Freiherr von Oldershausen, Martin Heinrich Franz Hans

 

* 24. November 1865, Hildesheim

† 23. Juli 1924, Hamburg

 

 

Martin Freiherr von Oldershausen trat nach seiner Kadettenausbildung am 10. April 1884 mit dem Charakter als Portepeefähnrich in das Königlich Sächsische Heer ein. Der Sohn eines k.u.k. Rittmeisters kam dabei zum 1. Königlich Sächsisches (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 nach Dresden. Bei diesem wurde er am 21. Dezember 1884 zum Portepeefähnrich befördert. Er gehörte jetzt zur 7. Kompanie seines Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. September 1885 (M) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er als Kompanieoffizier in der 9. Kompanie seines Regiments in Dresden eingesetzt. Am 1. April 1887 wurde er zum Königlich Sächsisches 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 nach Freiberg in Sachsen versetzt. Bei diesem wurde er anfangs mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie eingesetzt. 1891/92 wurde er zum  Premiereleutnant,vorläufig ohne Patent, befördert. Am 24. Juli 1892 (M) hat er sein Patent als Premiereleutnant erhalten. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1892 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert, etatmäßig gehörte er weiter zur 4. Kompanie. Während der Kommandierung wurde er am 25. Juni 1893 unter Berechtigung zum Forttragen seiner bisherigen Uniform zum 2. Königlich Sächsisches Jäger-Bataillon Nr. 13 nach Dresden versetzt. 1893/94 zum 3. Königlich Sächsisches Infanterue-Regiment Nr. 102 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" nach Zittau versetzt und bei diesem der 12. Kompanie zugeteilt. Am 20. September 1894 wurde er unter Berechtigung zum Forttragen seiner bisherigen Uniform zum 8. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107 nach Leipzig versetzt und bei diesem der 4. Kompanie zugeteilt. Am 21. Februar 1895 wurde er unter Berechtigung zum Forttragen seiner bisherigen Uniform zum 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" ebenfalls in Dresden versetzt. Am 30. März 1895 wurde er wieder zum 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 nach Freiberg versetzt. Auf der Kriegsakademie in Berlin blieb er bis zum Sommer 1895. Am 22. März 1896 kam er dann wieder zum 1. Königlich Sächsisches (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100. Von diesem wurde er jetzt zum Großen Generalstab kommandiert. Am 16. September 1896 hat er die zehneinhalb Jahre jüngere Frieda Émily Charlotte von Polenz, Tochter des Geheimen Regierungsrats Maximilian von Polenz, in Dresden geheiratet. Seine älteste Tochter Sybille Emily Maria Auguste von Oldershausen wurde am 22. September 1897 in Charlottenburg geboren. Die Familie wohnte damals in der Marburger Straße 7 in Charlottenburg. Am 25. Oktober 1897 wurde er wieder zum Königlich Sächsisches 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 versetzt. Am 24. März 1898 wurde er als Vertreter des Adjutanten zur 45. Infanterie-Brigade kommandiert. Am 16. September 1898 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Adjutant der 45. Infanterie-Brigade ernannt. Seine Tochter Feodora Mary Anna Helene von Oldershausen wurde am 24. September 1899 in Dresden geboren. Die Familie wohnte damals in der 2. Etage der Glacisstraße 7 in Dresden. Am 19. April 1901 wurde er dann zum Kompaniechef im Königlich Sächsisches 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 ernannt. Am 28. Oktober 1904 wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab 40. Division versetzt. Am 20. April 1906 wurde er als solcher zum Major befördert. Am 16. April 1907 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 5. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "Kronprinz" Nr. 104 ernannt. Am 27. Januar 1911 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 ernannt. Als solcher wurde er am 22. März 1912 zum Oberstleutnant befördert. Am 20. Juni 1912 wurde er als solcher zum Regimentsstab vom 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er zum Kommandeur vom Landwehr-Infanterie-Regiment 105 ernannt. Mitte August 1914 wurde er dann zum Kommandeur vom 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 ernannt und damit Nachfolger des am 9. August 1914 bei Wittelsheim gefallenen Oberst Allmer. Die 54. Reservedivision eroberte während des großen Angriffskampfes am 30. Oktober 1914 in entschlossenem Ansturm das Schloß und den Park sowie einen Teil des Dorfes Gheluvelt, von rechts nach links etwa Hauptteil der Brigade Mühry, dabei Reserve-Infanterieregiment 245, dann Gruppe v. Hügel (Reserve-Infanterieregimenter 248, 247 242) in treuem Verein mit dem 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105, dem Straßburger Sachsenregiment des XV. Armeekorps, dessen auf vielen Schlachtfeldern bewährten Kompagnien vorbildlich den jungen Truppen unter ihrem tapferen Regimentskommandeur, Oberstleutnant Freiherr v. Oldershausen, voranstürmten. Mit dem Rangdienstalter vom 20. August 1914 wurde dann zum Oberst befördert. Im September 1914 wurde er leicht an der Hand verwundet. Noch 1914 wurde ihm sowohl das Ritterkreuz als auch das Kommandeurskreuz II. Klasse des Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs Ordens verliehen, letzteres erhielt er als einziger im Jahr 1914. Am 3. März 1915 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando VIII. Reservekorps ernannt. Im Mai 1915 hat er dann seinen Rang als Brigadekommandeur erhalten. Ab dem 2. Juli 1916 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der 3. Armee ernannt. Seine Ehefrau starb im Alter von nur 40 Jahre am 12. Juli 1917 an einer Nierenkrankheit in der Paulstraße 52/54 in Rostock. Sie war selbst damals wohnhaft in der Schillerstraße 18 in Rostock und wurde am 15. Juli 1917 beerdigt. Am 30. November 1917 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 6. November 1917 festgelegt. Am 23. Dezember 1917 wurde ihm der Pour le merite verliehen. Ende Januar 1918 gab er seine Position als Generalstabschef beim AOK 3 ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der sächsischen 24. Reserve-Division an der Westfront ernannt. Am 26. März 1918 wurde ihm auch das Eichenlaub zum Pour le merite verliehen. Am 5. Juni 1918 hat er sich mit Else Hermine Maria von Haugk in Köln wieder verheiratet. Am 3. November 1918 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Armee-Abteilung A ernannt. Am 1. Januar 1919 wurde er mit der Führung der 32. Division beauftragt. Ab Februar 1919 wurde er als Kommandeur der 1. sächsischen Grenzjägerbrigade eingesetzt. Seine Tochter Sybille von Oldershausen heiratete am 31. Mai 1919 den siebzehneinhalb Jahre älteren Fritz Regnault in Heddesheim. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Generalmajor in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt als Nachfolger von Major Karl von Stockhausen zum Chef des Stabes vom Reichswehr-Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 blieb er Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1 in Berlin. Am 27. Juli 1920 wurde er durch Major von Stockhausen abgelöst. Er wurde danach zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung zum Reichswehrministerium (RWM) versetzt. Am 31. Dezember 1920 wurde er nach der Bildung des 100.000 Mann-Heeres aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 14. September 1921 wurde sein Sohn Bernhard Lando Güntzel von Oldershausen in Grassau geboren. Im Jahr 1924 ist er bereits im Alter von 58 Jahren und 7 Monaten verstorben. Er wohnte damals in der Klaus-Groth-Straße 72a in Hamburg. Seine Tochter Sybilla hat 1928 in Tübingen bereits das zweite Mal geheiratet. Die 3. Hochzeit seiner Tochter Sybille erfolgte 1936 in Hamburg. Sein Sohn Bernhard von Oldershausen kam als Student im zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht. Als Oberleutnant ist er am 15. Juli 1944 bei Jewlaoze gefallen. Er wohnte damals privat in der Hagedornstraße 16 in Hamburg. Seine Tochter Sybilla starb am 30. März 1964 in Düsseldorf. Seine Tochter Feodora starb am 9. März 1986 in Müllheim.

Sein jüngerer Bruder war Char. Generalleutnant Erich Freiherr von Oldershausen.