Höhenrücken westlich Isjum in die Hand zu bekommen, der das Doneztal weithin beherrscht. In den nächsten Tagen stößt eine Kampfgruppe mit der I. Abteilung, Major Graf Strachwitz, nach Norden vor und nimmt mit der südlich Balakleja kämpfenden 23. Panzer-Division Verbindung auf. Damit ist der letzte große Kessel des Ostfeldzuges geschlossen. Die II. Abteilung stößt mit einer Kampfgruppe nach Westen in den Kessel ein, wieder wurde das Regiment zur Zerschlagung des Kessels eingesetzt. Bei weiteren Vorstößen  "Unternehmen Wilhelm" dienen der Bereinigung feindlicher Brückenköpfe über den Donez. Eine Kampfgruppe stößt weiter nach Norden und erreicht bei Mostowaja den Burlukaabschnitt. Das nächste Unternehmen "Fridericus II" führt die Kampfgruppen der Division bis nach Kupjansk, welches trotz starker Abwehr durch eingegrabene Panzer und Minen am 26. Juni 1942 fest in der Hand der Division ist, die damit den Oskolabschnitt erreicht hat. Bei diesem Einsatz treten zum ersten Mal Panzer IV mit 7,5 cm-Langrohr ins Gefecht und bewähren sich gut. Noch während der Kämpfe bei den beiden Unternehmen werden einzelne, nicht mehr benötigte Teile des Regiments nach Makejewka zurückverlegt. Oberstleutnant Sauvant wird als Lehrer zur Abteilungsführerschule nach Versailles versetzt, und als sein Nachfolger trifft Oberstleutnant von Bassewitz, bisher Personalamt, als Kommandeur der II. Abteilung ein. Im Juni 1942 erfolgte die Zuteilung der II. Abteilung vom Panzer-Regiment 10 (Zinten/Ostpreußen) als neue III. Abteilung unter Führung von Hauptmann Warmbold. Da zu Beginn der Sommeroffensive noch nicht alle Panzer einsatzbereit bzw. ausgeliefert waren, gab die III. Abteilung ihre Panzer an die I. und II. Abteilung ab und verblieb in Makejewka, wo es die neuen Panzer übernahm. Zu Beginn der Sommeroffensive am 8. Juli 1942 verfügte das Regiment über 13 Panzer II, 47 Panzer III, 27 Panzer IV und 4 Befehlspanzerwagen. Am 8. Juli 1942 verließ das Regiment Makejewka und marschierte über Artemowsk nach Tripolje, wo es sich zum Angriff am nächsten Tage bereitstellt. Beim Beginn der Offensive, die uns nach Stalingrad führen soll, tritt die Aufklärungs-Abteilung 16 mit unterstellter 2. Kompanie an der Spitze der Division an. Entgegen den Vorstellungen des Kompaniechefs, Hauptmann Freytag von Loringhoven, wird die Kompanie von dem Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 16, Major von Witzleben, durch ein erkanntes Minenfeld vorgeschickt. Dabei erlitt die Kompanie bittere Verluste an Mensch und Material. Ein Drittel der Kompanie fällt durch Minenschaden zum Teil langfristig aus. Am nächsten Tag weicht der Gegner, und der Vormarsch wird fortgesetzt. Ohne wesentlichen Widerstand erreichen die Panzer über Kaganowitsch den Donez südlich Lissitschansk am 11. Juli 1942 abends. Über eine Unterwasserbrücke der Russen, welche durch die Pioniere wieder instandgesetzt wurde, überquert das Regiment am 12. Juli 1942 den Strom und erreichte Borowkoje. Bei großer Hitze steht die Kampfstaffel am Flussabschnitt bei Nowo-Aidar und verbleibt dort einige Tage, danach geht es ohne wesentliche Kämpfe weiter. Bis zum 17. Juli 1942 wurde Baranikowka erreicht. Oberst Sieckenius muss infolge einer Minenverletzung für einige Tage zum Tross in ärztliche Behandlung, Oberstleutnant von Bassewitz übernimmt das Regiment und Hauptmann Graf Brühl die Führung der II. Abteilung. Weiter geht der Vormarsch unterstützt durch die Luftwaffe, welche von einem Fliegerverbindungsoffizier der beim Regiment seit Beginn der Offensive mitfährt, eingewiesen werden. Über Millerowo stießen die Panzer nordöstlich bei Bokowskaja auf den Tschir. Dort drehten sie nach Südosten ab und überschritten bei Arschanowskij den Fluss und traten am 23. Juli 1942 zum Angriff auf den Donbogen an. Ab diesem Zeitpunkt versteifte sich der Feindwiderstand wieder und es fanden Panzerkämpfe statt. Es kam zu schweren Kämpfen bei Manolin, Ssuchanow und Nish Businowka. Bei Businowka gelang es der II. Abteilung mit Unterstützung einer Kompanie "Hetzer" und des "Sturen Emil" (Sturmgeschütze mit 12,2 cm-Kanone) an einem morgen 52 Panzer abzuschießen. Bei Ssuchanow gelingt der 6. Kompanie, gemeinsam mit der 4. Kompanie, 27 Panzer abzuschießen. Nachdem alle russischen Angriffe abgewehrt worden waren, trat das Regiment am 6. August 1942 wieder in Richtung Ostrow an. Dort wurde der Liska-Übergang gegen starken Widerstand erzwungen, wobei die I. Abteilung einige Verluste zu verzeichnen hat und am 8. August 1942 zum Angriff auf die Donhöhenstrasse nordwestlich Kalatsch angefahren. Die II. Abteilung vorn greift auf der Höhe 150,7 20 T34 und KW I an, die dort in den Strahlen der Morgensonne gut sichtbar zum Kampf bereitstehen. Bei dem schneidigen Angriff wird der Gegner geworfen, aber auch die Abteilung hat schwere Verluste. Bei der 5. Kompanie fällt Oberfeldwebel Prögel und Leutnant Autzen, bei der 2. Kompanie Unteroffizier Weiß und bei der 4. Kompanie werden 3 Panzer IV abgeschossen. Am Abend dieses schweren Tages kann das Regiment trotzdem auf seinen großen Erfolg stolz sein. So hat allein die 2. Kompanie mit einigen Wagen der 4. Kompanie 8 T 34, 2 T 70 und 5 KW I abgeschossen. Weiterhin wurde das Regiment zu Säuberungsaktionen im Donbogen eingesetzt und marschierte zurück über Ostrow - Ssuchanow - Nish Businowka in einen neuen Bereitstellungsraum. Hier ist inzwischen auch die III. Abteilung eingetroffen, deren Gliederung der der anderen beiden Abteilungen entspricht. Anschließend wurde in zwei Kampfgruppen auf Trechostrowskaja vorgestoßen. Am 16. August 1942 wurde der Ort erobert. Die dort befindliche Donbrücke hatten die Russen in der Mitte in Brand gesteckt. Nur wenige Tage bleiben noch, bevor die Division zu dem erwarteten Übergang über den Don antritt. Das Regiment verbringt diese Tage in der Steppe, weit -und breit ist kein Haus zu sehen. Die Kompanien sind in einzelnen Schluchten "untergezogen"! Inzwischen war es anderen Truppenteilen gelungen, über den Don etwa 50 km donaufwärts bei Lutschinskaja einen kleinen Brückenkopf zu bilden, und mit dem Bau einer Pontonbrücke zu beginnen. In diesen Tagen ziehen unaufhörlich starke deutsche Fliegerverbände über die Steppe hinweg und werfen ihre Bombenlasten auf Stalingrad ab. Im Sommer oder Herbst 1942 wurden die Kolonnen der beiden Abteilung zur 13. und 14. großen Kraftwagen-Kolonne der Division umbenannt und dem Panzer-Divisions-Nachschubführer 16 unterstellt. Die Kompanien bringen nach den harten Kämpfen der letzten Wochen und den großen Marschleistungen die Panzer in Ordnung. So erwartet jeder gespannt den Angriff auf Stalingrad! In der Nacht vom 22. zum 23. August 1942 überschreitet das Regiment an der Spitze der Division die Pontonbrücke bei Lutschinskij und stellt sich im Brückenkopf ostwärts des. Dorfes Wertjatschij zum Angriff bereit. Kurz nach Tagesanbruch tritt die Division als erste Welle des XIV. Panzerkorps mit Kampfgruppe Sieckenius, II. und III. Abteilung nebeneinander vorn, Kampfgruppe Strachwitz mit I. Abteilung folgt, zum Angriff nach Osten an. Dies ist der letzte große Angriff des geschlossenen Regiments, und jeder, der daran teilgenommen hat, wird dieses eindrucksvolle Bild der im breiten Keil angreifenden Panzer, von den Schützen- und Artillerieregimentern dicht gefolgt, nicht vergessen. Hervorragend von den Fliegern der Luftflotte des Generalobersten Freiherr von Richthofen unterstützt, kommt der Angriff gut voran. Der Feind leistet zunächst nur geringen Widerstand, und unter Umgehung stark besetzter Ortschaften kämpfen sich die Kampfgruppen bis an die Vororte von Stalingrad heran. Die 6. Kompanie meldet als erste Einheit das Erreichen des Westufers der Wolga in den frühen Nachmittagsstunden. Hier erhalten die Panzer starkes Feuer aus den gegnerischen Flakstellungen. In stundenlangem Kampf wird die feindliche Flak, die zum Teil von Frauen bedient wird niedergekämpft. Im Verlauf dieser Kämpfe stößt das Regiment bis zum Westufer der Wolga, 10 Kilometer nördlich Stalingrad durch. Von den überragenden Höhen des Westufers hat man einen überwältigenden Blick auf den gewaltigen Strom und die dahinter bis ins Unendliche ausbreitende asiatische Steppe. Auf der Wolga herrscht noch reger Schiffsverkehr. Es gelingt einige Schiffe zu versenken. Am Abend dieses denkwürdigen Tages igelt das Regiment mit anderen Truppenteilen der Division. Es ist im Rahmen dieser Regimentsgeschichte nicht mög1ich, eine bis ins einzelne gehende Schilderung der nun folgenden Kämpfe an der Nordriegelstellung und um die Stadt Stalingrad zu geben, sondern es sei hier zusammengefasster Bericht aufgezeichnet. Während der nächsten Tage ist das XIV. Panzerkorps vom Feinde eingeschlossen, da die nachfolgenden Infanteriedivisionen durch feindliche Gegenangriffe aufgehalten werden. Die Truppe muss sich in ihren Stellungen starker feindlicher Angriffe erwehren. Nach Herankommen der Infanterie erfolgt der Aufbau einer Riegelstellung zwischen Wolga und Don, in der die 16. Panzerdivision den östlichen Abschnitt mit Anlehnung an die Wolga erhält. Die Kompanien werden zur Säuberung des Wolgaufers und zu örtlichen Vorstößen in nördlicher Richtung eingesetzt. Während der Kampf um das Stadtgebiet von Stalingrad durch andere Kräfte der 6. Armee geführt wird, haben die verhältnismäßig schwachen eigenen Kräfte in der Riegelstellung schwere Abwehrkämpfe gegen die immer wieder anrennenden Russen durchzustehen. Die Panzer werden hierbei als "Feuerwehr" verwendet und in die Abschnitte geworfen, in denen sich die jeweiligen Brennpunkte des Kampfes befinden. Zeitweise führt der Feind alle drei Tage ein neues Panzerkorps von Norden heran, dass er sofort gegen die Riegelstellung einsetzt. Hierdurch kommt es zu sehr schweren Abwehrkämpfen, die zu erheblichen Verlusten unsererseits und zu einer starken Abnutzung der Kräfte führen. Erstmalig treten hier mit amerikanischen Panzern ausgerüstete Verbände auf. Die amerikanischen Panzer sind wegen ihrer hohen Aufbauten und geringen Panzerung wesentlich leichter abzuschießen, als die russischen T 34, denen mit der 5 cm-Kanone des Panzer III erst ab 300 m beizukommen ist. Da durch die anhaltenden Abwehrkämpfe die eigenen Infanterieregimenter stark erschöpft sind, kommt es bei den feindlichen Angriffen immer wieder zu Einbrüchen. Die Einbrüche werden durch Gegenstöße der Panzer, denen die Infanterie folgt, sofort bereinigt. In der Abwehr feindlicher Panzerangriffe, sofern sie rechtzeitig erkannt werden konnten, bildet sich bald eine eigene Taktik heraus. Es erwies sich als zweckmäßig, den Gegner in Hinterhangstellung aufzulauern und auf kürzeste Entfernung im zusammengefassten Feuer zu vernichten. So schießt zum Beispiel die 2. Kompanie an einem Tage mit nur sieben einsatzbereiten Panzern 22 Feindpanzer, meistens T 34, ab. Die schweren Abwehrkämpfe in der nördlichen Riegelstellung dauern den ganzen Monat September über hin. Die I. Abteilung hat sich bei diesen Kämpfen so ausgezeichnet, dass ihrem Kommandeur, Oberstleutnant Graf Strachwitz, das Eichenlaub zum Ritter kreuz verliehen wird. Hauptmann Graf Brühl erhält in diesen Tagen für die Kämpfe der 11. Abteilung im großen Donbogen das Ritterkreuz, und ebenso wird Oberfeldwebel Günther der 8. Kompanie für seine Abschuss erfolge in der Nordriegelstellung mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Anfang Oktober wird Oberstleutnant von Bassewitz als Regimentskommandeur zum Panzer-Regiment 24 versetzt, welches ebenfalls bei Stalingrad eingesetzt ist. Auch Oberstleutnant Graf Strachwitz wird zu neuen Aufgaben abberufen. Die I. Abteilung übernimmt Hauptmann Baron Freytag von Loringhoven, die II. Abteilung Hauptmann von Cramon. Die III. Abteilung führt wie bisher Hauptmann Warmbold. Im Oktober flauen die Abwehrkämpfe in der nördlichen Riegelstellung allmählich ab, auch der Gegner hat sich erschöpft. Er zieht seine Truppen zurück und frischt sie für die große Winteroffensive auf. Inzwischen tobt im Rücken der Division der schwere Kampf um das Stadtgebiet von Stalingrad, in dem sich der Russe mit unüberbietbarer Zähigkeit verteidigt. Nur unter fürchterlichen Verlusten gelingt es, dem Gegner Häuserblock nach Häuserblock zu entreißen. Schließlich sind 9/10 der Stadt in deutscher Hand. Für die Eroberung des "letzten Restes fehlt jedoch den deutschen Truppen die Kraft. Unmittelbar nördlich von Stalingrad befindet sich der an der Wolga gelegene Vorort Spartakowka noch in russischer Hand. Während die II. und III. Abteilung weiterhin in der Nordriegelstellung verbleiben und sich dort in den tiefen Schluchten (Balkas) in Bunkern eingerichtet haben, wird Anfang November 1942 die I. Abteilung mit einem Infanterie-Regiment der 93. Infanterie-Division zum Angriff auf Spartakowka angesetzt. In den engen Straßen kommen die Panzer nur sehr schwierig voran, Panzernahkampfmittel rufen starke Verluste hervor. Der Gegner verteidigt die Stadt energisch, und auch die eigene Infanterie hat schwere Verluste. So wird nach drei Tagen der Angriff eingestellt, und das bis dahin gewonnene Gelände, ganze 300 Meter, wird wieder aufgegeben. Ende Oktober 1942 wurde Generalleutnant Hube, der von allen verehrte und beliebte Divisionskommandeur, mit den Schwertern zum Eichenlaub ausgezeichnet und übernimmt die Führung des XIV. Panzerkorps, an Stelle von General von Wietersheim. Mit dem Kommando der 16. Panzer-Division wird Generalmajor von Angern betraut. Trotz der sich schon in den Flanken der 6. Armee abzeichnenden, drohen- den Gefahr eines russischen Umfassungsangriffes wird die Masse der 16. Panzer-Division, auch das Regiment, aus der Front herausgezogen und am 17. November 1942 zur Einnahme eines an sich belanglosen, von allen Seiten durch eigene Waffen beherrschten Uferdorfes eingesetzt. Die I. Abteilung nimmt mit etwa 25 mühsam wiederhergestellten Panzern an dem Angriff auf Rynok teil. Der Feind hat das Dorf festungsartjg ausgebaut und verteidigt es verzweifelt. Die Panzer dringen zwar bis zur Mitte des Ortes vor, ziehen sich aber unter dem Druck des Feindes wieder zurück. Hier fällt der Kommandeur des SPW-Bataillons, Hauptmann Mues, der in den vergangenen eineinhalb Jahren mit dem Regiment zusammen manche Schlacht geschlagen hat. Die schweren und leider sinnlosen Verluste haben die Gefechtskraft der Division sehr beeinträchtigt, was sich sehr bald äußerst nachteilig bemerkbar machen soll. Am 19. November 1942 beginnt die große russische Winteroffensive, gleichzeitig aus dem feindlichen, Donbrückenkopf, Kremenskaj und dem Wolgabrückenkopf südlich Stalingrad. Diese beiden Frontteile an den Flanken der 6. Armee sind von Rumänen besetzt. Die Rumänen halten dem überwältigenden Ansturm der Russen nicht stand und werden noch am selben Tage durchbrochen. Die Front löst sich an diesen Stellen auf. Das südlich Kremenskaja hinter den Rumänen bereitgestellte deutsche LVII. Panzerkorps des General Heim (zwei schwache Divisionen) wird vom Strudel des russischen Durchbruchs erfasst und kommt nicht mehr zu einheitlichen Gegenmaßnahmen. Da sich im Rücken der 6. Armee bereits am ersten Angriffstag die tödliche Gefahr der Umfassung abzeichnet, wird die 16. Panzer-Division am Abend des 19. November alarmiert und in der Nacht über die Donbrücke nordostwärts Golubinskaja auf das Westufer des Don geworfen. Inzwischen waren im Raum Potjomkinskaja die Trosse mit dem Ausbau der Winterquartiere beschäftigt. Dort wurden Bunker gebaut, große Lager an Verpflegung und allen den schönen Dingen, nach denen sich ein Soldatenherz nach so langem Einsatz sehnt, waren angelegt. Alles war zum Empfang der Truppe vorbereitet, doch es sollte ganz anders kommen. Das Regiment tritt am Morgen des 20. November auf den Höhen westlich des Don an. Der Einsatz der 16. Panzer-Division, sowie der gleichfalls hier eingesetzten 14. Panzer-Division kommt zu spät. Die Russen sind bereits mit weit überlegenen Kräften in überholendem Vorgehen auf Kalatsch, den wichtigsten Nachschubort der 6. Armee. Das Regiment wird, auf den Donhöhenstraßen nach Süden vorgehend, bald in schwere Kämpfe verwickelt. Es kann dem Gegner Verluste beifügen, verliert dabei aber auch mehrere Panzer. Ein feindliches Kavallerieregiment wird bei einer Attacke zersprengt, Inzwischen hat sich der Feind im Rücken des Regiments auf der Donhöhenstraße festgesetzt, der Durchbruch zur Donbrücke gelingt, das Westufer muss aufgegeben werden und der Rückzug in den sich bildenden Kessel von Stalingrad wird angetreten. Am 22. November 1942 ist dem Feind die Vereinigung der Nord- und Südzange seiner Angriffsarmeen bei Kalatsch gelungen. In einer. glänzenden Operation, die an beste deutsche Vorbilder gemahnte, ist es dem Russen gelungen, die 6. Armee einzuschließen, Hierbei wird die Kampfstaffel von den Trossen getrennt, die sich später von Potjomkinskaja nach Rostow absetzen. Die von allen Seiten angreifenden Russen drängen die eingekesselten Truppen vom Don nach Osten ab, Anfang Dezember ist die 6. Armee in einem Kessel von etwa 40 km Durchmesser westlich Stalingrad zusammengedrängt,. Bis Mitte Dezember befindet sich das Regiment an der Westfront in schweren Abwehrkämpfen im Schwerpunkt der von starken Panzerkräften unterstützten russischen Angriffe, Zahlreiche Feindpanzer werden abgeschossen, Immer wieder erfolgende Einbrüche des Gegners werden im  Gegenstoß bereinigt und die Stellungen gehalten. Durch eigene Panzerausfälle ist es wieder notwendig geworden, alle Panzer des Regiments in einer Abteilung zusammenzufassen. Diese Abteilung fuhrt Hauptmann Baron Freytag von Loringhoven. Trotzdem die Verpflegung der Kampftruppe am 5. Dezember auf 200 g Brot pro Tag herabgesetzt wird, ist der Kräftezustand noch gut. Die starke Kälte (meist 20 bis 30° unter Null), der scharfe sibirische Wind, der Mangel an jeglicher Unterkunft und das Fehlen von Feuerungsmaterial m der baumlosen Steppe machen sich allmählich bemerkbar. Das Feuerungsmaterial für die Feldküchen muss unter Lebensgefahr durch Abbruch von Holzhäusern aus der Stadt Stalingrad im feindlichen Feuer geholt werden. Die feindlichen Fliegerangriffe werden immer stärker. Eigener Jagdschutz fehlt wegen der räumlichen Entfernung der Feldflugplätze vollkommen. Die Flak hat keine Munition. Die Luftversorgung, auf die mit großen Versprechungen hingewiesen wurde, ist völlig un- zulänglich. Von der 6. Armee wurden 750 t an dringendstem Nachschub- bedarf gefordert. Von Göring wurden unverantwortlicherweise 500 t zugesagt. Trotz aller Anstrengungen schafft die Luftwaffe täglich nur 100 t Nachschubgut heran. Zum Entsatz der 6. Armee werden .Mitte Dezember einige Divisionen unter dem Befehl der 4. Panzerarmee (Generaloberst Hoth) in der Kalmückensteppe südwestlich Stalingrad versammelt. Diese Kräfte kommen in anfangs zügigem Vorgehen bis zum 20. Dezember 1942 bis auf etwa 50 km an den Kessel heran. Inzwischen sind im Kessel Maßnahmen zum Ausbruch der gesamten Armee getroffen, Den Sturmbock sollen beim Ausbruch sämtliche noch im Kessel vorhandenen Panzer und Sturmgeschütze (etwa 100) bilden. Die Führung dieses Panzerkeils ist dem Kommandeur des Regiments, Oberst Sieckenius, übertragen, An der Südfront des Kessels werden diese Kräfte zum Ausbruch bereitgestellt. Die Truppe ist von dem Willen zum Durchbruch beseelt, da die Lage im Kessel immer unerträglicher wird. Der Durchbruch hätte zwar schwere Verluste und das gesamten Materials gekostet, aber er hätte doch etwa 50% der Menschen gerettet. Im Kessel befanden sich zur Zeit der Einschließung etwa 265 000 Mann, 13 deutsche und zwei rumänische Divisionen, unter ihnen ausgesprochene Elitedivisionen, unter anderem die kampferprobte 14., 16., 24. Panzerdivision, 3.. 29. und 60. Infanteriedivision (mot.). Im Hinblick auf die weitere Kampfführung des Deutschen Reiches gab es nur den Entschluss zum Ausbruch, um wenigstens die unersetzlichen Menschen zu retten. Der Ausbruch wird jedoch von Hitler verweigert, aus Prestigegründen, das Halten der; Stadt, die den Namen des feindlichen Führers trägt, befiehlt. Der Oberbefehlshaber der 6. Armee, Generaloberst Paulus, fand wider besseres Wissen nicht den Mut zu eigenmächtigem Handeln. Da die schwache Entsatzarmee des Generaloberst Hoth inzwischen von überlegenen Feindkräften in den Flanken angegriffen und allmählich zurückgedrängt wird, wird der Ausbruch aufgegeben. Nun übernimmt die Führung aller Panzer des Regiments der Stab II. Abteilung mit Hauptmann von Cramon, der bis dahin die im Kessel befindlichen Trosse geführt hat. Anfang. Januar 1943 ist infolge der steigenden Not im Kessel die Kürzung der Rationen der Kampftruppe auf 100 g Brot erfolgt. Die noch im Kessel befindlichen Pferde sind inzwischen aufgegessen. Der Mangel an Munition. Betriebsstoff und Sanitätsmaterial wird immer unerträglicher. Zur Auffüllung der ausgebluteten Infanterie werden die Trosse ausgekämmt und, die Bataillone aus Panzerverbänden ohne Panzer und Artillerie ohne Geschütze gebildet. Aus den Resten des Panzerregiments 2 wird ein Infanteriebataillon unter Führung von Hauptmann Warmbold aufgestellt. Am 8. Januar 1943 erfolgt ein Kapitulationsangebot der. Russen, welches ab- gelehnt wird. Daraufhin setzt am 9. Januar 1943 ein Großangriff der Russen gegen die Westfront des Kessels ein. Infolge der Entkräftung der Infanterie und der Auszehrung der Verbände durch Hunger, Kälte und Munitionsmangel bricht die Front nach zum Teil heldenhaftem Widerstand zusammen. Hauptmann von Cramon und Oberleutnant Friedrich leisten mit den letzten Panzern des Regiments in diesen Abwehrkämpfen Übermenschliches. Am 14. Januar 1943 geht der Hauptflugplatz des Kessels, Pitomnik, verloren. Dadurch tritt eine erneute Erschwerung in der Versorgung der Armee ein. Auf Befehl der Heeresgruppe wird der Kommandeur des Regiments, Oberst Sieckenius am 19. Januar 1943 aus dem Kessel herausgeflogen. Von den 265.000 deutschen Soldaten, die sich zur Zeit der Einschließung im Kessel befanden, gerieten noch 90.000 Mann in Gefangenschaft, 27.000 Mann wurden als Verwundete herausgeflogen, der Rest war gefallen oder an den unsäglichen Strapazen zu Grunde gegangen. Das Panzerregiment 2 verlor im Kessel von Stalingrad insgesamt 34 Offiziere und über 850 Unteroffiziere und Mannschaften.  

