Zorn, Hans Wilhelm Karl

 

* 27. Oktober 1891, München

† 2. August 1943, südwestlich Kromy (gefallen)

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Hans Zorn war der Sohn vom Oberst Eduard Carl Christoph Zorn und dessen Ehefrau Julie, geborene Meinel. Sein Vater starb am 18. Oktober 1904. Er trat danach 1905 in das bayerische Kadettenkorps ein. Dort legte er die Reifeprüfung ab und wurde am 7. Juli 1911 als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee übernommen. Er kam dabei zum 2. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Kronprinz". Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 14. Dezember 1913 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 29. Oktober 1912 festgelegt. Danach wurde er als Zugführer in der 8. Kompanie seines Regiments verwendet. Bei Beginn des Krieges kam er als slcher auch an die Front. Vom 8. September 1914 bis zum 7. Oktober 1914 wurde er als Verpflegungsoffizier beim Stab des II. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Vom 7. Oktober 1914 bis zum 17. Oktober 1914 übernam er die Führung der 7. Kompanie. Am 13. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Es folgte vom 17. Oktober 1914 bis zum 19. Dezember 1914 die Übernahme der Führung der 5. Kompanie vom Königlich Bayerisches 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz". Am 19. Dezember 1914 wurde er als Adjutant des II. Bataillons seines Regiments eingeteilt. Am 27. März 1915 wurde er mit der Stelle des Kompanieführers der 5. Kompanie beliehen. Vom 2. August 1915 bis zum 15. August 1915 erhielt er Urlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Am 13. Oktober 1915 wurde er durch Granatsplitter an der rechten Wange leicht verwundet und blieb zur ärztlichen Behandlung bei der Truppe. Vom 13. Januar 1916 bis zum 25. Januar 1916 erhielt er wieder Urlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Am 29. Januar 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Kasse verliehen. Ab dem 3. Juni 1916 erhielt er 4 Wochen Erholungsurlaub. Vom 1. August 1916 bis zum 13. August 1916 übernahm er die stellvertretende Führung des I. Bataillons seines Regiments. Vom 14. August 1916 bis zum 24. August 1916 übernahm er die stellvertretende Führung des II. Bataillons seines Regiments. Zwischen dem 14. November 1916 und dem 29. November 1916 erhielt er erneut Urlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Am 4. Dezember 1916 wurde er zum Regimentsstab kommandiert und dort als Nachrichtenoffizier verwendet. Am 1. Januar 1917 wurde er auf eine Offiziersstelle der 5. Kompanie vom 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz" eingeteilt. Am 17. Januar 1917 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant unter gleichzeitiger Vordatierung seines Patents als Leutnant auf den 29. Oktober 1912. Vom 25. April 1917 bis zum 8. Mai 1917 erhielt er erneut Urlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Ab dem 22. Juni 1917 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant seines Regiments verwendet. Am 30. Juni 1917 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1917 mit der Stelle des Regimentsadjutanten beliehen. Auch vom 13. September 1917 bis zum 5. Oktober 1917 erhielt er wieder Urlaub zur Erhaltung der Dienstfähigkeit. Es folgte vom 29. Oktober 1917 bis zum 27. November 1917 die Verwendung als stellvertretender Adjutant der 1. Infanterie-Brigade. Vom 15. Februar 1918 bis zum 22. Februar 1918 zur Feier der goldenen Hochzeit seiner Majestät nach München beurlaubt. Am 31. März 1918 wurde er in der Durchbruchsschlacht bei St. Quentin durch Fliegerbombe am linken Bein leicht verwundet. Am 9. Juli 1918 wurde er wieder zur 1. Infanterie-Division ins Feld entsendet und dort als Ordonanzoffizier zur 1. Infanterie-Brigade eingeteilt. Vom 15. Juli 1918 bis zum 18. Juli 1918 wurde er als Verbindungsoffizier bei der 2. Infanterie-Division verwendet. Vom 23. Juli 1918 bis zum 22. Dezember 1918 wurde er als Adjutant der 1. Infanterie-Brigade eingesetzt. Er erwarb sich in den Kämpfen an der Westfront im 1. Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (3.11.1918) und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen. Im Ersten Weltkrieg wurde er auch verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Nach dem Krieg kehrte er nach München zurück, wo er anfangs am 22. Dezember 1918 als Ordonanzoffizir wieder zum 2. Infanterie-Regiment "Kronprinz" zurückkehrte. Später wurde er auch für kurze Zeit im bayerischen Kriegsministerium beschäftigt. Er heiratete nach dem Krieg auch die über anderthalb Jahre jüngere Auguste Hawel. Er wurde im Jahr 1919 auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 41 der Reichswehr-Brigade 21. Am 6. Juli 1920 wurde seine Tochter Elisabeth Zorn in München geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Kompanieoffizier in das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Eskadronoffizier zum 17. (Bayer.