Spemann, Curt Gustav Adolf

 

* 31. Oktober 1877, Düsseldorf

† 13. Mai 1950, Tutzing

 

 

Kurt Spemann war der Sohn vom Verlagsbuchhändler und ehemaligen Husaren-Offizier Premierleutnant a.D. Gustav Adolf Friedrich Spemann und dessen Ehefrau Julie Marie Elisabeth, geborene Weise. Er trat am 13. Juli 1896 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 29 nach Ludwigsburg. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher gehörte er jetzt anfangs als Batterieoffizier zur 1. Batterie seines Regiments. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Ende 1899 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Bornemann zum Adjutant der I. Abteilung vom 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 29 ernannt. 1902 war er dann Batterieoffizier der 4. Batterie seines Regiments in Ludwigsburg. Sein Nachfolger als Adjutant der I. Abteilung wurde Leutnant Freiherr von Watter. 1903 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Breyer zum Regimentsadjutant vom 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 29 ernannt. Am 2. Oktober 1905 wurde er zur Kriegsakademie der Preußischen Armee nach Berlin kommandiert. Sein Nacfolger als Regimentsadjutant wurde Leutnant Duttenhofer. Am 18. September 1906 heiratete er die knapp acht Jahre jüngere Stefanie Elsbeth Lilla Käthchen Lilly von Schweinichen, Tochter des ehemaligen Kommandeurs vom 1. Württembergisches Ulanen-Regiment "König Karl" Nr. 19, Oberst z.D. Paul Georg Christof Hans von Schweinichen, in Stuttgart. Nach dem Abschluss der Kriegsakademie wurde er am 1. April 1909 zum Großen Generalstab kommandiert. Sein Vater starb am 19. April 1909. Beim Großen Generalstab wude er am 4. August 1909 zum Oberleutnant befördert. Am 22. März 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Geeralstab der Armee versetzt und dort in den Großen Generalstab eingeteilt. Am 1. Oktober 1913 wurde er in den Generalstab vom VI. Armeekorps nach Breslau versetzt. Dort wohnte er in der Wölflstraße 12 in Breslau XVIII mit der Telefonnummer 6911. Bei Beginn des 1. Weltkrieges ging er Anfang August 1914 ins Feld. Ab dem 20. Januar 1915 gehörte er zum Generalstab der 11. Infanteriedivision. Am 28. Dezember 1916 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er dann 1917 im Generalstab vom III. Armeekorps eingesetzt. Am 7. Dezember 1917 starb seine Mutter. Am 17. September 1918 wurde er zum Chef des Generalstabes vom V. Armeekorps ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er als 1. Artillerie-Offizier bei der Kommandantur der Festung Ulm eingesetzt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er dort noch eingesetzt. Am 31. Juli 1920 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort war er auch noch bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 im Einsatz. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er jetzt als Abteilungskommandeur verwendet. Am 1. Februar 1922 wurde er zum Oberstleutnant befördern. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1921 festgelegt. Vom 16. Februar 1922 bis zum 29. März 1922 besuchte er einen Kursus beim Ausbildungsstab der Artillerieschule. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 war er Kommandeur der III. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Itzehoe. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Generalstab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Seine III. Abteilung in Itzehoe übernahm dafür Major Karl Boesser. Am 16. März 1925 wurde er als Nachfolger von Oberst Kurt Eberhard zum Kommandant von Ulm ernannt. Vom 9. November 1925 bis zum 28. November 1925 wurde er zum Kampfschullehrgang nach Döberitz kommandiert. Als Kommandant der Festung Ulm wurde er am 1. Februar 1926 zum Oberst befördert. Vom 9. November 1926 bis zum 16. November 1926 wurde er zu einem Kampfschullehrgang erneut nach Döberitz kommandiert. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberst Paul Göldner zum Kommandant von Königsberg ernannt. Sein Kommando über die Festung Ulm übernahm dafür Oberst August Fritz. Nach gerade einmal einem Jahr wurde er am 1. Februar 1929 als Nachfolger von Generalmajor Otto Lorenz zum Artillerieführer III in Berlin ernannt. Sein Kommando über die Kommandantur der Festung Königsberg übernahm Oberst Starke. Als Artillerie-Führer III wurde er am 1. Oktober 1929 zum Generalmajor befördert. Am 1. November 1930 gab er sein Kommando an Generalmajor Theodor Endres ab. Dafür wurde er jetzt aus dem Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Er wohnte danach im Jahr 1931 in der Karlstraße 18 in Berlin Lichterfelde und seine Telefonnummer war die 3115. Im Jahr 1939 wohnte er in der Königswieser Straße 355 in Gauting bei München. Bei Beginn des 2. Weltkriees wurde er anscheinend für die Wehrmacht wieder mobil gemacht. Am 11. September 1939 wurde er z.V. gestellt und zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebietes 584 (Korück 584) ernannt. Ende Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 2. Juli 1940 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Ernst Busch, OB der 16. Armee: "Abgeklärt, ruhig und sachlich denkend und handelnd. Aufgaben gut erfüllt." Am 1. Februar 1941 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Am gleichen Tag erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Ernst Busch, OB der 16. Armee: "Vornehm, ruhig, reiches soldstisches Wissen. Geistig beweglich. Hat in seinem Arbeitsgebiet der Armee wertvolle Dienste geleistet. Bewertung: Füllt gut aus." Dazu ergänzte am 1. März 1941 Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB der Heeresgruppe A: "Einverstanden." Am 10. Februar 1942 wurde ihm die Spange zum  Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Ernst Busch, OB der 16. Armee: "Wie im Vorjahr. Bewertung: Füllt gut aus." Dazu ergänzte am 25. April 1942 Generaloberst Georg von Küchler, OB der Heeresgruppe Nord: "Einverstanden." Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der 16. Armee: "Als Führer von Kampfgruppen im Bandenkrieg ebenso bewährt, wie als Organisator unter schwierigen Verhältnissen. Bewertung: Über Durchschnitt." Dazu ergänzte am 26. März 1943 Generalfeldmarschall Georg von Küchler, OB der Heeresgruppe Nord: "Einverstanden." Am 1. September 1943 wurde er als Korück 584 durch Generalleutnant Curt von Krenzki abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 5. September 1943 wurde ihm für seinen persönlichen Einsatz das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 10. September 1943 erhielt er folgende Ergänzung zur letzten Beurteilung von General der Artillerie Christian Hansen, OB der 16. Armee: "Nichts hinzuzufügen." Dazu ergänzte am 14. September 1943 Generalfeldmarschall Georg von Küchler, OB der Heeresgruppe Nord: "Hat bis zuletzt den Posten als Korück 584 voll ausgefüllt." 1943 war seine Anschrift die Obere Zugspitzstraße 355 in Gauting bei München, nachdem die Straße umbenannt wurde. Am 31. Dezember 1943 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Bis Kriegsende kam er nicht mehr zum Einsatz. 5 Jahre nach Kriegsende ist er verstorben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
NARA T-78 R-893