Zur Abrundung der Schilderung der Kämpfe um Stalingrad werden nachfolgende Erlebnisberichte einzelner Regimentsangehöriger wiedergegeben.

Erlebnisbericht des Oberleutnant von der Sode, Kompaniechef in der III. Abteilung:

Ich war in den Kämpfen im Festungsbereich Stalingrad bis zum 26. November als Adjutant, ab 26. November als Kompanieführer der Einsatzkompanie der III. Abteilung eingesetzt; Am 21. November früh wurde die Abteilung alarmiert und im Verband des Regiments in Marsch gesetzt. Vorkommandos wurden in Richtung Ssuchanow voraus, geschickt. In den späten Nachmittagstunden wurde die Donbrücke nördlich Golubinskaja überschritten und der Marsch auf die Donhöhenstraße nach Süden fortgesetzt. Gegen Abend wurde durch die zurückkehrenden Vorkommandos bekannt, dass diese auf dem Marsch nach Ssuchanow bereits an der Donhöhenstraße auf feindliche Panzerkräfte gestoßen seien. Gleichzeitig erhielten wir den Befehl, dass an einem Bachabschnitt südlich Golubinskaja von der 16. Panzer-Division eine Auffangstellung bezogen werden soll. Auf dem Weitermarsch dahin kam jedoch plötzlich die Spitze der Division zurück, weil der Kommandeur des vordersten Bataillons einen Funkbefehl bekommen hatte, dass die gesamte Division kehrtmachen und über die Brücke nördlich Golubinskaja den Don nach Osten wieder überschreiten sollte. Daraufhin machte alles kehrt, was bei den schwierigen Wegverhältnissen, Glätte und Verstopfungen erhebliche Zeit dauerte. Nachdem die Abteilung sich etwa eine Stunde auf dem Rückmarsch befand, wurden wir erneut angehalten und nach einem Anruf beim Korpsstab wurde festgestellt, dass der Rückmarschbefehl ein Irrtum oder eine vom Feind gegebene Falschmeldung sein musste. Daraufhin wurde wieder kehrtgemacht und mit dem letzten Kraftstoff eine Höhenstellung südlich Golubinskaja erreicht. Dort blieb die Abteilung für den Rest der Nacht ohne Feindberührung.

22. November. In der Frühe wurde mit dem Kraftstoff eines in der Nähe liegenden Flugplatzes aufgetankt und wieder in Richtung Norden abmarschiert, weil dort bereits Teile des Gegners die Donhöhenstraße erreicht haben sollten, die wir werfen sollten. Die gesamte Donhöhenstraße war. Mittlerweile durch die Marschkolonnen der Division, Teile der 24. Panzer-Division und Nachschubkolonnen so verstopft, dass das Durchziehen für die Panzer kaum möglich war. An einigen besonders schwierigen Stellen lag bereits leichtes Artillerie- und Granatwerferfeuer. Die Abteilung hatte am 22. noch keine Feindberührung und bekam am Abend den Befehl, sich im Verband des Regiments nördlich Golubinskaja bereitzustellen, um am nächsten .Morgen einen Bachabschnitt, den der Gegner schon mit Teilen überschritten hatte, zu säubern und zu besetzen.

23. November. Am Morgen kam plötzlich ein starker russischer Kavallerieverband aus den Wäldern nördlich unserer Bereitstellung, der durch das zusammengefasste Feuer der gesamten Divisionsartillerie fast restlos vernichtet wurde. Kurze Zeit später trat das Regiment zum Angriff gegen den Bachabschnitt an. Sofort nach Überschreitung der Höhen setzte heftiges Pakfeuer ein, wodurch mehrere Wagen, des Regiments in Brand geschossen wurden. Im weiteren Verlauf des Angriffs kamen wir kurz vor dem eigentlichen Bachtal in eine flache Mulde, die im toten Winkel der Feindwaffen lag. Meine Abteilung bekam den .Auftrag von dort weiter anzugreifen. Dies war trotz mehrmaliger Versuche nicht möglich, auch Umfassungsversuche hatten keinen Erfolg. Die Abteilung verlor dabei 5 Panzerwagen. Es fielen der Oberleutnant Bartscheerer und einige Männer der 9. Kompanie. Für Oberleutnant Bartscheerer übernahm der Chef der Stabskompanie III, Oberleutnant Brinkmann, die Führung der Einsatzkompanie, die in der Abenddämmerung nochmals einen Vorstoß gegen ,den Bachabschnitt machte, aber auch abgewiesen wurde. Darauf richtet sich das Regiment in der erreichten Höhe zusammen mit einer SPW-Kompanie und einer SFL-Batterie zur Verteidigung ein. Leutnant Mordieck, Ordonnanzoffizier Stab III., wurde losgeschickt, um Panzerwart~ und Verpflegung der Abteilung, die in einem Ort am Don lagen, zu holen. Auf dem Weg dorthin fuhr er in starke marschierende Kolonnen der Russen hinein und kam zurück, um dies zu melden. Etwa gleichzeitig muss beim Regiment der Befehl angekommen sein, dass das Regiment sofort über die Brücke nördlich Golubinskaja zurückzugehen habe. Wir sammelten und setzten kurze Zeit später zum Durchstoß durch die auf der Straße gemeldeten Russen an. Bei völliger Dunkelheit stießen wir in die starken Verbände der Russen hinein und durchbrachen sie nach heftigem Feuerkampf. Nach kurzer Zeit war die Donhöhenstraße wieder feindfrei und wir erreichten in den frühen Morgenstunden die Donbrücke, nachdem wir unterwegs von Teilen der BuM, die uns erwartet hatten, auftankten. Gerüchtweise war zu dieser Zelt bekannt, dass der Gegner Kalatsch genommen, und über die dort unbeschädigte Donbrücke, das Ostufer des Flusses erreicht hatte. Das er sich dort bereits mit der russischen Angriffspitze aus der Kalmückensteppe heraus vereinigt hatte, wussten wir nicht.

24.. November. Wir marschierten ostwärts des Don entlang nach Süden in Richtung Kalatsch und sollten, wie am Abend bekannt wurde, eine Auffangstellung zusammen mit Teilen der 3. Infanterie-Division (mot.) gegen die nun von dort angreifenden Russen bilden. In dem Raum angekommen, wurden wir zur Verstärkung eines in einem im Ort schwer kämpfenden Baubataillons, verstärkt durch eine Kompanie der Panzer-Abteilung 103, eingesetzt. Wir bezogen eine Auffangstellung, wurden allerdings schon am nächsten Morgen wieder herausgezogen, da der Feind den Schwerpunkt seiner Angriffe in die Gegend Dimitrijewka verlegt hatte. Nach der Hälfte des Weges wurden wir angehalten, da die Angriffe dort alle abgeschlagen waren.

26. November. An diesem Tage übernahm ich für Oberleutnant Rrinkmann die Führung der Einsatzkompanie der Abteilung. Wir marschierten über Djmitrijewka nach Nowo-Alexandrewskij. Meine Abteilung wurde dem XIV. Panzerkorps unterstellt) während der Rest des Regiments weiter ostwärts eingesetzt wurde.

Am 27. und 28. November lagen wir im Raum der 44. Infanterie-Division als Einsatzreserve, wurden aber nicht eingesetzt, trotzdem der Feind laufend mit stärksten Kräften die Stellungen der Division angriff.

29. November. Es gelang ihm ein Einbruch zwischen der 44. und der linken Nachbardivision. Wir wurden zum Gegenstoß angesetzt und warfen den Gegner nach schwerem Kampf in seine Ausgangsstellung zurück. Durch flankierendes Feuer einer etwa 3 km weiter westlich eingebrochenen feindlichen Panzergruppe verlor ich von meinen 15 Panzern V, von denen 2 Totalausfälle waren. An Verlusten hatte ich nur einige Leichtverwundete. Noch während wir dort kämpften, beobachteten wir, dass ostwärts von uns stärkere Feindpanzerkräfte im Angriff waren und die im Hauptkampffeld aufgebauten Flakstellungen zerschlug. Wir drehten daraufhin nach Osten ab, griffen den Feind aus der Flanke an und stellten dort, nach Abschuss mehrerer Panzer des Feindes, die Lage wieder her. In der Nacht sicherten wir hinter der HKL, an den Höhenzügen nördlich Nowo-Alexandrewskij.

30. November. Am nächsten Morgen brach der Feind erneut am linken Flügel der 44. Infanterie-Division durch. Noch auf dem Marsch dorthin bekamen wir den Befehl, den nun auch am rechten Flügel der Division eingebrochenen Gegner zu werfen. Wir machten kehrt und stießen schon in Höhe unserer nächtlichen Sicherung auf eingebrochene Infanterie und Feindpanzer. In schwerem Kampf, der sich bis in die Nacht hineinzog, schossen wir mehrere Panzer ab, säuberten zusammen mit einem Pionierzug eines Infanterieregiments die Einbruchsstelle und drängten den Gegner bis auf eine Höhe etwa 2 km südlich der alten HKL zurück. Der Versuch, noch in der Nacht weiter vorzudringen, wurde abgeschlagen.

1. Dezember. Am nächsten Morgen wurde uns ein Infanteriebataillon zugeführt, welches sich auf der von uns gewonnenen Höhe zur Verteidigung einrichtete. Dank dem energischen Eingreifen von Hauptmann Warmbold gelang es, dieses Bataillon zum Gegenangriff bis zum Erreichen der alten HKL vor zu bewegen. In den Mittagsstunden stießen wir in starke Feindansammlungen hinein, die sich bereits wieder zum Angriff bereitgestellt hatten und zerstreuten diese fast völlig. Bei diesem Kampf verlor der Gegner etwa 500 Tote, 40 Granatwerfer und zahlreiche Abwehrwaffen. Die Kompanie verlor bei dem Kampf von 10 Panzern V durch Feindeinwirkung. Mit den restlichen Panzern stellten wir uns hinter der Infanterie, die die alte HKL wieder bezogen hatte, zur Sicherung auf. In der Nacht versuchte der Gegner wiederholt anzugreifen, wurde aber immer wieder in Höhe unserer Panzer abgewiesen. Dabei ging ein weiterer Panzer durch Beschuss verloren. Bei diesen Kämpfen fielen der Oberfeldwebel Hantel., 9. Kompanie, und 2 Mann.

2. Dezember1942. Am nächsten Tage wurden 5 weitere Panzer der Panzer-Abteilung 160 zugeführt, die unsere Sicherungsstellung bezogen, während ich weiter ostwärts zur Sicherung eingesetzt wurde. Hierbei schossen wir noch 3 Feindpanzer ab, die die HKL durchbrochen hatten. An diesem Tage war es dem Gegner gelungen, weiter ostwärts eine beherrschende Höhe in die Hand bekommen, mehrere Gegenstöße blieben erfolglos.

3. Dezember 1942. Ich bekam den Auftrag mich mit meinen Panzern am Südwesthang dieser Höhe zur Sicherung aufzustellen. Der Tag verlief ohne Feindberührung.

4. Dezember 1942. Am nächsten Morgen griff ein eigener stärkerer Verband diese Höhe von Südosten an, ich sollte den Angriff von Südwesten her unterstützen. Da ich jedoch von meinem Standpunkt aus, über eine 3 bis 4 Kilometer völlig ebene und weit einzusehende Fläche fahren musste, die durch 20 T 34 gesichert wurde, gelang mir das nicht, und ich musste weiter nach Osten ausholen und von Süden angreifen. Bis ich jedoch in den Kampf eingreifen konnte, war die Höhe wieder in eigener Hand, und ich bekam den Auftrag, an meinen alten Platz zurückzukehren. Dem Gegner gelang es noch am gleichen Tage, die Höhe wieder in seine Hand zu bekommen, und er konnte von dort nicht mehr geworfen werden. In den nächsten Tagen bis zum 10. Dezember wurde ich mit den mir verbliebenen 4 Panzern noch wiederholt zu Gegenstößen im Bereich der 44. Infanterie-Division und einer Kampfgruppe ostwärts davon eingesetzt. Wir schossen dabei noch mehrere Panzer ab und stellten die Lage immer wieder her. 

Am 10. Dezember 1942 wurde ich auf Befehl des Kommandierenden Generals durch Oberleutnant Gesch abgelöst, da ich seit Anfang Dezember an Gelbsucht erkrankt war. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung der Truppe sehr gut, die Verpflegung war sehr knapp, wurde aber durch noch vorhandene Vorräte gestreckt, so dass sie ausreichend war. 

