Clößner, Philipp Carl Albert Reinhard Erich

 

* 17. September 1888, Gießen

† 28. März 1976, Konstanz

 

 

Erich Clößner war der Sohn des Oberstleutnant a.D. Hermann Clößner und dessen Ehefrau Margot, geborene Schwartze. Er trat nach seiner Ausbildung im Kadettenkorps am 14. März 1907 in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei als Leutnant ohne Patent in das 9. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 160 überwiesen. Am 14. Juni 1907 hat er sein Patent als Leutnant erhalten. 1910 wurde er zur Gewehrfabrik Erfurt kommandiert. 1911 wurde er zum Bataillonsadjutant und Gerichtsoffizier des II. Bataillons vom 9. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 160 ernannt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er mit seinem Regiment als Bataillonsadjutant des II. Bataillons an die Front. Zuerst wurde er am 22. und 23. August 1914 in der Schlacht bei Neufchateau eingesetzt. Vom 24. August 1914 bis zum 29. August 1914 war er an der Schlacht an der Maas beteiligt. Vom 30. August 1914 bis zum 5. September 1914 war er an der Verfolgung von der Maas zur Marne beteiligt. Zwischen dem 6. und dem 10. September 1914 folgte die Schlacht an der Marne. Am 8. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 10. September 1914 stürzte er im Rückzugsgefecht bei Bucy le Chateau mit dem Pferd und zog sich daei eine Gehirnerschütterung und einen Beckenbruch zu. Daraufhin wurde er ins Feldlazarett Vouzieres eingeliefert. Später wurde er im Reservelazarett IV Bonn und Reservelazarett I Detmold behandelt. Am 18. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 22. Dezember 1914 wurde die Beförderung bekannt gemacht. Am 1. Februar 1915 (standesamtlich) und 2. Februar 1915 (kirchlich) hat er die über siebeneinhalb Jahre jüngere Irene Gabriele Franziska von Gottberg, Tochter vom am 17. August 1918 in Flandern gefallenen Oberst und Brigadekommandeur Lorenz Peter Franz von Gottberg, in Detmold geheiratet. Im Frühjahr 1915 kam er dann zum Ersatz-Bataillon vom 9. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 160. Am 28. Juli 1915 kam er dann wieder zum aktiven 9. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 160 an die Front. Vom 28. Juli 1915 bis zum 8. Juli 1916 wurde er bei Stellungskämpfen an der Aisne eingesetzt. Am 16. September 1915 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Vom 5. Februar 1916 bis zum 29. Juni 1916 wurde er als 2. Adjutant der verstärkten 29. Reserve-Infanterie-Brigade verwendet. Vom 30. Juni 1916 bis zum 8. Juli 1916 war er Ordonanzoffizier bei der 15. Infanterie-Division. Vom 9. Juli 1916 bis zum 2. September 1916 wurde er als 1. Adjutant der Division "Dumrath" verwendet. Zwischend dem 15. Juli 1916 und dem 25. Juli 1916 war er an der Schlacht an der Somme beteiligt. Zwischen dem 26. Juli 1916 und dem 19. September 1916 war er bei den Stellungskämpfen an der Aisne im Einsatz. Daran anschließend war er vom 3. September 1916 bis zum 19. September 1916 als Ordonanzoffizier bei der Division "H" im Einsatz. Am 20. September 1916 wurde er als Ordonanzoffizier zur Heeresgruppe "Kromprinz von Bayern" kommandiert. Vom 20. September 1916 bis zum 13. Mai 1917 folgten Stellungskämpfe in Belgien und Nordfrankreich. Dabei wurde er am 5. Oktober 1916 zum Hauptmann befördert. Am 1. November 1916 wurde er als 3. Ordonanzoffizier zur Heeresgruppe "Kromprinz von Bayern" versetzt. Vom 30. April 1917 bis zum 3. Mai 1917 wurde er wegen Furunkel im rechten Gehörgang und Entzündung an beiden Trommelfellen ambulant behandelt. Am 13. Mai 1917 wurde er unter Belassung in seiner bisherigen Uniform in eine Generalstabsstelle der 25. Landwehr-Division versetzt. Am 14. Oktober 1917 wurde sein Sohn Horst Rupprecht Clössner geboren. Am 24. November 1917 wurde er in den Generalstab vom XVIII. Reservekorps versetzt. Am 28. März 1918 wurde er in den Generalstab der Armee versetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige anderen Tapferkeitsauszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 3. April 1919 wieder in das 9. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 160 versetzt. Von dort wurde er dann zum Generalstab des II. Armeekorps versetzt. Noch im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Generalstabsoffizier zur Reichswehr-Brigade 2. Bei der Reduzierung zum 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er zum Generalstab der 2. Division der Reichswehr. Am 1. November 1924 wurde er dann zum Chef der 1. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Im Herbst 1927 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 1 versetzt. Vom 23. Februar 1929 bis zum 2. März 1929 besuchte er einen Gasschutzlehrgang. Am 1. Juli 1929 wurde er in den Stab des Infanterieführer VI versetzt. Dort wurde er am 1. Dezember 1929 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1928 festgelegt. Vom 27. Oktober 1930 bis zum 5. November 1930 war er Teilnehmer am Schießlehrgang für Artillerieoffiziere. Vom 5. Oktober 1931 bis zum 24. Oktober 1931 besuchte er einen Schießlehrgang für schwere Infanteriewaffen. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. April 1932 gehörte er noch zum Stab des Infanterieführer VI. Am 1. März 1933 wurde er zum Kommandant von Neustettin ernannt. Am 1. April 1934 wurde er zum Kommandeur des 14. (Württ.) Infanterie-Regiment ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Beethovenstraße 26 in Konstanz und hatte die Telefonnummer 1183. Am 1. Juni 1934 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 damit automatisch zum Kommandeur des Infanterie-Regiment Konstanz ernannt. Bei der Enttarnung wurde er dann am 15. Oktober 1935 wieder zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 14 ernannt. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Juni 1937 wurde er zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Innsbruck ernannt. Seine Privatanschrift befand sich in der Adolf-Htler-Straße 130 in Innsbruck. Als Wehrersatzinspekteur wurde er am 1. Oktober 1939 zum Generalleutnant befördert. Am 15. Oktober 1939 wurde er dann zum Kommandeur der 25. Infanterie-Division ernannt. Er führte die Division dann zuerst im Westfeldzug in den Kampf. Im Westfeldzug wurden ihm beide Spangen zu den Eisernen Kreuzen verliehen. Am 29. September 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auch bei der Umrüstung der Division zur 25. Infanterie-Division (motorisiert) blieb er weiter der Kommandeur. Zu Beginn des Ostfeldzuges führte er seine Division nach Südrussland hinein. Am 25. Januar 1942 gab er sein Kommando ab. Er übernahm dafür die Führung über das Generalkommando LIII. Armeekorps. Am 1. April 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er zum Kommandierenden General des LIII. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er am 15. Juli 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ab dem 25. April 1943 übernahm er für den beurlaubten Generaloberst Rudolf Schmidt die stellvertretende Führung der 2. Panzerarmee. Anfang August 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XVIII. Am 15. Oktober 1943 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Hans Schmidt zum Kommandierenden General vom Generalkommando IX. Armeekorps ernannt. Dieses befand sich im Mittelabschnitt der Ostfront im Einsatz. Anfang Dezember 1943 gab er sein Kommando an Generalleutnant Rolf Wuthmann ab und wurde wieder in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte erneut der Wehrkreis XVIII. Dabei wurde er Anfang 1944 als General z.b.V. zur Heeresgruppe F kommandiert. Am 10. Mai 1944 kehrte er wieder in die Führerreserve zum Wehrkreis XVIIII zurück. Im Sommer 1944 wurde er dann zum OKH versetzt. Am 4. Dezember 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis XVIII. Am 21. Dezember 1944 erhielt er sechs Wochen Urlaub. Am 1. Januar 1945 wurde er dann als General z.b.V. zum Reichspropagandaministerium versetzt. Am 30. März 1945 erkrankte er an akuter Kehlkopfentzündung. Als Dauer der Dienstunfähigkeit wurden am 2. April 1945 vier Wochen angegeben. Deswegen wurde er am 5. April 1945 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Mit der Kapitulation geriet er in alliierte Kriegsgefangenschaft. 1947 wurde er aus dieser wieder entlassen. 1955 wohnte er privat im Fohrenbühlweg 7 in Konstanz. Er wurde auf dem Friedhof Braunfels beigesetzt.

 

Ritterkreuz (29. September 1940)