Wuthmann, Rolf Fritz Carl Max Willy
* 26. August 1893, Kassel
† 20. Oktober 1977, Minden in Westfalen |
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Rolf Wuthmann war der Sohn vom Feldartillerieoffizier und späteren Oberst
a.D. Louis Ernst
William Carl Achatz Wuthmann und dessen Ehefrau
Emma Clementine Hermine Caroline, geborene
Leonhardi. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 9. April 1912 in die
Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt als
charakterisierter Fähnich zum Altmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 40
überwiesen. Bei diesem
wurde er am 24. April 1912 vereidigt. Da sich sein Regiment zum Zeitpunkt des
Meldetermins für die Kriegsschule beim Kaisermanöver im Raum Oschatz befand,
verpasste er den Herbstkurs. Am 18. Dezember 1912 wurde er zum Fähnrich befördert.
Sein Fähnrichsvater war der spätere General
Joachim Lemelsen. Vom 22. Januar 1913 bis zum 4. Oktober 1913 wurde er dann
zur Kriegsschule Potsdam kommandiert. Nach dem Besuch der
Kriegsschule wurde er am 20. November 1913 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde
dabei auf den 10. November 1913 festgelegt. Danach wurde er als Batterieoffizier
in der 1. Batterie seines Regiments in Burg eingesetzt. Auch kurz vor der
Mobilmachung für den 1. Weltkrieg gehörte er noch zum Altmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 40.
Am 2. August 1914 wurde er mit der Mobilmachung in das
Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 6 versetzt und ging als Batterieoffizier mit
dessen 4. Batterie ins Feld. Am 21. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz
2. Klasse verliehen. Am 24. November 1915 wurde er zum Adjutant der II.
Abteilung vom Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 6 ernannt. Am 24. Mai 1916
wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 28. Januar 1917 wurde er in
seinem Regiment als Führer zur 4. Batterie versetzt. Am 15. Februar 1917 wurde
er auch mit der Stelle des Batterieführers der 4. Batterie beliehen. Am 22.
August 1917 wurde er bei Verdun leicht verwundet und erlitt zusätzlich noch eine
Gasvergiftung. Am 30. Oktober 1918 wurde er als Adjutant zum
Artillerie-Kommandeur 94 versetzt. Im 1. Weltkrieg
wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des
Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen
Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg trat er am 2.
Januar 1919 im Zuge der Demobilmachung zurück zum Altmärkisches
Feldartillerie-Regiment Nr. 40. Am 1. Februar 1919 wurde er mit der Aufstellung
der 1. Freiwilligen-Batterie vom Altmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 40
beauftragt und zu deren erstem Führer ernannt. Mit der 1. Freiwilligen-Batterie
wurde im Grenzschutz Nordost beim Freikorps Yorck (1. Garde-Reserve-Division)
eingesetzt. Am 1. August 1919 kehrte er mit seiner Batterie vom Grenzschutz im
Baltikum wieder nach Deutschland zurück. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen.
Er kam dabei durch die Umbenennung seiner Batterie am 6. September 1919 zur 3.
Batterie vom leichten Reichswehr-Artillerie-Regiment 34. Im Zuge der
Heeresverminderung wurde diese Batterie am 26. Oktober 1919 in einen Zug
umformiert und mit der 2. Batterie vom leichten Reichswehr-Artillerie-Regiment
34 (8. Batterie LGR Feldartillerie-Regiment) zur 11. Batterie vom leichtes
Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 zusammengelegt. Bei dieser wurde er an diesem
26. Oktober 1919 auch als Batterieoffizier neu vereidigt. Auch bei der Bildung
vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er im
Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 der Reichswehr-Brigade 15 eingesetzt. Am 15.
Mai 1920 wurde er zum Stabe der I. Abteilung kommandiert. Am 1. Juni 1920 wurde
er zum Adjutant der I. Abteilung seines Regiments ernannt. Vom 10. Juni 1920 bis
zum 2. Juli 1920 wurde er wegen Lungen- und Brustfellentzündung in das
Reservelazarett II in Berlin-Tempelhof eingeliefert. Bei der Bildung des 100.000
Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 dem
Artillerie-Regiment 2
zugeteilt.