Erlebnisbericht des Obergefreiten Günther Pohl für die Zeit vom 1. bis 5. Januar 1943: 

Glutrot steht der Sonnenball am Horizont und lässt endlich Tag werden, um die heißdurchkämpfte Nacht abzulösen. Müde und schlaff sind die Körper von den täglichen Anstrengungen, entzündet sind die Augen, die ruhe- und pausenlos über das Gelände streifen, damit ihnen keine Bewegung des Feindes entgeht. Wir stehen am Traktorenwerk Dscherschinskij hinter uns ragt das mächtige GPU-Gebäude als drohender Schatten in die Luft. Was wird der neue Tag bringen? So steht es auf allen Stirnen geschrieben, denn es gilt immer wieder von neuem, den Bolschewisten mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit die Zähne zu zeigen. Unsere braven Panzer, es sind noch 6 Stück an der Zahl, stehen gut getarnt sowie gleichmäßig verteilt hinter zusammengestürzten, teilweise noch qualmenden Mauerresten, nur das nach Vernichtung suchende Rohr überragt alles. Unermüdlich schaut mein Kommandant aus der Kuppel heraus, das Fernglas fest an die Augen gepresst, um rechtzeitig warnen zu können; der Funker hält fortwährend Verbindung mit dem Zugführer, der eine vorgeschobene Position bezogen hat und lebhaft im Gelände herumspäht, denn in unmittelbarer Nähe liegt die russische Infanterie, die mit ihren Granatwerfern und Panzerbüchsen jeden einzelnen Mann aufs Korn nimmt und unserer Infanterie schwer zu schaffen macht. "Uns allen liegt es im Blut, dass sich in Kürze etwas ereignen müsste, da es unheimlich still geworden ist. Der Landser spricht von der Ruhe vor dem Sturm. Unser Instinkt hat uns nicht betrogen; mit einer noch nie gekannten Wucht rennt jetzt der Russe mit allem verfügbarem Material gegen die stündlich kleiner werdenden Schar an, um unter allen Umständen den Durchbruch von Süden nach Norden zu erzwingen. Darum heißt es, sich mit allem Elan in die Zügel werfen, trotz Hunger, Durst und dem von Krankheit befallenen Körper. jetzt ist es soweit; um 8,05 Uhr Funkspruch an alle: ,,10 Uhr, 1500, Feindpanzer." 22 T 34 schieben sich langsam durch eine Balka an uns vorbei, um uns in den Rücken zu fallen; Infanterie folgt. Mit ungeahnter Geschwindigkeit ist alles bereit, den Kampf aufzunehmen. Es heißt: 6 gegen 22. Die Motoren werden angeworfen, zurückgesetzt und ran an den Feind! Panzerbüchsengeschosse schwirren durch die Luft, prallen an der Panzerung ab. Hin und wieder zieht der Kommandant den Kopf ein, wenn es zu mulmig wird. Unangefochten erreichen wir eine Stelle, von der wir das vor uns liegende Gebiet beobachten können, denn die Balka liegt vor uns, so dass die T 34 vorüber müssen und zugleich ihre Flanke zeigen. Da kommt auch schon der erste angeschaukelt! Vollkommen unbefangen. Sie müssen sich sehr sicher fühlen. Was sich jetzt ereignet, geht blitzschnell. Der Zugführerwagen, Feldwebel Köbel, eröffnet das Feuer; kurze Zielansprache und beim dritten Schuss steht der Wagen in Flammen. Eine Detonation, auseinander gerissene Teile wirbeln durch die Luft und im gleichen Moment fährt der zweite Wagen auf das brennende Fahrgestell auf und erhält mit einem einzigen Fangschuss sein Todesurteil. 2 Mann der Besatzung booten aus und werden durch das MG des Funkers niedergemäht. Die inzwischen aufschließenden Panzer haben unseren Standort erkannt. Sie decken uns förmlich ein. Noch stehen uns 20 Wagen gegen- über. Da knallt es rings um uns herum Schrapnelle, Stalinorgel, Flak im direkten Beschuss und Panzerbüchsen. Es gibt keine Möglichkeit mehr als die, nicht weich zu werden. Unser Kommandant, Unteroffizier Stöpfel, hat eine blutende Wunde am Kopf, doch lässt er sich nichts anmerken. Ein Splitter von einer Panzerbüchse hat ihn etwas angekratzt. Der Kampf geht weiter. Die Infanterie schließt mehr und mehr auf, da heißt es Vorsicht! Aber es darf keine Zeit verloren gehen, wichtiger sind die Panzer! Unser Kommandant hatte gerade das Wort Schuss auf dem Mund, als ich sehe, wie ein Pionier mit geballter Ladung sich auf den Panzer stürzt, den ich angerichtet hatte. Sofort erfasse ich die Situation und nehme den aufs Korn, der sich auf uns eingeschossen hat. Erster Schuss: Vorbei! Zweiter Schuss: Vorbei! Dritter Schuss reißt die Luke fort und beim vierten Schuss ist die Entscheidung da. Als wäre ein Wunder geschehen, diese Granate sitzt rechts neben dem Rohr, genau rein in den Turm! Hier kommt niemand heraus. Auch die anderen Wagen melden je ein T 34 abgeschossen, so dass noch 16 Stück im Rennen sind. Wie von Geisterhand hergezaubert stehen plötzlich Pakgeschütze, 7,5 cm lang, und Selbstfahrlafetten neben uns und helfen aus der Klemme. Wie sollen wir unserem Schicksal danken. Jedenfalls überlegen wir nicht lange, es wird nochmals angegriffen und auf einem Schlag fallen 9 T 34 dem deutschen Kampfgeist zum Opfer. Die restlichen drehen um und hinterlassen nur eine Qualmwolke. Leider konnten wir ihnen nicht nachsetzen, denn mit dem Sprit muss gespart werden, und bei passender Gelegenheit erwischen wir sie doch. Jetzt ist die Infanterie auf sich gestellt, für uns ein gefundenes Fressen. Schon rasseln die MG's und sie purzeln nur so. Ungeachtet der Verluste kommen sie auf uns zu. Was soll das heißen, so sinnlos ins Feuer zu rennen? Da erschallt der Ruf von den Grenadieren: "Panzer von hinten !" Also es war eine Falle man hat uns abgelenkt, wir haben uns zu sehr auf die Infanterie konzentriert und nun ist die Bescherung da. Die Pak muss mit Sprenggranaten die vorwärts stürmenden. Russen in Schach halten, während wir mit Affenknast wenden und den hinterlistigen Feind stellen. Es wird ein hartes Duell, denn der Zugführerwagen brennt plötzlich! Feldwebel Köbel bootet mit noch zwei anderen Kameraden aus, noch ist nicht zu erkennen, wer es ist. Im Eifer des Gefechtes haben wir weder Abschuss noch Einschlag gehört. Sollte es wirklich ernst sein? Aber weiter geht es! Wir sind nur noch fünf. Mit harter Entschlossenheit sehen wir dem Feinde entgegen, der versucht uns in die Zange, zu nehmen aber es scheitert. 3 T 34 stehen in Flammen. Auch hier kommt kein Russe heraus und die anderen 4 ziehen ab. Wieder können wir etwas Luft holen. Durch Funk fragen wir an, wer im brennenden Wagen blieb. Und es waren wieder gute Kameraden, der Fahrer Unteroffizier Lux und der Funker Obergefreiter Hofmann. Das war am 4. Januar 1943, früh 10:10 Uhr am Traktorenwerk. Ein neuer Funkspruch ruft uns in den südlichen Stadtteil von Stalingrad, wo unsere tapfere Infanterie den Ansturm der Russen erneut ausgesetzt ist und starke Panzerverbände im Anrollen sind. So geht es im "Feuerwehrtempo" dorthin zum Oberleutnant Gesch, der sich ebenfalls nur noch mit 4 Wagen tapfer hält.

Erlebnisbericht des Leutnant Ademeit 6./ PR 2 der im Jahre 1950 aus der Gefangenschaft heimkehrte:

Wenn ich einen kurzen Überblick über die letzten Tage unseres Regiments, in Stalingrad gebe, so soll und kann es kein umfassender Bericht sein. sondern soll vielmehr mein eigenes Erleben der letzten Tage in Stalingrad wiedergeben. Im großen gesehen war das Regiment in zwei Teile gespalten. Der eine Teil befand sich mit Major Warmbold und Hauptmann Friedrich in Südstalingrad. Ich selber hatte mit der Masse, unter Führung von Hauptmann von Cramon, Nordstalingrad am 25. Januar 1943 erreicht und erhielt sofort den Befehl, mit den letzten einsatzfähigen Männern unseres Regiments eine unausgebaute Stellung zwischen der 60. Infanterie-Division (mot.) und Teilen der 76. Infanterie-Division zu beziehen und zu halten. Die 2 Kampfwagen, 7,5 cm lang, welche wir noch halbwegs unversehrt bis in die Stadt hindurch gerettet hatten, bauten wir zum Schutze feindlicher Panzerangriffe hinter unseren Linien ein. Aus Spritmangel waren sie manövrierunfähig, und ebenso schlecht war es mit der Munition bestellt. Hauptmann von Cramon saß mit Leutnant Graf Lüttichau (Wilhelm) etwa 300 m hinter mir und hatte den Einsatz sämtlicher gepanzerter Teile der Division unter seinem Befehl. Die klägliche Streitmacht bestand aus unseren 2 Kampfwagen und einigen SPW, mit, denen man aus Munitions- und Spritmangel auch keinen Staat mehr machen konnte. Unsere Männer, die ja den infanteristischen Einsatz nicht gewohnt waren, litten sehr unter Hunger und der teilweise recht mangelhaften Bekleidung. Jedoch waren sie bis zum letzten Tage gutwillig und hoffnungsvoll. Ich habe oft über ihren Optimismus gestaunt; während die Offiziere nach dem Abdrehen der Panzergruppe Hoth nicht mehr an eine für uns zufriedenstellende Lösung glaubten. Russen, die versuchten in unsere Stellungen einzudringen, ließen die Männer aus Munitionsmangel auf ganz nahe Entfernung herankommen und schossen sie dann kaltblütig ab. Wir mussten uns auf den Gebrauch unseres Karabiners beschränken, da die MG-Munition nicht ausreichte. Hinzu kam, dass infolge der Kälte und des Schneesturmes, die Schlösser laufend vereisten. Von allen Seiten konzentrierte der Russe Artilleriefeuer auf den winzigen Nordkessel, dessen Durchmesser man in Metern messen konnte. Die eigene Artillerie konnte dieses Feuer nicht erwidern. Außerdem erlebten wir in den .letzten Tagen eine bisher ungewohnte feindliche Fliegertätigkeit. Der Russe flog regelrechte Schulparaden über uns. Für ihn bestand die einzige Schwierigkeit darin, unsere Insel wegen ihrer Kleinheit zu treffen. Herzzerreißend waren die Besuche unserer Verwundeten, die Stabsarzt, Dr. Wagemann betreute. Frierend, hungernd;, völlig verlaust, ohne ausreichendes Verbandszeug und ohne Schutz gegen die laufenden Fliegerangriffe und das Artilleriefeuer fristeten sie ihr trauriges Dasein in dem Bewusstsein, dass ihnen keiner mehr helfen konnte und ohne Hoffnung auf Besserung. Erschütternd waren auch die Gänge zum Divisionsgefechtstand. Musste es nicht einem Manne wie Generaloberst Strecker einen Stich ins Herz geben, wenn er sah, wie seine Soldaten, die ihm bedingungslos bis zu diesem Ort gefolgt waren, sinnlos verbluteten? Ein Ausbruch wurde ja uns allen verboten. Generalleutnant von Angern ließ sich selbst durch die uns allen bekannte Frische des Oberleutnant Heise nicht mehr aufmuntern. Auch der sonst so rührige und immer besonnene letzte Ia unserer Division, Oberstleutnant Menzel, konnte nicht mehr helfen. Lange Jahre war ich später mit ihm in Gefangenschaft zusammen und habe ihn seiner klaren und aufrechten Haltung wegen hoch schätzen gelernt. Ende 1949 wurde er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er Generalstabsoffizier war. Die Nächte benutzte ich, um Hauptmann Cramon aufzusuchen und ihm Meldung zu erstatten. Manche Stunde verbrachten wir dann mit ernsten Gesprächen. Unsere Gedanken wanderten zu unseren Lieben in der Heimat. Vor allen Dingen bewegte uns die Frage des freiwilligen Todes. Hatten wir das Recht dazu oder hatten wir die Pflicht unser Leben zu erhalten, ganz gleichgültig unter welchen Verhältnissen und Bedingungen? Einige wählten den ersten Weg, die Masse jedoch entschied sich für das, Leben. Auch wurden Vorbereitungen für ein Durchschlagen zu den eigenen Linien getroffen, obwohl wir wussten, dass die Front bereits rund 500 km von uns entfernt war. Tief erschütterte uns die Grabrede Görings am 30. Januar 1943, in der er die Schlacht um Stalingrad mit den Schlachten an den Thermopylen verglich. Sie war für uns ein Schlag ins Gesicht, und den Männern nahm sie das letzte Fünkchen Hoffnung. Am Morgen des 2. Februar erlosch der letzte Wille des Widerstandes. Völlig mut- und willenlos begab sich Führung und Truppe in Gefangenschaft, nachdem der Süd- und Mittelkessel sich bereits Tage vorher mit dem Generalfeldmarschall Paulus an der Spitze ergeben hatte. Ich selber schlug mich noch mit Oberfeldwebel Exner, III. Abteilung, Unteroffizier Henkel, 6. Kompanie, und einem Gefreiten durch die russische HKL, wurde jedoch von einem russischen Skispähtrupp in der Steppe aufgetrieben und begann meine siebenjährige Gefangenschaft. 

