Brandenberger, Erich

 

* 15. Juli 1892, Augsburg

† 21. Juni 1955, Bonn

 

Erich Brandenberger trat am 1. August 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 6. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien“. Bei diesem Regiment wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München am 25. Oktober 1913 zum Leutnant befördert. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges rückte er mit dem Regiment an die Front. Ende 1914 wurde er zum Adjutant der II. Abteilung in diesem Regiment ernannt. Von März bis Mai 1915 war er  persönlicher Ordonanz-Offizier des Herzogs von Calabrien. Im Juni 1916 als Offizier z.b.V. an die Oberste Heeresleitung versetzt. Anfang 1917 wurde er als Oberleutnant zum Regiments-Adjutant in seinem 6. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien“ ernannt. Als solcher wurde er am 17. Januar 1917 zum Oberleutnant befördert. Am 11. Februar 1918 wurde er zum Batterieführer ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Kriegsende trat er dem Freikorps Denk bei. Im Frühjahr 1919 wurde er in das Reichsheer übernommen. Er kam jetzt als Ordonanz-Offizier zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 21. Bereits beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 erfolgte seine Versetzung in das Reichswehrministerium nach Berlin. Im Frühjahr 1921 gehörte er dann zum 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 4. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er in den Regimentsstab vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment nach Nürnberg versetzt. Dort wurde er zum 1. Januar 1923 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1924 wurde er wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er in die Ausbildungs-Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment nach Erlangen versetzt. Er blieb trotzdem weiter zum RWM kommandiert. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann wieder in die Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er für zwei Jahre zum Chef der 5. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in München ernannt. Am 1. Oktober 1930 wurde Hauptmann Brandenberger in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Nach nur einem Jahr folgte am 1. Oktober 1931 seine Versetzung in den Stab der 3. Division der Reichswehr ebenfalls in Berlin. Dort wurde er am 1. Februar 1932 zum Major befördert. Am 1. September 1932 wurde er als Ausbilder an die noch geheimen Kriegsakademie versetzt. Im Herbst 1933 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. August 1936 wurde er im Generalstab des Heeres zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment (motorisiert) 74 ernannt. Anfang 1939 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann zum Chef des Generalstabes des Kommandos der Grenztruppen Eifel ernannt. Mit diesem bezog er bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 Stellungen im Westen. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er am 16. September 1939 zum Chef des Generalstabes des XXIII. Armeekorps ernannt. Er nahm in dieser Funktion im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Danach wurde er am 1. August 1940 zum Generalmajor befördert. Als solcher trug er jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 15. Februar 1941 wurde er in die Führer-Reserve des OKH versetzt und auf die Panzertruppenschule kommandiert. Am 20. Februar 1941 wurde er dann Kommandeur der 8. Panzer-Division ernannt. Diese führte er dann zum Sommerbeginn 1941 beim Angriff auf Nordrussland. Für deren Erfolge beim Durchbruch durch die russischen Grenzbefestigungen und bei den Verfolgungskämpfen bis zur Düna wurde ihm am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Danach führte er die Division vor Leningrad und bei Smolensk. Am 1. August 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 17. Januar 1943 gab er sein Kommando über die 8. Panzer-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Dafür wurde er am gleichen Tag mit der Führung des LIX. Armeekorps beauftragt, welche er Mitte März 1943 wieder abgab. Am 21. Mai 1943 übernahm er dann die Führung über das XXIX. Armeekorps. Am 1. August 1943 folgte seine Beförderung zum General der Artillerie. Als solcher wurde er zum Kommandierenden General vom XXIX. Armeekorps ernannt. Am 8. November 1943 wurde sein Dienstgrad in General der Panzertruppen abgewandelt. Am 12. November 1943 wurde ihm für die Führung des Korps in den Sommerkämpfen 1943 am Mius bis zum Kampf am Dnjepr das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 18. Februar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt: "In den schweren Kämpfen im Raum Nikopol haben ostmärkische, bayerische, rheinisch-westfälische, sächsische, mecklenburgische, pommersche und ostpreußische Divisionen unter dem Befehl des Generals der Gebirgstruppen Schörner und der Generale Brandenberger, Mieth und Kreysing in der Zeit vom 5. November 1943 bis zum 15. Februar 1944 in Angriff und Abwehr starke Durchbruchsversuche der Bolschewisten, oft mit blanker Waffe, verhindert und ihnen hohe Verluste zugefügt." Anfang Juli 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in das Führerhauptquartier kommandiert. Am 31. August 1944 wurde er dann mit der Führung der 7. Armee im Westen beauftragt. Anfang 1945 führte er die 7. Armee in der Ardennen-Offensive. Mitte Februar 1945 wurde er beurlaubt. Dafür übernahm er am 26. März 1945 stellvertretend den Oberbefehl über die 19. Armee. Am 6. Mai 1945 kam er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1948 wieder entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (15. Juli 1941) Eichenlaub (12. November 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011