Bürkner, Robert Alexander
* 6. Dezember 1870, Charlottenburg (heute
Berlin-Charlottenburg)
† 19. März 1925, Königsberg |
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Robert Bürkner war der Sohn vom Geheimen Rechnungsrat Robert Heinrich Bürkner und dessen etwa vierzehn Jahre jüngeren Ehefrau Alexandrine Louise Ernestine, geborene Knerk. Er trat am 1891 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Carl von Preußen" Nr. 12 nach Frankfurt an der Oder. In diesem wurde er am 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier bei der 10. Kompanie seines Regiments in Frankfurt eingesetzt. Im Herbst 1894 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant von Minckwitz zum Adjutant des IV. (Halb-) Bataillons vom 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Carl von Preußen" Nr. 12 in Frankfurt an der Oder ernannt. Während der Heereserweiterung Ende März 1897 wechselte er als Nachfolger von Sekondeleutnant Steffen als Adjutant zum II. Bataillon seines Regiments am gleichen Standort. Im Herbst 1898 wurde er durch Sekondeleutnant Wolfgang von Werder abgelöst. Er wurde für seine Generalstabsausbildung am 1. Oktober 1898 zur Kriegsakademie enberufen. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Während der Ausbildung wurde er am 16. Februar 1901 (Y) zum Oberleutnant befördert. Nach dem Besuch der Kriegsakademie wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom 2. Brandenburgisches Grenadier-Regiment "Prinz Carl von Preußen" Nr. 12 in Frankfurt eingesezt. Im März 1903 wurde er vom 1. April 1903 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 10. März 1904 wurde er vom 1. April 1904 ab auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung bem Großen Generalstab kommandiert. Er heiratete am 23. März 1904 die etwa viereinhalb Jahre jüngere Ella Marie Amalie (Oder Amalie Ella Marie) Kröhnke, Tochter vom Geheimen Baurat Heinrich Kröhnke, in Frankfurt an der Oder. 1905 wohnte das Paar in der Neue Winterfeldtstraße 7 in Schöneberg. Am 30. Mai 1905 wurde dort seine älteste Tochter Inga Bürkner geboren, die später als Ärztin Karriere machte. Am 20. März 1906 (P2p) wurde er unter Beförderung zum Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Sein Vater starb am 30. Juni 1907 im Alter von 78 Jahren in seiner Wohnung in der Bernhardtstraße 20 in Charlottenburg. Am 11. September 1907 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1907 in den Generalstab vom XVIII. Armeekorps nach Frankfurt am Main versetzt. Seine zweitälteste Tochter Hilde Bürkner wurde am 6. Oktober 1909 in Greifswald geboren. Dann wurde er etwa zu dieser Zeit für zwei Jahre als Kompaniechef zum 9. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 170 nach Offenburg versetzt. Er übernahm als Nachfolger von Hauptmann Bornemann die 2. Kompanie dieses Regiments. Am 13. September 1911 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1911 durch Hauptmann Hundrieser als Kompaniechef abgelöst. Dafür wurde er unter Überweisung zum Großen Generalstab in den Generalstab der Armee versetzt. Im Sommer 1912 wurde er zum Stab der 30. Division nach Straßburg im Elsaß kommandiert. Am 1. Oktober 1912 (P10p) wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der neuen 42. Division in Saarburg ernannt. In dieser Funktion zog er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 auch an die Front. Dabei wurde er zuerst im Westen eingesetzt. Während der Kämpfe der Division vor Epinal wurde er Anfang September schwer verwundet und deshalb am 7. September 1914 zu den Offizieren von der Armee versetzt. Nach drei Monaten Genesung wurde er am 5. Dezember 1914 dem Oberbefehlshaber Ost zur Verwendung als Generalstabsoffizier beim Korps Zastrow zur Verfügung gestellt. Im Juli 1915 wurde er als Generalstabsoffizier zum Gouvernement Antwerpen versetzt. Am 16. Februar 1916 wurde er zum Chef des Generalstabes vom XXI. Armeekorps ernannt, welches damals an der Ostfront um den Narotsch-See und bei Postawy stand. Er erwarb sich dort große Verdienste bei der Abwehr von russischen Angriffen im Frühjahr 1916. Am 21. August 1916 wurde seine Zwillingstöchter Alrun Bürkner und Sigrid Bürkner in der Entbindungsanstalt in Frankfurt am Main geboren. 1917 wurde er mit dem Korps an die Westfront verlegt, wo es vor Verdun und im Oberelsaß zum Einsatz kam. Am 27. Januar 1918 (M) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er im April 1918 zum Chef des Generalstabes vom XVIII. Reservekorps ernannt. Bei diesem erwarb er sich große Verdienste in der Schlacht um den Kemmelberg. Danach wurde ihm am 16. Mai 1918 der Orden Pour le merite verliehen. Am 7. August 1918 wurde Oberstleutnant Bürkner als Chef des Generalstabes zur 18. Armee unter dem Oberbefehl von General der Infanterie Oskar von Hutier versetzt, die gerade in der Schlacht an der Somme und am Oise stand. Er wurde in dieser Stellung auch noch für das Eichenlaub zum Orden Pour le merite vorgeschlagen. