Infanterie-Regiment 171

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 171 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. Die Kolonne wurde 1941 in 7. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 156 umbenannt. Am 12. Januar 1944 wurden der Regimentsstab, das I. Bataillon und die 14. Kompanie zu Teilen vom Grenadier-Regiment 171 umbenannt. Am gleichen Tag wurden das II. und das III. Bataillon gestrichen. Die 13. Kompanie wurde am 27. März 1944 zur 13. Kompanie vom Grenadier-Regiment 171 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 19594 19594
Stab I. Bataillon 02791 02791 A
1. Kompanie 04559 02791 B
2. Kompanie 03717 02791 C
3. Kompanie 02599 02791 D
4. Kompanie 23821 02791 E
Stab II. Bataillon 19040 19040 A
5. Kompanie 15724 19040 B
6. Kompanie 21087 19040 C
7. Kompanie 29285 19040 D
8. Kompanie 11665 19040 E
Stab III. Bataillon 28328 28328 A
9. Kompanie 23042 28328 B
10. Kompanie 19499 28328 C
11. Kompanie 14590 28328 D
12. Kompanie 09446 28328 E
13. Kompanie 23183 23183
14. Kompanie 19482 19482
Kolonne 20575 20575 bis 1941

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das Infanterie-Regiment 171 wurde bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 im Wehrkreis IV aufgestellt. Dabei wurde die Einheit als Regiment der 2. Welle gebildet. Der Regimentsstab wurde in Bautzen, im Wehrkreis IV, aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde in Löbau, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde in Freiberg, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das III. Bataillon vom Regiment wurde in Hohenstein, ebenfalls Wehrkreis IV, aufgestellt. Das Regiment unterstand mit der Aufstellung der 56. Infanterie-Division. Am 7. September 1939 wurde das Regiment nach Oberschlesien und von dort in die Ostslowakei in den Raum Presow verlegt. Ab dem 13. September 1939 marschierte das Regiment in den Nordostzipfel der Slowakei, von wo es am 17. September 1939 über den Lupkowpass nach Polen marschierte. Am 21. September 1939 wurde Przemysl erreicht. Hier endete für das Regiment der Einsatz in Polen, ohne zum Einsatz gekommen zu sein. In Krakau wurde es auf die Bahn verladen und nach Westen gefahren. Am 2. Oktober 1939 wurde es dann in Daun in der Eifel ausgeladen, um nach Issum-Geldern weiterzumarschieren. Hier erhielt das Regiment eine Radfahr-Kopanie.

Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment auf Arzen in Holland vor. Das Regiment durchbrach die Bunkerlinie und stieß weiter nach Westen vor, so daß bereits am 11. Mai 1940 die holländisch-belgische Grenze überschritten werden konnte. Am 15. Mai 1940 wurde der Albert-Kanal erreicht, am 17. Mai 1940 konnte Mecheln genommen. Am 18. Mai 1940 wurde der dahinter liegende Willekrosk-Kanal überschritten und weiter auf Gent vorgestoßen. Die Stadt wurde jedoch südlich passiert und auf Gwere vorgestoßen. Dabei nahm das Regiment die Stadt Deynze. Am 25. Mai 1940 wurde die Lys überschritten, vor dem versteifenden Feindwiederstand blieb das Regiment hier aber liegen. Erst mit der Kapitulation der belgischen Armee am 28. Mai 1940 konnte das Regiment seinen Vormarsch in Richtung Küste wieder aufnehmen. Am 29. Mai 1940 setzte es mit Floßsäcken über den Yserkanal westlich von Keyem. Am 30. Mai 1940 wurde gegen heftigen britischen Widerstand bei Bulscamp der Kanal de Bergues überschritten. Am nächsten Tag hatte der Gegner die gegenüberliegenden Stellungen geräumt und das Regiment stieß bis zur Küste bei La Panne vor. Hier wurde dann auf Dünkirchen eingedreht. Am 3. Juni 1940 wurde das Regiment durch Einheiten der 208. Infanterie-Division abgelöst und marschierte nach Süden. Ohne weitere Kämpfe gliederte sich das Regiment nach dem Fall von Paris in den dortigen Sperrgürtel ein. Am 31. Juli 1940 verlegte das Regiment in den Raum Chartres, um Ausbildung zu betreiben. Schon am 6. September 1940 begann die Verlegung des Regiments nach Osten in den Litzmannsstadt-Petrikau.

