Dehner, Ernst Friedrich
* 5. März 1889, Hersbruck + 13. September 1970, Wiesbaden |
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Ernst Dehner trat am 1. Oktober 1908 als Einjährig Freiwilliger in das Königlich Bayerische Heer ein. Er kam dabei zum 14. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Hartmann". Als Unteroffizier wurde er nach Ableistung des Dienstes in die Reserve übernommen. Am 8. Juni 1910 trat er als Offiziersanwärter in den aktiven Dienst ein. Er kam dabei wieder zum 14. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Hartmann". In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule in München am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er dann mit seinem Regiment an die Front. Dort wurde er Anfang September 1914 verwundet. Bereits jetzt wurde ihm das Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Mit dem 23. Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment kam er dann Ende Januar 1915 wieder an die Front. In diesem wurde er in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Dabei wurde er am 9. Juli 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Im Sommer 1916 geriet er in Gefangenschaft. Im August 1918 wurde er nach Deutschland entlassen. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einem Einsatz beim Grenzschutz in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 eingesetzt. Dort wurde er am 22. August 1919 zum Hauptmann befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 22. März 1918 festgelegt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er als Kompaniechef eingesetzt. Im Frühjahr 1924 war er Chef der 1. Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg. Am 1. Oktober 1925 wurde er für die nächsten Jahre zum Regimentsadjutant in Regensburg ernannt. Anfang 1929 wurde er dann für die nächsten Jahre in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1931 zum Major befördert. Am 1. April 1934 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Münster ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 39 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür in diesem Herbst zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 87 in Wiesbaden ernannt. Mit diesem bezog er bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Mit dem Infanterie-Regiment 87 nahm er dann auch am Westfeldzug teil. Bereits dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 15. November 1940 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 87 und wurde in die Führerreserve versetzt. Anfang Dezember 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 106. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann im Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland ins Gefecht. Für die Leistungen seiner Division wurde er am 18. Oktober 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 16. September 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1942 festgelegt wurde. Am 1. November 1942 wurde mit der Führung des LXXXII. Armeekorps in Nordfrankreich beauftragt. Am 16. November 1942 folgte seine Beförderung zum General der Infanterie. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1942 festgelegt. An diesem Tag wurde er dann zum Kommandierenden General des LXXXII. Armeekorps ernannt. Am 10. Juli 1943 gab er sein Kommando ab und wurde wieder in die Führerreserve versetzt. Am 15. Juli 1943 wurde er zum Kommandierenden General des neuen LXIX. Reserve-Korps auf dem Balkan ernannt. Durch die Umbenennung des Generalkommandos wurde er Mitte Januar 1944 zum Kommandierenden General vom LXIX. Armeekorps ernannt. Am 1. April 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. August 1944 wurde er zum Militärbefehlshaber Frankreich kommandiert, um dort in die Geschäfte des Befehlshabers in Nordost-Frankreich eingewiesen zu werden. Mit Wirkung vom 5. August 1944 wurde er dann zum Befehlshaber Heeresgebiet Südfrankreich ernannt. Am 6. September 1944 wurde er dann Kampfgruppen-Kommandeur bei der Heeresgruppe G. Am 7. November 1944 wurde er Kommandierender General des Generalkommandos Dehner und am 19. November 1944 in die Führerreserve versetzt. Am 20. Januar 1945 wurde er für Sonderaufgaben zur Heeresgruppe A kommandiert. Am 18. April 1945 wurde er noch zum Oberbefehlshaber West kommandiert, wo er dann in Gefangenschaft geriet. 1947 wurde er entlassen. Danach wurde er im "Südost"-Prozeß 1948 als Kriegsverbrecher zu sieben Jahren Haft verurteilt. Bereits 1951 wurde er aus der Haftanstalt Landsberg entlassen.
Ritterkreuz (18. Oktober 1941)