Student, Kurt
* 12. Mai 1890, Birkholz / Mark Brandenburg
+ 1. Juli 1978, Lemgo / NRW |
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Kurt Student trat 1901 ins Kadettenhaus Potsdam ein, von wo er 1906 in die Hauptkadettenanstalt Groß-Lichtenfelde überwechselte. Am 3. März 1910 trat er dann als Fähnrich in das Jäger-Bataillon "Graf Yorck von Wartenburg" (Ostpreuß.) Nr. 1 in Ortelsburg ein. Am 1. Mai1910 wurde er nach Berlin-Johannisthal kommandiert um dort sein e Fliegerausbildung zu absolvieren. Nach seiner Rückkehr nach Ortelsburg am 1. März 1911 wurde er am 20. März 1911 zum Leutnant befördert, am 8. August 1913 erhielt er seine Flugzeugführer-Lizenz. Am 1. Februar 1914 wurde er zur Flug-Station Posen und zum Flieger-Bataillon 2 kommandiert, wo er vom 2. Juni 1914 bis zum 1. August 1914 als Pilot eingesetzt wurde. Am 2. Juni 1914 wurde er zur Feldflieger-Abteilung 17 versetzt und dort am 18. Juni 1916 zum Oberleutnant befördert. Am 10. Februar 1916 wurde er Flugzeugführer in der Kampfstaffel 19 des Kampfgeschwaders 4, welches dem Armee-Ober-Kommando unterstellt war und kam am 17. Mai 1916 zur Armee-Fokkerstaffel der 3. Armee. Mitte Oktober kam er dann zur Jagdstaffel 9, deren Kommandeur er am 16. Oktober 1916 wurde. Nach einem Luftkampf wurde er am 2. Mai 1917 so schwer verwundet, dass er sein Kommando abgeben mußte und in ein Lazarett eingeliefert wurde. Nach seiner Genesung übernahm er am 12. Juli 1917 das Kommando über die Jagdgruppe der 3. Armee. Am 25. Februar 1918 wurde er zur Flieger-Ersatz-Abteilung 3 nach Gotha versetzt und am 2. März 1918 deren Flugführer. Vom 14. Juni 1918 bis zum 30. September 1919 war er Abteilungsleiter für Forschung und Entwicklung beim Kommando der Flug-Lehrer der Fliege-Abteilung A in Adlerhorst. Hier erfolgte am 20. Juni 1918 die Beförderung zum Hauptmann. Am 1. Oktober 1919 wurde er zur Abwicklungsstelle im Inspektorat für Bewaffnung und Ausrüstung, ans Reichskriegsministerium versetzt und dort am 1. April 1920 Referent für Flugtechnologie. Am 1. Oktober 1921 wurde er Kommandant der Ausbildungstruppen im Raum Arys und wird zur gleichen Zeit zur Armee-Friedens-Kommission kommandiert. Am 30. Oktober 1921 wurde er während eines Sport-Gleiter-Fluges verletzt und wird nach der Genesung am 1. Mai.1922 zum Inspektorat für Bewaffnung und Ausrüstung versetzt, wo er am 1. Dezember 1922 Referent und Gruppenleiter für Flugzeugentwicklung wurde. Am 1. November 1928 kam er dann in den Stab des Ausbildungs-Bataillons des 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment. 1929 wurde er dann zum Chef der 10. Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Dort wurde er am 1. Januar 1930 zum Major befördert Danach wurde er am 1. Februar 1931 Kommandeur des I. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Vom 19. Mai 1931 bis zum 6. Oktober 1931 nahm er Spezial-Flug-Kurse in Würzburg, nach deren Abschluss er am 1. Februar 1933 zur Kommandantur nach Berlin versetzt wurde. Am 1. September 1933 trat Student zur Luftwaffe über und wurde Offizier z.V. beim Reichsluft-Ministerium. Am 1. Oktober 1933 wurde er Kommandeur der Technischen-Ausbildungsschule der Luftwaffe in Jüterbog, wo er am 1. Januar 1934 zum Oberstleutnant und am 20. Januar 1935 zum Oberst befördert wurde. Anschließend übernahm er den Posten des Kommandeur des Erprobungszentrums für Flugausrüstung und der des Militärkommandeurs des Flughafen Rechlin. Am 8. September 1935 wurde er Kommandeur des Flieger-Regiments 3 und am 1. Oktober 1936 Kommandeur der Waffen-Schule der Luftwaffe und Chef des Stabes im Kommando der Flugschulen, deren Inspekteur er am 1. März 1937 wurde. Am 1. Oktober 1937 wurde er Höherer Luftwaffen Kommandeur IV und am 1. April 1938 Kommandeur der 3. Flieger-Division. Am 4. Juli 1938 wurde er Kommandeur der Fallschirm- und Luftlande-Truppen. Am 1. April 1938 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. September 1938 wurde er Kommandeur der 7. Flieger-Division. In dieser Division waren alle Fallschirm-Verbände der Luftwaffe zusammengefasst. Vom 1. Februar 1939 bis zum 31. Mai 1941 war er gleichzeitig Inspekteur der Fallschirm- und Luftlandetruppe. Am 1. Januar 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Während des Westfeldzuges wurde er in Rotterdam am Kopf verwundet. Für die Führungsleistungen bei dem Einsatz seiner Fallschirmjäger während des Westfeldzuges wurde er am 12. Mai 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. August 1940 wurde er zum General der Fallschirmtruppe befördert. Nach seiner Genesung wurde er im Januar 1941 Kommandierender General des XI. Fliegerkorps, wie die 7. Flieger-Division nun hieß. Ab dem 1. Juni 1941 war er gleichzeitig Kommandierender General der Fallschirmtruppe. Am 27. September 1943 wurde er für die Erfolge des XI. Fliegerkorps in Italien mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab dem 1. März 1944 wurde er zum Kommandeur der 1. Fallschirmarmee ernannt. Am 13. Juli 1944 wurde er zum Generaloberst befördert. Ab dem 27. Oktober 1944 war er ebenfalls Kommandeur der Armeegruppe Student. Ab dem 7. November 1944 war er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe H. Am 25. Januar 1945 gab er sein Kommando ab und wurde zum Befehlshaber der Fallschirmtruppen ernannt. Am 28. Januar 1945 wurde er in die Führerreserve des OKL versetzt und am 1. April 1945 Kommandeur der Armee-Gruppe Student. Dem folgte am 10 April 1945 das Kommando über die 1. Fallschirmarmee. Am 29. April 1945 wurde er zum Befehlshaber der Heeresgruppe Weichsel ernannt. Student konnte seinen Posten allerdings erst am 2. Mai 1945 antreten. Einen Tag später wurde sein Stab durch amerikanische Panzer überrollt, nur knapp entkam er der Gefangenschaft. Bei Kriegsende geriet er dann doch in alliierte Gefangenschaft. Wegen Kriegsverbrechen der Fallschirmjäger auf Kreta wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, aber bereits 1948 wieder frei gelassen.
Ritterkreuz ( 12. Mai 1940) Eichenlaub (27. September 1943)