Er blieb jedoch bis zum 1. November 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 15
kommandiert. Am 2. November 1920 traf er bei der 7. Batterie vom
Artillerie-Regiment 2 ein. Am
22. November 1920 wurde er zur 8. Batterie des Regiments und am 1. Dezember 1920
zur 9. Batterie des Regiments versetzt. Am 1. Januar 1921 wurde er zum Adjutant
der III. Abteilung von diesem Regiment in Itzehoe ernannt. Am 31. März 1921
stellte er einen Antrag auf Nachprüfung seines Patents, wegen der verspäteten
Anmeldung zur Kriegsschule im Jahr 1912. Dieser Antrag wurde von der Abteilung,
dem Regiment, dem
Artillerieführer II befürwortet. Der Stab der
2. Division der
Reichswehr forderte erst noch bestätigende Stellungnahmen ein, bevor er ihn
am 3. Juni 1921 ebenfalls befürwortete. Am 8. Juni 1921 wurde der Antrag auf
Verbesserung seines Patents abgelehnt. Am 1. Juli 1922 wurde ihm beim
2. (Preußisches) Artillerie-Regiment
ein neues Rangdienstalter vom 20. November 1913 zugewiesen. Am 26. September 1922 wurde er
mit Wirkung vom 1. Oktober 1922 zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf
den 20. Juni 1918 festgelegt. Am 23. März 1923 absolvierte er seine
Wehrkreisprüfung. Am 28. März 1923 starb sein Vater als Oberst a.D. Er selbst
war damals als Adjutant der III. Abteilung vom
2. (Preußisches)
Artillerie-Regiment
in Itzehoe im Einsatz. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Lehrgang I der
Führergehilfenausbildung zur
2. Division der
Reichswehr nach Stettin kommandiert. Im Frühjahr 1924 gehörte er etatmäßig zur 8. Batterie vom
2. (Preuß.)
Artillerie-Regiment
in Itzehoe. Am 27. August 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 zum II.
Lehrgang der Führergehilfenausbildung wieder zur
2. Division nach
Stettin kommandiert. Im Frühjahr 1925 gehörte er etatmäßig zur 9. Batterie vom
2. (Preuß.)
Artillerie-Regiment
in Itzehoe. Am 5. September 1925 wurde sein Kommando nach Stettin mit Wirkung
vom 30. September 1925 aufgehoben. Vom 17. April 1926 bis zum 18. April 1926 war
er Teilnemer an der Übungsreise Nordbayern. Im Frühjahr 1926 gehörte er als
Batterieoffizier wieder zur 8. Batterie vom
2. (Preuß.) Artillerie-Regiment
in Itzehoe. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 unter
Beibehalt seiner bisherigen Uniform in das
Reichswehrministerium (RWM)
nach Berlin versetzt. Dort gehörte er dann nach Verfügung vom 16. September 1926
zur Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) beim
Truppenamt (TA).
Am 17. September 1926 erhielt er vom Regiment die Erlaubnis zur Veröffentlichung
seiner Verlobung. Am 9. Februar 1927 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung.
Vom 2. Mai 1927 bis zum 18. Mai 1927 war er Teilnehmer an der Übungsreise
Südbayern. Er
heiratete am 25. Mai 1927 die fast elf Jahre jüngere
Irmgard Margarete Karla Leonhardi, Tochter vom Kommerzienrat und Kaufmann
Friedrich Heinrich Leonhardi, in Minden. Vom 8.
Juni 1927 bis zum 30. Juni 1927 erhielt er Urlaub nach Österreich und Italien.
Vom 8. Juni 1927 bis zum 30. September 1927 wurde er mit Pferd zum
12. (Sächs.)
Reiter-Regiment kommandiert. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom
1. Oktober 1927 wieder in das 2. (Preuß.)
Artillerie-Regiment versetzt und unter Beibehaltung seiner bisherigen
Uniform zum 9.
(Preußisches) Infanterie-Regiment nach Potsdam kommandiert. Seinen Dienst
regelte der Chef des
Truppenamts
und das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Am 1.
Februar 1928 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher gehörte er etatmäßig
wieder zur 8. Batterie vom 2. (Preuß.)
Artillerie-Regiment in Itzehoe. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung
vom 1. Oktober 1928 wieder zum
RWM kommandiert. Dieses
Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Er wurde bei der Heeresabteilung
(T 1) im Truppenamt (TA)
verwendet. Am 11. September 1928 erhielt er die Erlaubnis ab dem 1. Oktober 1928
die Uniform der Führungsstabsoffiziere zu tragen. Am 15. Januar 1929 wurde er in
die Heeresabteilung (T 1) vom
RWM nach Berlin versetzt.
