Genée, Paul
* 23. März 1878, Pasewalk † 7. März 1948, Sohula, Sowjetunion (Selbstmord) |
Paul Genée trat am 22. März 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1896 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Juli 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Spätsommer 1903 wurde er dann als Erzieher zum Kadettenhaus Karlsruhe versetzt. Dort wurde er dann etwa vier Jahre eingesetzt. Am 11. September 1907 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nur wenige Tage später wurde er noch Mitte September 1907 zum 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 zurück versetzt. Nur wenige Wochen später wurde er am 1. Oktober 1907 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Danach tat er ab Juli 1910 wieder im 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 seinen Dienst. Am 22. März 1911 wurde er dann für zwei Jahre zum Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1913 wurde er dann zum Hauptmann befördert und als solcher wieder zum 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 versetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann als Kompaniechef, vmtl. 1. Kompanie, in das Flieger-Bataillon Nr. 4 versetzt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann als Führer der Feldflieger-Abteilung 3 an die Westfront. 1915 wurde er dann zum Führer vom Armee-Flug-Park 4 ernannt. Nach anderen Quellen behielt er sein Kommando über die Feldflieger-Abteilung 3 bis zum Herbst 1916. Auch in dieser Funktion wurde er weiter an der Westfront eingesetzt. Später wurde er dann bei verschiedenen Armeen als Kommandeur der Flieger (Kofl) eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er zuerst bei der Reichswehr-Kraftfahr-Abteilung 1 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Kraftfahr-Abteilung 1 der Reichswehr-Brigade 1. Zum 18. Mai 1920 wurde er zum Major befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kommandeur in die 6. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Münster übernommen. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre aus. Am 30. September 1923 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Erich Petter ab. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann dafür im Austausch in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann ab dem 1. Oktober 1923 als Chef des Stabes Kraftfahrtruppen (In 6 (K)) der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) eingesetzt. Nach einem Jahr wurde er am 1. Oktober 1924 im Tausch mit Oberstleutnant Erich Petter wieder zum Kommandeur der 6. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Münster ernannt. Er wurde erneut mehrere Jahre in dieser Funktion eingesetzt. Dabei wurde er am 1. April 1926 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1928 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Heinrich Erler ab. Dafür wurde er ab dem 1. April 1928 für anderthalb Jahre beim Stab der 6. Division der Reichswehr ebenfalls in Münster eingesetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann unter seiner gleichzeitigen Beförderung zum Oberst zum Kommandeur der 4. Fahr-Abteilung ernannt. Mit diesem Stab wurde er jetzt aber detachiert von der Abteilung in Berlin-Moabit eingesetzt. Dieser Stab bildete jetzt den Kraftfahrlehrstab, wodurch er indirekt zum Nachfolger von Oberstleutnant Kurt Stottmeister ernannt. Sein Stab wurde dabei auch als Stab F 4 bezeichnet. Am 31. Oktober 1931 gab er sein Kommando an Oberst Ernst Feßmann ab. Gleichzeitig wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.
Am 1. Oktober 1933 trat er als Landesschutzoffizier wieder in das Heer ein. Er wurde zunächst beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Befehlshaber im Wehrkreis III versetzt. Bei der Enttarnung dieses Stabes kam er dann im Frühjahr 1935 zum Generalkommando III. Armeekorps. Bei diesem wurde er jetzt als Ergänzungsoffizier eingesetzt. Am 30. September 1938 wurde er dann aus der Wehrmacht verabschiedet.
Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er dann wieder zur Verfügung des Heeres. Ab dem 1. August 1940 wurde er als Kommandant vom Wehrbezirkskommando II Magdeburg eingesetzt. Mitte Juli 1941 wurde er dann zum Kommandant der Feldkommandantur 580 (FK 580) ernannt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Am 30. September 1942 gab er sein Kommando über die FK 580 ab. An diesem Tag wurde er auch endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er von den sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. Dort beging er Anfang März 1948 Suizid.