Graf von Bredow, Arthur Friedrich Cäsar Ferdinand

 

* 22. Oktober 1867, Potsdam

† 3. November 1937, Potsdam

 

 

Arthur Graf von Bredow war der älteste Sohn des Oberst, ehemaligen Kommandeur vom Westpreußischen Ulanen-Regiment Nr. 1, und Rittergutsbesitzers Friedrich Carl Arthur Otto 'Fritz' Graf von Bredow und dessen am 15. Juli 1879 verstorbenen Ehefrau Caroline Malwine Georgine Marie Auguste, geborene von Dachröden. Er trat im Herbst 1886 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Brandenburgisches Ulanen-Regiment Nr. 11 nach Perleberg. In diesem wurde er am 14. April 1887 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Januar 1888 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron vom 2. Brandenburgisches Ulanen-Regiment Nr. 11 in Perleberg eingesetzt. Im Herbst 1889 verkaufte er eine braune Stute für 1.300 Mark. Er wurde zu dieser Zeit in das 1. Garde-Ulanen-Regiment nach Potsdam versetzt. Dort wurde er als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron des Regiments verwendet. Er heiratete am 19. Juni 1891 die über drei Jahre ältere Mathilde Elisabeth Freiin von Bredow, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers Oberstleutnant z.D. Carl Ludwig Victor Heinrich Freiherr von Bredow in Wagenitz. Am 1. Oktober 1892 wurde er von der 5. Eskadron für fast zwei Jahre zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Am 5. November 1892 wurde seine Tochter Severa Auguste Gräfin von Bredow in Hannover geboren. Nach seiner Rückkehr wurde er als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron vom 1. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam eingesetzt. Am 27. Jauar 1896 wurde er in dieser zum überzähligen Premierleutnant befördert. Am 8. Mai 1897 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Graf von der Schulenburg als Adjutant zur 4. Garde-Kavllerie-Brigade ebenfalls in Potsdam kommandiert. Diese Funktion behielt er für einige Jahre. In dieser Funktion wurde ihm im September 1897 der königliche Kronen-Orden 4. Klasse verliehen. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Sein Vater starb am 23. Dezember 1899 in Charlottenburg. Im Juli 1900 wurde ihm als Brigadeadjutant das Ritterkreuz des Kaiserlich Oesterreichischen Franz Joseph-Ordens verliehen. Kurz darauf wurde er von der Kommandierung als Brigadeadjutant enthoben, sein Nachfolger wurde Oberleutnant Freiherr von der Lancken-Wakenitz. Unter Beförderung zum Rittmeister wurde er am 14. September 1900 zum 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 nach Hannover versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Sydow zum Chef der 5. Eskadron ernannt. Dieses Funktion behielt er über viele Jahre. Am 1. November 1907 wurde er als Nachfolger von Major von Maltzan Freiherr zu Wartenberg und Penzlin für einige Jahre als Adjutant zur 2. Kavallerie-Inspektion nach Stettin versetzt. Seine 5. Eskadron in Hannover übernahm dafür Rittmeister Freiherr zu Inn- und Knyphausen. Als Adjutant in Stettin wurde er am 10. September 1908 zum Major befördert. Am 16. Juni 1910 wurde er zum Regimentsstab vom Pommersches Kürassier-Regiment "Königin" Nr. 2 nach Pasewalk versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant der 2. Kavallerie-Inspektion in Stettin wurde Rittmeister von Kameke abgelöst. Seine Tochter Severa Gräfin von Bredow heiratete am 6. Juni 1911 den fast achteinhalb Jahre älteren Leutnant im Kürassier-Regiment Nr. 2, Franz Alvo von Alvensleben, Sohn des Kammerherrn Werner von Alvensleben, in Berlin. Aus dieser Ehe entsprang am 10. Juni 1912 die Enkeltochter Severa Anna Elisabeth Agnes von Alvensleben. Im Juli 1913 wurde er zum Informationskurs für Stabsoffiziere der Kavallerie zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Am 25. November 1913 wurde er als Nachfolger für den verabschiedeten Oberstleutnant Graf von Wengersky mit der Führung vom Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10 in Züllichau beauftragt. Vom 30. März 1914 bis zum 8. April 1914 wurde er zum I. Informationskurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Als Regimentsführer kam er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 auch an die Front. Dort wurde er am 19. August 1914 zum Oberstleutnant befördert. Damit wurde er auch zum Kommandeur vom Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10 ernannt. Vom 19. November 1914 bis zum 12. Dezember 1914 wurde er mit der Führung der 9. Kavallerie-Brigade beauftragt. Am 6. Dezember 1914 ist sein Schwiegersohn Oberleutnant Alvo von Alvensleben bei Liebenberg in Ostpreußen gefallen. Von Mai 1915 bis Juni 195 führte er vertretungsweise die 12. Kavallerie-Brigade. Vom 15. Juli 1915 bis zum 6. September 1915 war er erneut Führer der 9. Kavallerie-Brigade. Am 27. Mai 1916 wurde er zum Kommandeur vom Leib-Garde-Husaren-Regiment ernannt. 1917 wurde er als Führer der 1. Garde-Infanterie-Brigade verwendet. Am 18. April 1917 wurde er zum Oberst befördert. Am 15. Juli 1918 wurde er zum Kommandeur der Leibhusaren-Brigade ernannt. Nach dem Krieg führte er ab Februar 1919 wieder das Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10. Er wurde im Herbst 1919 als Oberst in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er zum Kommandeur vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 5 ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am Mitte Mai 1920 zu Ausbildungszewecken bei der 3. Kavallerie-Division in Kassel eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er als Nachfolger von Major Robert Deyle zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 10 ernannt. Durch die Umbenennung seines Regiments wurde er im März 1921 zum Kommandeur vom 10. (Preußisches) Reiter-Regiment ernannt. Am 1. April 1921 wurde er durch Oberstleutnant Albert Schoen als Regimentskommandeur abgelöst. Er wurde an diesem Tag unter Beförderung zum Generalmajor zum Stab der 1. Kavallerie-Division versetzt. Am 16. Juni 1921 wurde er zum Kommandent der Befestigungen bei Lötzen ernannt. Am 31. Dezember 1922 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen. Er wohnte Anfang 1924 in der Bahnhofstraße 21 in Züllichau. Seine Tochter heiratete am 31. Januar 1924 das zweite Mal. Dieses Mal in Züllichau den fast gleichaltrigen Rittmeister der Reserve Wilhelm Fedor von Heydebrand und der Lasa, Generalleutnant a.D. Arthur Graf von Bredow war ein Trauzeuge. Diese Ehe wurde am 5. Oktober 1938 durch ein Urteil des Kammergerichts Berlin geschieden. Er selbst starb noch vor Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1937 in Postdam.

