von Bergmann, Walter Friedrich Adolf

 

* 16. April 1864, Magdeburg

† 7. März 1950, Berlin-Dahlem

 

 

Walter Bergmann war der Sohn vom späteren General der Infanterie Julius von Bergmann und dessen Ehefrau Hermine, geborene Goering. Er  trat nach seiner Kadettenausbildung am 15. April 1882 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei zum 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32 in Meiningen überwiesen. In diesem wurde er am 16. Oktober 1882 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Im Frühjahr 1884 gehörte er in gleicher Funktion zur 8. Kompanie seines Regiments in Meiningen. Im Frühjahr 1885 gehörte er in gleicher Funktion zur 6. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Im Frühjahr 1886 gehörte er als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie seines Regiments in Hersfeld. Durch die Erhebung seines Vaters in den erblichen Adelstand durfte er sich ab dem 22. März 1887 Walter von Bergmann nennen. Im Frühjahr 1887 gehörte er in gleicher Funktion zur 9. Kompanie seines Regiments in Hersfeld. Im Frühjahr 1888 gehörte er wieder zur 8. Kompanie vom 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32 in Meiningen. Im Oktober 888 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant von Bardeleben zum Adjutant des I. Bataillons seines Regiments in Meiningen ernannt. Am 20. September 1890 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1890 wurde er in das relativ junge Infanterie-Regiment Nr. 145 versetzt. Dort wurde er anfang als Adjutant des III. Bataillons in Metz eingesetzt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant in Meiningen wurde Sekondeleutnant von Knobelsdorff. Als Bataillonsadjutant wurde er am 22. März 1891 zum Premierleutnant befördert. Am 1. Oktober 1891 wurde er für fast drei Jahre für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Sekondeleutnant Freiherr von Lepel. Während der Zeit an der Kriegsakademie wurde er am 25. März 1893 zum Brandenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 3 nach Lübben versetzt. Etatmäßig wurde er anfangs der 2. Kompanie zugeteilt. Im Frühjahr 1894 gehörte er etatmäßig zur 3. Kompanie des Bataillons. Nach dem Abschluß der Kriegsakademie wurde er zum Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 19. März 1896 wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Damit ist er dann zum Nebenetat vom großen Generalstab übergetreten. Als solcher gehörte er etatmäßig aber auch noch zur 1. Kompanie vom Brandenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 3. Er wurde von dort zum 5. Neben-Etat des großen Generalstabes kommandiert. Am 20. Mai 1896 wurde er in den Neben-Etat des großen Generalstabes versetzt und dabei à la Suite vom Brandenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 3 gestellt. Am 16. Dezember 1899 wurde er als Kompaniechef in das 1. Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Hinkeldey und damit Chef der 10. Kompanie in Karlsruhe eingesetzt. Er hat am 9. Oktober 1900 die über fünfzehn Jahre jüngere Marie Kauffmann in Bonn am Rhein geheiratet. Privat wohnte er damals in der Mathystraße 10 in Karlsruhe. Am 4. August 1901 wurde seine Tochter Ida Hermine Therese Hildegard von Bergmann in Karlsruhe geboren. Im Frühjahr 1902 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Bartenwerffer zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 30. Infanterie-Division in Straßburg im Elsaß ernannt. Als solcher wurde er am 12. September 1902 zum Major befördert. Am 24. April 1904 wurde er als Nachfolger von Major Surén für fast zwei Jahre als Ia in den Generalstab vom XVI. Armeekorps nach Metz versetzt. Sein Nachfolger als Ia in Straßburg wurde Major von Uckermann. Am 30. Januar 1906 wurde er wieder in den Großen Generalstab versetzt und bis auf weiteres zur Dienstleistung in das Kriegsministerium kommandiert. Sein Nachfolger als Ia in Metz wurde Major von Böckmann. Am 13. Februar 1906 wurde er in das Kriegsminsiterium versetzt. Dort wurde er der 1. Armee-Abteilung (A 1) beim Allgemeines Kriegs-Departement zugeteilt. Er wurde auch als Mitglied der Prüfungs-Kommission für höhere Intendantur-Beamte eingesetzt. Am 2. Mai 1906 wurde er vom 13. Mai 1906 bis zum 9. Juni 1906 nach Anordnung des Chefs der Flotte an Bord von Schiffen der aktiven Schlachtflotte kommandiert. Am 27. Januar 1908 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Siber zum Kommandeur des III. Bataillons vom 2. Posensches Infanterie-Regiment "von Coubière" Nr. 19 in Görlitz ernannt. Er blieb aber noch bis zum März 1908 zum Kriegsministerium kommandiert. Am 20. November 1908 starb sein Vater. Als Bataillonskommandeur wurde er am 