Altrichter, Dr. phil. Johann Friedrich

 

* 3. September 1890, Berlin

† 14. April 1949, Bedaik/Ostsibirien

Altrichter.jpg (26805 Byte)

Friedrich Altrichter trat am 16. März 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 nach Schweidnitz. Nach dem Besuch der Kriegsschule Neiße wurde er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 (G5g) datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Schweidnitz eingesetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 als Leutnant zum Adjutant beim Ersatz-Bataillon des 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 ernannt. Am 20. September 1914 wurde er zum Adjutant der Etappen-Inspektion der 9. Armee ernannt und am 16. Mai 1915 Adjutant der 99. Reserve-Infanterie-Brigade. Als solcher wurde er am 18. August 1915 zum Oberleutnant befördert. Nach verschiedenen Dienststellungen bei verschiedenen Einheiten  wurde er am 20. September 1918 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef eingesetzt. Am 1. Februar 1929 wurde Altrichter Lehrer an der Infanterie-Schule in Dresden. Dort wurde er am 1. Dezember 1931 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er Offizier z.b.V. beim Chef der Heeresleitung und Dozent für Wehrwissenschaft und Wehrpsychologie an der Universität Frankfurt am Main. Am 1. März 1934 wurde Altrichter dann zum Bataillonskommandeur im 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1934 zum Oberstleutnant befördert. An diesem Tag wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Potsdam ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 9 ernannt. Im Sommer 1936 erwarb er sich seinen Doktortitel. Am 6. Oktober 1936 erfolgte die Kommandierung als Leiter des Lehrgangs D an der Kriegsschule Dresden. Am 1. April 1937 wurde Altrichter zum Oberst befördert. Am 10. September 1938 wurde Oberst Altrichter Kommandeur der Lehrgruppe A an der Kriegsschule Dresden. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 188 ernannt. Dieses führte er dann in den Polenfeldzug. Am 15. Januar 1940 wurde er zum Kommandeur der Infanterie-Lehrgänge bei der 164. Infanterie-Division ernannt. Nach dem Westfeldzug wurde Altrichter am 9. August 1940 in die Führerreserve versetzt. Am 10. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Infanterie-Lehrgänge bei der 71. Infanterie-Division ernannt. Am 25. März 1941 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1941 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 12. Juli 1941 wurde er mit der stellvertretenden Führung der 1. Infanterie-Division beauftragt. Diese befand sich beim Angriff auf Nordrussland im Einsatz. Dabei erwarb er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 4. September 1941 übergab er die Division wieder an ihren Kommandeur. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der 58. Infanterie-Division ernannt. Diese befand sich ebenfalls im Nordabschnitt der Ostfront im Einsatz. Am 23. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 3. April 1942 gab er sein Kommando ab und wurde wieder in die Führerreserve versetzt. Es folgte am 1. Juni 1942 die Ernennung zum Kommandeur der Division Nr. 154. Durch die Umbenennung der Division wurde er am 15. September 1942 zum Kommandeur der 154. Reserve-Division ernannt. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Durch die erneute Umbenennung seiner Division wurde er 1944 dann zum Kommandeur der 154. Feldausbildungs-Division ernannt. Ab dem 14. Februar 1945 zur 154. Infanterie-Division. Am 17. April 1945 wurde Generalleutnant Altrichter zum Befehlshaber des Feldausbildungskorps Mitte ernannt. Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft. In dieser ist er dann am 14. April 1949 verstorben.