Jodl, Ferdinand Josef Alfred Friedrich
* 10. Mai 1896, Landau in der Pfalz † 9. Juni 1956, Essen |
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Ferdinand Jodl war der Sohn des Artillerieoffiziers Oberstleutnant a.D. Alfred Jodl und dessen Ehefrau Therese, geboren Baumgärtler. Da seine Mutter für einen bayerischen Offizier als Bauerntochter nicht standesgemäß war, konnten seine Eltern erst nach dem Abschied des Vaters im Jahr 1899 heiraten. Er trat nach seiner Kadettenausbildung kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges am 15. August 1914 als Fähnrich in die königlich bayerische Armee ein. Dabei kam der 178 Zentimeter große und schlanke junge Mann zum Ersatztruppenteil vom 4. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment. Er wurde als Geschütz- und Zugführer einer fahrenden Batterie ausgebildet. Am 17. März 1915 kam er zur 3. Batterie vom aktiven Regiment an die Front. Dieses stand damals bis Mitte Oktober 1915 in Stellungskämpfen an der Somme im Einsatz. Ab dem 19. Oktober 1915 wurde er bei seinem Regiment im Stellungskrieg im Artois nördlich von Arras eingesetzt. Bei diesem Regiment wurde er am 15. November 1915 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. September 1914 festgelegt. Er wurde weiterhin als Batterieoffizier eingesetzt. Zu dieser Zeit hatte man ihm bereits das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Er wurde in der Folgezeit auf verschiedenen Positionen in seinem Regiment eingesetzt. Vom 7. März 1916 bis zum 16. März 1916 wurde er wegen einen Katarh der oberen Luftwege im Revier behandelt. Daran anschließend wurde er ab dem 16. März 1916 bis zum 26. April 1916 ambulant im Kriegslazarett Donai wegen Bronchialkatarhs behandelt. Am 26. April 1916 wurde er in das Feldlazarett Beaumont überwiesen. Am 8. Juni 1916 kam er wieder zum Regiment zurück. Am 9. März 1917 wurde er zur 9. Batterie seines Regiments versetzt. Vom 14. Mai 1917 bis zum 19. Mai 1917 wurde er zur Heeresgasschule Berlin kommandiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er bis zum Ende des Krieges auch noch mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse und anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit beim Freikorps in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab Juni 1919 gehörte er zum 2. bayerisches Reichswehr-Artillerie-Regiment 22. Ab dem 1. Oktober 1919 kam er bei dessen Auflösung zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 21. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Später wurde das Rangdienstalter auf den 1. September 1915 korrigiert. Zumindest zwischen 1923 und dem 30. September 1926 gehörte er zur 6. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Landberg am Lech. Am 31. Juli 1925 wurde er bei dieser zum Oberleutnant befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1925 festgelegt wurde. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zur 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung nach München versetzt. Er wurde bei dieser dann am 1. April 1927 zum Adjutant ernannt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er zur 1. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Münster versetzt. Von dort wurde er zur Kommandantur Berlin kommandiert, bevor er am 1. Oktober 1930 in das Reichswehrministerium in Berlin kommandiert wurde. Verzeichnet wurde er jetzt bei der 4. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Münster. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. April 1932 wurde er dann auch offiziell in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Abteilung Fremde Heere (T 3) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Im Sommer 1934 wurde er dann zum Batteriechef im 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann dadurch zum Batteriechef im Artillerie-Regiment Nürnberg ernannt. Im Sommer 1935 wurde er dann als Taktiklehrer zur Kriegsakademie nach Berlin versetzt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1936 zum Major befördert. Am 1. August 1938 wurde er dann zum Ia vom Generalkommando XII. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion wurde er am 1. Januar 1939 zum Oberstleutnant i.G. befördert. Als solcher wurde er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges an der Westfront eingesetzt. Danach nahm er in dieser Funktion auch im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Bereits jetzt wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Juni 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom XII. Armeekorps ernannt. Am 25. Oktober 1940 wechselte er dann als Chef des Generalstabes zum Generalkommando XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps. Mit diesem war er stark eingebunden in die Vorbereitung zur Besetzung von Gibraltar. Am 1. November 1940 wurde er dort zum Oberst i.G. befördert. Am 6. Januar 1942 wurde er abgelöst. Er wurde jetzt zum Chef des Generalstabes der Armee Lappland ernannt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann im Juni 1942 zum Chef des Generalstabes der 20. Gebirgs-Armee ernannt. Am 11. April 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. September 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. März 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 21. April 1944 wurde er mit der Führung des XIX. Gebirgs-Armeekorps beauftragt. Am 1. September 1944 wurde er zum General der Gebirgstruppe befördert. Ab Ende November 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung Narvik ernannt. Am 13. Januar 1945 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mit der Kapitulation geriet er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen. Sein älterer Bruder war Generaloberst Alfred Jodl.
Ritterkreuz (13. Januar 1945)