Alle Teile der Division, die sich bei Bildung des Kessels außerhalb desselben befinden, werden in aller Eile zu Kampfgruppen zusammengestellt und bei den Rückzugskämpfen eingesetzt. Hauptmann Scheidemann führt eine aus restlichen Panzern der Panzerregimenter 2 und 15 zusammengestellte Kompanie. Sie ist im Raum Tazinskaja-Morosowskaja eingesetzt und erlebt bei den wechselvollen Rückzugsgefechten schwere Tage. Andere Männer des Regiments kämpfen in Alarmeinheiten als Infanteristen, so dass auch hier noch infolge mangelnder infanteristischer Ausbildung, ungenügender Ausstattung. mit Waffen und Gerät sowie schlechter Bekleidung starke Verluste zu verzeichnen sind. Für kurze Zeit sammelt das Regiment im Raum Schachty, wo allmählich auch die Restteile der Division unter Führung von Oberst Krumpen eintreffen. Die Lage erfordert sehr bald eine weitere westliche Verlegung. Unter erheblichen Schwierigkeiten ohne jegliche Betriebsstoffzuweisung gelangen die Reste des Regiments in die Industriestadt Konstantinowka, etwa 100 km nördlich Stalino. Auf dem Marsch dorthin werden noch einmal die aus dem Winter 41/42 bekannten Städte Makejewka und Stalino berührt. Da auch der Weg über die alten Gefechtsfelder am Mius mit den Orten Golodajewka und Uspenskaja führt, wird bei jedem der alten Angehörigen des Regiments die Erinnerung an viele schwere, aber auch schöne Stunden wachgerufen. Wer hätte damals gedacht, dass die einst so stolzen Kompanien schon ein Jahr später als so trauriger Rest des Regiments hier vorbeiziehen würden! Anfang Februar ist schließlich alles in Konstantinowka versammelt. Hauptmann Brauer hat als ältester Offizier des Regiments die Führung übernommen. Es gilt die alten Kompaniestämme gegen alle Gefahren zu erhalten, denn zur großen Freude aller dringt in diesen Tagen die Nachricht zu. den in diesem Raum versammelten Angehörigen der Division, dass General Hube, Oberst Sieckenius und Hauptmann von Freytag-Loringhoven aus dem Kessel ausgeflogen wurden und an maßgeblicher Stelle die Versorgung des Kessels geleitet haben. General Hube ließ seiner alten Division die Mitteilung zukommen, dass eine neue 16. Panzer-Division aufgebaut wird. Nach und nach verdichtet sich das Gerücht über den bevorstehenden Abtransport der Division nach dem Westen. Endlich trifft eines Tages Oberst Sieckenius ein und bringt neue, authentische Orientierungen. Allerdings kann auch er nicht sagen, was aus dem Regiment werden soll, und auf den plötzlichen, unverhofften Befehl hin, dass alle Oberleutnante und Hauptleute des Regiments zur Schießschule nach Putlos versetzt sind, begibt sich Oberst Sieckenius zum OKH und Personalamt nach Berlin, um endlich Klarheit zu schaffen und zu versuchen, die drohende Auflösung zu verhindern. Hauptmann Brauer reist nach der Krim ab, wo er eine Panzerabteilung übernehmen soll. An seiner Stelle übernimmt Hauptmann Scheidemann die Führung des Regiments. In dieses Durcheinander platzt noch der Befehl zur Ortsverteidigung von Konstantinowka, da der Russe in bedrohliche Nähe gerückt ist. Der sehr ängstliche Stadtkommandant lässt als erste Tat einen Dampfzug für seine Kommandantur bereitstellen, den Ausbau und die Besetzung der Stellungen überlässt er freundlicherweise den Truppen der Division. Irgendjemand entdeckt in diesen Tagen einen Transportzug mit 10 nagelneuen Panzern auf einem Bahnhof in der Nähe der Stadt. So muss in höchster Eile eine Kompanie zusammengestellt werden, aber als man sich gerade dranmachen will die Panzer abzuladen, stellt sich heraus, dass diese für einen in der Nähe liegenden SS-Verband bestimmt sind. Ein Angriff des Russen auf die Stadt erfolgt nicht, und nach langem Hin und Her marschieren die Kompanien Mitte Februar nach Westen ab. Die noch einsatzbereite Werkstattkompanie tritt unter das Kommando der 11. Panzer-Division und kehrt erst im April zum Regiment zurück. Für alle anderen Teile gilt es im Landmarsch Dnjepropetrowsk zu erreichen. Doch ist es dem guten Organisationstalent aller zu danken, unwahrscheinliche Tauschgeschäfte wurden mit Schnaps und Rauchwaren ausgehandelt, dass die Reste des Regiments mit Sack und Pack Kamenskoje erreichen. Nach etwa 8 Tagen beginnt die Verladung und jedermann ist froh, als sich der Zug in westlicher Richtung in Bewegung setzt. Oberst Sieckenius, der inzwischen ins Führerhauptquartier befohlen und mit der Führung der neu aufzustellenden 16. Panzer-Division beauftragt wurde, macht die Versetzung der Offiziere zur Schießschule Putlos beim Personalamt rückgängig. Er beauftragt zunächst Hauptmann Bollert mit der Führung des Regiments. Beim Eintreffen dieser Nachricht geht ein Aufatmen durch die Reihen der Panzermänner, ist doch damit das Regiment erhalten geblieben. Mit frischem Schwung geht es nun an die Aufbauarbeit. Jeder Regimentsangehörige ist davon beseelt, denn es heißt mit altem Stamm und neuen Menschen das bisher bewährte Panzerregiment 2 wieder aufzustellen. In Erfurt bei der Panzer-Ersatz-Abteilung 1 sammeln sich alle alten Angehörigen des Regiments, die aus Lazaretten oder vom Urlaub zurückgekehrt waren. Nur mit Mühe gelingt bei den zuständigen Stellen in Berlin eine Versetzung dieser Männer zum Regiment zu erwirken. Am 22. Februar rollen die Transportzüge der aus Russland kommenden Teile durch Erfurt und Eisenach, wo sie von der Bevölkerung freudig begrüßt werden und fahren ohne wesentlichen Aufenthalt in den neuen Versammlungsraum der Division nach Frankreich weiter. In der Bretagne, in der Nähe von Laval, beziehen die Stäbe mit den Stabskompanien in dem Städtchen Mayenne, das an dem gleichnamigen Fluss liegt, Quartier. Die Kompanien verteilen sich auf die umliegenden Dörfer und sind froh, nicht in allzu großer Nähe der Vorgesetzten zu sein. Hier überstürzen sich zunächst die Ereignisse. Man hatte gehofft in fast friedensmäßiger Ruhe in Frankreich zu leben, aber Nacht für Nacht gibt es erhöhte Alarmbereitschaft, da ständig mit der Luftlandung feindlicher Truppen im Hinterland gerechnet wird. Es muss sofort eine Panzerabteilung personell aufgestellt werden, die aber vergebens auf Panzer wartet. Nach einigen Schwierigkeiten beim Heerespersonalamt und der Ersatzabteilung trifft allmählich auch der dringend notwendige Ersatz an Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften ein. In diesen Tagen übernimmt die I. Abteilung vom Panzer-Regiment 1, welches sich in Rennes ebenfalls zur Auffrischung befindet, französische Panzerwagen aller Typen. Unter unsäglichen Mühen werden diese Eisenkisten von den Instandsetzungstrupps in Ordnung gebracht, aber kein Mensch sehnt sich nach einem Einsatz mit dieser jammervollen Ausrüstung. Die III. Abteilung (Major Warmbold) wird aufgelöst und aus den Resten die neue 3. und 7. Kompanie gebildet. Somit sind bei der I. und II. Abteilung wieder 4 Kampfkompanien vorhanden. Aus Magdeburg treffen 7 neue Flammpanzer ein (Panzer 3), mit denen in der nächsten Zeit recht interessante Vorführungen und Übungen innerhalb des Regiments und der Division veranstaltet werden. Der bisherige Leiter des Aufstellungsstabes der 16. Panzer-Division, Oberst Hecker, wird am 19. März zum Kommandeur des Regiments ernannt, verlässt es aber bereits wieder am 31. März, um ein Panzerregiment an der Ostfront zu übernehmen. An seine Stelle tritt Oberstleutnant Baron von Holtey. Hauptmann Bollert, der bereits als Kommandeur der I. Abteilung bestätigt war, wird plötzlich als Kommandeur einer neuen III. Abteilung nach Erfurt befohlen, um sie dort zusammenzustellen und dem Regiment zuzuführen. Die Abteilung trifft am 1. Mai 1943 beginnend in Mayenne ein. Ihre Kompanien, Stab, Stabskompanie, 10., 11. und 12. sowie ein Werkstattzug, stammen von den Ersatzabteilungen Neuruppin, Paderborn, Böblingen und Erfurt. Diese Abteilung sollte mit Sturmgeschützen ausgerüstet und, wenn später genügend Panzer vorhanden, auf diese umgestellt werden. Es beginnt nun eine längere Zeit der Ausbildung. So laufen bei den Abteilungen Unteroffiziersanwärter- und Fortbildungslehrgänge. Bei den Kompanien wird eifrig geschult, um in die gesamte Ausbildung wieder eine feste Linie zu bekommen. Aber trotzdem bleibt auch für den Soldaten noch genügend Zeit, um Land und Leute kennen zulernen. Zahlreiche Kompanieabende werden veranstaltet, die meist ein recht feucht-fröhliches Ende nehmen. Sehr plötzlich setzt die Übergabe von Räderfahrzeugen und einigen Panzern IV (7,5 cm lang) ein, die von der II. Abteilung übernommen werden. Die I. Abteilung sollte auf Panther umgeschult werden und wird hierzu Ende Mai in das Reich verlegt. Oberst Sieckenius verabschiedet sich von seinem alten Regiment, welches er eineinhalb Jahre in Russland von Erfolg zu Erfolg geführt hat, am 19. Mai 1943 in Mayenne. Am Ortseingang von Mayenne wird er mit den Herren seines Stabes vom Regiments- und den Abteilungskommal1deuren eingeholt und fährt inmitten eines Spaliers der Soldaten seines Regiments durch die Straßen der Stadt zum Kasino. Hier begrüßt ihn das nach langen Mühen und eifrigen Proben wieder zusammengestellte Musikkorps unter Obermusikmeister Walter mit Lien alten Fanfarenmärschen. Der Abend nimmt einen sehr schwungvollen Verlauf, und nach dem üblichen "Parademarsch zu Pferde" wird Oberst Sieckenius im Panzergeleit unter Vorantritt des Musikkorps durch das eben erwachende Mayenne an den Ortsausgang geleitet. Schon eine Woche später rückt ein Vorkommando nach. Italien ab. Und ehe, sehr bald darauf, die Verladung des Regiments beginnt, treffen noch 700 Mann Ersatz aus Böblingen und Groß-Glienicke ein. Auch der im ganzen Regiment bekannte Stabsfeldwebel Helmut Kreisel stößt in diesen Tagen erneut zum Regiment. Als Verpflegungsoffizier der II. Abteilung ist er bald ein unentbehrlicher und bei der Kampfstaffel gern gesehener Mann. Damit sind alle Fehlstellen aufgefüllt. Das Regiment verfügt mit drei Abteilungen nunmehr über eine Stärke von fast 3000 Mann. Die Transportzüge setzen sich in Bewegung und nehmen ihren Weg mit einem Teil über Deutschland und Weiterfahrt über den Brenner, während der andere Teil über Marseille an der gesamten französischen und italienischen Riviera entlang fährt. Bei letzteren Transporten sehen die Männer und besonders die aus Russland mitgebrachten Hilfswilligen zum ersten Mal wohl eine der schönsten Landschaften von Europa und kommen aus dem Staunen nicht heraus. In Nizza Empfang durch die ersten Italiener und weiter geht die Fahrt über Monte Carlo – Genova - La Spezia – Pisa - Livorno nach Follonica, wo ausgeladen und in den Raum Rocastrada, etwa 50 km ostwärts davon, untergezogen wird. Die Kompanien sind meistens im Freien in Tropenzelten mitten im Wald untergebracht. Der Regimentsstab liegt in einem Priesterseminar hoch, oben auf einem Berg mit herrlichem Ausblick auf das Meer und die in, der Ferne liegende Insel Elba. Mit dem Eintreffen im neuen Raum werden auch aus Deutschland die neuen Panzer und Sturmgeschütze zugewiesen. Jede Kompanie der II. Abteilung erhält 22 Panzer IV und die der III. Abteilung 14 Panzersturmgeschütze. Die bergige Landschaft ist zwar herrlich anzuschauen, aber für ein Panzerregiment ist es das denkbar ungeeignete Gelände, und schon bei kleinen Märschen fallen auf den serpentinenreichen Straßen eine Menge Panzer mit Bremsschäden aus. Jedoch ist das Regiment in kürzester Zeit einsatzbereit. Im Juni wird Oberst Sieckenius zum Generalmajor befördert. Das Musikkorps des Regiments gibt zur Gratulationscour auf dem Divisionsgefechtsstand bei Poggibonsi ein Platzkonzert. Zum Kommandeur der III. Abteilung wird am 15. Juni 1943 Major Freiherr von dem Bongart ernannt, der schon seit Frankreich zur Einarbeitung zum Regiment kommandiert ist. Mit dem Eintreffen weiterer Lastkraftwagen wird nun auch wieder die altbewährte BuM-Kompanie aufgestellt, die wiederum mit nur neuen Fahrzeugen und recht guten Fahrern von aufgelösten Fernlasttransportregimentern eine recht beachtliche Kompanie ist. Am 23. Juni 1943 besucht der OB-Süd, Generalfeldmarschall Kesselring, das Regiment und besichtigt sehr eingehend zwei Kompanien. Zwei Tage darauf trifft General der Panzertruppe Hube als Kommandierender General des XIV. Panzerkorps beim Regiment ein und wohnt dem Scharfschießen einer Kompanie bei. Für die Verteidigung Sardiniens wird aus dem Regiment eine Kompanie mit 20 Panzern IV aufgestellt, die auch sehr bald nach der Insel verschifft wird. Die abgegebenen Panzer werden schon in den nächsten Wochen nachgeliefert. Anfang Juli 1943 verlegt die Division weiter nach Süden in den Raum Bari - Molfetta an. der Adria, Das Regiment erreicht die neue Unterkunft im Bahntransport und wird mit Regimentsstab in Molfetta, II. Abteilung in Terlizzi und III. Abteilung nördlich Molfetta untergebracht. Die Panzer werden in Olivenhainen abgestellt, zwar unter erheblichem Schimpfen der italienischen Besitzer, die diese kriegerische Maßnahme nicht gern sehen. Die Bevölkerung in Süditalien unterscheidet sich wesentlich von den Norditalienern. Straßen und. Wohnungen machen alle einen weit schmuddligeren Eindruck, und mit Recht sagen die Norditaliener, dass südlich Rom Afrika anfängt. In den zahlreichen kleinen Städten an der Küste wimmelt es von Menschen, besonders von recht ungezogenen, halbwüchsigen Kindern. Man sieht auch zahlreiche italienische Soldaten, die aus Sicherheitsgründen ihr Gewehr stets bei sich haben, denn es könnte sonst hier geklaut werden, wovor nichts sicher ist. Der großen Hitze wegen, bis 47 Grad im Schatten, 67 Grad in der Sonne, beginnt das Leben erst in den Abendstunden. Die Truppe empfängt Tropenbekleidung, der Dienst wird in die Morgen- und Abendstunden verlegt, und wer sich in der Mittagshitze nicht zu einem Schlaf unter dem Moskitonetz im kühlen Haus entschließen kann, erquickt sich in den Fluten der blauen Adria. Wenig Freude dagegen bereitet das tägliche Atebrintabletten schlucken, das unter "sachkundiger Leitung" der Hauptfeldwebel durchgeführt, wird, wobei niemand die verzerrten und gequälten Gesichter beschreiben kann. Auch der Arzt holt zur Bekämpfung der Malaria seine Serumspritze hervor und ist zu dieser Zeit damit kein, sehr gern gesehener Gast bei den Landsern! Wiederholt fanden größere Divisionsübungen, oft nicht weit vom historischen Schlachtfeld von Carnlae, statt. Ebenso werden seit der alliierten Landung auf Sizilien Rahmenübungen in Richtung Foggia und Tarent abgehalten. Die ungünstige Entwicklung der Kämpfe auf Sizilien macht eine weitere Verlegung am 17. August 1943 in den Raum Eboli, südostwärts Salerno, not- wendig. Während die Panzer auf der Bahn verladen werden, marschieren die Räderteile im Landmarsch über Gravina – Irsiha - Tolve-Potenza-Auletta dorthin. Hier hat die Division den Auftrag, in der Bucht von Salerno feindliche Landungen abzuschlagen. Kampfkräftige Stützpunkte werden an der Küste ausgebaut; die Masse der Division ist in Kampfgruppen dahinter gegliedert. Auch das Regiment steht als Eingreifreserve mit seinen beiden Abteilungen bereit und kampiert mit allen Teilen im Freien. Die nächsten Tage sind mit zahlreichen Erkundungen ausgefüllt. Zunächst herrscht noch überall Ruhe, aber allmählich nehmen die feindlichen Fliegerangriffe derart zu, dass ohne Zweifel bald mit einer Landung zu rechnen ist. Insbesondere hat der Ort Battipaglia unter starken Luftangriffen zu leiden, und immer wieder muss die große Straßenkreuzung fahrbar gemacht werden. Die eigene Luftwaffe macht sich nur dann bemerkbar, wenn gerade kein feindlicher Flieger am Himmel zu sehen ist. Die italienischen "Bundesgenossen" beteiligen sich an der Abwehr mit einer Division, die zwischen den Stellungen der eigenen Truppen in größeren Gruppen eingeschoben ist. Offensichtlich ist den Italienern die Lust am Kriege vergangen, und so ist Vorsorge getroffen, dass bei einem Abfall der "Bundesgenossen" die Entwaffnung reibungslos vor sich gehen. Am 8. September mittags wird Alarm gegeben, einige Flieger hatten das Auslaufen einer großen Transportflotte gemeldet. Fast zur gleichen Stunde fallen die Italiener ab und das Stichwort "Ernte einbringen" löst die vorbereiteten .Maßnahmen der Entwaffnung aus. Die italienischen Soldaten legen kampflos die Waffen nieder, fügen sich in fast allen Fällen den deutschen Anordnungen und ziehen erleichtert nach Hause ab. Die Angriffe der feindlichen Luftwaffe richten sich jetzt auch auf die Stellungen der Division. Die auf einem in der Nähe befindlichen Flugplatz stationierten 4 deutschen Jäger packen ihre Sachen und verschwinden für immer. Um 17 Uhr wird gemeldet, dass der feindliche Flottenverband 20 Flugminuten von der Bucht von Salerno entfernt vor Anker gegangen ist. Wann und wo wird er landen? Beim ersten Morgengrauen bricht der Sturm. los! Ein ungeheueres Trommelfeuer aus schweren und schwersten Schiffsgeschützen geht auf die Stellungen nieder. Die feindliche Luftwaffe greift unaufhörlich mit Bomben und Bordwaffen in dieses Inferno ein. Schon beginnen die ersten Landungen unter dem Schutz der Feuerglocke der Schiffsgeschütze und bald erfolgen die ersten Einbrüche in die Stellungen der in drei Kampfgruppen (Oberst von Döring bei Paestum mit Panzergrenadier-Regiment 79, Oberst Stempel bei Battipaglia mit Panzer-Grenadier-Regiment 64 und Oberstleutnant Dörnemann mit Panzer-Aufklärungsabteilung 16 bei Salerno) kämpfenden Division. Die einzelnen Stützpunkte an der Asa-Sale-Mündung und Tusciano-Mündung gehen nach tapferen Kämpfen in der Hölle des feindlichen Schiffsgeschützfeuers unter, obwohl der Gegner an einigen Stellen wieder in die Boote gehen muss. Zunächst kämpfen die Panzerkompanien in enger Zusammenarbeit mit den Grenadieren, doch gestalten sich diese Kämpfe in dem für Panzer denkbar ungeeigneten Gelände, zahlreiche Gräben und Kanäle ziehen sich durch das Land, welches. durchweg mit Wein- und Obstplantagen bedeckt ist, sehr schwierig. Inzwischen hatte der Feind auch schon mehrere Panzer gelandet, die den Ort Paestum eingenommen hatten. Dabei wurde der gesamte Flammpanzerzug des Regiments vernichtet. Ein unter Führung des Regimentskommandeurs vorgetragener Gegenangriff auf die alte Griechenstadt Paestum mit ihren wunderbar erhaltenen Tempeln kommt zunächst gut voran, wird aber kurz vor dem Ort von überlegenen Panzerkräften abgewiesen. Noch einmal schweift der Blick auf den Golf von Salerno. Ein imposantes Bild bietet. das gewaltige