Schulze, Bruno Reinhold Julius

 

* 29. März 1895, Gilgenburg, Kreis Osterode in Ostpreußen

† 1957, (Oberkassel)

 

 

Bruno Schulze war der Sohn vom Amtsgerichtsrat Richard Schulze und dessen Ehefrau Else, geborene Ebeling. Er trat am 1. April 1914 als Seekadett bei der Kaiserlichen Marine ein. Anfänglich war er auf der SMS "Vineta". Zu Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 kam der Sohn vom Landgerichtsrat Richard Schulze als solcher auf die SMS "Stuttgart". Auf diesem Schiff wurde er im Krieg in der Nordsee und der Ostsee eingesetzt. Dort wurde er am 24. Dezember 1914 zum Fähnrich zur See befördert. Am 13. Juli 1916 wurde er auf dem Kleinen Kreuzer SMS Stuttgart auch zum Leutnant zur See befördert. Danach besuchte er von August 1916 bis November 1916 einen Kurs für Torpedooffiziere. Ab Mitte Dezember 1916 tat er dann für fast anderthalb Jahre Dienst auf der neuen SMS "Emden". Am 1. Juni 1918 wechselte er dann als Wachoffizier zum SMS Torpedo-Boot Vico. Ab dem 1. August 1918 besuchte er einen zweimonatigen Kurs für Artillerieoffiziere. Im Herbst 1918 wurde er zur II. Torpedoboot-Flotille versetzt. Ab dem 1. Oktober 1918 wurde er dann als Wachoffizier auf dem Torpedoboot G 102 verwendet. Später wurde er in gleicher Funktion auch auf dem Torpedoboot V 100 eingesetzt. Ab Anfang Januar 1919 wurde er im Garde-Kavallerie-Schützen-Korps eingesetzt. Dort diente er in der Schwadron von Pflugk-Hartung. Im gleichen Jahr kam er zur Ostsee-Flotille. Mitte September 1919 kam er zur Elbschutz-Halbflottille nach Dresden. Ab dem 1. Oktober 1919 gehörte er als Inspektor zum Reichswasserschutz in Hamburg. Auch dort wurde er wieder bei der Elbschutz-Halbflottille eingesetzt. Am 1. Februar 1920 wurde er noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr verabschiedet. Am 29. Juni 1920 wurden ihm auch noch die Charakter als Oberleutnant zur See verliehen.

