von Diringshofen, Max Rudolf Wilhelm

 

* 19. Juni 1876, Köln

† 27. Mai 1959, Mainz

 

 

Max von Diringshofen war der Sohn des Kompaniechefs im Kadettenhaus in Groß-Lichterfelde Major Karl Wilhelm Ernst Sylvester von Diringshofen und dessen Ehefrau Elisabeth Auguste Wilhelmine, geborene Ewest. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1895 als Sekondeleutnant in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4. Bei diesem wurde er dann in der Folge als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron in Thorn eingesetzt. Am 1. Oktober 1897 wurde er dann zum neuen Meldereiter-Detachment, dem sogenannten Detachement Jäger zu Pferde des XVII. Armeekorps, versetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Ende März 1899 wurde seine Einheit zum Eskadron Jäger zu Pferde XVII. Armeekorps umbenannt. Am 1. Oktober 1901 kehrte er dann wieder zum 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4 zurück. Dabei wurde seine Patent als Leutnant auf den 18. März 1894 verbessert. Er wurde jetzt als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron in Thorn eingesetzt. Am 1. Oktober 1902 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Dort wurde er am 27. Januar 1904 zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr aus Hannover wurde er als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron vom 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4 in Thorn eingesetzt. Am 18. März 1905 hat er die fast zweieinhalb Jahre jüngere Ella Klementine Pauline Luise Laura von Frankenberg und Ludwigsdorf, Tochter des verstorbenen Oberstleutnant Kurt Louis Severin Wilhelm Felix von Frankenberg und Ludwigsdorf, in Berlin geheiratet. Im Frühjahr 1907 gehörte er als Eskadronoffizier zur 2. Eskadron seines Regiments seines Regiments in Thorn. 1908 war er zur Gestütverwaltung kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte im Frühjahr 1909 wieder zur 2. Eskadron in Thorn. Am 18. Oktober 1909 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister ohne Patent als Nachfolger von Major von Wissel zum Chef der 4. Eskadron vom 1. Pommersches Ulanen-Regiment „von Schmidt“ Nr. 4 ernannt. Am 27. Januar 1911 hat er sein Patent als Rittmeister erhalten. Am 20. März 1911 wurde er dann als Nachfolger des verabschiedeten Rittmeisters Meyer zum Chef der 4. Eskadron zum Rheinisches Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ Nr. 7 in Saarbrücken ernannt. Diese Funktion übte er für die nächsten Jahre aus, so auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Er rückte dann mit seiner Eskadron dann bei Ausbruch des Krieges an die Front. Wegen einer Knieverletzung wurde er am 28. August 1914 zum Garnisonslazarett Saarbrücken überwiesen. Mitte Oktober 1916 wurde er dann als Ordonanzoffizier in den Stab der 3. Reserve-Division versetzt. Als solcher wurde er am 25. Januar 1917 zum Major befördert. Im April 1918 wurde er als Kommandeur des I. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 48 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg kam er dann Anfang 1919 als Führer der Ersatz-Eskadron zum Rheinisches Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ Nr. 7 nach Tangermünde zurück. Ende des Monats übernahm er für Oberst von Kameke die Führung des Regiments in Tangermünde. Am 14. Februar 1919 löste er die 2. Eskadron, welche aus seiner Ersatz-Eskadron inzwischen gebildet wurde, auf. Ende März 1919 bildete er das kombinierte Ulanen-Regiment 7, welches am 27. März 1919 in den Verband der Deutschen Schutz-Division aufgenommen wurde. Der Regimentsstab verlegte nach Heegermühle, die Eskadron von der Heydt nach Eckersdorf und die Eskadron Haendly in Strausberg. Ende April 1919 wurde das Regiment geschlossen nach Rathenow verladen und dort zusammen mit dem ehemaligen Husaren-Regiment von Ziethen zum Reichswehr-Kavallerie-Regiment 25 vereinigt. Dabei wurde er noch im April 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfänglich als Führer vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 25 verwendet. Im Juli 1919 wurden die Ulanen-Eskadronen und die Maschinengewehr-Abteilung an einer Expedition gegen Unruhen in Stettin beteiligt. Diese waren nach zwei Tagen beendet, aber die Reiter verblieben für vier Wochen dort, bevor sie wieder nach Rathenow verlegten. Im Januar 1920 wurde das Reichswehr-Kavallerie-Regiment 25 aufgelöst. Dafür wurde jetzt das Reiter-Regiment 3 gebildet. Er wurde als Major zum Stabe dieses neuen Regiments versetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er nochzum Stab vom Reiter-Regiment 3. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 3. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächste Zeit beim Stab eingesetzt. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. Februar 1922 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Heinrich Deetjen zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1922 zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Juni 1922 gab er sein Kommando bereits wieder an Oberst Richard von Graberg ab und wurde dafür in den Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Rathenow versetzt. Am 20. Juni 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1922 als Nachfolger von Oberst Gerhard von Enckevort zum Kommandeur vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment in Rathenow ernannt. Am 31. März 1925 gab er sein Kommando an Oberst Georg Brandt ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberst verliehen.

Er wohnte jetzt in Paulinenaue im Westhavelland. Vom 1. November 1928 bis zum 1. März 1929 war er als Reitlehrer beim 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment angestellt. Am 1. Oktober 1933 trat er als Landesschutzoffizier wieder in den Dienst der Reichswehr. Er wurde an diesem Tag zum Ausbildungsleiter Deutsch-Eylau ernannt. Diese Funktion übte er dann auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht aus. Im Frühjahr 1935 wurde er dann als Oberstleutnant (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Er blieb weiter als Ausbildungsleiter Deutsch-Eylau eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberst (E) befördert. Sein Kommando als Ausbildungsleiter behielt er dann bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Am 26. August 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 206 in Gumbinnen ernannt. Dieses Kommando behielt er dann in den ersten Kriegsjahren, auch nach der Verlegung seines Stabes in das Protektorat Böhmen und Mähren im September 1940. Als solcher wurde er am 1. Juni 1941 als Oberst wieder in das aktive Offizierskorps übernommen. Mitte Juli 1941 verlegte er mit seinem Stab nach Gumbinnen zurück. Zum 1. August 1941 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Anfang Januar 1942 gab er sein Kommando über das Infanterie-Ersatz-Regiment 206 ab und wurde dafür mit der Führung der Division z.b.V. 401 in Königsberg beauftragt. Im April 1942 wurde er dann auch zum Kommandeur der Division z.b.V. 401 ernannt. Bei der Umbenennung seines Stabes Ende September 1942 zur Division Nr. 401 gab er sein Kommando an Oberst Siegfried Ruff ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Zum 1. März 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 31. März 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde er nicht wieder aufgerufen. Seine Frau starb am 5. April 1959 in Heidesheim am Rhein verstorben. Er selbst starb nicht einmal zwei Monate später. Sein älterer Bruder war der am 2. Dezember 1874 in Mainz geborene Karl Julius Heinrich Wilhelm von Diringshofen. Dieser war als Leutnant der Reserve der Infanterie Trauzeuge seines Bruders Max von Diringshofen.