Geleit mit Kreuzern, Flugzeugträgern, kleineren Kriegsfahrzeugen und Transportern. Man sieht wie kleinere und größere Landungsboote unaufhörlich Truppen und Gerät an Land bringen, währenddessen die Kriegsschiffe mit ihrer Artillerie das Hinterland unter Feuer nehmen. So tobt der Kampf hin und her. Inzwischen sind Teile des Regiments, die die 26. Panzer-Division bei einer in ihrem Rücken bei Bagnara (Kalabrien) erfolgten Feindlandung herausgehauen hatten, wieder zurückgekehrt. In der Nacht zum 10. September 1943 wird der Regimentskommandeur, der von einer Besprechung von der Division zurückkehrt, von in den Ort Battipaglia durchgesickerten englischen Fallschirmjägern angeschossen und schwer verwundet. Der Divisionskommandeur, der im Wagen voraus fährt, erhält einen Paktreffer und entgeht knapp der Gefangennahme. Sein Begleitoffizier vom Regiment, Oberleutnant von Kronenfeldt, fällt. Auch der Arzt der II. Abteilung, Oberarzt Dr. Plenkers, erhält auf der Küstenstraße in seinen Panzer durch Schiffsartillerie. einen Volltreffer und fällt als einziger seiner Besatzung. Am 10. und 11. September 1943 gehen die heftigen Kämpfe weiter. Der Feind hat die Straße Paestum-Battipaglia erreicht, aber es gelingt Oberleutnant von Falkenhausen mit seinen Panzern Battipaglia den hier kämpfenden Engländern wieder zu entreißen und die Stadt zu halten. Es hat den Anschein, als ob der Gegner sich wieder zurückziehen will, aber die angesetzten Gegenangriffe bleiben immer wieder im Feuer der Schiffsartillerie und amerikanischer Panzer liegen. Auch in den nächsten Tagen gelingt es in wechselvollen Kämpfen ein weiteres Vordringen des Feindes zu verhindern, der weiterhin mit starken Luftangriffen und Artillerieüberfällen versucht in die Stellungen der Division einzubrechen, die hier im Rahmen des LXXVI. Panzerkorps unter General von Vietinghoff-Scheel kämpft. Der Gegner, Engländer und Amerikaner, unternimmt fast nur für ihn todsichere Angriffe, die erst nach gründlicher Artillerie- und Bombenvorbereitung vorgetragen werden. Auch in den späteren Kämpfen soll es sich zeigen, dass der Feind nur solange den Vormarsch fortführt, wie er ihn mit seiner Artillerie unterstützen kann. Reicht diese nicht mehr aus, wird haltgemacht und das Nachziehen der schweren Waffen abgewartet, um dann nach weiterer Feuervorbereitung wieder erneut anzutreten. Ganz besonders macht sich die feindliche Luftherrschaft bemerkbar. Pausenlos setzt der Gegner seine Jäger, Schlachtflieger und Bomber ein, die in den wenigen engen Straßen den deutschen Truppen nicht wenig Verluste an Menschen und Material zufügen. Die Aufgabe der Division, die Alliierten in der Bucht von Salerno so lange zu binden, bis die Verbindung mit den aus Appulien und Calabrien herankommenden deutschen Divisionen hergestellt ist, ist nun erfüllt und so beginnt in der Nacht vom 17. zum 18. September 1943 die Absetzbewegung in allgemein nördlicher Richtung. Das Regiment marschiert mit einer Kompanie als Nachhut über Eboli-Campagna-Liohi-Avellino nach Maddaloni. wo es am 21. September 1943 abends in Obstplantagen unterzieht. Der Feind stößt nur zögernd nach, zumal er jetzt ohne seine Schiffsartillerie vorgehen muss. Wiederum dem XIV. Panzerkorps, General der. Pz. Tr. Hube, unterstellt werden Teile des Regiments ab 27. September 1943 in Neapel eingesetzt, wo Aufstände ausgebrochen sind. In hartnäckigen Straßenkämpfen wird der Aufstand niedergeschlagen, und mit reicher Beute an Tabak, Wein und Verpflegung kehren die Panzer zurück. Besondere Beachtung bei den Absetzbewegungen verdient auch die Leistung des Bergezuges, der in ununterbrochener Tages- und Nachtarbeit die hohe Zahl reparaturbedürftiger Panzer, bedingt durch die schlechten Straßenverhältnisse, nach rückwärts schleppen muss. Am 1. Oktober 1943 wird, infolge des zögernden feindlichen Vorgehens, ein Angriffsunternehmen geplant. Hierzu stellt sich das Regiment südlich Maddaloni bereit. Der Angriff wird aber bald abgeblasen. Nur der Regimentsstab, der zeitweilig in Caserta lag, zieht, bis an die Zähne bewaffnet mit Schreibern, Burschen und höheren Dienstgraden in das unwegsame Berggelände zur Partisanenbekämpfung unter Führung von Major von Bongart aus. Erfolglos, aber erschöpft von der ungewohnten Tätigkeit kehrt man am Abend zurück. Major von dem Bongart, der nach Verwundung von Oberstleutnant von Holtey das Regiment führt, übernimmt wieder seine III. Abteilung, da als neuer Regimentskommandeur Oberstleutnant Stenkhoff eintrifft. "Nachdem das Regiment einige Tage am Volturno-Abschnitt gelegen hatte und nur an kleineren Unternehmungen beteiligt war, wird die gesamte Division in den ersten Tagen des Oktober an die Ostküste bei Termoli geworfen, wo der dort gelandete Feind die 1. Fallschirmjäger-Division bereits umfasst hat. In einem Gewaltmarsch von 150 km überschreiten die Panzer den Appenin auf der Straße Caserta-Campobasso-Termoli. Diese Straße, vor Stunden noch für einen Panzermarsch als völlig ungeeignet erklärt, erlebt nun, wie ein Panzer nach dem anderen in den ungezählten Serpentinen wegen Bremsschaden liegen bleibt. Auf diese Art erscheinen auf dem Gefechtsfeld vor Termoli nur wenige Panzerwagen, die unter der Führung von Oberleutnant von Zittwitz aus dem Marsch heraus angreifen und mit tatkräftiger Unterstützung der anderen Truppenteile der Division die Fallschirmjäger aus ihrer verzweifelten Lage befreien. Oberleutnant von Zittwitz wird dabei schwer verwundet. Nach Abschluss dieses erfolgreichen Gefechtes muss sich die Division vor starkem Feinddruck nach Südwesten zurückziehen. In diesen Tagen wird Generalmajor Sieckenius aus dem Regiment völlig unverständlichen Gründen durch Oberst Back in der Führung der Division abgelöst. Generalmajor Sieckenius führte im weiteren Verlauf des Krieges an der Ostfront verschiedene Infanteriedivisionen, wurde zuletzt im Februar 1945 von Regimentsangehörigen als Kommandant des "Festen Platzes Lissa" gesehen und ist nach einem Bericht seines Bruders am 29. April in Berlin vor dem Feinde gefallen. Nach weiteren Verteidigungskämpfen und einem erneuten Feindeinbruch im Gebiet von Campobasso wird die "Barbara-Linie" auf dem Westufer des Trigno bezogen. Als Winterstellung ist westlich des Sangro-Flusses die "Siegfried-Linie" ausgebaut worden. Zunächst verhält sich aber der Feind im Trigno-Abschnitt verhältnismäßig ruhig, abgesehen von ständigen Fliegerangriffen. Das Regiment liegt mit seinen einsatzbereiten Panzern hinter den Truppen der Division, in einer landschaftlich hübschen und landwirtschaftlich wertvollen Gegend. Allmählich wird aber auch an diesem Frontabschnitt weiter zurückgegangen und so gelangt das Regiment in den Raum Chieti. Hier kommt Mitte November der Befehl, die noch vorhandenen Panzer und fahrbereiten Zugmaschinen der Werkstattkompanie an die Panzerabteilung der 26. Panzer-Division abzugeben. Die Division wird Zug um Zug aus der Front herausgezogen und während bereits die ersten Truppen im Mittelabschnitt der Ostfront wieder eingesetzt sind, kämpfen andere Teile noch an der Italienischen Front. Beginnend am 20. November verladen die ersten Teile des Regiments in Rieti und erreichen in tagelangem Bahntransport über den Brenner bzw. Semmering fahrend Wien. In Wien werden alle Räderfahrzeuge zur Instandsetzung und Überholung in Zivilwerkstätten gegeben, die Kompanien mit neuen Panzern voll ausgerüstet. Für die Truppe bleibt noch Zeit, sich acht Tage zu erholen und auf den neuen Einsatz an der Ostfront vorzubereiten. Die technische Auffrischung geschieht unter Leitung eines Auffrischungsstabes, der aus Berlin zu diesem Zweck nach Wien gekommen ist und das Regiment bei allen auftretenden Schwierigkeiten an Hand seiner großen Vollmachten sehr gut unterstützt. Der Regimentskommandeur Oberstleutnant Stenkhoff wird in diesen Tagen in die Führerreserve OKH versetzt. Mit dem Abrücken der II. und III. Abteilung, sowie des Regimentsstabes nach Italien, verlegt Ende Mai 1943 auch die I. Abteilung nach der personellen Auffüllung in Mayenne zur materiellen Auffrischung und Umschulung auf Panzerkampfwagen V (Panther) in die Panzerkaserne nach Bamberg. Nach langer Zeit haben sich damit Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wieder mit einem beinahe friedensmäßigen Dienstablauf in Kasernen abzufinden. Diese Tatsache bietet neben der ordentlichen Unterbringung auch die Vorteile guter theoretischer und praktischer Ausbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus tut die Bamberger Bevölkerung und die landschaftlich schöne und kulturell auch wertvolle Umgebung Bambergs das übrige, um den Angehörigen der Abteilung die Zeit wie im Fluge vergehen zu lassen. Am 23. August 1943 gedenkt die Abteilung in einem würdigen Appell der einjährigen Wiederkehr des Jahrestages, da das Regiment im Rahmen der 16. Panzer-Division vom Don zum Angriff auf Stalingrad antrat. Wenige Tage später erfolgte die Verlegung zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Die Wochen bis Ende September 1943 sind mit harter Arbeit ausgefüllt, da täglich neues Gerät von der einfachen Pistole 08 bis zu den sehnsüchtigen erwarteten neuen Panzern V eintrifft. Zum Teil befinden sich die Unteroffiziere und Mannschaften noch auf Pantherausbildungslehrgängen. Geländeübungen, Scharfschießen, gefechtsmäßige Übungen im Kompanie- und Abteilungsverband sowie Nachtübungen wechseln einander ab. Nach einer abschließenden Besichtigung durch Oberst Bollbrinker und Oberst Mildebrath vom OKH In 6, trifft am 30. September 1943 abends der Befehl ein, dass die Abteilung am 1. Oktober 1943 mit der Verladung zu beginnen habe. Mit einer Gefechtsstärke von 62 Panzern V und einer friedensmäßigen Ausstattung an Mannschaften, Fahrzeugen und Geräten rollt die Abteilung in Eiltransporten unter dem Stichwort "Nordlicht" an den Südabschnitt der Ostfront. Im Raume von Melitopol wird die Abteilung in der zu dieser Zeit leider oft geübten Methode von der Bahn herunter, so wie die Transporte ankommen, eingesetzt. Der 17. Panzer-Division unterstellt werden ihre erfolgreichen Kämpfe des öfteren im Wehrmachtsbericht erwähnt. Bei einem Gegenangriff am 21. Oktober 1943 fällt der Abteilungskommandeur, Hauptmann Bollert. Dieser frühe Tod des beliebten Kommandeurs berührt alle Angehörigen der Abteilung um so tragischer, als es Hauptmann Bollert nicht vergönnt ist, die Erfolge seiner Ausbildungs- und Umschulungsarbeit für den neuen Panzer V  zu erleben. Die Panzer V  bewähren sich waffentechnisch außerordentlich gut, und die Abteilung kann deshalb sehr hohe Abschusserfolge feindlicher Panzerwagen melden. Auf der anderen Seite wird jedoch die Leistungsfähigkeit des erstmalig im Einsatz befindlichen Panzer V, besonders seines Motors, durch den dauernden feuerwehrähnlichen Einsatz über Gebühr beansprucht. Die Folgen sind, neben den Ausfällen durch Feindeinwirkung, zahlreiche werkstattreife, nicht einsatzbereite Panzer. Es mangelt an Ersatzteilnachschub und Abschleppmitteln. Infolge der geschilderten Mängel verliert die Abteilung seit der allgemeinen Absetzbewegung nach Cherson den größten Teil ihrer Kampfwagen, während die personellen Verluste dieses drei Wochen langen Einsatzes gering sind. Südwestlich von Odessa sammelt die Abteilung in einer vollkommenden deutschsprachigen Gegend. Dort stößt auch der neue Kommandeur, Ritterkreuzträger Hauptmann Grüner, zur Abteilung. In den ersten Dezembertagen wird die Abteilung wieder verladen und gelangt nach einem Zwischenaufenthalt in Schepetowka und Minsk Anfang Januar 1944 wieder zum Verband der 16. Panzer-Division. Der Abteilung waren inzwischen 50 neue Panzer V zugeführt wurden, so dass sie wieder materiell aufgefrischt im Regimentsverband in die Winterkämpfe gehen kann. Nachdem die Panzer, für den Winter weiß angestrichen, und die Masse der Räderfahrzeuge fertiggestellt waren, muß leider allzu schnell die schöne Stadt an der Donau verlassen werden. Am 5. Dezember 1943 beginnen die ersten Kompanien zu verladen, und nach einer gemütlichen Bahnfahrt über Brünn - Heydebreck - Tschentochau - Brest Litowsk - Minsk erreichen sie um den 10. Dezember 1943 herum, den Raum um Bobruisk. Hier versammelt sich die Division und hat die Aufgabe, eine Frontlücke von 30 Kilometern zwischen der 2. und 9. Armee zu schließen. Mit der Führung des Regiments wird Major Collin beauftragt, der am 10. Dezember 1943 von der Abteilungsführerschule Paris kommend beim Regiment eintrifft. Auch die I. Abteilung befindet sich in Minsk und erwartet dort neue Panther. Es besteht die Aussicht, dass die Abteilung wieder unter den Befehl des Regiments treten wird. Zum letzten Mal ist das Regiment neu aufgefrischt und bei voller Einsatzstärke eine beachtliche Streitmacht. Bei der II. Abteilung befinden sich in den Kompanien ja 22 Panzer IV, mit den Stabspanzern verfügt somit die Abteilung über 96 Panzer IV. Bei der III. Abteilung sind es über 50 Sturmgeschütze III, je Kompanie 14 Wagen. Nach kurzer Versammlung wird aus dem Brückenkopf südlich Paritschi südlich Bobruisk in einzelnen Kampfgruppen in südlicher Richtung angetreten. Während die III. Abteilung bereits bei Shlobin im Einsatz ist, werden die Kompanien der II. Abteilung auf die einzelnen Kampfgruppen der Division aufgeteilt. Bei Kälte und Schnee gestalten sich diese Kämpfe in dem wald- und sumpfreichen Gelände sehr schwierig. Zu Tausenden liegen die Minen auf den Wegen, rechts und links ist das Gelände für Panzer nicht befahrbar, und so kommt es, dass die Abteilungen durch Minen, Pak- und Panzerbüchsentreffen empfindliche Ausfälle haben. Trotz heftiger Gegenwehr des Gegners gelingt es aber den Truppen doch, wenn auch bei den Panzergrenadierregimentern unter starken Verlusten, Schritt um Schritt vorzustoßen. Am Heiligen Abend des Jahres 1943 sind beide Abteilungen des Regiments mit der 25. Infanterie-Division zum Angriff auf den Bahnhof Schalzilki angesetzt, wo ein kleiner Einbruch über die Bahnlinie erzielt wird. Immer wieder versucht der Gegner unter Einsatz von starken Artillerie- und Stalinorgelüberfällen das Vordringen der Division aufzuhalten. Aber schließlich wird doch die Verbindung zwischen den beiden Armeen hergestellt, und nachdem Infanteriedivisionen aufgeschlossen haben, wird die 16. Panzer-Division in die Ausgangsstellung zurückgenommen und verlädt am 30. Dezember 1943 um im Raum Shitomir im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt zu werden. Die Reise geht über Minsk - Baranowitsche nach Polonoje, wo entladen wird und das Regiment in Dubrowka nördlich Schepetowka unterzieht. Den Jahreswechsel verleben alle Männer auf dem Transport, was nicht hindert, das neue Jahr 1944 ebenso fröhlich zu begrüßen, wie in den vergangenen Kriegsjahren. Die Division ist dem III. Panzer-Korps, General Breith, unterstellt und kämpft im Verbande der 1. Panzer-Armee, deren Oberbefehlshaber General der Panzertruppe Hube ist. Am 5. Januar 1944 wird zu einer kleinen Unternehmung mit der II. und III. Abteilung nach Norden angetreten, da aus der Gegend Zwiahel der Gegner bereits Ohrely erreicht hat. Orely wird vom Gegner gesäubert und anschließend beginnt am 7. Januar 1944 der Marsch nach Winniza, auf dem Wege über Proskurow. Der Gegner steht bereits im Osten vor den Toren der Stadt. Hier trifft das Regiment wieder mit der I. Abteilung zusammen, die mit etwa 50 Panthern ausgerüstet ist. Am 10. Januar 1944 wird seit langer Zeit wieder einmal zu einem Angriff alter Art mit Grenadieren, Artillerie und Pionieren angetreten, und ein jeder fühlt sich wieder in die Tage der Jahre 1941 und 1942 versetzt. In östlicher Richtung wird unter Vorantritt der I. Abteilung bei Kassakowa der Bachabschnitt gewonnen, dort nach Süden abgedreht, und im zügigen Vormarsch gelangt die Panzerkampfgruppe unter Führung des Regimentskommandeurs über Obodnoje - Stepanowka nach Kasakowa. Der Gegner ist von seinen rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten, und es werden eine große Anzahl, zum Teil amerikanische Typen, abgeschossen, sowie eine Menge Geschütze erobert. Nach kleineren Aufräumungsgefechten wird am 17. Januar 1944 wieder in Winniza untergezogen, von wo das Regiment am 22. Januar 1944 in südlicher Richtung abmarschiert. Südostwärts Monasterischtsche stellt es sich zum Angriff bereit und erzwingt am 25. Januar 1944, über Teolin den Bachabschnitt bei Zybulew und Iwachny angreifend, einen Brückenkopf bei Iwachny, aus dem in westlicher Richtung weiter angegriffen wird und am Abend des 27. Januar 1944 Oratow erreicht ist, wo am nächsten Tage mit der von Westen kommenden "Leibstandarte-SS Adolf Hitler" Verbindung aufgenommen wird. Auch hier, auf den alten Schlachtfeldern des Regiments aus dem Jahre 1941 bei Zybulew, Iwachny und Oratow muss der Gegner erhebliche Verluste hinnehmen. Die schweren erbitterten Kämpfe reißen aber auch in die Reihen des Regiments große Lücken. So fallen in diesen Tagen Oberleutnant von der Sode, Oberleutnant Graf Ledebur und Oberleutnant Heuer. Inzwischen hat der Russe von Belaja Zerkow nach Südosten und aus dem Raum südlich Tscherkassy nach Nordwesten angreifend die bei den Zangen bei Spola zusammengefiihrt, wodurch der sogenannte Tscherkassy- Kessel gebildet war. Unverzüglich wird nach Osten marschiert und am 4. Februar 1944 Mankowka angegriffen. Bei knietiefem Schlamm stellen die Panzer mit den Grenadieren in schweren, tagelangen Kämpfen am 17. Februar bei Tschessnowka die Verbindung mit den eingeschlossenen Truppen her, die völlig erschöpft in den nächsten Tagen in die Linien der Division aufgenommen werden. Erschütternde Szenen spielen sich hierbei ab. Bei allen Kämpfen während der vergangenen Wochen bewährten sich die Panther ganz hervorragend. Unter der schneidigen Führung von Hauptmann Grüner zerschlug die I. Abteilung jeden Widerstand. Der Panther mit einer überlangen 7,5 cm-Kanone konnte schon auf große Entfernung den T 34 abschießen und war auch dem Panzern IV an Fahrgeschwindigkeit überlegen. Nach Abschluss der voraufgegangenen Kämpfe werden Oberfeldwebel Gross (1. Kompanie) mit dem Ritterkreuz, Hauptmann Scheidemann, Oberfeldwebel Glimm (11. Kompanie) und Oberfeldwebel Kauermann (7. Kompanie) mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Nachträglich wurde dem im Kessel von Stalingrad verbliebenen Hauptmann Friedrich das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.  

