6. Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Lübeck
Infanterie-Regiment 6
Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 6 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 8. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 30 umbenannt, aber noch 1941 zur 7. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 30 umbenannt. 1942/43 wurde das II. Bataillon gestrichen. 1943 wurden die restlichen Einheiten alle zum Grenadier-Regiment 6 umbenannt.
Einheit | Feldpostnummer | Nummer ab Mitte 1940 |
Regimentsstab | 28839 | 28839 |
Stab I. Bataillon | 12261 | 12261 A |
1. Kompanie | 09140 | 12261 B |
2. Kompanie | 26762 | 12261 C |
3. Kompanie | 12226 | 12261 D |
4. Kompanie | 09299 | 12261 E |
Stab II. Bataillon | 36800 | 36800 A gestr. 42/43 |
5. Kompanie | 01581 | 36800 B gestr. 42/43 |
6. Kompanie | 21865 | 36800 C gestr. 42/43 |
7. Kompanie | 14117 | 36800 D gestr. 42/43 |
8. Kompanie | 29436 | 36800 E gestr. 42/43 |
Stab III. Bataillon | 09337 | 09337 A |
9. Kompanie | 05330 | 09337 B |
10. Kompanie | 16249 | 09337 C |
11. Kompanie | 12104 | 09337 D |
12. Kompanie | 19932 | 09337 E |
13. Kompanie | 11258 | 11258 |
14. Kompanie | 14548 | 14548 |
Kolonne | 13996 | 13996 bis 1941 |
Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838
Das 6. Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des
100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aufgestellt. Dabei wurde das Regiment
hauptsächlich aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 17 und 18 gebildet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war
Lübeck, im
damaligen
Wehrkreis II. In der
gleichen Stadt waren auch der Stab vom II. (Hanseatisches) Bataillon mit der 7. und 8. Kompanie
des Regiments
stationiert. Die 5. und 6. Kompanie des Regiments waren in
Eutin, damals ebenfalls
Wehrkreis II, beheimatet. Das I.
(Mecklenburgisches) Bataillon des Regiments war
dagegen in
Schwerin, ebenfalls
Wehrkreis II,
stationiert. Das III. (Preußisches) Bataillon
vom Regiment wurde in
Flensburg, damals ebenfalls
Wehrkreis II,
beheimatet. Die Masse des Ausbildungs-Bataillon
vom Regiment war dagegen mit der 13. (Minenwerfer) Kompanie in
Ratzeburg,
damals ebenfalls
Wehrkreis II, stationiert.
Lediglich eine Kompanie vom Ausbildungs-Bataillon
war anfangs in Mölln,
damals ebenfalls
Wehrkreis II, stationiert. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der
2. Division der Reichswehr
unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem
Infanterieführer II. Noch
Anfang der 20iger Jahre wurde dann das ganze Ausbildungs-Bataillon
in
Ratzeburg
stationiert. Außerdem tauschten die Kompanien vom II. Bataillon ihre Nummern, so
dass danach der Stab vom II. Bataillon mit der 5. und 8. Kompanie in
Lübeck, sowie
die 6. und 7. Kompanie in
Eutin
lagen.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis zur Erweiterung der
Reichswehr wie folgt
verteilt:
1. Kompanie: 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
2. Kompanie: Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment "Kaiser Wilhelm"
Nr. 90
3. Kompanie: Schutztruppe für Kamerun
4. Kompanie: 1. Thüringisches Infanterie-Regiment "Graf Bose" Nr. 31
5. Kompanie: 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61
6. Kompanie: Schleswig-Holsteinisches Infanterie-Regiment Nr. 163
7. Kompanie: Schleswigsches Infanterie-Regiment "von Manstein" Nr. 84
8. Kompanie: 3. Hanseatisches Infanterie-Regiment Lübeck Nr. 162
9. Kompanie: 2. Hanseatisches Infanterie-Regiment Hamburg Nr. 76
10. Kompanie: Holsteinisches Infanterie-Regiment "Herzog von Holstein" Nr. 85
11. Kompanie: 4. Pommersches Infanterie-Regiment "von Borcke" Nr. 21
12. Kompanie: Schleswig-Holsteinisches Füsilier-Regiment "Königin" Nr. 86
13. Kompanie: Preußische Minenwerfer
14. Kompanie: Großherzoglich Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14
15. Kompanie: Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9
16. Kompanie: Kulmer Infanterie-Regiment Nr. 141
Ab 1926 trug General der Infanterie a.D. von Bergmann die Uniform des Regiments
mit den Generalabzeichen.
