286. Sicherungs-Division
Feldpostnummern ab der Aufstellung: 1941/42 tauchte in der Feldpostübersicht eine Reiter-Hundertschaft der Sicherungs-Division 286 auf, welche dann 1942 in Ost-Reiter-Schwadron 286 umbenannt wurde. 1942 wurde eine Genesenden-Abteilung der Division eingetragen, aber auch gleich wieder gestrichen. 1942/43 wurde der Divisionsnachschubführer umbenannt. Am 8. Juli 1944 wurde eine Schutzhunde-Staffel bei der Division eingetragen. Diese wurde am 6. September 1944 wieder gestrichen. Am 8. November wurde der Kommandeur der Sicherungs-Divisions-Nachschubtruppen 354 in Kommandeur Divisions-Versorgungs-Regiment 286 und Nachschub-Zug 354 umbenannt.
Einheit | Feldpostnummer |
Divisionskommando | 33854 |
Stab Divisions-Nachschub-Führer
354 Kommandeur der
Sicherungs-Divisions-Nachschub-Truppen 354
Kommandeur Divisions-Versorgungs-Regiment 286 und Nachschub-Zug 354 |
41894 |
Schutzhunde-Staffel | ab Jul/44 28698 gestr. Sep/44 |
Genesenden-Abteilung | ab 1942 02244 gestr. 1942 |
Reiter-Hundertschaft Ost-Reiter-Schwadron 286 |
ab 1942 45117 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 286. Infanterie-Division wurde am 15. März 1941 im
Wehrkreis VIII aus einem Drittel der
213. Infanterie-Division
aufgestellt. Die Division unterschied sich bei der Aufstellung von den allen
anderen Sicherungs-Divisionen des Heeres, weil sie mit einem zusätzlichen
Regiment ausgestattet wurde und dadurch insgesamt drei Regimenter umfasste. Nach
dem Beginn des Rußlandfeldzuges am 22. Juni 1941 marschierte die Division hinter
den motorisierten Truppen von Wlodawa (Bug) über Brest Litowsk, Baranowitschi
und Minsk in den Raum Borissow - Orscha. Hier verblieb sie in den folgenden
Monaten. Sie unterstand dem „Kommandierenden General der Sicherungstruppen und
Befehlshaber im Heeresgebiet Mitte“ der Heeresgruppe Mitte und war dem IV.
Armeekorps zugeordnet. Während der Schlacht um Moskau 1941/42 übernahm die
Division Sicherungsaufgaben hinter der Frontlinie und stand der mit der
Heeresgruppe Mitte vorrückenden Armee zur Verfügung, wurde aber nicht
eingesetzt. Das verstärkte Infanterie-Regiment 354 wurde im Februar 1942 an die
403. Sicherungs-Division abgegeben. Dafür kam das
Landesschützen-Regiment 122
aus dem Westen zur Division. Die Division lag weiterhin zu Sicherungszwecken im
Raum Borissow - Orscha. Im August 1942 unterstanden der Division auch die
Sicherungs-Regimenter 2 (Radfahr),
36 und
183. Im Februar 1943
unterstanden der Division zusätzlich das
Grenadier-Regiment 931 und der
Kommandeur der Osttruppen 700. Im Mai 1943 war die Division Bestandteil der
Kampfgruppe von Gottberg und war für die Ermordung von ca. 10.000 bis 20.000
Personen, u. a. als Unternehmen „Cottbus“ bekannt, mitverantwortlich. Die
Division wurde gegen Partisaneneinheiten später zum Ende des Jahres 1943
zusammen mit der Brigade Kaminski, eingesetzt. Im Februar 1944 unterstanden der Division
zusätzlich das französische
Grenadier-Regiment 638, die Sicherungs-Regimenter
44,
78,
z.b.V. 631,
z.b.V. 632 und
931. Die Division wurde im
Juni 1944 im Raum Orscha zerschlagen. Aus den Resten der Division und weiteren
Sicherungstruppen der IV. Armee wurde die Division im Raum Osowiec-Twierdza am
oberen Narew wieder aufgestellt. Am 17. Dezember 1944 wurde der in
Neuaufstellung begriffene Verband nach Memel in Ostpreußen verlegt und in die
286. Infanterie-Division
umgegliedert, da aufgrund des Verlustes fast des gesamten sowjetischen
Territoriums kein Bedarf mehr für Sicherungs-Divisionen bestand.
Im
Rahmen des Minsker Prozesses 1946 wurde Divisionskommandeur Johann-Georg Richert
wegen Kriegsverbrechen der Division in Weißrussland zum Tode verurteilt.
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
April | WK VIII | |||
Juni | z. Vfg. | 4. Armee | Mitte | Bialystok (Lagekarte) (Lagekarte) |
August | rückw. Heeresgebiet | Mitte | Orscha |
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | rückw. Heeresgebiet | Mitte | Orscha |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | rückw. Heeresgebiet | Mitte | Orscha | |
November | z. Vfg. | 4. Armee | Mitte | Orscha |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | z. Vfg. | 4. Armee | Mitte | Orscha |
Juli | unbekannt | |||
August | VI | 4. Armee | Mitte | Narew (Lagekarte) (Lagekarte) |
November | XXVII | 4. Armee | Mitte | Narew (Lagekarte) |
2. Kommandeure:
15. März 1941 Generalleutnant Kurt Müller
15. Juni 1942 Generalleutnant Johann-Georg Richert
1. November 1943 Generalleutnant Hans Oschmann
5. August 1944 Generalleutnant Friedrich-Georg Eberhardt
3. Gliederung:
Dezember 1941:
verstärktes Infanterie-Regiment 354
Wach-Bataillon 704
Divisions-Nachrichten-Abteilung 825
Reiterhundertschaft 286
Landesschützen-Regimentsstab 61
Divisionseinheiten 354
November 1942:
III./Polizei-Regiment 8
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des Divisionsstabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 354 zuständig. Ab dem 8. Juni 1944 übernahm das Grenadier-Ersatz-Bataillon 372 diese Aufgabe.
5. Literatur:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201 - 280, 2. Auflage, Osnabrück 1979
Deutsches Rotes Kreuz - Suchdienst: Divisionsschicksale, Band II
Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941–1944. Oldenbourg Verlag, 2011