Zumindest von 1929 bis 1931 wohnte er privat in der Mühlenstraße 7 in Berlin
Schöneberg und hatte dort die Telefonnummer G1 Stephan 3647. Am 13. Juli 1929
wurde sein Sohn Cordt-Jürgen Wuthmann in Berlin geboren. Am 29. März 1931 wurde seine
Tochter Dorothee Wuthmann in Berlin geboren. Am 29. August 1931 wurde er mit
Wirkung vom 1. Oktober 1931 zur 5. Batterie vom
3. (Preuß.) Artillerie-Regiment
versetzt. Von dort wurde er unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform zum
Stab der 6. Division
der Reichswehr nach Münster kommandiert. Dieses Kommando war einer
Versetzung gleichzusetzen. Am 7. März 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. April
1932 zur 1. Batterie vom
6. (Preuß.) Artillerie-Regiment
nach Münster (Westfalen) versetzt. Seine dienstliche Verwendung blieb
unverändert und er behielt auch seine bisherige Uniform bei. Am 31. August 1933
wurde seine Verwendung mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 aufgehoben. Am 1. Oktober
1933 übernahm er als Nachfolger von
Hauptmann Friedrich Mühlmann als Chef die 3. Batterie vom
6. (Preuß.) Artillerie-Regiment
in Münster (Westfalen). Privat wohnte er jetzt in der Grevener Straße 31 in
Münster und hatte dort die Telefonnummer 26824. Am 14. August 1934 wurde er mit
Wirkung vom 1. August 1934 zum Major befördert. Am 2. August 1934 wurde er auf
den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der
Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der II. Abteilung vom
Artillerie-Regiment Münster in
Oldenburg ernannt. Am 8. August 1935 wurde er mit Wirkung vom 20. September 1935
zur 5. Abteilung vom Generalstab des Heeres nach Berlin versetzt. Hier wohnte er
jetzt privat am Hohenzollerndamm 57-58 in Berlin-Grunewald, wo er die
Telefonnummer H9 Schmargendorf 1045 hatte. Am 18. Januar 1937 wurde er mit
Wirkung vom 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant
befördert. Er wurde als solcher weiter in der 5. Abteilung des Generalstab des Heeres
eingesetzt. Seine private Telefonnummer änderte sich 1937 zur 891045. Am 16.
Juli 1937 wurde er vom 23. August 1937 bis zum 31. August 1937 zur
Verkehrsabteilung des königlich Ungarischen Generalstabes kommandiert. Am 23. November 1938 wurde er
mit Wirkung vom 24. November 1938 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom
neuen
Heeresgruppen-Kommando 6 in Hannover ernannt. Am 8. Dezember 1938 wurde er
vom 13. Dezember 1938 bis zum 20. Dezember 1938 zur 5. Abteilung des Generalstab
des Heeres kommandiert. Am 20. März 1939 hat er ein neues Rangdienstalter als
Oberstleutnant vom 1. Oktober 1936 erhalten. Am 31. Juli 1939 wurde er mit
Wirkung vom 1. August 1939 zum Obert
i.G. befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Spätsommer 1939 wurde er
durch die Umbenennung des Stabes am 26. August 1939 zum Ia der
4. Armee ernannt. Diese
Funktion übte er dann während des Polenfeldzuges und des Westfeldzuges aus. Am
2. September 1940 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Günther von Kluge,
OB der
4. Armee: "Vorbildliche
Arbeit, seine Ruhe niemals zu erschüttern. Führungsmaßnahmen der Armee wurden
durch seine, die Dinge voll beherrschende, Persönlichkeit entscheidend
beeinflusst." Am 4. Oktober 1940 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Kurt
Brennecke, Chef des Generalstabes der
4. Armee: "Seine zähe
Natur liess ihn ohne Schwierigkeiten Tag und Nacht an der Spitze der
Führungsabteilung schaffen und auch Krisenlagen mit Ruhe und Festigkeit
durchstehen. Hat wesentlich mit zu den durchgreifenden, raschen Erfolgen der 4.