Zur Erinnerung an die Kämpfe in den ersten Wochen des Jahres 1944 wird ein Erlebnisbericht des Oberleutnant Weilinger wiedergegeben:

Am 12. Januar 1944, gegen Mittag war es, Glück muß man haben, und Verstand dazu ist noch besser! Wir hatten drei Tage Landmarsch hinter uns mit unseren müden Schlitten, es war mal wieder eilig und die ewig halbkranken, Panzer aus der Werkstatt mussten unbedingt mit ran. AIs wir auf dem Plan erschienen: Hoch 3, hörten wir überall von den großen Erfolgen unserer Panzer. "Wie weit ist es noch bis zu unserer Kampfstaffel?“ „Ja, so halb links", zeigte mir ein junger Ladeschütze eines ausgefallenen Panzers unserer Abteilung. Klare Fragen - kurze Antworten! Doch das dicke Ende kommt nach, auch auf einen Ladeschützen kommt es eben immer an. "Fahrer marsch !" Es ging weiter besagter Straße nach, über einen Höhenrücken, Schnee und Ebene lagen offen vor uns. Schöne, weite Sicht! Die Sonne wärmte und der Schnee glitzerte in tausend kleinen Funken. Es war ein Gelände und ein Wetter, wie geschaffen zu einem Panzerangriff. Die Männer lachten und saßen außerhalb der Wagen. Ich glaube, jeder träumte in seiner Weise. Da, eben hatten wir einen Waldrand erreicht, ein Pakabschuß 100 m links von mir. Rein in den Turm! Richtschütze! - 9 Uhr - Schuss! - Was ist los? Der Turm klemmt! Ewige Zeit bis der Ladeschütze diese Hemmung beseitigt hat. Dreimal hatte es nun schon auf meinen zweiten Panzer geschossen, der ebenso träumend hinter mir herfuhr. Dann kam mein Schuss. Getroffen?! Ein gewaltiger Donner, der altbekannte schwarze Rauchpilz und einzelne Panzerteile flogen uns um die Ohren, also doch keine Pak, jetzt aber aufgepasst! Und schon hatten wir einen Treffer, ja dort, 50 m rechts von uns stand ein T 34 wie aus dem Boden gestampft am Waldrand und, auch er brannte im Nu! So schnell hatte ich den Turm nie drehen und schießen können. Aber mein zweiter Panzer, Oberfeldwebel Siebenthaler, war zu Hilfe gekommen, neben mir aufgefahren und hatte mit einem Volltreffer auch diese Überraschung beseitigt. Dies geschah alles in Sekundenschnelle, ohne Funk, Einweisung oder Befehl, aus eigenem Entschluss. Doch nicht genug, kaum brannte der zweite Panzer, schon wieder ein überraschender Abschuss 20 m weiter links. Zum Glück ein Weitschuss, der über unsere Köpfe hinweg pfiff. Durch den Abschuss war die Tarnung zu Boden gefallen. "Ziel erkannt !" Anrichten und Abschuss waren eins. Nun bekamen wir kein Feuer mehr. Es war wieder still und ruhig wie vorher. Die brennenden Panzer qualmten noch und einzelne Geschosse detonierten im Kampfraum. Schnell wurden die abgeschossenen Panzer und deren Stellung nachgesehen. Die Burschen hatten verteufelt gute Stellungen ausgesucht. Sollte das nun ein Hinterhalt sein oder -? Die Abendmeldung lautete lakonisch: "Erfolge: 1 KW 1, 2 T 34 brennend abgeschossen. Verluste keine!" Ein Ladeschütze hatte in eine verkehrte Richtung gewiesen. - Die Grenadiere waren froh, dass auch dieser Waldrand bereinigt war. Hatten wir Glück, mit Verstand, oder waren unsere Würfel noch nicht gefallen? Ich will ergänzen, es waren zwei Besatzungen, die schon in Stalingrad und früher nebeneinander fuhren und standen. Mit einem Satz gesagt: "Kameradschaft, wie wir sie brauchen !" Die Division wird nun aus diesem Kampfraum herausgezogen. Im Rahmen dieser Bewegung erreicht das Regiment über Mankowka – Winniza - Litin den Raum Proskurow, wo um den 18. März 1944 in nördlicher und ostwärtiger Richtung gesichert wird. Bei kleineren Unternehmungen ist in diesen Tagen Hauptmann Grüner gefallen. Er erhielt nach seinem Tode das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 23. März gelingt dem Feind ein großer Durchbruch zwischen Proskurow und Tarnopol in südlicher Richtung; andere feindliche Kräfte überschreiten bei Mohilew den Dnjestr und schließen somit den Ring um die 1. Panzerarmee. Ein Kapitulationsangebot des Feindes an den Oberbefehlshaber. General d. Pz. Tr. Hube, der sich ebenfalls im Kessel befindet, wird abgelehnt. General d. Pz. Tr. Hube gibt vielmehr den Befehl: "Kessel in westlicher Richtung marsch !" Überall toben schwere Abwehrkämpfe mit dem mit allen Waffen angreifenden Gegner. Infolge Spritmangels ist es notwendig, die geringen Vorräte für die Kampffahrzeuge zu sichern und so werden alle für dieses Unternehmen unnötigen Fahrzeuge gesprengt. Die kesselgewohnte 16. Panzer-Division übernimmt mit dem Panzerregiment 2 in vorderster Linie die Spitze des westlichen Angriffkeils. Bei Tauwetter, Schneesturm und völlig verschlammten Wegen brechen die Panzer am 29. März 1944 wie eine Sturmflut auf den überraschten Gegner herein, und mit ihnen bewegt sich, in den Flanken nach Norden und Süden, bei der Nachhut nach Osten den heftig nachdrängenden Gegner in erbitterten Kämpfen abwehrend, der gesamte Kessel in westlicher Richtung. Die Luftwaffe unterstützt mit tatkräftigem Einsatz die Bewegungen. Die guten, alten Transport-Ju's versorgen die Kraftfahrzeuge mit dem notwendigen Betriebsstoff und nehmen die Verwundeten mit zurück. Am 3. April 1944 erzwingt die Panzerspitze in kühnem Angriff den Seret-Übergang bei Ulaszkowic und nach Vernichtung einer stärkeren feindlichen Panzergruppe, trifft sich die Spitze am 6. April 1944 mit den von Westen kommenden Kräften des SS-Panzerkorps unter General Steiner in Buczacz. Daraufhin schreibt ein Angehöriger des Regiments in sein Tagebuch unter dem 6. April 1944 ein: ,,22 Uhr, die Freude über die gelungene Durchbruchsschlacht bei allen Truppenteilen sehr groß. Die Kommandeure feiern den Sieg !" In den nächsten, Tagen bezieht das Regiment Ruhequartiere in Monasterzyska. Nach Abschluss der Kesselkämpfe erlässt die 1. Panzerarmee folgenden Tagesbefehl:

Der Oberbefehlshaber Ostersonntag, A.H.Q. 9. April 1944 der 1. Panzerarmee

Armeetagesbefehl!

Der Durchbruch durch den Einschließungsring starker feindlicher Kräfte ist erzwungen.

Der Russe stand am 23. März 1944 dicht vor der siegreichen Beendigung einer Vernichtungsschlacht, wie sie die Kriegsgeschichte von Cannae, Sedan und Tannenberg her kennt. Von Osten und Westen hatte er, nach gelungenem Durchbruch bei unseren Nachbarn mit fünf Panzerarmeen eine doppelte Umfassung der 1. Panzerarmee nördlich und südlich des Dnjestr vollzogen und griff mit seinen Infanteriemassen Ost- und Nordfront der Armee pausenlos an. So sicher rechnete der Russe mit seinem Sieg, so fest glaubte er, dass nur noch Flucht nach Süden oder Kapitulation übriggeblieben, dass er mit Teilen seine Operation nach Rumänien fortsetzte. Jedem anderen Gegner gegenüber hätte der Russe recht behalten! Die deutsche 1. Panzerarmee aber stand. von ihren Verbindungen abgeschnitten, von allen Seiten eingeschlossen, einen breiten Strom mit nur einem Übergang im Rücken, unerschüttert wie ein Felsblock. Und als der Befehl dazu gegeben wurde, trat die Armee zum Angriff an, zunächst ungenügend versorgt, unter größten Gelände- und Wetterschwierigkeiten. Der einschließende Feind wurde selbst eingeschlossen, zerschlagen, geworfen und von seinen Verbindungen abgeschnitten. Es half ihm nichts mehr, wenn er nun Teile vom Dnjestr-Südufer kehrtmachen ließ und im Norden eine überholende Verfolgung einleitete. Wie eine Sturzflut ergossen sich die Panzer- und Infanteriedivisionen in den bestürzten Feind und zerschlugen ihm Truppe und Operationsplan. Die Leistungen von Führung und Truppe waren einmalig. Offiziere, Unteroffiziere und Mann aller Waffengattungen gaben ihr Bestes und Höchstes her, .gleich ob sie in den Durchbruchspitzen, Nachhuten oder als Flankendeckung kämpften. Es wurde erbeutet oder vernichtet nach bisherigen Zählungen: 358 Panzer, 190 Geschütze, 29 Sturmgeschütze, 4 Selbstfahrlafetten, 2 Spähwagen, 57 Panzerbüchsen, 174 MG's und zahlreiche Handfeuerwaffen. Und als besonders schöne Seite in diesem stolzen Ruhmesblatt der 1. Panzerarmee gelang es, alle Verwundeten in aufopfernder kameradschaftlicher Fürsorge aller mitzuführen und damit zu retten. Die Luftwaffe unterstützte durch Luftversorgung unter schwierigsten Bedingungen, in Zusammenwirken mit den Versorgungsdienststellen der Armee, das Gelingen der Operation in vorbildlicher Einsatzbereitschaft. Am 6. April 1944, nach beendetem Durchbruch und weit westlich der ursprünglichen Einschließungsfront, konnte den entgegenkommenden Kräften der Waffen-SS die Hand gereicht werden. Die 1. Panzerarmee ist wieder frei und steht mit ihrer Masse bereit, dem Gegner, der diese Schlacht und damit einen großen kriegsentscheidenden Erfolg verlor, weiter so harte Schläge zu versetzen, wo es befohlen wird.

Es lebe Deutschland! Heil unserem Führer! .

gez. Hube General der Panzertruppen

Im Raum von Monasterzyska soll die nach den vergangenen schweren Kämpfen unbedingt notwendige Auffrischung durchgeführt werden. Die Ungewissheit über alle bei Bildung des letzten Kessels sich nicht beim Regiment befindlichen Teile, insbesondere Trosse und panzerlose Besatzungen, löst sich durch die Nachricht, dass der inzwischen aus der Heimat zurückgekehrte Regimentskommandeur diese in Reichshof (Rzeszow) gesammelt hat und dort auf die Zusammenführung mit den Kampf teilen wartet, die bald darauf erfolgt. Am 21. April 1944 erreicht das Regiment die erschütternde Nachricht, dass General Hube mit dem Flugzeug nach Empfang des Eichenlaubes mit Schwertern und Brillanten und nach Beförderung zum Generaloberst in der Nähe von Berchtesgaden abgestürzt ist. Große Trauer herrscht bei allen Männern um diesen vorbildlichen deutschen Offizier, unter dessen jeweiligen Kommandostellen das Regiment nun 31/2 Jahre gefochten hat. Eine Abordnung des Regiments nimmt am Staatsbegräbnis in Berlin teil. Hauptmann Scheidemann, Kommandeur der II. Abteilung wird am 2. Mai 1944 verabschiedet, um an der Generalstabsausbildung teilzunehmen. Bei dem Abschiedsappell der II. Abteilung, gegen 5 Uhr morgens, ereignet sich ein netter, kleiner Zwischenfall. Als der scheidende Kommandeur im Kübel den Ort verlässt, feuern am Ortsausgang drei Panzer IV einen Ehrensalut, worauf beim Regimentsstab im Nachbardorf, in völliger Verkennung der Tatsachen, Alarm gegeben wird und schließlich auch der Regimentskommandeur bei der Abteilung erscheint. Nicht wenig erstaunt drückt er, da sein Schlaf so jäh unterbrochen wurde, dem ältesten Kompaniechef sein Missfallen aus. Zunächst verlegt das Regiment in den ersten Maitagen nach dem ,Raum südlich Stanislau, von wo aus Teile mit dem Regimentsstab im Rahmen der Division an den Abwehrkämpfen ostwärts Kolomea teilnehmen. Hier wird zum ersten mal in enger Verbindung mit einer ungarischen Division - 25. ungarische Infanteriedivision (mot.) - gekämpft, die sich besonders durch ihre gut schießende Artillerie auszeichnet. Ende Mai 1944 wird in den Raum Dobrotow am Pruth weitergezogen, wo die eigentliche Auffrischung beginnt. Schon bald treffen die ersten neuen Panzer ein, alle anderen Fahrzeuge werden von den Werkstätten- und Instandsetzungsstaffeln überholt. Unter der Leitung der Abteilungskommandeure, I. Abteilung, Hauptmann Kuckein, für die II .Abteilung war inzwischen Hauptmann Hannibal von Lüttichau eingetroffen, wird eifrig Ausbildung der Kompanien betrieben und in zahlreichen Plan- und Sandkastenspielen die bevorstehenden Einsätze durchgespielt. Die III. Abteilung scheidet in diesen Tagen aus dem Regimentsverband aus und wird unter der Führung ihres Kommandeurs, Hauptmann Weiss, eine selbständige Abteilung der Division. Wieder einmal wird am 3. Juli 1944 die Division an eine bedrohte Frontstelle geschickt, und der Marsch führt von Dobrotow über Stanislau – Halisz -.Rohatyn - ostwärts Lemberg vorbei - Sokal nach Wlodzimierz, etwa 50 Kilometer nördlich Lemberg. Die Front wird in diesem Raum von Infanteriedivisionen gehalten. Zunächst herrscht noch Ruhe. Inzwischen war an anderen Frontteilen der Russe zur Sommeroffensive angetreten, und im Rahmen dieser Kämpfe wird auch im Abschnitt der Division am 13. Juli 1944 die Front nach Westen zurückgenommen. Der Feind drängt sofort heftig nach, und um die schwer kämpfenden Grenadierregimenter zu entlasten ist das Regiment als "Feuerwehr" eingesetzt. Schon, am ersten Tage, bei einem Gegenangriff, fällt der Kommandeur der I. Abteilung, Hauptmann Kuckein. Harte Gefechte sind von allen Teilen in den nächsten Tagen und Wochen zu bestehen. Es seien nur die Orte Poryk, Zawidow und Rykowice genannt. Unter dem ständigen Druck des Gegners wird die Front immer weiter nach Westen zurückgenommen, und schließlich geht das Regiment, um einer Einkesselung zu entgehen, über Kniaze, Tartakow bei Sokal über den Bug zurück. Der Feind stößt mit starken Panzerkräften nach Westen vor; die Absetzbewegungen werden weiter durchgeführt. Unter zum Teil recht verlustreichen Kämpfen gelangen die Panzer von Sokal über Rawa Ruska – Zolkjew - Janow in den Raum westlich Lemberg, welches bereits in Feindeshand ist, aber im Südosten der Stadt stehen noch deutsche Truppenverbände. Von Grodec aus tritt das Regiment mit der II. Abteilung Panzer-Artillerie-Regiment 16, der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16 und der 3. Kompanie des Panzer-Pionier-Bataillon 16 zu einem Vorstoß südlich Lemberg vorbei an. Aber schon bei Dawidow, etwa 10 km südostwärts Lemberg, stößt die Kampfgruppe auf harten Widerstand. Schwere Kämpfe entwickeln sich hier. Das Regiment hat sowohl bei Dawidow, als auch bei Zyrawka und Krotoszyn schwere Verluste. Die nun folgende Absetzbewegung macht den Panzern wegen des vollkommen versumpften Bachabschnittes bei letzteren Orten erhebliche Schwierigkeiten, so dass ein Teil gesprengt werden muss. In weiteren wechselvollen Kämpfen südlich Przemysl und bei Sambor wird in Galizien weiter nach Westen zurückgegangen und der Raum von Nowy-Sandez erreicht. Die Trosse waren im Raum Sambor durch den Feind von der Kampfstaffel in südlicher Richtung abgedrängt worden. In abenteuerlicher Fahrt .gelangen sie über Ungarn in die Slowakei, überschreiten den Jablunka-Paß und stoßen im Raum Nowy-Sandez und Krakau wieder zu ihren Abteilungen. Die II. Abteilung ohne 8. Kompanie und von der I. Abteilung die 1. und 4. Kompanie werden als Personaleinheiten Anfang August 1944 in den Raum südlich Krakau verlegt. Es heißt, dass diese Teile des Regiments aufgefrischt und sogar dazu eventuell ins Reich verlegt werden sollen. Aber die Entwicklung nimmt andere Wege und schließlich ist damit die II. Abteilung aus dem Regiment ausgeschieden und kehrt bis Kriegsende nicht mehr zurück. Über ihr weiteres Schicksal wird in einem späteren Kapitel berichtet. Der Feind hatte inzwischen die Weichsel überschritten und einen größeren Brückenkopf westlich Baranow gebildet. Dieser Brückenkopf soll durch einen Angriff am 8. August 1944 beseitigt werden. Die Division verlegt hierzu nach Michow und das Regiment zieht in Wodzislaw, etwa 80 km nördlich Krakau, unter. Der Angriff wird über Pinczow – Chmielnik - Szydlow vorgetragen und sollte über Staczow die Weichsel erreichen. Zu diesem Angriff wird der Division eine Königstiger-Abteilung unter Major von Legat, dem Regiment kein Unbekannter, unterstellt. Trotz zahlreicher Minensperren kommt der Angriff zunächst gut voran, bleibt aber ostwärts Szydlow in einem starken Pakriegel liegen. Der Einsatz der Königstiger ist ein Misserfolg, da sich bei diesen schwere technische Mängel einstellen. Die wenigen Wagen aber, die am Feinde sind richten mit den Panzern des Regiments beim Russen erhebliche Verwirrung an. Zunächst wird hier die Front trotz zahlreicher feindlicher Angriffe gehalten, später die Division herausgelöst und in einem anderen Abschnitt am Brückenkopf eingesetzt. Im Zuge dieser Unternehmungen gelangen die Panzer des Regiments nach mehrmaligem Umziehen Mitte Oktober in den Raum Kielce und beziehen in Orlowiny Stellung, etwa 20 km südöstlich von Kielce. Zu dieser Zeit werden die Panzer von der I. Abteilung geführt, da der Regimentsstab zu einem Sonderunternehmen mit der Personaleinheit der II. Abteilung, von der noch berichtet wird, herausgezogen ist. Der Regimentsstab kehrt erst Ende September 1944 dorthin zurück. 

Der Einsatz von Regimentsstab, I. Abteilung und 8. Kompanie vom Spätsommer 1944 bis zum Kriegsende im Mai 1945:

