Graf, Karl

 

* 8. November 1883, Passau

+ 16. Juli 1948, Ingolstadt

 

 

Karl Graf trat am 15. Juli 1902 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 15. Infanterie-Regiment "König Friedrich August von Sachsen" ein, in dem er am 29. Januar 1903 zum Fähnrich und am 9. März 1904 zum Leutnant befördert wurde. Zwischen dem 1. Oktober 1911 und dem 30. September 1913 war er de Stab des Regiments zugeteilt, wo er am 7. März 1912 zum Oberleutnant befördert wurde. Vom 1. Oktober 1913 bis zum 15. März 1914 war er zur Bayerischen Kriegsakademie kommandiert, wohin er am 15. März 1914 versetzt wurde. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er in sein Stamm-Regiment zurück und wurde am 4. August 1914 Kompanieführer. Mit seinem Regiment wurde er an der Westfront eingesetzt, wo er bereits am 5. September 1914 so schwer verwundet wurde, dass er in ein Lazarett eingeliefert werden musste. Am 20. März 1915 wurde er als Zugführer in die MG-Ersatz-Kompanie 3 in München versetzt wurde. Ab dem 25. Mai 1915  diente er als Adjutant beim Stab des Offiziers der MG-Truppen des Alpenkorps und am 9. August 1915 wurde er zum Hauptmann befördert.   Am 1. März 1916 wurde er Führer der deutschen Gebirgs-MG-Abteilung der 5. bulgarischen Armee und am 26. April 1916 Adjutant beim Stabs-Offizier der MG-Truppen der 11. Armee. Ab dem 6. Juli 1916 war er als Ordonnanz-Offizier im Generalstab der 11. Armee eingesetzt und am 30. Juli 1916 wurde er 2. Generalstabsoffizier im Generalstab der 11. Armee. Ab dem 12. August 1916 war er dann Verbindungs-Offizier des AOK 11 bei der 2. Brigade der 2. bulgarischen Division. Bereits am 24. Oktober 1916 wurde er dann Generalstabsoffizier bei der 1. bulgarischen Armee und am 1. Januar 1917 folgte seine Versetzung in den Stab der 4. Bayerischen Infanterie-Division. Ab dem 25. Mai 1918 war er Hilfs-Referent für das MG-Wesen im bayerischen Kriegsministerium. Am 19. Juni 1919 heiratete er Tilly Schamberg. Am 17. Oktober 1919 wurde er in die vorläufige Reichswehr übernommen und MG-Offizier bei der Schützen-Brigade 21. Ab dem 10. November 1919 war er Lehrer an der Artillerie-Schule Jüterbog und am 1. November 1921 wurde er Chef der 4. Kompanie im Infanterie-Regiment 20. Am 1. September 1922 wurde er dann als MG-Offizier in den Stab des Infanterie-Regiments 20 versetzt. Am 1. Oktober 1923 folgte dann seine Versetzung in den Generalstab des Infanterieführers VII. Hier folgte am 1. Februar 1926 seine Beförderung zum Major. Gleichzeitig wurde er zur Kommandantur Wilhelmshaven versetzt und an die Artillerie-Schule kommandiert, wo er ab dem 1. Oktober 1926 als Lehrer fungierte. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in den Stab des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 21 versetzt, dessen Kommandeur er am 1. Januar 1929 wurde. Am 1. November 190 zum Oberstleutnant befördert, wurde Karl Graf am 1. Februar 1931 in den Stab des Infanterie-Regiments 19 versetzt und am 1. März 1933 Kommandeur des Regiments. Am 1. April 1934 erfolgte hier seine Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. August 1935 war er Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Weimar, wo er am 1. März 1936 zum Generalmajor befördert wurde. Zwischen dem 1. Mai und dem 30. Juni 1938 war er Offizier z.b.V. beim OKH und am 30. Juni 1938 wurde er mit dem Charakter als Generalleutnant aus dem Militärdienst verabschiedet.
Am 15. September 1939 wurde er wieder in die Armee einberufen und Kommandeur der Ersatztruppen VII in München, ab dem 9. November 1939 157. Division und ab dem 22. Dezember 1939 Division Nr. 157. Als Kommandeur der Division war er mit der Führung der Ersatztruppen des Wehrkreises VII beauftragt. Am 15. Juni 1940 wurde er Kommandeur der 277. Infanterie-Division. Diese Division befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Aufstellungsphase. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Westfeldzuges wurde die Aufstellung der Division am 22. Juli 1940 abgebrochen. Generalmajor Karl Graf wurde daraufhin wieder Kommandeur der Division Nr. 157.  Am 1. Februar 1941 erhielt er sein Patent zum Generalleutnant. Am 17. Dezember 1941 übernahm Generalmajor Graf die Aufstellung der 330. Infanterie-Division, die am 20. Januar 1942 beendet war. Anschließend wurde er wieder Kommandeur der Division Nr. 157. Am 1. Oktober 1942 wurde er Kommandeur der Division Nr. 467. Am 20. November 1943 folgte seine Versetzung in die Führerreserve des Wehrkreises VIII und am 8. September 1944 wurde seine Mob-Verwendung und seine zV-Stellung mit Wirkung zum 30. September 1944 aufgehoben.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10846 Gee-Hei