Armee beigetragen. Sein steter Optimismus und sein humorvolles Wesen sind ein
beruhigedes Element, besonders in kritischen Zeiten. Einer besonderen
Auszeichnung würdig." Am
15. November 1940 wurde er abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag zum Chef des
Generalstabes der 16.Armee
ernannt. Mit dieser wurde er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim
Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Im Herbst 1941 trug er bereits beide
Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 16. Januar 1942 wurde er abgelöst und in
die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Chef des
Transportwesens beim Chef des Generalstab des Heeres. Seine private Anschrift
war die Marienstraße 32 in Minden, wo er die Telefonnummer 1079 hatte. Am 19.
Januar 1942 erhielt er folgende Beurteilung von
Generaloberst Ernst Busch, OB der 16.Armee:
"Eiserne Nerven. Überragend in seiner geistigen Spannkraft und körperlicher
Widerstandskraft. Anregend und wendig im Organisieren und Improvisieren.
Ausgeprägte Beharrlichkeit. Voll bewährt. Armeechef, der nach Beanlagung,
Leistungen und Härte auch als Truppenführer hervorragend geeignet ist.
Berwertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur, Chef einer
Heeresgruppe." Am 24. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1942
zum Generalmajor befördert. Am 26. Januar 1942 wurde er mit dem Deutsches Kreuz
in Gold ausgezeichnet. Am 1. März 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1942
zum General z.b.V. beim Chef des Transportwesens ernannt. Am 29. März 1942
wurde er mit Wirkung vom 1. April 1942 erneut in die Führerreserve OKH versetzt
und glechzeitig mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Generalstabes der
15. Armee beauftragt und
deshalb ab dem 28. März 1942 auch zu dieser Dienststelle kommandiert. Am 1.
April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von
General der Infanterie Rudolf Gercke, Chef des Transportwesens: "Sonderaufträge
zur vollen Zufriedenheit erledigt." Am 10. April 1942 erhielt er folgende
Beurteilung von Generaloberst Curt Haase
, OB der
15. Armee: "Mir nur
persönlich bekannt. Hat sich sehr schnell wieder eingearbeitet. Klar, sicher
bestimmt, sehr wohlerzogen, schneller, genauer Arbeiter, liebenswürdiger
Kamerad, beim Stabe absolut anerkannt. Berwertung: Füllt sehr gut aus.
Empfehlung: Divisionskommandeur." Sein
Rangdienstalter als Generalmajor wurde am 8. April 1942 auf den 1. April 1942 festgelegt.
Am 22. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Carl
Hilpert, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe D:
"Kenne ihn von früher als besonders tatkräftigen und umsichtigen
Generalstabsoffizier." Dazu ergänzte am 27. April 1942 Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt,
OB der Heeresgruppe D:
"Einverstanden." Am 21. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 2. Mai 1942
mit der Führung der
295. Infanterie-Division in Südrussland beauftragt. Die Inmarschsetzung
sollte vom
Stellvertretendes Generalkommando XI. Armeekorps erfolgen. Am 20. Juni 1942
wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1942 zum Kommandeur der
295. Infanterie-Division ernannt. Diese Division führte er jetzt beim
Vorstoß auf Stalingrad. Auf die Herbstanfrage 1942 wurde ihm vom AOK 6 die
Eignung zum Kommandierenden General zugesprochen. Am 20. Dezember 1942 wurde er
mit Wirkung vom 14. November 1942 erneut in die Führerreserve OKH versetzt.
Seinen Dienst regelte wieder der Chef des Transportwesens beim Chef des
Generalstab des Heeres. Am 19. Dezember 1942 wurde er mit Wirkung vom 1.
Dezember 1942 zum Bevollmächtigter General des
Transportwesens im Abschnitt Südrussland ernannt. Am 1. März 1943 erhielt er
folgende Beurteilung von General der
Infanterie Rudolf Gercke, Chef des Transportwesens: "Klare
Persönlichkeit mit energischem Charakter. Vertritt nationalsozialistisches
Gedankengut. Vor dem Feinde als Kommandeur der 295. Infanterie-Division bewährt.
Geistig und körperlich recht gut veranlagt. Greift jede Aufgabe energisch wenn
auch methodisch an und führt sie mit grosser Arbeitskraft und klarer
Willensbildung durch. Bei seiner Wiederverwendung im Transportwesen fehlte
naturgemäß eine gewisse Praxis. Bisher in allen Stellen voll bewährt, eignet er
sich zu einer seinem Dienstgrad entsprechenden Verwendung im Generalstan und in
der Truppenführung. Eine Beurteilung über die Führung der im Bereich der 6.
