Loch, Herbert

 

* 5. August 1886, Oberstein im Fürstentum Birkenfeld

† 28. Oktober 1976, Landau in der Pfalz

 

Herbert Loch trat am 1. April 1905 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München am 8. März 1907 zum Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Abteilungsadjutant in seinem Regiment ernannt und bald darauf zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges rückte er als solcher mit seinem Regiment ins Feld. Am 17. Juni 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Das Rangdienstalter wurde später auf den 18. Juni 1915 festgelegt. Er verblieb eigentlich den ganzen Krieg bei seinem Regiment. Im Frühjahr 1918 wurde er als stellvertretender Abteilungskommandeur in seinem Regiment eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Im 200.000 Mann-Übergangsheer wurde er im Frühjahr 1920 als Adjutant bei der Reichswehr-Brigade 23 eingesetzt. Am 30. Juli 1920 wurde er zur Dienstleistung in das Reichswehrministerium (RWM) kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das RWM nach Berlin versetzt. Dort absolvierte er dann seine Führergehilfenausbildung. Danach wurde er zu mehreren Stäben versetzt, bevor er 1923 dann zum Generalstab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel kam. Anfang 1926 wurde er dann in den Generalstab vom Artillerieführer VII nach München versetzt. Am 1. Januar 1927 wurde er zum Chef der 1. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er für ein Jahr zur Teilnahme an den Reinhardt-Kursen zur Universität Berlin kommandiert. Geführt wurde er in dieser Zeit beim Stab der I. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium in Berlin versetzt. Er wurde dort bei der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1932 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. November 1932 zum Kommandeur der III. Abteilung vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Nürnberg ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Nürnberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 7 ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 33 in Darmstadt ernannt. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Artillerie-Kommandeur 32 (Arko 32) in Köslin ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1939 wurde er zum Kommandeur der 17. Infanterie-Division in Nürnberg ernannt. Er führte die Division zu Beginn des 2. Weltkrieges in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach führte er die Division an die Westfront. Dort wurde er am 1. März 1940 zum Generalleutnant befördert. Im Frühjahr 1940 führte er dann die 17. Infanterie-Division im Westfeldzug gegen Frankreich. Dabei wurde ihm für die Leistungen der Division am 16. Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Zum Beginn des Sommers führte er seine 17. Infanterie-Division dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum General der Artillerie befördert. Ende des Monats wurde er dann mit der Führung vom Generalkommando XXVIII. Armeekorps in Nordrussland beauftragt. Am 1. Februar 1942 wurde er dann auch zum Kommandierenden General vom XXVIII. Armeekorps ernannt. An dessen Spitze blieb er dann auch die nächsten Jahre. Am 22. April 1942 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ende Oktober 1943 wurde er dann durch die kurzzeitige Erweiterung seines Korps, durch die zusätzliche Unterstellung vom I. und VIII. Armeekorps, zum Oberbefehlshaber der Armeegruppe Loch ernannt. Nach etwa 5 Wochen wurde er dann wieder zum Kommandierenden General vom XXVIII. Armeekorps ernannt. Ende März 1944 wurde er dann mit der Führung der 18. Armee beauftragt. Sein Generalkommando wurde stellvertretend bis zum 3. April 1944 durch General der Artillerie Kurt Herzog übernommen, bevor Generalleutnant Gerhard Matzky als sein Nachfolger eintraf. Am 11. April 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht erwähnt: "Südlich Pleskau griffen die Sowjets auch gestern wieder an. Seit dem 31. März 1944 haben hier deutsche Truppen unter dem Oberbefehl des Generals der Artillerie Loch und unter Führung von Generalleutnant Matzky die Durchbruchsversuche weit überlegener feindlicher Infanterie- und Panzerverbände vereitelt und dem Feind hohe Menschen- und Materialverluste zugefügt." Anfang September 1944 gab er dieses Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ende September 1944 wurde er zum Kommandierenden General vom Höheren Kommando Eifel ernannt. Im Februar 1945 wurde er durch Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General vom Höheres Kommando z.b.V. B ernannt. Mitte April 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Frühjahr 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (16. Juni 1940)