Als sich Ende August 1944 das Regiment nach den harten wechselvollen Sommerkämpfen im Weichselbrückenkopf südlich Kielce wiederfindet, ist von einem einsatzfähigen Panzerregiment nicht mehr viel übrig. Nur einige Panzer V und wenige Panzer IV sind noch einsatzbereit. Die Monate bis zum Januar 1945 stehen nun im Zeichen einer harten Ausbildungs- und Vorbereitungsarbeit für den zu erwartenden russischen Großangriff. Die Einheiten sind die erste Zeit in selbstgebauten Waldbunkern, später bei Ausbruch des Winters, in primitiven polnischen Bauernhütten untergebracht. Befehlsgemäß müssen die Panzer in sogenannten Boxenstellungen halb eingegraben werden. Gegen Fliegersicht werden Tannendächer gebaut und zum Schutz gegen die Kälte die Batterien aus den Panzern in die Unterkünfte gebracht. Die Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere marschieren einmal in der Woche mit Schanzzeug bewaffnet in Frontnähe, um beim Stellungsbau zu helfen (Korpsschanztag!). Eine willkommene Abwechslung in dem monotonen Dienstbetrieb bilden die zahlreichen Planspiele und Schießübungen. Auf Erkundungsfahrten lernen die Kompaniechefs und Zugführer die weitere Umgebung und die zukünftigen Einsatzräume kennen. In größeren Übungen im Divisionsverband im Raum von Morowica und bei der 19. Panzer-Division bereiten sich alle Truppen in jeder möglichen Weise auf den kommenden Einsatz vor. Da die Division hinter den in der Front liegenden Infanterieeinheiten als Armeereserve (1. Panzerarmee) eingesetzt werden soll, erscheint es den verantwortlichen Stellen bei der Division, dem Korps und der Armee unbedingt erforderlich, dass die Bereitstellungsräume der Division, und um solche handelt es sich ja bei diesen Unterkünften, so liegen, dass die Division wirklich im Falle eines russischen Angriffes operativ eingesetzt werden kann. Die Bereitstellungsräume müssen also mindestens 50 km hinter der Front, möglichst hinter dem Nida-Abschnitt liegen. Leider verschließt sich das Hauptquartier diesen berechtigten Vorschlägen, die in gleicher Weise auch für die benachbarten Panzerdivisionen gelten. So bleibt also das Regiment 12 Kilometer hinter der Front liegen! Diese Tatsachen müssen erwähnt werden, da sie zum Verständnis der katastrophalen Entwicklung im Weichselbrückenkopf notwendig sind. Am 24. Dezember 1944 feiert das Regiment in seinen Bunkern und Gemeinschaftshäusern in und um Komorki die letzte Kriegsweihnacht des 2. Weltkrieges. Es war genügend Zeit zur Vorbereitung dieses Festes gewesen, und so findet jeder, außer den Päckchen aus der Heimat, einen reichen Gabentisch mit Eß-, Trink- und Rauchwaren vor. Als es Silvester wird, liegt tiefer Schnee, aber der Russe greift immer noch nicht an, und es werden neue Angriffstermine genannt. Nach einem großen Nachtschießen am Silvesterabend wird nach alter Soldatenart in möglichst stimmungsvollem und äußerlich sorglosem Rahmen das Jahr 1945 begrüßt. Am 10. Januar 1945 kommen sehr bestimmte Nachrichten, aus denen hervorgeht, dass zwischen dem 12. und 15. Januar 1945 mit dem Beginn der russischen Winteroffensive zu rechnen ist. Etwa im August bis September 1944 wurden die Versorgungskompanien bei den Abteilungen aufgestellt. Diese Kompanien setzten sich aus den Versorgungsfahrzeugen (Betriebsstoff-, Munitions-, Verpflegungs- und Feldküchen-LKW), sowie der Trossfahrzeuge und Instandsetzungsstaffeln der Kompanien zusammen, entsprachen also etwa der beim Regiment schon lange eingeführten BuM-Kompanie. Die Division steht seit August 1944 unter dem Befehl von Generalmajor von Müller; sein Ia ist Oberstleutnant i. G. Rosewig. Am 12. Januar 1945 beginnt der Russe mit einem bis dahin noch nicht gekannten Trommelfeuer seine große Winteroffensive. Nach dem lange vorbereiteten und bis in alle Einzelheiten eingeübten Alarmplan werden die Einheiten der Division und damit auch das Panzerregiment durch das Stichwort "Boxkampf" davon unterrichtet, dass es wieder los geht. Bei stockdunkler, kalter Januarnacht, 12 km hinter der ununterbrochen dröhnenden Front, treffen die Kompanien ihre Einsatzvorbereitungen. Da der Regimentskommandeur, Oberst Collin, am 10. Januar 1945 zum Heerespersonalamt nach Berlin befohlen worden war, hatte Hauptmann von Caprivi die Führung des Regiments übernommen. In den Waldboxen erwarten die Besatzungen den Einsatzbefehl. Aus unerklärlichen Gründen kommt erst gegen 18 Uhr, 15 Stunden nach Beginn der Offensive, der erste Einsatzbefehl für das Regiment. Der Russe hatte bereits 20 km tiefe Einbrüche erzielt und war schon am Bereitstellungsraum vorbeigeflutet. Das Drama im Weichselbrückenkopf beginnt! Vom 12. bis 13. Januar 1945 erfolgt der Einsatz im Raum von Pierzchnica und Gut Szczeono. Zusammen mit den Grenadieren der Division und dem SPW-Bataillon Rauschenberger (II./Pz.Gren.Rgt. 64) kann das Regiment seine Stellung behaupten und in seinem Abschnitt weitere Einbrüche der Russen verhindern, aber beim rechten und linken Nachbarn war das Regiment bereits umgangen worden. In der Nacht zum 14. Januar 1945 teilt die Division mit, dass das Regiment eingeschlossen ist. Die Rollbahn nach Kielce ist unterbrochen. Der Russe steht bereits im Rücken an der Nida bei Morawika. In dieser Lage befiehlt die Division durch Funk: "Durchschlagen nach Westen !" Um 2 Uhr morgens tritt das Regiment zusammen mit dem SPW-Bataillon Rauschenberger in stockdunkler Nacht mit über 50 Panzern und dem größten Teil der Versorgungsfahrzeuge zum Durchbruch auf einem vorher vereinbarten Weg an. Oberleutnant Beutler und Oberleutnant Werner übernehmen mit ihren Kompanien die Spitze. Bei der Durchfahrt durch das bereits feindbesetzte Komorki wird ein Panzer der Spitzenkompanie abgeschossen. Daraufhin dreht der Abteilungskommandeur, Hauptmann von Caprivi, entgegen den Vereinbarungen, in ein Waldgelände, den früheren Unterkunftsbereich der 2. Kompanie, ab, um einen anderen Durchbruchsweg zu wählen. Alle hinter dem Kommandeur fahrenden Panzer und Fahrzeuge folgen ihm. Bei Morgengrauen erreichen dagegen die Chefs der 2. und 3. Kompanie gegen geringen feindlichen Widerstand mit 9 Panzer die Gefechtsteile der Division. Der Durchbruch ist nur diesen 9 Fahrzeugen geglückt. Der größte Teil des Regiments und die gepanzerten Teile des Panzergrenadier-Regiments 64 werden in dem oben erwähnten Waldgelände von russischen Panzerkräften eingeschlossen und fahrzeugmäßig restlos vernichtet. Einem großen Teil der Panzerbesatzungen gelingt es jedoch, in den nächsten Tagen sich zu Fuß nach Westen durchzuschlagen und nach vielen Strapazen, zum Teil drei Wochen später, den Anschluss an die Trossteile des Regiments unter Führung von Oberleutnant Graf Stollberg wieder zu finden. Die Gefechtsteile der Division mit den wenigen Panzern des Regiments sind jedoch auch inzwischen eingeschlossen. Am 15. Januar nachts bricht diese Gruppe durch das feindbesetzte Kielce durch, was ohne wesentliche Verluste gelingt. Bei Cminsk wird am 16. Januar eingeigelt, wo die Stimmung den Tiefpunkt erreicht, ohne Versorgung und Instandsetzungsdienste haben die Offiziere alle Not, die Männer zusammenzuhalten und Einzelausbruchsversuche zu verhindern. Größere Motorschäden an den Panzern sind gleichbedeutend mit Totalausfall. Am 17. Januar 1945 werden auf Befehl der Division alle überflüssigen Fahrzeuge gesprengt. Der Kampf um den Sprit beginnt. Inzwischen sind zahlreiche andere Teile des XXIV. Panzerkorps, darunter auch General Nehring, zur Kampfgruppe gestoßen. Das Panzerregiment ist noch durch vier einsatzbereite Panzer unter Führung von Oberleutnant Werner vertreten. Die Marschbewegungen dieses wandernden Kessels werden immer wieder bei Tag und Nacht von Gefechten mit einzelnen russischen Panzer- und Nachschubeinheiten sowie mit Partisanen unterbrochen. Zahlreiche abgeschossene Russenpanzer kennzeichnen den Durchbruchsweg. Am 20. Januar 1945 wird die vereiste Pilizza überschritten und einen Tag später der letzte Panzer V wegen Spritmangel gesprengt. Die Personalreste des Regiments fahren auf einem „Maultier" nach Westen. Endlich, am 26. Januar 1945, erreichen die Truppen bei Glogau die eigene Front, wo Oberst Collin inzwischen die Trossteile, die Werkstatt mit einigen inzwischen wieder einsatzfähigen Schadpanzern und viele panzerlose Besatzungen aufgefangen hatte. Die Zahl der gefallenen, verwundeten und vermissten Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften ist ungewöhnlich hoch, insbesondere hat das Regiment viele der alten bewährten Männer verloren. Aus Anfang Februar 1945 neu zugeführten 7 Panzer V und 2 Tigern wird eine schwere Kompanie und aus 16 Jagdpanzern IV zwei mittlere Kompanien aufgestellt. Alle Panzer der 16. Panzer-Division werden am 8. Februar 1945 unter Oberst Collin dem Panzerkorps Großdeutschland zugeteilt und bei Oberau westlich Lüben eingesetzt. Die übrigen Teile der Division werden nordwestlich von Glogau zur Abwehr neuer russischer Angriffe über die Oder in den Kampf geworfen. Die nächsten Tage bringen wieder unerfreuliche Kesselkämpfe bei Herbersdorf und in der Gegend Primkenauer Forst. Bei diesen Kämpfen, die unter Führung von General, von Sauken stehen, fällt wieder ein alter Angehöriger des Regiments, Hauptmann Maximilian Graf Lüttichau, der wenige Tage vorher, nach Ausheilung seiner Verwundung, zur Abteilung zurückgekehrt war. Einer drohenden endgültigen Einschließung kann das Regiment nur mit Mühe entgehen. Nachdem wiederum zahlreiche Panzer ausgefallen waren, treffen am 12. Februar 1945 die Reste der Kampfstaffel bei Sagan auf die übrigen Teile des Regiments und liegen bis Ende Februar im Raum von Alt-Döbern in Ruhe. Anfang März 1945 wird die Division, deren Kommandeur, Generalmajor von Müller, die Schwerter zum Eichenlaub bekommen hat, im Raum von Bautzen durch die neu aufgestellte Panzer-Division "Jüterbog" aufgefrischt. Artillerie, Panzersturmgeschütze und Nachrichtenfahrzeuge werden in ausreichender Menge zugewiesen. Die alte III. Abteilung des Regiments, die seit einigen Monaten als selbständige Divisionseinheit eingesetzt war, wird aufgelöst. Stattdessen erhält das Regiment eine Sturmgeschützabteilung unter Major Lippold zugewiesen. Vom 6. bis 8. März 1945 ist die Division, noch in der Auffrischung begriffen, südlich Lauban eingesetzt, vom Regiment allerdings nur die Sturmgeschützabteilung, bei der, durch fehlende Erfahrung der Besatzungen, große Verluste entstehen. Nach Zuführung von 20 neuen Panzer V erfolgt in Greiffenberg und Alt-Kemnitz wieder Verladung. Die Fahrt führt über Hirschberg nach Leobschütz. über die Einsatzabsichten ist nichts bekannt, man glaubt vielmehr an einen großen Flankenstoß auf das eingeschlossene Breslau. Obwohl die Hoffnungslosigkeit der gesamten Lage in allen Einzelheiten noch nicht bekannt war, hofft jeder, dass es zu einer Einigung im Westen und zu einem konzentrierten Abwehr- oder Gegenangriff im Osten käme. In vielen Diskussionen klammern sich Offiziere und Mannschaften immer wieder an diese Gedanken. Am 13. März 1945 morgens kommt das Regiment nach einem Landmarsch bei Freistatt erneut zum Einsatz. Auf Befehl der Heeresgruppe Schörner muss das Regiment aus einer sehr ungünstigen Ausgangsstellung heraus angreifen. Eine Dorfstraße, an beiden Seiten durch Hänge und Wasser flankiert, nimmt den Panzern jede Bewegungsmöglichkeit, so dass die Panzer in Reihe vorfahren müssen. Sehr schnell werden drei Panzer V der 1. Kompanie abgeschossen. Beim Zurücksetzen verunglückt Hauptmann Graf Stollberg in einem Dorfteich tödlich. Auch am folgenden Tage verliert das Regiment bei einem ähnlichen aussichtslosen Angriff zwei Panzer V. Nach erneutem Bahntransport werden 12 einsatzbereite Panzer V zwischen dem 17. und 19. März 1945 ostwärts Leobschütz bei Gröbnik eingesetzt. Ein großer Durchbruchsversuch der Russen wird dort abgeschlagen. Ohne eigene Verluste verliert der Gegner etwa 15 Panzer und hat bei :seinen Infanterieeinheiten zahlreiche Ausfälle. Dieser Erfolg gibt den Besatzungen wieder neuen Auftrieb. Bei den zähen Kämpfen im Raum Zottig, Hotzenplotz und Stubendorf vom 20. bis 24. März 1945 verhindert die Kampfstaffel bei geringen eigenen Verlusten ein weiteres Vordringen des Gegners, dessen starke artilleristische Überlegenheit sowie die Munitionsknappheit bei der eigenen Artillerie sich recht unangenehm bemerkbar macht. Am 24. März 1945 fällt während einem glatt verlaufenden Gegenangriff der Regimentskommandeur, Oberst Collin, bei Roben, an der Spitze seines Regiments, durch einen Panzertreffer. Er findet seine letzte Ruhe vier Tage später auf dem Dorffriedhof in Nierderwildgrub. In kritischen Tagen wurde dem Regiment der Mann genommen, der es seit Dezember 1943 in fast nur schwierigen Situationen geführt und gegen alle entgegen gesetzten Bestrebungen von vorgesetzten Stellen die taktische Einheit des Regiments erhalten hat. In einem reichlichen Jahr vom Major zum Oberst befördert und in der Führung äußerst gewandt und vielseitig, verlangte Oberst Collin von seinen Offizieren und Männern sehr viel, ohne große Anerkennungen auszusprechen. Während der verzweifelten Kämpfe in und bei Dobersdorf am 25. März 1945 gelingt es zwei eigenen Panzer V einem knapp drei Minuten dauerndem Gefecht neun von zehn angreifenden russischen Panzern zu vernichten. Das Regiment erhält als neuen Kommandeur Oberstleutnant von der Planitz, die Stellung des Adjutanten übernimmt Oberleutnant Werner. Auf Befehl der Division muss eine Abteilung des Regiments aufgelöst werden, um mit dem überflüssigen Personal die Grenadierregimenter aufzufüllen. Es wird vor allen Dingen hierbei auf die erst neu hinzugekommenen jüngeren Panzermänner der III. Abteilung zurückgegriffen, da verständlicherweise der Wunsch besteht, erfahrene und bewährte Panzerbesatzungen nicht durch einen kurzfristigen Einsatz bei einer anderen Waffengattung zu verlieren. Am 1. April 1945, Ostersonntag, versucht der Russe mit etwa 20 Panzern einen Durchbruch auf Troppau. Ehe die übrigen Kampfteile der Division zum Einsatz kommen, schießen die restlichen acht einsatzbereiten Panzer aller Typen 19 Feindpanzer ab, wodurch der Durchbruch vereitelt wurde. Major Lippold, Kommandeur der III. Abteilung, wird dabei schwer verwundet. Der Kommandierende General des XXIV. Panzerkorps, General Källner, spricht dem Regiment seine besondere Anerkennung aus. Bis Mitte April 1945 erfolgen nun mehrere Einsätze im Oderknie bei Ratibor, bei denen am 15. April 1945 auch der neue Regimentskommandeur, Oberstleutnant von der Planitz, fällt. Unter der nunmehrigen Führung von Major Gehrke vom Panzer-Pionier-Bataillon 16 stehen die Panzer des Regiments bis Ende April, durch ständige Bahntransporte an die gefährdeten Frontstellen geworfen, im Einsatz bei Brünn und südlich Troppau mit Schwerpunkt Schloss Grätz. Die Truppe leidet schwer unter ständigen Luftangriffen und massierten Artillerieüberfällen, die besonders allen nicht gepanzerten Teilen schwer zu schaffen machen. Auf einer Verlegungsfahrt nach Brünn verliert die Division ihren letzten Kommandeur, Generalmajor von Müller, der bei Offizieren und Mannschaften gleichermaßen geschätzt und geachtet, nachts von tschechischen Partisanen überfallen und an die Russen ausgeliefert wird. So stehen die Einsätze der letzten Tage unter dem Eindruck des unausbleiblichen Zusammenbruchs, aber noch immer leisten die letzten sechs Panzer des Regiments mit den Grenadieren der Division Widerstand bei Wigstadtl, Birkenhäusl, Neu- und Alt-Zechdorf auf einer Frontlinie, die bis zum 4. Mai 1945 24 km lang geworden ist. Von einer geordneten Führung kann nicht mehr gesprochen werden. Die Masse der Angehörigen des Regiments befindet sich bereits bei den Trossen und der Werkstattkompanie, bei der noch 20 einsatzbereite Panzer ohne Sprit und Munition stehen. Unter der verantwortungsvollen Führung einiger Offiziere schlagen sich einige hundert Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften nach dem Westen in amerikanische Gefangenschaft durch, während auch große Teile der noch eingesetzten Einheiten des Regiments, darunter fast die gesamte Werkstattkompanie, den bitteren Weg in die russische Gefangenschaft antreten müssen.

Die Einsätze der II. Abteilung von August 1944 bis Kriegsende 1945.