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen mit vielen weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er Ende 1918 zum Chef des Generalstabes vom AOK 8 im Baltikum ernannt. Nach der Rückführung und Demobilisierung der Armee wurde er dem Generalkommando des XX. Armee-Korps in Allenstein zur Verfügung gestellt. Ab April 1919 war er Chef des Generalstabes vom IV. Armeekorps in Magdeburg, bis er im September 1919 in gleicher Funktion zum Generalkommando I. Armeekorps nach Königsberg kam. Dort wurde er auch als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando I in Königsberg. Dadurch wurde er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr als Chef des Stabes der 1. Division der Reichswehr in Königsberg übernommen. Mitte Dezember 1920 wurde er dann mit dem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1920 zum Oberst befördert. Anfang August 1921 wurde er auf dieser Position durch Major Waldemar Erfurth abgelöst. Er wurde dafür als Nachfolger von Oberst Erwin Voigt zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Allenstein ernannt. Diese Position behielt er für die nächsten Jahre. Am 31. Januar 1924 gab er sein Kommando an Oberst Wilhelm Reinicke ab. Er wurde dafür als Nachfolger von Generalleutnant Hugo van den Bergh am 1. Februar 1924 zum Infanterieführer I in Königsberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1925 zum Generalmajor befördert. Am 19. März diesen Jahres ist er im Garnisonslazarett gestorben. Als Ursache scheint ein Übungsunfall der Grund gewesen zu sein. Wegen seiner Verdienste um die Verteidigung Ostpreußens im Ersten Weltkrieg und danach wurde im Jahre 1926 eine in Masuren auf dem Gelände vom Truppenübungsplatz Arys, südlich der Ortschaft Wiersbinnen, gelegene 145 Meter hohe Anhöhe nach ihm als Bürknerhöhe benannt. Seine Mutter starb am 11. Februar 1929 im Alter von 86 Jahren in ihrer Wohnung in der Hermannstraße 12 in Berlin-Südende. Seine Tochter Hilde Bürkner heiratete am 27. Juni 1936 den über ein halbes Jahr jüngeren Lehrer Hermann Friedrich Adolf Litta in Berlin-Steglitz. Dem Paar wurden 1938 ein Sohn und 1941 eine Tochter geboren. Seine Tochter Sigrid Bürkner starb als Sängerin im Alter von 40 Jahren am 1. Januar 1957 um 6:30 Uhr in der Klingsorgstraße 29 in Berlin-Steglitz an einem Herzstillstand. Seine Tochter Alrun Bürkner war eine Opern- und Konzertsängerin. Seine Witwe starb am 22. März 1961 um 16:45 Uhr im Krankenhaus Bethanien am Mariannenplatz 1-3 in Berlin. Sie wohnte damals in der Klingsorstraße 29 in Berlin-Steglitz.
Er hatte aus der am 18. April 1863 geschlossenen Ehe seiner Eltern mehrere
Geschwister:
Eine ältere Schwester war die am 23. März 1865 in Berlin
geborene Gertrud Mathilde Ernestine Bürkner.
Diese war im Jahr 1913 ledige Musiklehrerin und wohnte in Charlottenburg.
Eine weitere ältere Schwester war die am 18. Juli 1867 in Berlin geborene
Magdalena Ida Caroline Bürkner. Diese heiratete
am 18. April 1898 den über zehn Jahre älteren Rechtsanwalt Friedrich August
Erich Stoltz, Sohn des Hofmaurermeisters Friedrich Ferdinand Stoltz, in Berlin.
Eine weitere ältere Schwester war die am 17. April 1869 in der Ziegelstraße
19 in Berlin geborene Marie Anna Alexandrine Bürkner. Diese starb bereits als
Kleinkind am 20. Oktober 1871 in Berlin.
Ein jüngerer Bruder war der am 22.
Februar 1873 in Berlin geborene Martin Ernst Bürkner. Er starb als Kind am 10.
März 1877 in der elterlichen Wohnung in der Invalidenstraße 101 in Berlin.
Dessen Zwillingsshwester war die ebenfalls am 22. Februar 1873 in Berlin
geborene Elisabeth Marie Eugenie Bürkner. Diese
heiratete am 26. Januar 1905 den Pfarrer Arthur
Paul Julius Mittag, Sohn vom Sparkassenbeamten August
Julius Mittag, in Charlottenburg, Ihr Trauzeuge war ihr älterer Bruder
Oberleutnant Robert Bürkner. Dem Paar wurde 1906 ein Sohn in Fünfeichen im Kreis
Guben geboren. Anscheinend starb seine Schwester vor 1923, denn der Ehemann
heiratete im Jahr 1923 in Kemberg erneut.
Die nächstjüngere Schwester war
die am 9. August 1874 in der Invalidenstraße 66e in Berlin geborene Catharine
Marie Eugenie Bürkner. Sie starb als Kleinkind am 18. September 1875 in der
elterlichen Wohnung in der Invalidenstraße 66d in Berlin.
Eine weitere
jüngere Schwester war die am 9. Juni 1877 in der Invalidenstraße 101 in Berlin
geborene Hedwig Anna Margarethe Bürkner. Diese starb als Kind am 17. März 1882
in der elterlichen Wohnung in der Louisenstraße 41 in Berlin.
Eine weitere
jüngere Schwester war die am 25. September 1879 in der Invalidenstraße 101 in
Berlin geborene Anna Margarethe Bürkner. Im
Jahr 1913 war sie eine ledige Lehrerin und wohnte in Charlottenburg.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 10. Januar 1882 in der
Louisenstraße 41 in Berlin geborene Charlotte Margarethe Bürkner. Diese
heiratete am 26. April 1913 den über vier Jahre älteren Regimentsadjutant vom 1.
Württembergisces Feldartillerie-Regiment "König Karl" Nr. 13, Oberleutnant Otto
Hellmuth Jäckh, Sohn des verstorbenen Gymnasialprofessors August Theodor Jäckh,
in Charlottenburg. Der Ehemann schied nach dem Krieg als Major aus dem Heer aus.
Seine jüngste Schwester war die am 14. Juni 1884 in der Louisenstraße 41 in
Berlin geborene Louise Hedwig Bürkner.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Ernst Kabisch: Die Führer des
Reichsheeres 1921 und 1931, Dieck-Verlag, Stuttgart 1931