Ilgen, Max Heinrich Friedrich August
* 13. April 1894, Königsberg (Neumark) † 15. November 1943, bei Rowno (vermisst) |
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Max Ilgen trat am 5. Februar 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1912 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in seinem Regiment verwendet. Auch zu Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er noch zum 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 und ging mit diesem an die Front. Dort wurde er am 19. September 1914 leicht verwundet. Vom 6. März 1915 bis zum 24. März 1915 und vom 26. April 1915 bis zum 9. Mai 1915 wurde er als Kompanieführer in seinem Regiment eingesetzt. Danach wurde er als Ordonanzoffizier zum Regimentsstab seines Regiments versetzt. Ab Ende Mai 1915 wurde er wieder in als Zugführer im 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 verwendet. Kurzzeitig wurde er vom 28. August 1915 bis zum 6. September 1915 wurde er als stellvertretender Adjutant des I. Bataillons in seinem Regiment eingesetzt. Danach wurde er bis zum 13. August 1916 wieder als Zugführer verwendet. Am 13. August 1916 wurde er als Ordonanzoffizier zum Generalkommando III. Armeekorps versetzt. Am 9. September 1916 wurde er für fast ein Jahr zum Infanterie-Regiment Linstow, wenige Tage später zum Infanterie-Regiment Nr. 396 umbenannt, kommandiert. Am 3. September 1917 wurde er zur 1. Kompanie des I. Ersatz-Bataillons vom 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 versetzt. Am 16. September 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 24. September 1917 wurde er zum Führer des Rekruten-Depot II ernannt. Vom 23. November 1917 bis zum 29. November 1917 wurde er als Führer des II. Bataillons vom 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 eingesetzt. Am 7. Dezember 1917 wurde er als Versorgungs- und Hilfsoffizier zum Versorgungsamt vom Generalkommando XVI. Armee-Korps versetzt. Am 13. August 1918 wurde er zum Adjutant der 14. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Diese Funktion behielt er bis Anfang 1919. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges trat er am 18. Januar 1919 als Kompanieführer zum 4. Garde-Regiment zu Fuß über.
Am 9. November 1919 trat er als Oberleutnant in den Polizeidienst ein. Er kam dabei zur Sicherheitspolizei Berlin. Er wurde in den nächsten Jahren in verschiedenen Dienststellen im Stadtbereich Berlin eingesetzt. Von Mitte Juni 1920 bis Anfang Dezember 1921 war er Adjutant beim Polizeiamt Zehlendorf. Als solcher wurde er am 13. Juli 1921 zum Hauptmann der Polizei befördert. Danach folgte über ein halbes Jahr die Verwendung als Einheitenführer. Später wurde er vom 1. August 1922 bis zum 1. April 1924 als Leiter des Innendienstes beim Polizeiamt Tiergarten verwendet. Ab dem 1. April 1924 wurde er für fast ein ganzes Jahr als Alarmführer bei der Polizei-Inspektion Linden eingesetzt. Im Winter 1926/27 wurde er einige Zeit zur Ausbildung bei der Kriminalpolizei kommandiert. Mitte Mai 1927 wurde er zur Polizei-Inspektion Neukölln versetzt. Im Herbst 1927 besuchte er einen Kurs an der Höheren Polizeischule in Potsdam-Eiche. Spätestens ab 1928 wohnte er in der Karlstraße 34/35 in Berlin. In diesem Jahr wurde er als Revierleiter zum Polizeiamt Wedding versetzt. Am 15. März 1929 hat er die dreieinhalb Jahre jüngere Gertrud Johanna Elisabeth Vielmetter, geborene Scharck, in Berlin geheiratet. Anfang Dezember 1929 wurde er als Revierleiter zum Polizeiamt Tegel versetzt. Anfang 1932 besuchte er wieder einen längeren Kurs auf der Höheren Polizeischule in Potsdam-Eiche. Am 1. Oktober 1932 wurde er als Abteilungsleiter zum Kommando der Preußischen Staatspolizei versetzt. Von Mai 1933 bis zum 23. Oktober 1933 gehörte er zur Polizei-Inspektion Brandenburg. Im Herbst 1933 wurde er in den Stab vom Chef der Preußischen Staatspolizei versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1934 zum Major der Polizei befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er Mitte März 1935 als Major in die Wehrmacht übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Mai 1934 festgelegt. Anfangs wurde er als Kompaniechef im Infanterie-Regiment Döberitz eingesetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 48 in Neustrelitz ernannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher gehörte er weiter als Bataillonskommandeur zum Infanterie-Regiment 48. Am 10. November 1938 wurde er durch Major von Arnim abgelöst und in den Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 4 nach Kolberg versetzt. Dort wurde er dann am 1. Juni 1939 zum Oberst befördert. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde er im Spätsommer 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 32 in Kolberg ernannt. Diese Funktion behielt er währed des Polenfeldzuges. Bereits am 15. Oktober 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 96 ernannt. Er führte das Regiment dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Zum Sommerbeginn 1941 führte er dann sein Infanterie-Regiment 96 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 24. Januar 1942 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung der 32. Infanterie-Division im Nordabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 14. Februar 1942 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit als Regimentskommandeur das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. März 1942 gab er die stellvertretende Führung wieder ab. Er erhält dafür wieder das Kommando über das Infanterie-Regiment 96 zurück. Ende 1942 musste er sein Kommando abgeben und begab sich ins Lazarett. Am 24. Dezember 1942 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher sollte er am 25. Mai 1943 als Kommandeur die Armeewaffenschule der 3. Panzerarmee übernehmen, was aber am 27. Mai 1943 als unwirksam verzeichnet wurde. Stattdessen wurde er am 1. August 1943 als Nachfolger von Rudolf Reichert zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 740 ernannt. Am 15. November 1943 wird er in der Gegend um Rowno als vermisst gemeldet. Er wurde an diesem Tag durch sowjetische Partisanen unter Nikolai Kuznetsov aus seinem Haus entführt. Ebenfalls entführt wurde Hauptmann Paul Granau. Die Freundin und Assistentin von Nikolai Kuznetsov arbeitete als Haushälterin bei Ilgen und konnte so über den Tagesablauf berichten und bei der Organisation der Operation helfen. An der eigentlichen Entführung war sie nicht beteiligt. Diese wurde durch Kusnezow (verkleidet als Hauptmanns der Wehrmacht), sein Assistent Strutinski (verkleidet als Gefreiter der Wehrmacht), der Partisanen Stefański (verkleidet als Leutnant der Wehrmacht) und der Partisan Kaminski (verkleidet als Offiziers des Reichskommissariats) durchgeführt. Da ein Transport der Gefangenen nicht möglich war, wurden sie noch am selben Tag nach einem Verhör erschossen und in einem der Waldhöfe in der Nähe von Rowno beerdigt. Sein Nachfolger als Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 740 wurde Generalmajor Christoph Graf zu Stolberg-Stolberg. Seine Witwe starb erst am 11. September 1984 und wurde auf dem Friedhof Feldafing beerdigt. Sein am 13. Januar 1897 in Königsberg (Neumark) geborener Bruder war der Dipl. Ing. Hans Ilgen, der im 2. Weltkrieg bei der Panzertruppe im EInsatz war. Sein Bruder heiratete am 2. September 1932 (standesamtlich) und am 3. September 1932 (kirchlich) die fast dreizehneinhalb Jahre jüngere Irmgard Anna Erna Frieda Block, Tochter vom Rittergutsbesitzer von Banteln August Block, in Banteln.