von Schuckmann, Eberhard

 

* 2. Juli 1899, Jersitz / Posen

† 27. April 1966, Peru (bei Flugzeugunfall tödlich verunglückt)

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Eberhard von Schuckmann trat nach seiner Kadettenausbildung am 25. März 1918 als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn des am 31. Oktober 1915 bei Tahure gefallenen Major Alfred von Schuckmann kam dabei zum 3. Garde-Regiment zu Fuß. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach Kriegsende wurde er auch als Fähnrich in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann am 1. Januar 1920 im Schützen-Bataillon 15 zum Leutnant befördert. Am 15. Mai 1920 wurde er dann im Zuge der Heeresverkleinerung zum 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr entlassen.

In der Folge wurde er beim Abstimmungskampf in Oberschlesien eingesetzt. 1922/23 arbeitete er bei Bankhaus Heinemann in Breslau. Bereits am 1. Juni 1923 trat er als Leutnant wieder in die Reichswehr ein. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1921 festgelegt. Er kam diesmal zum 6. Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 9. Kompanie in Flensburg eingesetzt. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zur 10. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment ebenfalls in Flensburg. Am 1. August 1926 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt in die 16. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment nach Ratzeburg versetzt. Am 1. April 1927 wurde er dann für ein Jahr zum 4. (Preuß.) Reiter-Regiment kommandiert. Im Frühjahr 1928 gehörte er dann zur 12. (MG.) Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment wieder in Flensburg. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in die 12. (MG.) Kompanie vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Osterode (Ostpreußen) versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. 1931/32 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch-Eylau ernannt. Am 16. Dezember 1933 wurde er zum Chef der 6. Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Tübingen ernannt. Zum 1. Januar 1934 wurde er zum Hauptmann befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Chef der 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment Tübingen ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Chef der 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment 35 in Tübingen ernannt. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Chef der 14. (Panzerabwehr-) Kompanie vom Infanterie-Regiment 67 in Berlin-Spandau ernannt. Zum 1. Oktober 1938 wurde Eberhard von Schuckmann zum Major befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 203 ernannt. Mit seinem Bataillon bezog er Stellungen an der Westfront. Am 24. September 1939 hat er Ruth Entreß geheiratet. Im Frühjahr 1940 führte er sein Bataillon in den Westfeldzug. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse sowie das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Bataillon im Verband der 76. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 1. September 1941 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. November 1941 wurde Oberstleutnant von Schuckmann mit der Führung vom Infanterie-Regiment 230 beauftragt. Am 26. Dezember 1941 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 230 ernannt. In dieser Eigenschaft wurde ihm am 1. März 1942 für seine Leistungen bei den Kämpfen bei Federowka die Ehrenblattspange verliehen. Am 29. Juni 1942 folgte die Versetzung als Kommandeur zum Infanterie-Regiment 542. Dieses Regiment führte er dann im Verband der 387. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Am 15. August 1942 folgte die Beförderung zum Oberst. Als solcher erhielt er am 27. August 1942 das Deutsches Kreuz in Gold. Am 15. Februar 1943 wurde Oberst von Schuckmann mit der Führung der 387. Infanterie-Division ernannt. Am 8. August 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 387. Infanterie-Division ernannt. Laut Personalakte wurde bereits 1943 eine Beförderungs- und Auszeichnungssperre verhängt. Am 1. August 1944 wurde er dann zum Kommandeur der 352. Infanterie-Division ernannt, die er bis zum 6. Oktober 1944 führte. Wegen Differenzen mit seinen Vorgesetzten wurde er anschließend in die Führerreserve versetzt. Während schwerer Kämpfe in der Gegend von Ossokorewka im Februar 1944 würde General von Schuckmann vorgeworfen einen Ungehorsam dadurch begangen zu haben, dass er seinen vorgeschobenen Gefechtsstand (in Ossokorewka) durch einen Offizier seines Stabes besetzt gehalten hat. Der Divisionsgefechtsstand befand sich weiter zurück in Nowo Woronzowka. In der Verhandlung bezeugte sein Vorgesetzter General der Infanterie Friedrich Mieth, dass ein Befehl hierzu ergangen war. General von Schuckmann bezeugte jedoch dass er keinen solchen Befehl erhalten hat. Die Bedingungen (schlechte Drahtverbindung, Kälte, Schneetreiben, etc) machten jedoch eine Kommunikation generell schwierig. Man geht davon aus das General von Schuckmann seiner Truppe eine Nacht Pause verschaffen wollte. Seine Truppe war infolge vorangegangener Kämpfe abgekämpft und stark übermüdet. Laut Aussagen des Divisionsarztes litten die Soldaten unter schwerster körperlicher und seelischer Abgestumpftheit. Der Oberbefehlshaber der Armeegruppe erließ zu diesem Zeitpunkt einen Befehl den vorgeschobenen Gefechtsstand unter allen Umständen zu besetzen und zu halten ist. Die schlechten Bedingungen machten jedoch ein Arbeiten in diesem Gefechtstand unmöglich und somit befahl General von Schuckmann den vorgeschobenen Gefechtsstand unbesetzt zu lassen. Der Gefechtsstand würde erst am späten Vormittag wieder besetzt. Dies wurde ihm dann vorgehalten. Man geht davon aus, dass von Schuckmann und Mieth auch generell persönliche Differenzen hatten. Am 22. Juni 1944 kam es zu einer Verurteilung durch das Reichskriegsgericht wegen Ungehorsamkeit in einem Falle zu 6 Monaten Festungshaft. Das Urteil wurde laut Akte aber wieder aufgehoben. Ab dem 1. Januar 1945 bis Kriegsende führte er dann aber die 71. Infanterie-Division. Im Februar 1945 wurde er von seiner ersten Frau geschieden. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 bei St. Veit an der Glan in Österreich in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 26. Juni 1947 wieder entlassen. Am 2. Juli 1955 hat er mit Hildegard Böhnert seine zweite Frau geheiratet.