Brandt, Friedrich Wilhelm
* 17. August 1879, Naumburg an der Saale
† 13. Januar 1939, Würzburg |
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Fritz Brandt war das älteste Kind des Artillerieoffiziers und späteren Generalmajors z.D. Carl Hermann Gustav Brandt und dessen Ehefrau Wilhelmina Louisa Clara 'Mina', geborene Petschke. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Hagenau am 1. Oktober 1897 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19 nach Erfurt. In diesem wurde er am 14. Oktober 1897 vereidigt. Am 1. Januar 1898 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten und am 26. März 1898 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 16. April 1898 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Fähnrich. Daraufhin wurde er am 24. Mai 1898 (L2l) zum Portepeefähnrich befördert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Fähnrich ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1899 (C8c) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 3. Batterie vom 1. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19 in Erfurt verwendet. Am 13. September 1899 wurde er in das neue Feldartillerie-Regiment Nr. 55 versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 1. Batterie in Naumburg an der Saale verwendet. Seine Mutter starb am 25. November 1899 in Wittenberg. 1901/02 wurde er als Nachfolger von Leutnant Julius Oskar Artur Schulz-Welchhausen zum Adjutant der II. Abteilung ernannt. Das blieb er auch nach der Umbenennung des Regiments zum 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 am 27. Januar 1902. Am 27. Juli 1904 erlitt er einen Bruch des linken Oberarms. 1904/05 wurde er durch Leutnant von Christen als Abteilungsadjutant abgelöst. Danach wurde er als Batterieoffizier in der 4. Batterie in Naumburg verwendet. Im Herbst 1905 wurde er in gleicher Funktion in die 2. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Folgejahr kehrte er aber bereits wieder als Batterieoffizier zur 4. Batterie seines Regiments zurück. Am 7. März 1907 erlitt er eine Quetschung des rechten Beines und einen Bluterguß am rechten Fußgelenk. 1907/08 wurde er erneut als Nachfolger von Oberleutnant Artur Schulz-Welchhausen zum Regimentsadjutant vom 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 in Naumburg ernannt. Als solcher wurde er am 19. August 1908 (Y5y) auch zum Oberleutnant befördert. Am 25. Juli 1910 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Er heiratete daraufhin am 4. Oktober 1910 die über neun Jahre jüngere Charlotte Otto, Tochter des verstorbenen Kommerzienrats Otto, in Freiburg an der Unstrut. Am 2. November 1911 erlitt er eine Sehnenzerrung am rechten Fußgelenk. 1912/13 wurde er als Regimentsadjutant durch Hauptmann Hummel abgelöst. Danach wurde er als Batterieoffizier in der 5. Batterie seines Regiments in Naumburg eingesetzt. Seine älteste Tochter Jutta Brandt wurde am 27. Februar 1913 in Naumburg an der Saale geboren. Vom 17. Juli 1913 bis zum 30. Juli 1913 wurde er zur Korps-Generalstabsreise vom Generalkommando XI. Armeekorps kommandiert. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 (A17a) zum überzähligen Hauptmann befördert. Kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 11. Juli 1914 mit der Führung der 6. Batterie seines Regiments beauftragt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 wurde er endgültig mit der Stelle des Chefs der 6. Batterie vom 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 beliehen. Als solcher rückte er auch an die Front. Ab dem 1. September 1916 wurde er dann auch als Führer einer Abteilung eingesetzt. Sein Vater ist am 11. Mai 1917 in seiner Wohnung in der Comeniusstraße 43 in Dresden im Alter von 63 Jahren gestorben. Vom 26. Oktober 1917 bis zum 3. November 1917 wurde er selbst im Feldlazarett 200 wegen doppelseitigem Luftröhrenkatarrh behandelt. Vom 14. Januar 1918 bis zum 19. Januar 1918 wurde er zur Nachrichtenmittelschule Gent kommandiert. Vom 30. Mai 1918 bis zum 10. Juni 1918 wurde er zur Ausbildung als Stabsoffizier der Artillerie (Stoart) zum Generalkommando XXV. Reservekorps kommandiert. Am 11. Juni 1918 wurde er zu diesem Stab versetzt und zum Stoart ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit andern Orden ausgezeichnet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er am 21. Dezember 1918 wieder zum 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 zurückversetzt. Ab dem 1. April 1919 fand er im Hessisch-Thüringisch-Waldecksches Freikorps Verwendung. Er gehörte dabei als Adjutant zum Freiwilligen Feldartillerie-Regiment 55. Bei diesem wurde er am 1. August 1919 zum Führer der 1. Batterie ernannt. Vom 9. September 1919 bis zum 9. Oktober 1919 wurde er zur Formierung der Minenwerfer-Kompanie zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 kommandiert. Nach dem Abschluß der Formierung wurde eram 9. Oktober 1919 zum Führer dieser Minenwerfer-Kompanie ernannt. Damit wurde er jetzt auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 20. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Führer dieser Minenwerfer-Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Batteriechef in das 5. Artillerie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er Ende 1921 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 (6) festgelegt. Am 28. Juli 1921 erlitt er eine Kontusion der rechten Leiste. Seine jüngste Tochter war die am 23. Oktober 1921 in Naumburg geborene Gisela Brandt. Im Frühjahr 1922 wurde er dann als Lehrer an die Artillerieschule Jüterbog versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Juli 1927 versah er noch dort seinen Dienst. Am 1. März 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Erich Kühlenthal zum Kommandeur der IV. (reitende) Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Potsdam ernannt. Vom 29. November 1929 bis zum 3. Dezember 1929 litt er an der Grippe. Am 1. April 1930 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer III nach Berlin versetzt. Bei diesem wurde er am 1. November 1930 zum Oberst befördert. Durch Sturz vom Pferde erlitt er am 3. November 1930 eine Quetschung der rechten Schulter und Brustseite mit Bluterguß. Am 1. Dezember 1930 wurde er als solcher als Nachfolger von Oberst Oskar Vogl zum Kommandeur des 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Nürnberg ernannt. Am 1. Oktober 1932 wurde er durch Oberst Oskar van Ginkel abgelöst. Dafür wurde er am gleichen Tag als Nachfolger von Generalleutnant Leonhard Kaupisch zum Artillerieführer V in Stuttgart ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Generalmajor befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 blieb er Artillerieführer V, wurde mit diesem Stab aber nach Würzburg verlegt. Als solcher wurde er dann am 1. Dezember 1934 (1) auch zum Generalleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Stabes automatisch zum Kommandeur der 15. Infanterie-Division ernannt. Am 31. März 1936 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm auch die Charakter eines Generals der Artillerie verliehen. Er wohnte weiterhin in der Schönleinstraße 3 in Würzburg. Noch vor Beginn des 2. Weltkrieges ist er Anfang 1939 gestorben.
Sein jüngerer Bruder war der am 23. Februar 1889 in Karlsruhe geborene Günther Otto Hermann Brandt. Auch dieser schlug die Offizierslaufbahn ein.