22. Mai 1909 zum Oberstleutnant befördert. Am 22. März 1910 wurde er dann für ein halbes Jahr in den Regimentsstab vom 2. Posensches Infanterie-Regiment "von Coubière" Nr. 19 versetzt. Im Herbst 1910 wurde er als Nachfolger von Oberst von Pappritz zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XV. Armeekorps in Straßburg im Elsaß ernannt. Am 1. Dezember 1911 wurde er zur Dienstleistung zum Kriegsministerium kommandiert. Am 19. Dezember 1911 wurde er als Nachfolger von Oberst von Voigt-Rhetz zum Chef der der 1. Armee-Abteilung (A 1) beim Allgemeines Kriegs-Departement (AD) im Kriegsministerium ernannt. Als solcher wurde er am 22. April 1912 zum Oberst befördert. Am 4. Juli 1913 wurde Oberst von Bergmann zum Kommandeur vom 1. Thüringisches Infanterie-Regiment "Graf Bose" Nr. 31 in Altona ernannt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er zum Oberquartiermeister vom AOK 1 ernannt. Als solcher wurde er am 24. Dezember 1914 zum Generalmajor befördert. In den nächsten Jahren wurde er auf den verschiedensten Generalstabspositionen eingesetzt. Dabei wurden ihm nicht nur beide Eisernen Kreuze verliehen. Vom 13. Mai 1915 bis zum 30. Juni 1915 war er als Chef des Generalstabes der Armeegruppe Lochow im Einsatz. Diese wurde an der Westfront bei La Bassée und Arras eingesetzt. Anschließend setzte man ihn wieder als Oberquartiermeister bei der 1. Armee ein. Ab dem 30. September 1915 wurde er in gleicher Funktion bei der 12. Armee verwendet. Vom 10. Oktober 1916 bis Mitte November 1916 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Alfred von Böckmann als Chef des Stabes bei der Armee eingesetzt. Danach wurde er zu den Offiziren von der Armee versetzt. Am 28. November 1916 wurde er zum Chef des Generalstabes der Militärverwaltung Rumänien ernannt. Ende Februar 1917 gab er diese Position ab und wurde dafür zum Kommandeur der 113. Infanterie-Division an der Westfront ernannt. Diese befand sich in Stellungskämpfen westlich von Mühlhausen im Elsaß im Bereich der Armeeabteilung C im Einsatz. Seine Division konnte im Rahmen der Frühjahrsoffensive 1918 erheblich Erfolge erzielen. Dazu gehörten die Einnahme von Maissemy und der Verfolgung des Gegners bis in den Raum Montdidier. Als Divisionskommandeur wurde ihm am 8. Mai 1918 der Pour le mérite verliehen. Er wurde am 15. Juli 1918 zum Generalleutnant befördert. Am 22. September 1918 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Adolf von der Esch mit der Führung des Generalkommandos z. b. V. 66 beauftragt. Diese Position behielt er bis zum Ende des Krieges. Im Krieg wurden ihm noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er Anfang Januar 1919 als Nachfolger von Generalleutnant Peter von Kameke zum Kommandeur der 13. Division ernannt. Im Jahr 1919 wurde er auch als Generalleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab Oktober 1919 als Kommandeur vom Wehrkreiskommando V in Stuttgart eingesetzt. Im Frühjahr 1920 wurde er mit der Führung des Gruppenkommando 1 in Berlin beauftragt. Am 27. September 1920 wurde er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr zum Oberbefehlshaber vom Gruppenkommando 1 ernannt. Als solcher wurde er am 18. Dezember 1920 zum General der Infanterie befördert. Am 31. Dezember 1922 wurde er dann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Sein Nachfolger als OB vom Gruppenkommando 1 in Berlin wurde General der Artillerie Richard von Berendt. Am 31. Oktober 1925 wurde ihm die Berechtigung zum Tragen der Uniform des 6. Infanterie-Regiment mit den Generalsabzeichen verliehen. Am 20. April 1937 wurde ihm dann das Recht zum  Tragen der Uniform des Infanterie-Regiment 90 mit den Generalsabzeichen verliehen. Seine Frau starb an Gehrinschlagaderverhärtung am 17. Oktober 1945 im Ludwig-Hoffmann-Hospital in Berlin-Buch. Das Paar wohnte damals in der Zepernicker-Straße 1 in Berlin-Buch. Er selbst starb fast fünf Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges am 7. März 1950 um 1 Uhr 30 im Patschkauer Weg 51 in Berlin-Dahlem. Als Todesursache wurden Sarkom des Beckens, Cystistis und Herzschwäche angegeben. Er wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem bestattet. Seine Tochter Hildegard starb am 23. Juni 1999 in Berlin. Seine Schwager waren Generalmajor Erich Kunhardt von Schmidt und Generalleutnant Friedrich Dernen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1882, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1882
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1883, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1883
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1884, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968