Ab April 1941 wurde das Regiment langsam an die deutsch-russische Demarkartionslinie herangezogen, ab Mitte Juni 1941 wurden die letzten Kilometer in Nachtmärschen zurückgelegt. Am 22. Juni 1941 überschritt das Regiment ostwärts Cholm den Bug und stieß 14 Kilometer ins Landesinnere vor. Am 24. Juni 1941 wurde Luboml erreicht, am 28. Juni 1941 gelang es dem Regiment, die Turja-Brücke nördlich von Kowel zu erobern. Im Anschluss wurde die 56. Infanterie-Division Heeresgruppenreserve. Über Zwikal wurde die Division bis Anfang August zum Angriff auf Korosten bereitgestellt. Am 5. August 1941 begann der Angriff auf die Stadt, am folgenden Tag konnte bei Mogilno ein Brückenkopf über die Usza gebildet werden. Am 7. August 1941 konnte dann die Stadt Korosten erobert werden. Am 8. und 9. August 1941 marschierte das Regiment weiter nach Osten. Am 13. August 1941 setzte das Regiment dann mit der Division zum Angriff über den Mostowa-Abschnitt an. Nach diesem Angriff hatte das Regiment die Stellung sechs Tage zu halten, erst am siebenten Tag konnte der Angriff gegen immer stärker werdenden Widerstand fortgesetzt werden. Am 22. August 1941 wurde der Usza-Bogen erreicht. Hier wurde die 56. Infanterie-Division wieder Armeereserve und marschierte nördlich von Kiew über den Dnjepr bis zur Desna bei Ostjer. Hier begann für das Regiment am 13. September 1941 der Angriff in Richtung Kiew. Am 19. September 1941 traf die 56. Infanterie-Division bei Browary auf die entgegenkommende 95. Infanterie-Division, der Kessel um Kiew war geschlossen. Im Anschluss kam es zu schweren Kämpfen währen der Kesselschlacht um Kiew. Ab dem 21. September 1941 marschierte die 56. Infanterie-Division zur Heeresgruppe Mitte. Am 1. Oktober 1941 wurde Starodub erreicht. Hier stellte sich das Regiment für die Doppelschlacht um Brjansk und Wjasma bereit. Allerdings wurde die gesamte Division während der folgenden Angriffskämpfe nicht eingesetzt. Bis Anfang Dezember 1941 oblag der Division die Sicherung des rückwärtigen Armee-Gebietes im Raum Orel-Karatschew-Brjansk. Während dieser Sicherungsphase kam es zu mehreren Einsätzen gegen Partisanen. Im Anschluß baute die Division bei Werchow eine Abwehrfront auf.Hier traf das Regiment die russische Winteroffensive. Am 25. Dezember 1941 wurde die Front auf Stellungen 20 km westlich von Werchow zurückgenommen. Doch auch diese Stellungen konnten nicht gehalten werden. Bis zum 28. Dezember 1941 wurde bei Salegotsch eine neue Front aufgebaut. Während dieser Rückzugskämpfe wurden sämtliche aufgegebenen Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, die Zivilbevölkerung wurde bei -40° nach Westen abgeschoben.

Am 9. Januar 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und in den Raum nordwestlich von Bolchow verlegt und in die Front eingegliedert. In diesem Bereich kam es zu harten Waldkämpfen. Am 17. Januar 1942 traf ein schwerer russischer Angriff das Regiment, welches zusammen mit der Gruppe von Oven bis zum 22. Januar 1942 vollkommen eingeschlossen wurde. In der Nacht vom 22./23. Januar brachen die eingeschlossenen Truppen nach Westen aus und erreichten bis zum Abend des 23. Januar 1942 den Ort Kudinowo und somit die eigenen Linien. Hier konnte eine neue Abwehrfront aufgebaut werden. Am 9. Februar 1942 griff das Regiment mit der Gruppe von Oven und Teilen der 17. Panzer-Division nach Osten an und erreichte bis zum 17. Februar 1942 eine Linie 5 Kilometer südostwärts Krapiwna. Am 18. Februar 1942 brach allerdings der Angriff zusammen. Die erreichten Linien wurden ausgebaut und zur Verteidigung eingerichtet. Diese Stellungen wurden nun den ganzen Frühjahr und den Sommer 1942 vom Regiment gehalten.

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Quelle: Geschichte der 56. Infanterie-Division 1938 - 1945

Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 171 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 171 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Walter Krüger Aufstellung - Herbst 1939

Oberst Gottfried von Erdmannsdorff Oktober 1939 - 1942