Schmidt, Dipl. Ing. Johannes Richard

 

* 30. März 1895, Stettin

† 3. Dezember 1943, Kriegslazarett Winniza (Ukraine)

 

Johannes "Hans" Schmidt trat am 1. Oktober 1913 als Einjährig Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Oberpostrats kam dabei zum 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65. Mit diesem kam er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 an die Front. Dort wurde er dann 1915 auch zum Leutnant der Reserve befördert. Im Krieg wurde er als Zug- und Kompanieführer eingesetzt. 1917 wurde er dann im 5. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 65 als Leutnant in den aktiven Dienst übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 11. September 1913 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 1. Oktober 1919 als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 32 zugeteilt. Diesem gehörte er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er an diesem Tag auch in das 16. Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Juli 1922 wurde er dann als Adjutant des I. (Hanseatisches) Bataillon vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als solcher bei der 14. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Osnabrück eingesetzt. 1924 hat er Anneliese Hotop geheiratet. 1925 bis 1930 wurde er dann zur Technischen Hochschule Hannover kommandiert. Etatmäßig blieb er anfangs bei 7. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Hannover. Im Frühjahr 1926 gehörte er etatmäßig zu der 3. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher gehörte er dann zum Stab des I. (Hans.) Bataillon vom 16. Infanterie-Regiment ebenfalls in Bremen. Vom 1. Oktober 1927 bis zum 30. September 1928 erhielt er dann eine Etatstelle in der Ausbildungs-Eskadron vom 13. (Preußisches) Reiter-Regiment in Hannover. Ab dem 1. Oktober 1928 gehörte er dann für zwei Jahre zur 4. Eskadron vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Lüneburg. Im April 1930 erhielt er dann sein Diplom zum Ingenieur. Am 1. April 1931 wurde er dann zum Chef der 10. Kompanie vom 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Lötzen ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er ab dem 1. Oktober 1934 weiter als Kompaniechef eingesetzt. An diesem Tag wurde er auch zum Major befördert. Am 1. März 1935 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Durch die Umbenennung der Dienststelle gehörte er dann ab Mai 1935 zum Reichskriegsministerium (RKM). Zum 1.April 1937 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 3. Juli 1937 wurde seine erste Ehe geschieden. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann als solcher in den Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 82 in Göttingen versetzt. Im Dezember 1937 hat er mit Elfriede Gintzel seine zweite Frau geheiratet. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde er am 1. April 1938 zum Kommandeur des III. Bataillons vom neuen Infanterie-Regiment 132 in Horn ernannt. Sein Bataillon sollte später an den endgültigen Standort Znaim verlegt werden. Zum Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Bataillon im Verband der 44. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Ende September 1939 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann im Dezember 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 194 ernannt. Mit diesem wurde er im Verband der 71. Infanterie-Division an der Westfront eingesetzt. Zum 1. April 1940 wurde er zum Oberst befördert. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann in den Westfeldzug. Danach wurde er im Sommer 1940 mit diesem als Besatzungstruppe in Luxemburg eingesetzt. Im Herbst 1940 kam er dann mit seinem Regiment als Lehrtruppe auf den Truppenübungsplatz Königsbrück. Am 1. April 1941 verlegte er mit seinem Regiment nach Osten. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Infanterie-Regiment 194 im Divisionsverband der 71. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Im Herbst 1941 verlegte er dann mit der kompletten Division nach Belgien, später Frankreich. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Mitte Dezember 1941 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Hans-Karl von Scheele zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 191 ernannt. Dieses führte er dann im Frühjahr 1942 im Verband der 71. Infanterie-Division wieder in den Südabschnitt der Ostfront. Dort führte er dann sein Regiment beim Angriff auf Stalingrad. Am 26. September 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Ende November 1942 erlitt er beim Kampf um Stalingrad einen Kopfschuss. Daraufhin musste er sein Kommando abgeben und wurde ins Lazarett verlegt. Nach seiner Wiederherstellung wurde er dann 1943 zum Kommandeur der Armee-Waffenschule der 8. Armee in Südrussland ernannt. An einer Erkrankung ist Oberst Hans Schmidt dann am 3. Dezember 1943 im Kriegslazarett Winniza gestorben. Posthum wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1943 festgelegt.