Crüwell, Ludwig

 

* 20. März 1892, Dortmund

† 25. September 1958, Dortmund

 

Ludwig Crüwell trat 1911 als Fahnenjunker bei den 9. Dragonern in Metz in das Heer ein. Mit dem Regiment zog er bei Kriegsbeginn als Leutnant ins Feld. Als Patroulienführer bewährte er sich in Frankreich. Anschließend nahm er als Ordonnanzoffizier am Ostfeldzug teil. Bei Brzeziny nahm er an der Reiter-Attacke teil, die zum Durchbruch durch die russische Front führte. Anschließend nahm er an dem Versuch teil, das Hauptquartier des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch auszuheben. 1916 wurde Crüwell zum Oberleutnant befördert und wurde Regimentsadjutant. Anschließend begann seine Generalstabsausbildung bei diversen höheren Stäben. Nach Kriegsende wurde er in die Reichswehr übernommen und in das Reichswehr-Ministerium versetzt. Im Mai 1922 erfolgte seine Beförderung zum Rittmeister. Nach beendeter Generalstabsausbildung 1925 wurde er in den Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. Von 1928 bis 1931 war er Eskadronchef im Reiter-Regiment 12 in Großenhain in Sachsen und wurde anschließend zum Wehrkreiskommando VI versetzt, dem ab Oktober 1935 bezeichneten VI. Armeekorps. Er wurde 1934 Ia 1937 wurde er als Oberst zur Panzerabwehrtruppe nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Februar 1938 übernahm er das Panzer-Regiment 6 in Neuruppin als Kommandeur. Im März 1939 wurde er Abteilungschef im Generalstab des Heeres und ab 1. November 1939 Oberquartiermeister der 16. Armee. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Generalmajor befördert, im August 1940 wurde ihm die Aufstellung der 11. Panzer-Division übertragen, zu deren Kommandeur er dann auch ernannt wurde. Diese führte er während des Balkanfeldzuges. Unter seiner entschlossenen Führung gelang es der 11. Panzer-Division, die jugoslawischen Grenzbefestigungen im Risava-Tal zu durchbrechen, Nisch zu nehmen und auf Belgrad vorzustoßen. Für die Erfolge der Division und seine persönliche Tapferkeit erhielt er am 14. Mai 1941, als Generalmajor und Kommandeur der 11. Panzer-Division, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Auch am Ostfeldzug war die Division von beginn an dabei. Am 8. Juli gewann die 11. Panzer-Division - nach dem Durchbruch durch zwei Bunkerlinien - den Raum südlich Shitomir. Am 10. Juli setzte der sowjetische Gegenangriff ein. Nach allen Seiten musste sich die 11. Panzer-Division den angreifenden Sowjet-Divisionen erwehren. Bald war die Division vollständig eingeschlossen, so dass sie aus der Luft versorgt werden musste. Weder ein Ausbruch noch Entsatz waren zu diesem Zeitpunkt möglich. Nach fünf Tagen wurde die 11. Panzer-Division entsetzt. Für seine schlachtentscheidende Führungsleistung wurde ihm am 1. September 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 15. September 1941 wurde er Kommandierender General des Deutschen Afrikakorps. Am frühen Morgen des 18. November 1941 begann die britische Offensive in Nordafrika. Drei Tage später führte er das deutsche Afrikakorps zum Gegenangriff. Erst nach Mitternacht des 23. November 1941 ging die Schlacht bei Sidi Rezegh zu Ende. Den britischen Verbänden waren schwerste Verluste zugefügt worden. Am 1. Dezember 1941 erfolgte seine Beförderung zum General der Panzertruppe und am 9. März 1942 seine Ernennung zum Führer der Panzerarmee Afrika. Am Morgen des 29.5.1942 geriet sein "Fieseler Storch" über die britischen Linien und wurde abgeschossen. Bei der Bruchlandung geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er im Dezember 1947 entlassen wurde.


Ritterkreuz (14. Mai 1941) Eichenlaub (1. September 1941)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011