Göldner, Paul Robert

 

* 3. September 1875, Erfurt

† 13. Dezember 1945, Berlin-Buckow

 

 

Paul Göldner war der Sohn vom Major a.D. Hermann Paul Göldner und dessen Ehefrau Jenny Emma Klara, geborene Bertin. Er trat am 18. April 1893 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 nach Köln. Bei diesem wurde er am 16. November 1893 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 in Köln eingesetzt. 1896 gehörte er in gleicher Funktion zur 8. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Köln. Am 1. Oktober 1896 wurde er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule nach kommandiert. Etatmäßig gehörte er im ersten Jahr der Kommandierung zur 6. Kompanie seines Regiments. Im zweiten Jahr der Kommandierung gehörte er etatmäßig wieder zur 8. Kompanie seines Regiments. In dieser wurde er dann ab dem Sommer 1898 wieder als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Im Jahr 1900 wurde er dann als Kompanieoffizier bei der 6. Kompanie vom Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 in Köln eingesetzt. Als Nachfolger von Leutnant Kayser wurde er am 1. Oktober 1900 zum Adjutant des II. Bataillons seines Regiments ernannt. Am 1. Oktober 1903 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant wurde Leutnant Saatmann. Auf der Kriegsakademie wurde er am 20. Juli 1904 zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1906 kehrte er erneut zu seinem Regiment als Kompanieoffizier zurück. Am 22. März 1907 wurde er für die nächsten drei Jahre zur Dienstleistung zum Generalstab der Armee kommandiert. Am 31. August 1908 hat er die fast zehn Jahre jüngere Rosa Henriette Katharina Gertrud 'Gerta' Aßmann, Tochter des Geheimen Oberbaurats und vortragenden Notars im Reichsmarineamt, Rudolf Hermann Florian Emanuel Aßmann, in Charlottenburg geheiratet. Am 7. August 1909 wurde seine Tochter Ruth Jenny Margarethe Göldner in Berlin geboren. Am 22. März 1910 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann in den Generalstab der Armee versetzt. Dort wurde er jetzt als Nachfolger von Hauptmann Humser als Adjutant vom Oberquartiermeister Generalleutnant Gustav Adolf Deines eingesetzt. Auch nachdem dieser zur Disposition gestellt wurde und durch Generalmajor von Windheim ersetzt wurde, blieb er anfangs weiter der Adjutant. Am 23. Mai 1911 wurde er zum Generalstab vom Genralkommando XVI. Armeekorps nach Metz versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant vom Oberquartiermeister wurde Hauptmann von Stülpnagel. Am 22. März 1913 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Bertram als Chef der 6. Kompanie zum Westfälisches Fußartillerie-Regiment Nr. 7 nach Köln versetzt. Am 23. September 1913 wurde seine Tochter Margarete Elisabth Alice Göldner in Köln-Marienburg geboren. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 abgelöst. Er wurde dafür jetzt als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zur 3. Landwehr-Division versetzt. Er wude am 2. Oktober 1914 in dieser Position abgelöst, erhiet sie aber anscheinend später wieder übertragen. Am 22. März 1915 wurde er zum Major befördert. Am 17. Dezember 1915 wurde er als Nachfolger von Major Klette Ia in den Generalstab vom I. Reservekorps versetzt. Diese Position behielt er bis zum 4. November 1916. An diesem Tag wurde er durch Hauptmann Jarosch abgelöst. Ab dem 5. Februar 1917 wurde er als Oberquartiermeister bei der Armee-Abteilung Gronau eingesetzt. Diese Funktion übte er mehr als ein Jahr aus. Am 7. März 1918 wurde er als Oberquartiermeister beim I. Armeekorps eingesetzt. Dieses wurde dann ab Ende des Monats der Heeresgruppe Eichhorn-Kiew unterstellt. Am 10. Juli 1918 wurde er als Ia zum Gouvernement Antwerpen versetzt. Am 27. August 1918 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Gouvernement Antwerpen ernannt. Dort blieb er auch bis zum Ende des Krieges weiter eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde am 1. Oktober 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er jetzt beim Stab vom Befehlshaber der Artillerie bei der Reichswehr-Brigade 9 eingesetzt. Dort wurde er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 weiter eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Stettin ernannt. In dieser Funktion wurde er 1921 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt wurde. Am 16. August 1922 mit Wirkung vom 15. September 1922 gab er sein Kommando über die I. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment ab. Er wurde jetzt zum Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. April 1923 wurde er als Ausbilder zur Infanterieschule München versetzt. Am 1. Februar 1924 wurde er als Nachfolger von Oberst Schacht zum Kommandant der Befestigungen bei Lötzen ernannt. Dieses Kommando behielt er für zwei Jahre. Als solcher wurde er am 1. März 1924 zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1926 wurde er durch Oberst Ernst Adolph abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Oberst Ulrich von Henning auf Schönhoff zum Kommandant der Festung Königsberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1928 zum Generalmajor befördert. Nach zwei Jahren in dieser Funktion wurde er am 1. Februar 1928 durch Oberst Kurt Spemann abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Generalleutnant Adolf Poetter zum Artillerieführer I ebenfalls in Königsberg ernannt. Seine Tochter Ruth Göldner heiratete im Frühjahr 1929 den zwanzig Jahre älteren und späteren General der Fallschrimtruppe Bernhard Ramcke. Das Paar bescherte ihm insgesamt 8 Enkelkinder. Am 30. September 1929 wurde er durch Generalmajor Edmund Wachenfeld abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Über die folgenden Jahre ist nichts über seine Tätigketen herausgefunden wurden. 1931 zog er nach Berlin-Friedenau, wo er anfangs eine Wohnung in der Stubenrauchstraße 5 bezog und die Telefonnummer Rheingau 10379 erhielt. Die Nummer änderte sich 1932 zu Wagner 3379. Er wohnte spätestens 1934 am Wagnerplatz 4 (später Cosimaplatz) in Berlin-Friedenau und hatte dort weiterhin die Telefonnummer Wagner 3379. Seine Tochter Margarete Göldner heiratete am 27. März 1934 den etwa siebeneinhalb Jahre älteren Oberleutnant Horst Hermann Steffen, Oberleutnant im 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in der Hindenburg-Kaserne in Allenstein, in Berlin-Friedenau. Am 30. März 1939 wurde er in der Wehrmacht wieder angestellt. Er wurde jetzt in der Heeresbücherei Potsdam eingesetzt. Dort blieb er auch bei Beginn des 2. Weltkrieges weiter im Einsatz. Am 19. Januar 1940 wurde er dann zur Verwendung des Heeres mobil gemacht. Er wurde jetzt zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 587 (OFK 587) in Tschenstochau ernannt. Am 10. März 1940 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 351. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Mai 1940 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt zum Chef vom Militärverwaltungsbezirk Paris ernannt. Sein Schwiegersohn Hauptmann Horst Steffen ist als Hauptmann der 6. Kompanie vom Panzer-Regiment 25 der 7. Panzer-Division beim Kampf um Dinant am 12. Mai 1940 gefallen. Er wurde posthum zum Major befördert und hinterließ seine Frau Margarete mit einer Tochter geboren 1935 in Allenstein, einer Tochter geboren 1936 in Tilsit und einem Sohn geboren 1939 in Schwetzingen. Am 1. Februar 1941 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Ende März 1941 wurde er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis III ernannt. Vom 31. März 1941 bis zum 16. April 1941 wurde er zur Einweisung zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis X kommandiert. Vom 18. April 1941 bis zum 2. Mai 1941 wurde er zum Stalag II D nach Stargard kommandiert, um dort an einem Lehrgang teilzunehmen. Ab dem 2. Mai 1941 wurde er dann als Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis III eingesetzt. Am 15. Oktober 1942 wurde er abgelöst. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Er erhielt in der Folge kein weiteres Kommando mehr. Am 30. April 1943 wurde er seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben. Seine private Adresse war jetzt Cosimaplatz 4 in Berlin-Friedenau. Anfang September 1945 wurde er von den amerikanischen Besatzungstruppen interniert. Angeblich geschah dies in einem Camp Teltow. Am 13. Dezember 1945 ist er im Krankenhaus in der Rudower Straße 56 in Berlin-Buckow gestorben. Als Todesursache wurden Angina und Unterernährung angegeben. Ob er bereits vorher aus der Internierung entlassen wurde, ist unklar.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983