 Dafür trat er am 1. Februar 1920 zum Reichswasserschutz über. Er tat dann Dienst als Polizeiinspekteur beim Reichswasserschutz Hamburg. Später wurde er dann automatisch in den Polizeidienst übernommen. Am 1. Juni 1922 wurde er zum Oberleutnant der Polizei befördert. Privat wohnte er jetzt in der Bismarkstraße 16 in Hamburg. Am 8. September 1923 hat er die fast genau drei Jahre ältere Erna Emilie Wilhelmine Wendt, Tochter vom Bankbeamten und früheren Expendient August Albert Wendt, in Berlin-Grunewald geheiratet. 1924 besuchte er einen Lehrgang an der Polizeischule Eiche und danach die Schule für Leibesübungen Spandau. Am 3. September 1930 ist sein Vater gestorben. Am 1. April 1932 wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt, da der Wasserschutz auf die Länder überging. Ab dem 15. Oktober 1932 wurde er dann für drei Monate als Lehrer an der Schule des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung verwendet. Der Präsident des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung war damals Genral der Infanterie Edwin von Stülpnagel, sein Stabschef war Oberstleutnant i.G. Walter Model. Ab Ende Januar 1933 tat er dann als Oberleutnant der Polizei Dienst bei der Polizeiverwaltung in Berlin. Am 1. Februar 1933 wurde er in die Schutzpolizei übernommen. Dort wurde er am 9. November 1933 zum Hauptmann der Polizei befördert. Ab März 1934 wurde er als Kompaniechef eingesetzt. Im April 1934 wurde er als solcher zum Landespolizei-Regiment ebenfalls in Berlin versetzt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Juli 1935 noch zum Major der Landespolizei befördert. Am 30. August 1935 wurde er dann als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1934 festgelegt. Mitte September 1935 wurde er dann zum II. (Jäger) Bataillon vom Infanterie-Regiment Schweidnitz nach Glatz kommandiert. Am 1. Oktober 1935 wurde er als Chef der 11. Kompanie zum Infanterie-Regiment Breslau versetzt. Mit der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Kompaniechef der 11. Kompanie in das Infanterie-Regiment 49 übernommen. Am 1. Januar 1937 wurde er dann in den Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 49 nach Breslau versetzt. Privat wohnte er dort jetzt An den Bäumen 29 in Breslau-Carlowitz. Am 17. April 1937 starb seine erste Frau im Standort- und Kurlazarett Kolberg. Am 1. Juni 1937 wurde er zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 7 in Frankenstein (Schlesien) ernannt. Als solcher wurde er zum 1. August 1937 zum Oberstleutnant befördert. Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde sein Bataillon im Frühjahr 1938 nach Hollabrunn in den Wehrkreis XVII verlegt und dort zum I./Ergänzungs-Bataillon Infanterie-Regiment 132 umbenannt. Er selbst blieb weiter der Kommandeur. Im späten Frühjahr 1939 wurde sein Bataillon zum I./Ergänzungs-Bataillon Infanterie-Regiment 134 umbenannt, er blieb aber auch bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 weiter dessen Kommandeur. Bei dieser wurde er Ende August 1939 zum Kommandeur des I. Bataillons vom neuaufgestellten Infanterie-Regiment 462 ernannt. Mit seinem Bataillon bezog er dann im Verband der 262. Infanterie-Division Stellungen an der Westfront. Am 2. September 1939 erlitt er einen Unfall, woraufhin er sein Kommando abgeben musste. Er wurde dann nach seiner Genesung ab dem 1. Oktober 1939 als Offizier z.b.V. beim Stab vom Infanterie-Ersatz-Regiment 44 in Brünn eingesetzt. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom neuen Infanterie-Regiment 248 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ernannt. Am 22. Dezember 1939 hat er Hertha Döninghaus in Sorau geheiratet. Noch vor dem ersten Einsatz seines Regiments gab er im Februar 1940 sein Kommando bereits wieder ab. Dafür wurde er dann noch im Februar 1940 zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 622 ernannt. Mit diesem wurde er der 554. Infanterie-Division unterstellt und am Oberrhein eingesetzt. Am 28. Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Zum 1. August 1940 wurde er nach dem Ende des Westfeldzuges zum Oberst befördert. Mitte September 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte dabei der Wehrkreis XVII. Er wurde dabei zur Kommission für die Prüfung der Fahnenjunker nach Wien kommandiert. Am 1. November 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 442 ernannt. Dieses wurde zu diesem Zeitpunkt im Verband der 168. Infanterie-Division als Besatzungstruppe in Polen eingesetzt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Bereits am 1. Juli 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Mitte September 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 130 in Linz ernannt. Diese Funktion übte er dann für längere Zeit im Verband der Division Nr. 187 aus. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum Reserve-Infanterie-Regiment 130 während der Umgliederung der Division zur 187. Reserve-Division bzw. zum Reserve-Grenadier-Regiment 130, beides im Herbst 1942, blieb er weiter der Kommandeur. Er wurde mit seinem Regiment dann nach Kroatien verlegt. Am 22. März 1943 wurde er dann zum Führer der Eingreifgruppe 187 ernannt. Bei der Umbenennung der Division zur 42. Jäger-Division im Dezember 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dabei zur Verwendung vom Wehrkreis XVII gestellt. Am 20. April 1944 wurde er dann zum Führer Erkundungsstab I vom Generalkommando XVII. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er zum 1. August 1944 zum Generalmajor befördert. Am 25. August 1944 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant vom Truppenübungsplatz Bitsch beauftragt. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Bitsch ernannt. Am 1. Dezember 1944 wurde er zum Kommandant der Feldkommandantur in Bad Kreuznach ernannt. Am 6. Januar 1945 wurde er zum Kommandant von Mannheim-Ludwigshafen ernannt. Diese Position behielt er dann bis Ende März 1945. Danach wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt und dabei zur Verwendung vom Wehrkreis XVII gestellt. Zum Ende des 2. Weltkrieges im Frühjahr 1945 stand er dann zur Verfügung vom Wehrkreis XIII. Bei Kriegsende geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 2. April 1947 wieder entlassen.