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München kommandiert. Zum 1. Dezember 1922 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Nach der zweijährigen Ausbildung wurde er dann am 1. Oktober 1923 zum Regimentsstab vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach München versetzt. Am 23. Oktober 1923 wurde sein Sohn Hans Zorn ebenfalls in München geboren. Im Herbst 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Transport-Abteilung (T 7) beim Truppenamt (TA) eingesetzt. 1925/26 wurde er dann in die 8. (MG.) Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Ingolstadt versetzt. Nach einem Jahr wurde er dann spätestens im Frühjahr 1927 für drei Jahre zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. 1929/30 wurde er dann für etwa zwei Jahre zum Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München ernannt. Im Sommer 1931 wurde er zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 datiert. 1931/32 wurde er dann als solcher wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort gehörte er dann zur Heeresabteilung (T1) im TA. Er wurde dann als Generalstabs-Offizier in die Eisenbahn-Abteilung versetzt und blieb dort bis 1938. Im Jahr 1933 wurde er zum Chef der Eisenbahn-Abteilung ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. August 1936 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Mai 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 19 ernannt. Bei der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er zum Chef des Generalstabes des XXVII. Armeekorps ernannt. Mit diesem bezog er dann Stellungen im Westen. Im Frühjahr 1940 zog er dann in dieser Funktion in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Frankreichfeldzug wurde Zorn zum 1. Juli 1940 zum Generalmajor befördert. Am 10. November 1940 wurde er von Oberst i.G. Gustav von Harteneck abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der 20. Infanterie-Division (motorisiert) ernannt. Mit dieser Division zog er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Dabei gelang es ihm im Sommer 1941, die letzte noch stehende Brücke über die Düna bei Witebsk zu erobern und gegen alle russischen Gegenangriffe zu halten. Für diese Leistung wurde ihm am 27. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im September 1941 wechselte die 20. Infanterie-Division (mot.) zum Nordabschnitt der Ostfront. Während der schweren Kämpfe im Winter 1941/42 vor Leningrad gab er sein Kommando über die Division ab. Dafür übernahm er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant am 15. Januar 1942 für einen Monat die Führung des XXXX. Armeekorps (mot.). Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1942 festgelegt. Im März 1942 wurde er in den Kessel von Demjansk geflogen, um den Ausbruchsangriff aus dem Kessel vorzubereiten und im Mai 1942 durchzuführen. Am 1. Juni 1942 wurde Hans Zorn zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann am 11. Juni 1942 wurde er dann zum Kommandierenden General vom XXXXVI. Armeekorps (mot.) ernannt. Durch die Umbenennung des Generalkommandos wurde er bereits nach wenigen Tagen zum Kommandierenden General des XXXXVI. Panzerkorps ernannt. Am 14. Juni 1942 wurde ihm außerdem auch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Dieses führte er während der Sommeroffensive 1942 bei Rshew, den anschließenden Abwehrkämpfen im Herbst. Am 22. November 1942 übergab er sein Kommando an Generalleutnant Hans-Karl Freiherr von Esebeck. Vom 8. Dezember 1942 bis zum 31. Januar 1943 bekam er Sonderurlaub. Bereits am 27. Januar 1943 übernahm er dann wieder von diesem als Kommandierender General das XXXXVI. Panzerkorps. Er führte dieses dann bei den Kämpfen im Frühjahr 1943 bei Orel. Bei den Kämpfen im Sommer 1943 führte General Zorn seine Truppe oft von vorne. Bei einer Fahrt an die Front am 2. August 1943 wurde General Zorn südwestlich von Kromy, 50 Kilometer südwestlich von Orel, durch eine Fliegerbombe getötet. Er wurde danach im Felde auf dem Ehrenfriedhof Brjansk II Reihe 8 Grab 40 beigesetzt. Posthum erhielt er am 3. September 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. Mai 1944 ist sein Sohn Hans Zorn ebenfalls gestorben.

 

Ritterkreuz (27. Juli 1941) Eichenlaub (3. September 1943)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zw
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