Sein jüngerer Bruder war der am 16. Mai 1873 in Münster in Westfalen geborene Friedrich Cäsar Alfred August Graf von Bredow. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Am 24. April 1904 wurde er zum Oberleutnant befödert. Er heiratete am 29. März 1910 die fast zwölfeinhalb Jahre jüngere Agnes Elma Freiin von Bredow, Tochter des Rittergutsbesitzers Oberstleutnant Carl Ludwig Victor Heinrich Freiherr von Bredow, in Charlottenburg. Am 16. November 1910 wurde er zum Rittmeister, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er jetzt als Chef der 2. Eskadron vom 1. Schlesisches Dragoner-Regiment "von Bredow" Nr. 4 in Lüben eingesetzt. Im Krieg wurde er auch beim Infanterie-Regiment Nr. 160 verwendet. Sein Bruder ist am 9. November 1917 bei Polderhoek gefallen. Seine Schwägerin starb am 7. Januar 1922 in Lüben.

Da sein Vater nach dem Tod der Mutter am 1. April 1883 in Schönrade Katharine Elisabeth von Wedemayer. Diese gebar ihm am 22. Juni 1884 in Charlottenburg den Sohn Max Ludwig Ferdinand Hasso Graf von Bredow. Dieser starb bereits am 17. Mai 1885 an Herzlähmung. Am 7. September 1890 wurde noch seine Halbschwester Margarete Clara Caroline Agnes Gräfin von Bredow in Charlottenburg geboren. Diese heiratete am 24. Februar 1916 den Infanterieoffizier Hauptmann Fedor von Dobbeler in Berlin.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968