Friebe, Helmut

 

* 4. November 1894, Droschkau (Kreis Namslau)

† 14. Januar 1970, Friedrichshafen

 

Helmut Friebe trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1914 als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Dabei kam er zuerst zum Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38. Er war der älter Bruder vom späteren Generalmajor Werner Friebe. Am 5. August 1914 wurde er bei diesem Regiment zum Leutnant befördert. Als solcher ging er nur wenige Tage später an die Front. Zwei Wochen später wurde er sehr schwer verwundet. Erst im Frühjahr 1916 wurde er wieder bei einem Rekrutendepot eingesetzt. Anfang Juni 1917 kam er dann als MG-Offizier zum Regimentsstab vom Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38. Bei diesem vertrat er dann die nächsten 9 Monate mehrmals den Regimentsadjutant. Anfang März 1918 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom Schlesisches Füsilier-Regiment "Generalfeldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 ernannt. Er erlitt im Ersten Weltkrieg nicht nur mehrere Verwundungen, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm außerdem neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zuerst zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er bei diesem als Bataillonsadjutant eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das II. (Jäger-) Bataillon vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. April 1924 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er zu dieser Zeit als Kompanieoffizier bei der 5. Kompanie in Glatz eingesetzt. Im Sommer 1924 wurde er dann zum Adjutant des Ausbildungs-Bataillons vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schweidnitz ernannt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Dort absolvierte er dann die nächsten Jahre seine Führergehilfenausbildung. Danach blieb er weiter bei diesem Stab eingesetzt. Am 1. Februar 1929 wurde er zum Hauptmann befördert. Auch als solcher blieb er weiter in Berlin beim Stab der 3. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er als Kompaniechef zum 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Ostpreußen versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kompaniechef im Infanterie-Regiment Königsberg ernannt. Am 1. Juni 1935 wurde er als solcher zum Major befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 2 ernannt. Am 1. Februar 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab und wurde jetzt als Adjutant zum Generalkommando XXI. Armeekorps versetzt. Mit diesem Stab wurde er dann im Polenfeldzug eingesetzt. Dabei wurde er nach wenigen Tagen bereits verwundet. Anfang Dezember 1939 wurde er nach seiner Genesung zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 1 in Königsberg ernannt. Ende Mai 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 164 ernannt. Dieses führte er jetzt im Westfeldzug. Am 1. Januar 1941 wurde er zum Oberst befördert. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Divisionsverband der 62. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Dort wurde er erneut wenige Tage nach Feldzugsbeginn schwer verwundet und musste sein Kommando über das Infanterie-Regiment 164 abgeben. Am 13. August 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach seiner Genesung wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 17. September 1941 wurde er für den schwer verwundeten Generalleutnant Walter Keiner mit der stellvertretenden Führung der 62. Infanterie-Division beauftragt. Sein Infanterie-Regiment 164 führte dafür Oberstleutnant Faasch. Am 7. Oktober 1941 gab er die Divisionsführung wieder ab. Am 16. Januar 1942 wurde ihm auch noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Anfang April 1942 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 419 im Südabschnitt der Ostfront ernannt. Im Sommer 1941 führte er sein Regiment dann im Divisionsverband beim Angriff auf den Kaukasus. Sein Kommando behielt er dann auch nach der Umbenennung seines Regiments zum Grenadier-Regiment 419 im Herbst 1942. Mitte Dezember 1942 gab er sein Kommando über das Regiment ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Zum Heiligen Abend 1942 wurde er mit der Führung der 125. Infanterie-Division in Südrussland beauftragt. Zum 1. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 125. Infanterie-Division ernannt. Er führte diese weiter im Südabschnitt der Ostfront. Zum 1. Oktober 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang März 1944 gab er sein Kommando über die 125. Infanterie-Division ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1944 wurde er dann zum Kommandeur der 22. Infanterie-Division ernannt. Im März 1945 wurde er dann durch die Umbenennung seiner Division zum Kommandeur der 22. Volks-Grenadier-Division ernannt. Mitte April 1945 gab er sein Kommando ab und wurde dafür mit der Führung vom Generalkommando LXIV. Armeekorps beauftragt. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (13. August 1941)