Voigt, Erwin Carl Friedrich

 

* 27. März 1864, Schwichtenberg bei Neubrandenburg

† 9. November 1945, Bad Harzburg

 

 

Erwin Voigt war der Sohn des Pastors Christian Heinrich August Voigt und dessen Frau Marie. Er trat am 1. April 1883 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 3. Pommersches Infanterie-Regiment Nr. 14 nach Stralsund. Am 20. November 1883 wurde er in diesem zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 13. September 1884 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Stralsund eingesetzt. Im Jahr 1886 wurde sein Regiment nach Graudenz verlegt. Er blieb anfangs weiter bei der 5. Kompanie im Einsatz. Anfang 1888 gehörte er als Kompanieoffizier zur 14. Kompanie seines Regiments in Straßburg in Westpreußen. Anfang 1889 gehörte er auch nach der Umbenennung des Regiments zum 3. Pommersches Infanterie-Regiment Graf Schwerin Nr. 14 in gleicher Funktion zur 8. Kompanie seines Regiments in Graudenz. 1890 gehörte er wieder zur 5. Kompanie seines Regiments. Anfang 1891 gehörte er als Kompanieoffizier zur 8. Kompanie von seinem Regiment in Graudenz. Anfang 1892 und 1893 diente er in gleicher Funktion bei der 4. Kompanie vom  3. Pommersches Infanterie-Regiment "Graf Schwerin" Nr. 14 am gleichen Standort. Am 25. Juni 1893 hat er die fast zwei Jahre jüngere Luise Margarete Körber, Tochter des Gutsbesitzers Max Körber, auf Gut Gorinnen im Kreis Graudenz, geheiratet. Am 18. August 1893 wurde er zum Premierleutnant befördert. Anschließend wurde er in das 3. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 50 nach Rawitsch versetzt. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffzier in der 1. Kompanie eingesetzt. Am 4. März 1894 starb sein Vater in Schwichtenberg. Am 1. Oktober 1894 wurde er für seine Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Etatmäßig gehörte er dabei die ersten Jahre zur 14. Kompanie seines Regiments in Rawitsch. Am 15. November 1894 wurde sein erster Sohn Hans-Joachim Max August Voigt in Berlin geboren. Die Familie wohnte damals mehrere Jahre in der Stephanstraße 64 in Berlin-Moabit. Am 18. November 1896 wurde seine Tochter Gisela Marie Luise Margarete Voigt in Berlin geboren. Nach er Auflösung des IV. Halb-Bataillons seines Regiments gehörte er 1897 etatmäßig zur 7. Kompanie vom 3. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 50 in Rawitsch. Nach seiner Rückkehr wurde er ab dem Sommer 1897 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Regiments in Rawitsch. Am 1. März 1898 wurde seine Tochter Dorothea Frieda Margarethe Voigt in Rawitsch geboren. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 27. Januar 1899 wurde er in seinem Regiment zum überzähligen Hauptmann befördert. Er gehörte dabei als Kompanieoffizier zur 8. Kompanie vom 3. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 50 in Rawitsch. Am 13. September 1899 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Vollbrecht als Chef der 6. Kompanie in das 7. Westpreußische Infanterie-Regiment Nr. 155 nach Ostrowo versetzt. In dieser Funktion wurde er einige Jahre eingesetzt. Am 24. Oktober 1900 wurde sein Sohn Hellmuth Erwin Oskar Voigt in Ostrowo geboren. Am 19. Januar 1902 wurde sein Sohn Kurt Voigt ebenfalls in Ostrowo geboren. Ab dem 22. März 1903 diente er als Lehrer an der Kriegsschule Engers. Seine Kompanie in Ostrowo übernahm dafür Hauptmann Göppel als neuer Chef. Auch in Engers wurde er mehrere Jahre eingesetzt. Am 18. November 1907 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Protzen als Chef der 6. Kompanie in das Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98 nach Metz versetzt. Diese Kompanie führte er wieder einige Jahre. Anfang 1910 wurde er zur Dienstleistung bei der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabs kommandiert. Dort wurde er am 25. Juli 1910 unter Belassung in dem Kommando zur Dienstleistung bei der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabs von der Stellung als Kompaniechef enthoben und zum Major befördert. Am 18. Oktober 1910 folgte seine Versetzung in die Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes. Sein Nachfolger als Kompaniechef der 6. Kompanie in Ostrowo wurde Hauptmann Haßlacher. Am 22. April 1912 wurde er dann als Nachfolger von Major Rogalla von Bieberstein zum Linienkommandant in Hannover ernannt. Mitte September 1914 wurde er als Nachfolger von Oberst Arnd von Leipzig zum Kommandeur vom 8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70 ernannt. Ende Oktober 1914 wurde er durch Oberst Maximilian von Zwehl abgelöst. Mitte April 1915 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Hermann Lockemann zum Kommandeur vom 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137 ernannt. Hier wurde er am 15. Februar 1915 zum Oberstleutnant befördert, am 22. März 1918 folgte seine Beförderung zum Oberst. Im Oktober 1918 wurde er noch zum Kommandeur der 80. Infanterie-Brigade ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum Ende des Krieges. Am 18. Dezember 1918 wurde er in das 2. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 137 zurück versetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und Kommandeur des Reichswehr-Schützen-Regiments 8. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Kommandeur vom Reichswehr-Schützen-Regiment 2 der Reichswehr-Brigade 1. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Kommandeur vom 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Allenstein ernannt. Am 3. August 1921 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Otto Haas zum Infanterie-Führer VI ernannt. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment wurde Oberst Robert Bürkner. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 15. April 1922 (standesamtlich in Herrenhausen) und 26. April 1922 (kirchlich in Hannover) heiratete seine Tochter Gisela Voigt den fast sieben Jahre älteren Hauptmann a.D. Paul Ernst August Carl Zierach, der in Helsingfors in Finnland lebte. Am 30. September 1923 gab er sein Kommando als Infanterieführer VI an Generalmajor Ernst von Forstner ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. In der Wehrmacht wurde er nicht wieder mobil gemacht. Er starb wenige Monate nach Ende des 2. Weltkrieges. Sein älterer Bruder war der am 27. Februar 1862 ebenfalls in Schwichtenberg geborene Carl Bernhard Helmuth Voigt. Dieser schlug ebenfalls die Laufbahn als Infanterieoffizier ein. Er trat ebenfalls als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das 3. Pommersches Infanterie-Regiment Graf Schwerin Nr. 14 nach Stralsund. Am 12. Dezember 1882 wurde er in diesem zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 12. Februar 1884 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Stralsund eingesetzt. Bereits Anfang 1886 gehörte er in gleicher Funktion zur 8. Kompanie seines Regiments. Im Jahr 1886 wurde sein Regiment nach Graudenz verlegt. Er wurde dort als Kompanieoffizier zur 9. Kompanie seines Regiments versetzt. Anfang 1888 gehörte er als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie seines Regiments in Graudenz. 1888/89 wurde ihm sein Abschied mit Pension mit Aussicht auf Anstellung im Zivilleben bewilligt. 

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Erwin Voigt - 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137, Deutsche Taten im Weltkrieg; Bd. 33, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1934-38
Erwin Voigt - Ehemaliges 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137, Tradition des deutschen Heeres, Heft 130; Kyffhäuser-Verlag, Berlin 1938