Eberbach, Heinrich

 

* 24. November 1895, Stuttgart

† 12. Juli 1992, Notzingen

 

Heinrich Eberbach trat am 1. Juni 1914 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180. Am 25. Februar 1915 wurde er an der Front bei diesem Regiment zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1913 datiert. Während der Kämpfe in der Champagne geriet er verwundet in französische Gefangenschaft, aus der er 1917 im Austausch zurückkehrte. Er kam dann zum deutschen Asienkorps an der Palästina-Front. Zum Oberleutnant wurde er zum 18. Oktober 1918 befördert. An der Front geriet er 1918, an Malaria schwer erkrankt, in britische Gefangenschaft. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach seiner Rückkehr trat er Ende 1919 in die Polizei ein, wo er am 1. März 1933 zum Polizeimajor befördert wurde. Im Sommer 1935 wurde er als Major in die Wehrmacht übernommen. Er kam dann im Spätsommer 1935 zur Kraftfahr-Abteilung Schwerin. Am 15. Oktober 1935 wurde er zum Kommandeur der Panzer-Abwehr-Abteilung 12 in Schwerin ernannt. Am 1. Oktober 1937 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. August 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt zum Panzer-Regiment 6 kommandiert. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 35 in Bamberg ernannt. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er das Regiment dann im Polenfeldzug. In diesem wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Frühjahr 1940 führte er das Panzer-Regiment 35 dann in den Westfeldzug. Am 13. Juni 1940 gelang ihm die Eroberung von bedeutenden Seine-Brücken, am nächsten Tag machte er mit seinem Regiment 5.000 Gefangene. Für diese Leistung wurde er am 4. Juli 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. August 1940 wurde er zum Oberst befördert. Zum Beginn des Sommers führte er das Panzer-Regiment 35 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Bereits nach wenigen Wochen wurde er zum Kommandeur der 5. Panzer-Brigade ernannt. Mit dieser konnte er einen schnellen Vormarsch erreichen und 6. Oktober 1941 mehrere überschwere russische Panzer bei Mzensk vernichtet. Für diese Leistungen wurde er am 8. Dezember 1941 im Ehrenblatt des Heeres genannt. Außerdem wurde ihm am 31. Dezember 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 6. Januar 1942 wurde er mit der Führung der 4. Panzer-Division beauftragt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1942 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandeur der 4. Panzer-Division ernannt. Vom 26. November bis zum 1. Dezember 1942 führte er stellvertretend das XXXXVIII. Panzerkorps. Nach einer schweren Verwundung und seiner anschließenden Genesung wurde er am 1. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert. Im Februar 1943 wurde er dann zum Inspekteur der Panzertruppe beim Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt. Bereits am 1. August 1943 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Mitte Oktober 1943 wurde er dann für eine Woche mit der Führung vom XXXXVII. Panzerkorps beauftragt. Danach wurde er mit der Führung des XXXXVIII. Panzerkorps beauftragt. Mitte November 1943 wurde er dann mit der Führung des XXXX. Panzerkorps beauftragt. Nach einer erneuten schweren Verwundung wurde er Ende 1943 wieder zum Inspekteur der Panzertruppen des Heimatheeres ernannt. Am 1. Juni 1944 wurde er abgelöst und in den Stab der Heeresgruppe B kommandiert. Anfang August 1944 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der Panzergruppe West ernannt. Durch deren Umbenennung erfolgte im Sommer 1944 seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee im Westen. Am 22. August 1944 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung der 7. Armee beauftragt. Am 31. August 1944 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus diese wurde er erst im Januar 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (5. Juli 1940) Eichenlaub (31. Dezember 1941)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011