Ritter von Thoma, Wilhelm Josef

 

* 1. September 1891, Dachau

† 30. April 1948, Dachau

 

Wilhelm Thoma trat am 23. September 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Sohn eines Verwalters kam dabei zum 3. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern" . Am 2. August 1914 wurde er in diesem zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. August 1914 datiert. Mit dem 3. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern" zog er dann bei Beginn des 1. Weltkrieges an die Westfront. Zuerst wurde er als selbständiger Offizier-Sperrposten am Dagsburg-Paß eingesetzt. Ende September 1914 wurde er erstmals verwundet. Am 28. September 1914 übernahm er die 3. Kompanie seines Regiments als Führer. Am 2. Oktober 1914 wurde er erneut verwundet. Am 24. Januar 1915 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 3. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern" ernannt. Er errang sehr bald die beiden Eisernen Kreuze. Am 12. Oktober 1915 wurde er erneut verwundet, kehrte aber am 17. Dezember 1915 wieder in seine alte Funktion zum Regiment zurück. Er wurde dann am 5. Juli 1916 als Regimentsadjutant seines Regiments mit dem bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet. Damit war der persönliche Adelsstand verbunden. Am 14. Dezember 1916 wurde sein Patent als Leutnant auf den 30. Oktober 1912 vordatiert. Ende 1917 wurde der bereits mehrmals verwundete Wilhelm Ritter von Thoma dann am 14. Dezember 1917 zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde später auf den 18. April 1917 festgelegt. Ab Anfang Mai 1918 wurde er dann als Führer der 3. MG-Kompanie eingesetzt. Am 14. Mai 1918 wurde er gar mit der Führung des I. Bataillons beauftragt. Kurz vor Kriegsende geriet er Ende Juli 1918 in französische Gefangenschaft. Im Herbst 1919 wurde er aus dieser wieder entlassen. Danach wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 zum Reichswehr-Schützen-Regiment 42. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompanieoffizier zum 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er ab dem 15. Mai 1921 als Führer der 6. Kompanie eingesetzt. Am 22. Juni 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1922 als Adjutant in die 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung versetzt. Dort wurde er dann später bei der 2. Kompanie in Würzburg eingesetzt. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Chef der 2. Kompanie der 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung in Würzburg ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten 5 Jahre aus, bevor er am 1. Oktober 1929 zum Stab vom Gruppenkommando 2 in Kassel versetzt wurde. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde er am 1. Februar 1931 zum Führer vom Kraftfahr-Personal der 7. (Bayer.) Sanitäts-Abteilung ernannt. Er wurde aber gleichzeitig auch zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert. 1933 wurde er dann auch in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Dort wurde er am 1. April 1934 zum Major befördert. Im Sommer 1934 wurde er dann zum Kraftfahrlehrkommando Ohrdruf versetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Kommandeur der II. Abteilung vom Kraftfahrlehrkommando Ohrdruf ernannt. Dadurch wurde er dann bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Panzer-Regiment 4 ernannt. Am 1. August 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1936 gab er sein Kommando ab und kam zur Legion Condor nach Spanien. Dort führte er die Panzer-Abteilung im spanischen Bürgerkrieg. Für seine Leistungen in dieser Funktion wurden ihm die Medalla de la Campaña de España und das Spanienkreuz in Gold mit Schwertern und Brillanten verliehen. Ihm wurde dann auch das Panzertruppenabzeichen der Legion Condor verliehen, als einziger erhielt er dieses in Gold. Am 1. April 1938 wurde er zum Oberst befördert. Im Juni 1938 wurde er dann dem General der Panzertruppen z.V. gestellt. Am 1. August 1939 wurde er nach seiner Rückkehr aus Spanien zum Kommandeur vom Panzer-Regiment 3 in Wien ernannt. Dieses führte er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges im Polenfeldzug in den Kampf. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Anfang 1940 wurde er dann in das Oberkommando des Heeres (OKH) nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum General der Schnellen Truppen ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1940 zum Generalmajor befördert. Vom 21. Juli 1941 bis zum 19. September 1941 wurde er dann mit der Führung der 17. Panzer-Division beauftragt. Am 24. Juli 1941 übernahm er die Führung. Danach wurde er dann in die Führerreserve versetzt. Mitte Oktober 1941 wurde er dann zum Kommandeur der 20. Panzer-Division ernannt. Am 31. Dezember 1941 wurde ihm für seine Führungsleistungen beim Aufbau und Halten eines neuen Abwehrriegels an der Rusa das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Frühjahr 1942 wechselte er dann wieder in das OKH nach Berlin. Dort wurde er jetzt zum General der schnellen Truppen ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 1. September 1942 wurde er dann mit der Führung vom Deutsches Afrika-Korps (DAK) beauftragt. Er traf bei diesem dann etwa 2 Wochen später ein. Am 24. Oktober 1942 übernahm er stellvertretend für zwei Tage die Führung der Deutsch-Italienische Panzerarmee. Am 1. November 1942 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom Deutsches Afrika-Korps ernannt. Am 4. November 1942 geriet er bei Tel el Mampsra in britische Gefangenschaft. In der Gefangenschaft wurde ihm auch ein Bein amputiert. Ende 1947 wurde er aus dieser wieder entlassen. Am 15. März 1948 hat er Maria-Elisabeth Gräfin von Kielmannsegg geheiratet. Nur wenige Wochen später ist er in seiner Heimatstadt verstorben. Nach anderen Angaben starb er in Starnberg.

 

Ritterkreuz (31. Dezember 1941)