Armee eingesetzt gewesenen Division war nicht mehr zu erhalten. Beharrliche
Energie, guter Organisator, grosse Arbeitskraft. Bewertung: Über Durchschnitt.
Empfehlung: Steht im Transportwesen im Augenblick nicht in Frage. In der
Truppenführung Kommandierender General eines Armeekorps." Am 15. Mai 1943 wurde er
mit Wirkung vom 1. März 1943 zum
Generalleutnant befördert. Am 2. April 1943 wurde er abgelöst. Dafür wurde er
jetzt wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Mitte Mai 1943 bis zum 7. Juni
1943 befand er sich im Urlaub. Während des Urlaubs wurde er im Anschluß vom Chef
des Generalstabs für eine Truppenverwendung freigegeben. Seine Wiederverwendung
im Bereich des Transportwesens bei plötzlichem Bedarf war vorgesehen. Am
20. Juni 1943 wurde er dann zum Kommandeur der
112.
Infanterie-Division im Raum Orel ernannt. Am 5. Juli 1943 erhielt seine Akte
als abschließende Beurteilung zur vorherigen Tätigkeit von
General der Infanterie Rudolf Gercke, Chef
des Transportwesens: "Nichts hinzuzufügen." Bereits im September 1943 gab er
dieses Kommando nach der Zerschlagung der Division wieder ab und wurde erneut in
die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Chef vom
Heerespersonalamt.
Am 22. November 1943 wurde er für die Dauer der Beurlaubung des Kommandierenden
Generals, General der
Infanterie Johannes Frießner, mit der stellvertretenden Führung vom
Generalkommando XXIII.
Armeekorps im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 3. Dezember 1943 wurde er mit der Führung vom
Generalkommando IX. Armeekorps
ebenfalls
in Mittelrussland beauftragt. Am 27. Dezember 1943 erhielt er folgende
Beurteilung von General der Panzertruppe Walter
Nehring, KG vom XXIV.
Panzerkorps: "Nur sehr kurze Zeit unterstellt. Hatte dabei seine
angeschlagene Division fest in der Hand und führte sehr sicher und überlegt.
Bewertung: Divisionskommandeur über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender
General." Dazu ergänzte am 9. Januar 1944
General der Panzertruppe Erhard Raus, stellv. Führer der
4. Panzerarmee: "Nicht bekannt geworden."
Am 11. Januar 1944 ergänzte dann noch
Generalfeldmarschall Erich von Manstein, OB der
Heeresgruppe
Süd: "Hat seine stark mitgenommene Division mit fester Hand geführt.
Empfehlung: Kommndierender General." Am 20. Februar 1944 wurde er mit
Wirkung vom 1. Februar 1944 zum General der
Artillerie befördert. Damit wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom
IX. Armeekorps ernannt. Am
1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Georg-Hans Reinhardt,
OB der 3. Panzerarmee:
"Frische, tatfrohe Persönlichkeit, die unbeschwert, einsatzfreudig an alle
Aufgaben herangeht. Taktisch gut gebildet, in grösserem Rahmen denkend und
handelnd, energisch und zielbewußt, schon bei Beginn seiner Korpsführung vor
schwierigen Lagen gestellt, hat er sich als Kommandierender General gut bewährt."
Dazu ergänzte am 26. März 1944 Generalfeldmarschall Ernst Busch,
OB der Heeresgruppe
Mitte: "Einverstanden." Bei
Beginn der russischen Sommeroffensive wurde sein Korps im Juni 1944 schwer
getroffen, entging aber zum Teil der Einkesselung. Am 22. August 1944 wurde ihm
das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. April 1945 erhielt er den
Auftrag die Insel Bornholm zu verteidigen. Daher gab er an diesem Tag sein
Kommando über das
IX. Armeekorps ab. Mit den
Resten eines Grenadier-Regiments erreichte er, von Hela aus kommend, am 6. Mai
1945 die Insel. Am 9. Mai 1945 übergab er die Insel Bornholm, nach der deutschen
Kapitulation, an die Rote Armee. Er kam dabei in russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er
erst im Herbst 1955 wieder entlassen. Mitte der 60iger Jahre wohnte er mit
seinem Sohn in Minden in der Marienstraße 32.
Ritterkreuz (22. August 1944)