Ab 1927 befand sich dann die 13. (Minenwerfer) Kompanie wie das I. Bataillon ebenfalls in
Schwerin. Im
Zuge der Erweiterung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 zum Infanterie-Regiment Lübeck umbenannt.
Gleichzeitig bildete das Regiment auch das
Infanterie-Regiment Flensburg und das
Infanterie-Regiment Neumünster. Dabei wurde das bisherige III. Bataillon vom Regiment zum III. Bataillon vom
Infanterie-Regiment Flensburg umbenannt. Die beiden halben Bataillone in
Lübeck und
Eutin wurden auf
volle Stärke gebracht, wobei das Bataillon in
Eutin zum II.
Bataillon vom
Infanterie-Regiment Neumünster umbenannt wurde. Gleichzeitig bildete das Regiment aus sich selbst heraus ein neues
I.
Bataillon vom
Infanterie-Regiment Flensburg in
Rendsburg,
sowie das I. und III. Bataillon vom
Infanterie-Regiment Neumünster in
Neumünster. Ebenfalls im Oktober 1934
wurde das Ausbildungs-Bataillon
vom Regiment in
Ratzeburg zum
neuen III. Bataillon vom Regiment umbenannt. Gleichzeitig bildete das Regiment
aus sich selbst heraus ein neues Ausbildungs-Bataillon
in
Lübeck. Das Regiment
unterstand jetzt dem Infanterieführer
II. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das
Regiment zum Infanterie-Regiment 6 umbenannt und jetzt
der 12. Infanterie-Division unterstellt.
Dabei wurde das I. Bataillon zum I. Bataillon vom
Infanterie-Regiment 89 umbenannt und vorerst nicht neu gebildet.
Gleichzeitig wurde das Ausbildungs-Bataillon
zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 69 umbenannt
und auch nicht wieder aufgestellt. Ab dem 6. Oktober 1936 wurde das Regiment der 30. Infanterie-Division unterstellt. Im Herbst 1937 wurde beim Regiment durch die Umbenennung des II. Bataillon
vom
Infanterie-Regiment 46 ein neues I. Bataillon in
Eutin gebildet.
Gleichzeitig wurde das III. Bataillon in
Ratzeburg zum
III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 90 umbenannt. Im
Herbst 1938 wurde dann durch Abgaben vom Regiment auch ein
Ergänzungs-Bataillon
in
Lübeck
aufgestellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde erst bei der Mobilmachung im
Sommer 1939 wieder gebildet. Dabei wurde das
Ergänzungs-Bataillon zur Aufstellung der 4.
Welle verwendet. Das Regiment unterstand bei Kriegsbeginn der 30. Infanterie-Division und kämpfte von Schlesien aus vorgehend in Polen. Beim
Vormarsch an der Bzura geriet das Regiment mit der Division in einen polnischen
Gegenangriff über die Bzura in Richtung Lodz. Das Regiment errichtete bei Balkow, Slugi
und Nowy Gay eine Abwehrfront. Am 10. September 1939 wurde die 3. Kompanie des Regiments,
welches nördlich von Balkow kämpfte, vollständig vernichtet, das Regiment erlitt
auch insgesamt schwere Verluste. Beim Westfeldzug gegen Frankreich marschierte das Regiment durch die Niederlande und
Belgien. Am 9. Dezember 1940 wurde das III. Bataillon als I. Bataillon an das
Infanterie-Regiment 254 abgegeben und danach wieder ersetzt. In Russland kämpfte das Regiment im Nordabschnitt und
bei Demjansk. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 6 umbenannt.
Die Ersatzgestellung für das Regiment wurde vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 6 wahrgenommen.
Regimentskommandeure:
Oberst Paul Helfritz Aufstellung - 31. Dezember 1921
Oberst Ernst Stoltz 1. Januar 1922 - 31. Oktober 1923
Oberst Heinrich von dem Hagen 1. November 1923 - 31. Dezember 1924
Oberst Hartwig von Bülow 1. Januar 1925 - 30. November 1926
Oberst Walter von Unruh 1. Dezember 1926 - 28. Februar 1927
Oberst Curt Freiherr von Gienanth 1. März 1927 - 28. Februar 1928
Oberst Bodo von Witzendorff 1. März 1929 - 31. Januar 1931
Generalmajor Hubert Gercke 1. Februar 1931 - 31. Januar 1934
Oberst Kuno-Hans von Both 1. Februar 1934 - 31. März 1936
Generalmajor Joachim Witthöft 6. Oktober 1936 - 24. November 1938
Oberst Joseph Reichert 24. November 1938 - 17. September 1941
Oberst Georg Koßmala 5. Juli 1942 - Umbenennung