Hansen, Christian Johannes Friedrich

 

* 10. April 1885, Schleswig

† 7. August 1972, Garmisch-Partenkirchen

 

 

Christian Hansen war der Sohn von Sanitätsrat Dr. Peter Hansen und dessen Ehefrau Bertha, geborene Rehr. Er trat am 1. März 1903 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Schleswig-Holsteinisches Fußartillerie-Regiment Nr. 9 ins Rheinland. Bei diesem Regiment wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1904 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. August 1903 datiert. Als solcher wurde er anfangs bei der 8. Kompanie seines Regiments als Kompanieoffizier in Ehrenbreitstein eingesetzt. Am 1. Oktober 1906 wurde er zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Vom 1. September 1907 bis zum 29. September 1907 besuchte er einen Lehrgang an der Fußartillerie-Schießschule. Am 10. September 1908 wurde er als Batterieoffizier zur 1. Batterie vom Lehr-Bataillon der Fußartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. 1910 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Kompanie vom Lehr-Bataillon der Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog. Am 1. Oktober 1910 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Während der Ausbildung wurde er am 18. August 1912 zum Oberleutnant befördert. Vor Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 1. April 1914 zum Großen Generalstab kommandiert. Kurz nach er Mobilmachung wurde er am 17. August 1914 als Hilfsoffizier des Beauftragten des Chef des Feldeisenbahnwesens zum Oberkommando der 6. Armee kommandiert.Am 8. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 19. Dezember 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Er wurde dann vom AOK 6 zur Etappen-Inspektion 9 versetzt. Ab dem 25. Januar 1915 wurde er als Hilfsoffizier beim AOK 10 eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er noch in den verschiedensten Stabsstellen eingesetzt. Ab dem 14. März 1917 wurde er in der Operationsabteilung im Großen Hauptquartier verwendet. Ab 15. Dezember 1917 besuchte er einen Generalstabskurs. Vom 12. Januar 1918 bis zum 14. Februar 1918 absolvierte er eine Ausbildung im Westkampf. Im 1. Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Danach wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er als Ordonanzoffizier beim Stab der Reichswehr-Brigade 9 eingesetzt. Am 9. August 1920 wurde er zur Dienstleistung beim Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Mit Ende August 1920 wurde er von der Kommandierung zum RWM wieder enthoben. 1921 wurde er als Generalstabsoffizier im Stab der 6. Division der Reichswehr in Münster eingesetzt. Gleichzeitig war er auch militärisches Mitglied der Linienkommission Münster. Am 13. Juli 1922 wurde er zum Chef der 3. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Stettin ernannt. Am 1. Februar 1925 gab er seine 3. Batterie an Hauptmann Martin Wandel ab. Dafür wurde er jetzt für das nächste halbe Jahr beim Generalstab der 1. Division der Reichswehr in Königsberg eingesetzt. Am 15. Oktober 1925 wurde er zur Marinestation der Ostsee versetzt. Am 1. November 1925 wurde er zum Generalstab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er dort zum Major befördert. 1928 wurde er wieder zum 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er anfangs beim Stab der III. Abteilung in Itzehoe eingesetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er zur Infanterieschule nach Dresden kommandiert. Etatmäßig wurde er der 2. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment zugeteilt. Vom 22. Oktober 1929 bis zum 30. Oktober 1929 besuchte er einen Kampfschullehrgang. Am 1. April 1930 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er in das 5. (Hess.-Württ.) Artillerie-Regiment versetzt und dort der 1. (Hess.) Batterie in Fulda zugeteilt. Am 1. Dezember 1930 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Vom 2. Oktober 1931 bis zum 31. Oktober 1931 besuchte er einen Schießlehgang für Artillerieoffiziere. Ab dem 1. Oktober 1932 wurde er für ein Jahr als Lehrgangsleiter bei der Artillerie-Schule Jüterbog verwendet. Am 1. April 1933 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Nachfolger von Oberst Albert Wodrich zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum 6. Oktober 1936 inne. Dabei wurde er am 1. April 1936 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er an diesem 6. Oktober 1936 zum Kommandeur der 25. Infanterie-Division in Ludwigsburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkriegs bezog er mit seiner Division Stellungen im Westen. Am 15. Oktober 1939 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde gleichzeitig zum Kommandierenden General vom Generalkommando X. Armeekorps ernannt. Als solcher nahm er dann am Westfeldzug teil und wurde mit den Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Außerdem wurde er am 1. Juni 1940 zum General der Artillerie befördert. Ab Juni 1941 nahm er mit seinem X. Armeekorps am Russlandfeldzug teil. Mit diesem war er am Angriff auf Nordrussland beteiligt. Am 3. August 1941 wurde er bereits mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Vom 24. Januar 1943 bis zum 15. März 1943 wurde er in Vertretung von Generalfeldmarschall Ernst Busch mit der stellvertretenden Führung der 16. Armee beauftragt. Am 20. April 1943 wurde ihm auch noch das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Vom 2. September 1943 bis zum 9. Oktober 1943 wurde er erneut in Vertretung von Generalfeldmarschall Ernst Busch mit der stellvertretenden Führung der 16. Armee beauftragt. Erst am 29. Oktober 1943 gab er das Kommando über sein X. Armeekorps ab. Er wurde dafür an diesem Tag als Nachfolger mit der Führung der 16. Armee beauftragt. Am 4. November 1943 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 16. Armee ernannt. Vom 31. März 1944 bis zum 7. Mai 1944 wurde er sein AOK 16 stellvertretend durch General der Infanterie Paul Laux geführt. Am 3. Juli 1944 musste er krankheitsbedingt sein Oberkommando über die 16. Armee abgeben und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 31. Dezember 1944 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Ritterkreuz (3. August 1941)