Gallenkamp, Curt

 

* 17. Februar 1890, Wesel

† 13. April 1958, Wiesbaden

 

Curt Gallenkamp trat am 11. März 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Westfälisches Feldartillerie-Regiment Nr. 7. In diesem wurde er am 22. August 1910 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. August 1908 datiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum 1. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 15 versetzt. Mit diesem kam er dann als Abteilungsadjutant bei Ausbruch vom 1. Weltkrieg an die Front. Dort wurde er im Herbst 1914 verwundet. Als Abteilungsadjutant wurde er dann am 25. Februar 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1916 wechselte er dann in den Generalstab. Bei diesem wurde er am 18. Dezember 1917 zum Hauptmann befördert. Die restliche Zeit vom Ersten Weltkrieg wurde er dann in verschiedenen Generalstäben und Truppenkommandos eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er anfangs beim Reichswehrministerium eingesetzt. Noch vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel. Bei diesem wurde er als Abwehroffizier eingesetzt. Am 1. Dezember 1922 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zum Chef der 3. (Preuß.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda ernannt. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre aus. Anfang 1927 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann zum Adjutant beim Truppenamt (TA) eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1929 zum Major befördert. Als Rangdienstalter wurde dabei der 1. Februar 1928 festgelegt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in die Heeres-Organisationsabteilung (T 2) versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Kommandeur der I. Abteilung vom 4. Artillerie-Regiment in Halberstadt ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1932 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Januar 1934 wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er dann zum Generalstab der Heeresdienststelle Gießen versetzt. Dort wurde er am 1. November 1934 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann beim Generalstab der Heeresdienststelle 8 eingesetzt. Am 1. Juli 1936 wurde er dann zum Kommandeur der Heeresdienststelle 8 ernannt. Am 6. Oktober 1936 gab er dieses Kommando wieder ab. An diesem Tag wurde er dann zum Kommandeur der Heeresdienststelle 11 ernannt. Am 1. Mai 1937 wurde er dann zum Artillerie-Kommandeur 16 (Arko 16) ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalmajor befördert. In diesem Monat wurde er dann zur Einarbeitung zum Generalkommando III. Armeekorps versetzt. Am 1. April 1938 wurde er dann bei diesem zum Chef des Generalstabes ernannt. Mit dem III. Armeekorps nahm er dann am Polenfeldzug teil Ende September 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 78. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1940 zum Generalleutnant befördert. Die Division führte er im Sommer 1940 nach Frankreich. Bei Beginn des Ostfeldzuges führte er dann seine Division beim Angriff auf Mittelrussland. Inzwischen waren ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen wurden. Ende September 1941 musste er sein Kommando abgeben und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 19. November 1941 wurde ihm nachträglich das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für seine Leistungen als Divisionskommandeur verliehen. Am 1. April 1942 wurde er zum General der Artillerie befördert. Am 10. April 1942 wurde er als solcher zum Kommandierenden General vom Höheres Kommando XXXI ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann am 27. Mai 1942 zum Kommandierenden General vom LXXX. Armeekorps ernannt. Anfang Juli 1944 wurden in seinem Befehlsbereich bei einer Antipartisanenaktion im Foret de Verrieres (Departement Vienne) über 30 britische uniformierte Angehörige eines Kommandounternehmens und einen amerikanischen Piloten gefangen. Zu dieser Zeit galt der Kommandobefehl der die Erschießung aller gefangenen Angehörigen des Unternehmens vorschrieb. Sein Generalkommando meldete durch den Ic, Hauptmann Schönig, dem OB West die Gefangennahme. Sie wurden daraufhin von dessen O-3, Major Doertenbach, nochmals auf den Kommandobefehl hingewiesen. Nachdem dann der OB West am gleichen Abend die Erschießung vermeldete sah sich der General anscheinend unter Zugzwang. Am 7. Juli 1944 wurden die Gefangenen erschossen. Anfang August 1944 musste er sein Kommando abgeben und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Bis Kriegsende erhielt er anscheinend kein Kommando mehr. Im April 1945 geriet er dann in alliierte Gefangenschaft. Vom 25. März 1947 bis 1. April 1947 fand seine Verhandlung mit drei weiteren Angeklagten vor einem britischen Militärgericht statt. Er wurde dabei zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Strafe wurde dann in lebenslängliche Haft umgewandelt. Ende 1952 wurde er aus dieser Haft vorzeitig entlassen. Sein Schwager war General der Infanterie Kurt von Tippelskirch.

 

Ritterkreuz (19. November 1941)

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/19845
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Dermon Bradley: Die Generale des Heeres 1921 - 1945 Band 4 Fleck - Gyldenfeldt, Biblio-Verlag 1996
http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/General/GALLENKAMP_CURT.html