Die II. Abteilung, ohne 8. Kompanie, mit unterstellter 1. und 4. Kompanie, wird am 4. August 1944 als Personaleinheit, unter Hauptmann Hannibal von Lüttichau, aus dem Regimentsverband herausgezogen und versammelt sich in Neumarkt, einem kleinen, hübschen Städtchen südlich Krakau. Unter Aufsicht eines Aufstellungsstabes, dem ebenfalls eine Panzerabteilung der 11. Panzer-Division unterstellt ist, beginnt die Neuordnung' des Personals und die Instandsetzung der wenigen noch vorhandenen Räderfahrzeuge. Die erwarteten Panzer aus der Heimat sind noch nicht zugewiesen. Hoch über der Stadt Neumarkt liegt in den Strahlen der Augustsonne die "Hohe Tatra"! Sowohl sie als auch das polnische Wintersportparadies Zakopane bietet den Soldaten herrliche Ausflugsmöglichkeiten. Am 11. August 1944 verlegt die gesamte Abteilung nach Krakau und bezieht dort, nach vorübergehender Unterkunft in einer Schule, in den Außenbezirken der Stadt Quartier. Die Männer wohnen seit langer Zeit mal wieder in richtigen Wohnungen, die für die Angestellten der "Deutschen Post-Osten" sehr luxuriös hergerichtet waren und sehen hier zum ersten Mal, was sich deutsche Dienststellen in der Etappe leisten. Krakau ist eine Etappenstadt! In ihr "residiert", so wie über ganz Polen, "König Frank", der Generalgouverneur. Das Wort "Partei" ist groß, das Wort Feldtruppe dagegen sehr klein geschrieben. So gibt es Lokale in dieser Stadt., in denen die herrlichsten Genüsse gereicht. werden, aber nur für die Angehörigen der unzähligen Parteidienststellen. Doch der Landser verschafft sich auch hier auf drastische Art Eintritt! Auf Befehl des Stadtkommandanten erhält die Truppe nur Verpflegung, wenn sie ein bestimmtes Stück Panzergraben innerhalb der Verteidigungslinien ausgehoben hat. Zum Glück rechnen Panzerbesatzungen zu den Spezialisten und sind davon ausgenommen. So sieht es in dieser Stadt aus. Aber die Männer sind froh, als am 25. August 1944 nach Kapitulation der rumänischen Armee, zu einem Sondereinsatz alarmiert wird. In fieberhafter Eile heißt es "Fertigmachen !". Die schwarzen Uniformen werden in graue vertauscht und nach Eintreffen des Regimentsstabes mit Oberst Collin besteigt die Abteilung zusammen mit einer Abteilung des Aufstellungsstabes einen großen D-Zug, der sofort mit unbekanntem Ziel Krakau verlässt. Die Reise geht durch Böhmen und Mähren, Ungarn, und schließlich erreicht der Transport, unterwegs öfters durch Partisanen mit Schienensprengungen und dergleichen aufgehalten, am 27. August 1944 über Belgrad das serbische Städtchen Nish, welches in einem tiefen Talkessel liegt. Hier erhält die Abteilung den Auftrag, eine bulgarische Panzertruppenschule, die mit deutschem Gerät ausgerüstet ist, zu vereinnahmen. Doch als man sich die Sache näher besieht, ist die gesamte Schule mit allen Panzern längst in Richtung Bulgarien abgerückt. Neue Befehle sind abzuwarten. Das Verhältnis zu den noch in der Stadt liegenden bulgarischen Truppen ist im Augenblick noch korrekt, aber schon sehr gespannt; und da die Abteilung dringend einige LKW benötigt, werden diese in nächtlichen kleinen Unternehmungen den "Bundesgenossen" abgenommen. Täglich gegen 10 Uhr wird Nish von englischen und amerikanischen Bombern aufs Ziel genommen und täglich um dieselbe Zeit sieht man die Einheiten in die umliegenden Weinberge marschieren, wo die Luftschutzstellungen angelegt sind. Noch immer überlegen sich höhere Kommandostellen wie man der Panzer habhaft werden könnte. Schließlich soll ein Plan durchgeführt werden, in dessen Verlauf alle Offiziere des zusammengestellten Regiments sich zu den Bulgaren begeben, mit ihnen ein großes Fest feiern und bei diesem Gelage diesen die Panzer abnehmen sollen. Gott sei Dank gelingt es Oberstleutnant Collin, dass dieser Plan nicht zur Durchführung kam. Dafür verlädt eines Tages das ganze Regiment auf Reichsbahn-Fernlastern. Auftrag: An die bulgarische Grenze fahren und dort zwei bulgarische Divisionen entwaffnen und gefangen nehmen. Ausrüstung jeder Kompanie: 2 MG 34, 3 Maschinenpistolen und sonst jeder Mann eine OB-Pistole! In Verbindung mit deutsch- freundlichen Partisanen erreicht die II. Abteilung an der Spitze die Grenze, doch von Bulgaren ist weit und breit nichts zu sehen. Nach allen diesen misslungenen Unternehmungen hat man wohl auch höheren Orts die Mission als erfüllt angesehen und am 12. September 1944 wird wieder verladen und im achttägigen Bahntransport Krakau erreicht. Hier stellt der Abteilungskommandeur fest, dass die Trosse ins Reich verlegt haben. Regimentsstab, 1. und 4. Kompanie verlassen die Abteilung und kehren zur I. Abteilung in den Raum Kielce zurück. Die II. Abteilung dampft weiter nach Kohlfurt bei Görlitz, bezieht dort Unterkunft und wird von der Bevölkerung herzlich aufgenommen. Jeder Mann ein Privatquartier! Mit Erntehilfe und Ausbildung ohne Panzer werden hier die Tage zugebracht. Ein Teil der Männer kann kurzfristig Urlaub nehmen, andere lassen sich Frauen und Bräute kommen. So ist das Leben in diesen Dörfern recht gemütlich und alle fühlen sich in der herbstlichen Görlitzer Heide sehr wohl. Eines Tages aber werden neue Sturmgeschütze zugewiesen. Es sind Panzer IV-Fahrgestelle, auf die die Pantherkanone als Sturmgeschütz eingebaut ist. Diese Fahrzeuge übernimmt die 7. Kompanie, die Oberleutnant Oehme führt, und verlässt am 27. November 1944 mit Stab und Versorgungskompanie in Richtung Westen auf der Eisenbahn Kohlfurt. 5. und 6. Kompanie verlegen etwas später zur Panzer-Ersatz-Abteilung 1 nach Erfurt. Über Karlsruhe erreichen die zum Einsatz bestimmten Teile der II. Abteilung den Raum von Niefern bei Pforzheim und werden dort mit zwei Panzerjägerkompanien, 1. Kompanie der Heeres-Panzerjäger-Abteilung 93 und 1. Kompanie der Heeres-Panzerjäger-Abteilung 525, die mit "Nashörnern" (Selbstfahrlafetten) ausgerüstet sind, zu einer Jagdpanzer-Abteilung von Lüttichau zusammengestellt. Diese Abteilung bildet mit einer weiteren Panzerjägerabteilung die Panzer-Brigade 106. Die Aussichten, für die kommenden Einsätze sind bei diesen zusammengestellten Truppen nicht sehr rosig, da keiner den anderen kennt, und so erweist es sich bei den späteren Kämpfen immer wieder, dass stets die 7. Kompanie die Stütze der Abteilung ist. Am 6. Dezember 1944 wird weiter in den Raum Keysersberg verladen und in Geberschweier Unterkunft bezogen, die Panzerjägerabteilung bleibt allerdings zurück, da sie nicht einsatzbereit ist. Bei einem der Eisenbahntransporte zeichnet sich der später kurz vor Kriegsende noch gefallene Oberschirrmeister König und ein Gefreiter besonders aus. Sie koppeln bei einem Jabo-Angriff auf einen fahrenden Betriebsstoffzug den brennenden Teil ab und retten die Masse der Waggons mit dem damals schon sehr kostbaren Inhalt. In den nächsten Tagen ist die Abteilung bei den schweren Kämpfen des Brückenkopfes Kolmar als Feuerwehr eingesetzt. Immer wieder werden Gegenangriffe und Gegenstöße gefahren, die sich in den bergigen Gelände der Vogesen sehr schwierig für die Panzerfahrzeuge gestalten. Kaum zwei Wagen können nebeneinander fahren, und so bleibt es nicht aus, dass bei den Kämpfen um die Ortschaften Schlettstadt (12. Dezember 1944), Witternheim, Bindernheim (14.-.15. Dezember 1944) auch starke eigene Verluste eintreten. So ist schon am ersten Tage Leutnant Simon und einige Tage später Oberleutnant Oehme gefallen, für den wenige Tage später das verliehene Deutsche Kreuz in Gold eintrifft. Die Materialüberlegenheit des Gegners erweist sich immer wieder, und was beständiges Artilleriefeuer und Granatwerferfeuer ausmachen, das haben alle hier Kämpfenden. schon in Italien von den westlichen Alliierten kennen gelernt. So fällt auch bei einem Artillerieüberfall Leutnant Strauch, einer der besten und schneidigsten Zugführer des Regiments. Ab 18. Dezember 1944 übernimmt Hauptmann Hannibal von Lüttichau die Kampfgruppe, der die Abteilung bisher unterstellt ist. Nach weiteren Kämpfen in Sigolsheim und Amerschweier (19./20. Dezember 1944) verleben die Kompanien verhältnismäßig ruhige Tage, in die auch die letzte Kriegsweihnacht fällt. Am 27. Dezember 1944 wird die Abteilung, unter Zurücklassung der beiden Nashornkompanien, herausgezogen, nach Waldulm verlegt, und nach Zuführung von zwei Kompanien Hetzer (T 38-Fahrgestell) unmittelbar dem OB Oberrhein unterstellt. Bereits in der Nacht vom 5. zum 6. .Januar 1945 wird der Abteilung, jetzt der 553. Volks-Grenadier-Division unterstellt, die Aufgabe zuteil, für die in den Ardennen angetretenen deutschen Truppen als Entlastung nördlich Straßburg einen Brückenkopf zu bilden. Ein wirkliches Himmelfahrtskommando, zumal die Volks-Grenadier-Division von Panzern und deren Verwendung begreiflicherweise keine Ahnung haben kann. Zu aller Erstaunen gelingt ohne Feindberührung das Übersetzen und die Besetzung der Ortschaften Offendorf und Gamsheim. Am nächsten. Tage kann der Brückenkopf in Richtung Drusenheim ausgedehnt werden. Erst am 15. Januar 1945 beginnt der Gegner mit starken Panzerkräften die eigenen Stellungen zu berennen. Da diese scheinbar frisch aus Amerika herangeführt sind und keine Kampferfahrungen besitzen, werden am 16. und 17. Januar 1945 bei Offendorf und Herlisheim zwei sehr erfolgreiche Gefechte geliefert. Am ersten Tage werden etwa 10 und am zweiten Tage fast 40 Feindpanzer (Sherman) abgeschossen, sowie 10 fahrbereite Sherman erbeutet. Die 7. Kompanie schießt, bei insgesamt drei eigenen Totalverlusten, in diesen Tagen seit ihrem Einsatz im Westen den 50. Panzer ab. Nach schweren Kämpfen bei Killstedt wird die Abteilung, deren Kommandeur, Hauptmann von Lüttichau, mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde, am 26. Januar 1945 durch eine Pantherabteilung der Waffen-SS abgelöst und muss, Tränen in den Augen, zusehen, wie diese hervorragend ausgerüstete Abteilung, wo bestenfalls der Kommandeur Panzermann ist, am hellen Tage beim Hereinfahren in die Bereitstellung durch Artilleriebeschuss drei Totalausfälle hat. Die II. Abteilung verbleibt im Raum Waldulm und wird am 15. Februar 1945 nach dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr verladen, wo sie einige Tage später, auf dem Transport immer wieder durch heftige Fliegerangriffe belästigt, eintrifft. Die 5. und 6. Kompanie, seit Dezember 1944 bei der Ersatzabteilung in Erfurt, bleiben als geschlossene Personaleinheiten. bestehen. Doch am 31. Januar 1945 werden beide Kompanien mit der 2. Kompanie Panzer-Regiment 1 in einem Blitztransport nach Stahnsdorf bei Berlin gefahren, nach Übernahme von Sturmgeschützen zur Panzer-Abteilung Stahnsdorf 2 unter Hauptmann Fromme zusammengestellt und im Raum nordöstlich von Berlin in Ahrensfelde zur Verteidigung der Reichshauptstadt eingesetzt. Der Feind befindet sich noch an der Oder, wo er zunächst einen kleinen Brückenkopf gebildet hatte. Noch in Stahnsdorf erschien Major von Lüttichau und brachte die erfreuliche Nachricht, dass 5. und 6. Kompanie herausgelöst werden und ebenfalls nach Grafenwöhr verlegen, um dort wieder zur alten Abteilung zu treten. Nichts wurde freudiger begrüßt als diese Botschaft, und schon nach wenigen Tagen treffen aus allen möglichen Panzerersatzabteijungen zusammengestellte Kompanien ein, die die beiden Kompanien ablösen. Erleichtert fahren sie mit der Bahn nach Grafenwöhr, wo man freudig mit ausreichend ,,Schwarzwälder Kirsch" Wiedersehen mit den von Westen kommenden Teilen feiert. Die nun wieder geschlossene Abteilung betreibt hier für gute zwei Wochen eifrig Ausbildung, beteiligt sich an zahlreichen Alarmübungen des Lagers und freut sich der in diesem Kriege endgültig letzten Ruhetage. Wieder heißt es Sturmgeschütze zu übernehmen, diesmal auf dem Truppenübungsplatz Döberitz, wohin am 4. März 1945 abgereist wurde. In wenigen Tagen ist die Abteilung einsatzbereit, je Kompanie 12 Sturmgeschütze, und wird am 7. März 1945 nachmittags nach Stettin verladen. In den Nachmittagsstunden des 9. März 1945 rückt die Abteilung in den Oderbrückenkopf ostwärts der Autobahnbrücke südlich Stettin ein und stellt, sich für einen Angriff in südöstlicher Richtung bereit. In einem groß angelegten Angriff soll bis zum Pyritzer See vorgestoßen werden. Es wird von Unterstützung durch Panzer- und Artillerieregimenter gesprochen, wo  nur noch Kompanien und Batterien vorhanden sind. So groß wie diese Ankündigungen sind, so kläglich startet der Angriff am nächsten Tage. Aus Retzowsfelde tritt die Abteilung in Richtung Klebow an und stößt auf den Höhen nordwestlich davon auf starken Panzer- und Pakwiderstand. Schon in der ersten Viertelstunde wird der Kommandeur, Hauptmann von Lüttichau, und der Chef, der 5. Kompanie, Hauptmann von Lucke, schwer verwundet. Leutnant Elias, Nachrichtenoffizier II. Abteilung, und Leutnant Rosenkranz fallen. Der Angriff, von wenigen Grenadieren und etwa zehn Panzern der 25. Panzer-Division unterstützt bleibt zunächst liegen, aber am Abend gelingt es doch noch Klebow zu besetzen. Die Tage bis zum 20. März 1945 bringen der Abteilung unerhört harte Abwehrgefechte. Der Russe versucht durch massierten Einsatz von Artillerie und Stalinorgeln eine Bresche für seine allgreifenden Stalin- und T 34-Panzer zu schießen. Die Stalinpanzer mit ihrer 12,2 cm-Kanone sind den Sturmgeschützen haushoch überlegen, aber trotzdem schießen die Besatzungen noch manchen T 34 ab. Der Feind ist nicht imstande den Brückenkopf aufzuspalten, aber sein Druck wird so stark, dass in der Nacht vom 19. zum 20. März 1945 das Absetzen nach westlich der Oder befohlen wird. In Book sammelt die Abteilung und wird schon nach wenigen Tagen in den Raum ostwärts Berlin nach Straußberg verlegt. Hier werden die letzten Sturmgeschütze an die 25. Panzer-Division abgegeben, ebenso wird der am 12. März 1945 zur Abteilung versetzte Kommandeur, Hauptmann Gräber, zurückversetzt und an seine Stelle tritt Hauptmann Christophel, früher Panzer-Regiment 6. Nach Teilnahme am Stellungsbau verlegt die Abteilung schon am 7. April 1945 in die Garde du Corps-Kaserne nach Potsdam, um neue Panzer zu empfangen. In der Nacht vorn 14. zum 15. April 1945 erleben die Männer den vernichtenden Bombenangriff auf Potsdam und ziehen daraufhin sofort weiter nach Glienicke. Einige Offiziere fahren in die Alkett-Werke, wo die Sturmgeschütze hergestellt werden, sowie nach den Panther-Werken in Marienfelde und mit den unglaublichsten Mitteln wird es geschafft, dass die Abteilung nochmals Panther und Sturmgeschütze erhält, so wie sie aus den Werkshallen herausfahren. Schon am 22. April 1945 sind alle Fahrzeuge zusammen und als verhältnismäßig kampfstarker Verband rückt die Abteilung, nach Unterstellung von zwei SPW-Kompanien und eines Flamm-SPW-Zuges, infolge eines falschen Befehls eines Flakoffiziers in Richtung Dallgow ab. Ein kleiner Teil der Kampfstaffel unter Leutnant Schmidt ist leider in Berlin verblieben und hat dort noch schwere Kämpfe durchzustehen. Endlos sind schon hier die langen Kolonnen der Soldaten, die sich zum Teil ohne Waffen nach Westen begeben, um den Russen zu entgehen. Die II. Abteilung scheint weit und breit der einzige kampfkräftige Verband zu sein. Bei ihren weiteren Bewegungen stoßen die Panzer bei Nauen auf eine starke russische Panzerspitze, die den äußersten Ring um Berlin schließen soll. In einem harten Gefecht gelingt es, diese zum Abdrehen in südlicher Richtung zu bewegen. Ein Funkbefehl, sich unverzüglich nach Berlin durchzuschlagen und sich in der Reichskanzlei zu melden, erreicht die Abteilung westlich Nauen. Der Kommandeur der Abt. entschließt sich nach einer kurzen Besprechung mit den anwesenden Offizieren, diesen Befehl im Hinblick auf die aussichtslose Situation nicht auszuführen. Die Abteilung versucht nun auf eigene Faust sich weiter nach Westen kämpfend durchzuschlagen. Bei einem schweren Überfall beim Auftanken und Munitionieren in der Nacht vom 24. zum 25. April 1945 bei Möthlow geht leider ein Teil der Panzer verloren. Die Stimmung sinkt, das nahende Ende macht sich bemerkbar, aber es gelingt, dank des tatkräftigen Adjutanten, Leutnant Mayer, alle Leute zusammenzuhalten und jeden davon zu überzeugen, dass im Verbände dieser Abteilung der sicherste Weg nach Westen zu kommen, zu sehen ist. Hier seien besonders alle Instandsetzungs- und Nachschubdienste erwähnt, die unter der tatkräftigen Leitung von Baurat Mühlrath die Kampfstaffel immer wieder mit den zum Einsatz notwendigen Mitteln hervorragend versorgen. Immer wieder größeren Gefechten mit dem Feind ausweichend, dringt die Abteilung über Gräningen, Bamme, Rathenow bis Schmeckdorf in die Nähe von Havelberg vor und verbleibt hier für zwei Tage um alle für die letzten Stunden vorzubereiten. Am 1. Mai 1945 liegt die II. Abteilung in Todtenkopf, von wo die Räderfahrzeuge mit Marschziel Lauenburg losgeschickt werden, während die Panzer über Bad Wilsnack nach Wittenberge aufbrechen. Nach einem Gefecht in Bad Wilsnack, wo noch der Oberschirrmeister König fällt, sammelt die Abteilung bei Wittenberge wo sie das Schicksal in der Person des Kampfkommandant dieser Stadt ereilt, der sie sich sofort unterstellt. Am Abend ist Wittenberge vom Feind eingeschlossen, im Rücken die Elbe mit gesprengten Brücken. Der Abt.-Kdr. entschließt sich nach vorheriger Orientierung des Kampfkommandanten die gesamten Waffen, Fahrzeuge und Geräte der Abteilung zu vernichten, sich über die Elbe abzusetzen und mit den Offizieren und Mannschaften in die amerikanische Gefangenschaft zu gehen. Während der anlaufenden Maßnahmen wird Wittenberge von einem Parlamentär zur Übergabe aufgefordert. Der Kampfkommandant kann sich weder zur Durchführung der Verteidigung auf Grund des “Festungsbefehls" noch zum selbständigen Handeln entschließen. In der mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllten Stadt herrscht ein völliges Durcheinander. Von einer planvollen Verteidigung ist keine Rede. Der Versuch des Abteilungskommandeurs, der im Augenblick der Aufforderung zur Übergabe auf dem Gefechtsstand anwesend ist, in einem persönlichen Gespräch diesen in Anbetracht der Lage zum Handeln gegen den "Festungsbefehl" zu veranlassen, bleibt erfolglos. Der Kommandeur reißt daraufhin die Initiative an sich und, um weiter Zerstörungen, sinnlose, Verluste zu verhindern - und vor allem, um Zeit zu gewinnen - entschließt er sich, zum sowjetischen Befehlshaber zu fahren. Er sagt nach einer halbstündigen Verhandlung dem feindlichen Divisions-Kommandeur die Übergabe der gesamten Stadt für 1 Uhr nachts zu. Die sowjetische Einheit verpflichtet sich, keine Kampfhandlungen vorzunehmen. Nach Rückkehr auf den alten Gefechtsstand stellt der Kommandeur den fortschreitenden Zerfall der Ordnung in der Stadt fest. Durch das entschlossene Handeln der Offiziere der Abteilung ist die Zerstörung der Waffen und das Übersetzen der Mannschaften eingeleitet, so dass sich also eine Übergabe von Truppen und Waffen erübrigt. Die Panzer rollen im ersten Gang von der Brücke aus in die Elbe und die Männer setzen mit einem Schlauchboot im Schlepp eines Volksschwimmwagens und allen möglichen anderen Mitteln auf das Westufer über. Hierbei bewähren sich besonders Oberfeldwebel Hahn und Gefreiter Lindeck vom Meldezug der II. Abteilung. Der Bürgermeister der Stadt wird davon in Kenntnis gesetzt, dass Wittenberge kampflos übergeben werden kann. Gegen 3 Uhr morgens des 3. Mai 1945 sind alle Leute auf das Westufer der Elbe übergesetzt. Nur zwei Besatzungen, Leutnant Kemna und Leutnant von Gleich fehlen, die aber noch im Laufe des Tages eintreffen. So wie die Männer am Ufer ankommen, gehen sie in amerikanischer Gefangenschaft. Im Morgengrauen hört man das Rattern der sowjetischen Panzer vom jenseitigen Elbufer. Die Russen besetzen die Stadt. 

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Panzer-Ersatz-Abteilung 1 zuständig.

Regimentskommandeure:

Obstlt. Karl Keltsch,  1.Oktober 1938

Obstlt. Hero Breusing,  1.März 1940

Obstlt. Rudolf Sieckenius,  1.Mai 1941

Oberst Graf Schimmelpfennig,  Dezember 1942

Oberst Becker,  15.März 1943

Oberst Baron von Holtey,  1.April 1943

Obstlt. Stenkhoff,  23.September 1943

Oberst Sollin,  ? - 4.Dezember 1943

Major Collin,  4.Dezember 1943

Major von Uslar-Gleichen,  1.Juli 1944

Obstlt. Walter Kirnbauer,  Juli 1944, mstFb

Major von Schönfeld,  Dezember 1944

Major Gerke,  Januar 1945

Major Monfort,  Februar 1945

Major Lippold,  ? - 1.April 1945

Obstlt. Ferdinand Edler von der Planitz,  1.April 1945

Major Gehrke, April 1945