Preußer, Hans Arnold Reinhard

 

* 29. September 1877, Züllichau

† 1946, Berlin

 

 

Hans Preußer war der Sohn des Obersten und Kommandeur des Westfälischen Dragoner-Regiments Nr. 7 Arnold Bernhard Preußer und dessen Ehefrau Marie Agnes Henriette Auguste, geborene von Festenbberg-Packisch. Im April 1895 trat er wie sein älterer Bruder Ferdinand als Fahnenjunker in das Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10 in Züllichau ein. In diesem wurde er am 18. Dezember 1895 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron des Regiments verwendet. Schon dabei wurde er als Arnold bezeichnet. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. 1900/01 wurde er als Eskadronoffizier zur 2. Eskadron seines Regiments versetzt. Am 1. Oktober 1902 wurde er zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1905 und 1906 als Eskadronoffizier zur 1. Eskadron seines Regiments in Züllichau. Am 27. Januar 1907 wurde er zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Das Patent wurde später auf den 16. Februar 1907 datiert. Als solcher gehörte er als Eskadronoffizier zur 4. Eskadron seines Regiments. Im Frühjahr 1908 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Eskadron seines Regiments in Züllichau. Vom 1. Oktober 1908 bis zum 14. Oktober 1908 war er zur Offiziersreitschule in Paderborn kommandiert und am 27. Januar 1909 wurde er in das 1. Hannoversches Dragoner-Regiment "König Karl I von Rumänien" Nr. 9 nach Metz versetzt. Dabei erhielt er ein verbessertes Patent als Oberleutnant vom 25. Mai 1904. In diesem wurde er als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron eingesetzt. Im Frühjahr 1910 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Eskadron seines Regiments in Metz. Am 1. April 1911 folgte seine Beförderung zum Rittmeister und seine Versetzung als Lehrer an der Offiziers-Reitschule Paderborn. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Lehrer an das Militär-Reitinstitut nach Hannover versetzt. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Adjutant und Eskadronsführer, zuletzt Adjutant beim Generalkommando 58. Am 16. September 1917 wurde er zum Major befördert. Nach dem Krieg kehrte er in das Militär-Reitinstitut Hannover zurück. Am 7. Juni 1919 hat er die über zweieinhalb Jahre jüngere verwitwete Margarethe Katarine Alice Preußer, geborene Menger, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers Walter Menger, Witwe seines am 25. September 1915 in Wojnowka durch Brustschuß gefallenen Bruders, Rittmeister Johann Ferdinand Preußer, in Züllichau geheiratet. Dadurch wurde er auch der Stiefvater seiner Nichten. Diese waren die am 28. Juli 1909 in Züllichau geborene Jutta Preußer und die am 24. April 1915 in Berlin-Charlottenburg geborenen Nichte, Erika Ernestine Agnes Preußer. Ab dem 11. Juli 1919 durfte er durch Verfügung des Regierungspräsidenten Hannover offiziell die Vornamen Hans-Arnold Reinhard führen. Diese Namen stehen allerdings auch schon im Kirchenbuch von Züllichau im Jahr 1877. Im Jahr 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen und am 1. Oktober 1919 in das Reiter-Regiment 10 versetzt. Gleichzeitig wurde er an die Kavallerieschule Hannover kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er in den Stab vom Reiter-Regiment 5 versetzt, aber unter Belassung bei der Kavallerie-Schule Hannover. Am 1. November 1920 wurde sein Sohn Reinhard Walter Preußer in Berlin-Lichterfelde geboren. Am 18. Dezember 1920 folgte seine Versetzung in das Reiter-Regiment 11. Ab dem 1. April 1921 diente er im 16. Reiter-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er in den Stab der 3. Kavallerie-Division versetzt, wo er bis zum 1. November 1922 diente. Anschließend wurde er in das 11. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt, wo er am 1. Februar 1923 zum Oberstleutnant befördert wurde. Er wurde dann auch zum Kommandeur des Regiments ernannt. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Nachfolger von Oberst Philipp Freiherr von Seefried auf Buttenheim zum Kommandeur der Kavallerieschule Hannover ernannt. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur wurde Oberstleutnant von Reinersdorff-Paczensky und Tenczin. In Hannover folgte am 1. Februar 1928 seine Beförderung zum Oberst und am 1. April 1931 zum Generalmajor. Am 30. September 1931 schied er aus dem Militärdienst aus. Seine Stieftochter Erika Preußer heiratete am 10. April 1935 (standesamtlich) und am 23. April 1935 (kirchlich) den zehneinhalb Jahre älteren in Moskau geborenen Chemiker Dr. phil. nat. Alfred Guenther in Hannover. Das Paar wanderte noch vor dem 2. Weltkrieg in die USA aus. Zwischen 1938 und 1943 wurde er selbst z.V. gestellt, aber nicht mehr verwendet. Seine Frau starb im November 1945 in Coswig. Er selbst bereits im nächsten Jahr in Berlin.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 - Ple - Sach