Hoffmann von Waldau, Otto

 

* 7. Juli 1898, Bankau in Oberschlesien

† 17. Mai 1943, Petric / Macedonien (verunglückt)

 

 

Otto Hoffmann von Waldau war das erste Kind des Kavallerieoffiziers Heinrich August Oskar Maximilian Hoffmann von Waldau und dessen Ehefrau Helene, geborene von Watzdorf. Er trat am 13. Dezember 1915 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 8. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 22. März 1917 wurde er bereits zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. In seinem Regiment wurde er als Zugführer und als Ordonnanz-Offizier eingesetzt. Am 9. August 1917 ist sein Vater als Oberstleutnant im 1. Garde-Ulanen-Regiment an einer Rippenfellentzündung in Kutz in Wolhynien gestorben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges folgte die Versetzung als Ordonnanz-Offizier in den Stab der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. Am 1. Oktober 1919 wurde er schließlich Zugführer im Reiter-Regiment 8. Während seiner Dienstzeit bei der später zum 8. (Preußisches) Reiter-Regiment umbenannten Einheit absolvierte er in den Jahren 1920 - 1923 eine freiwillige Flieger-Ausbildung in der Schweiz. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. Januar 1917 (1) zugewiesen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er mehrere Jahre etatmäßig zur 2. Eskadron vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Oels. 1924 wurde er von dort als Bildoffizier zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Während der Kommandierung wurde er am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdientalter wurde dabei auf den 1. April 1925 (487) fesgelegt. 1927 wohnte er privat in der Ansbacherstraße 35 in Berlin-Charlottenburg. Am 5. Januar 1927 heiratete er die über drei Jahre jüngere Margarete Helene Rudolfine Boden, Tochter des Ministers a.D. Robert Boden, in Berlin-Schöneberg. Aus dieser Ehe entsprangen drei Töchter und ein Sohn. Ab dem 1. Oktober 1928 bis Ende September 1930 absolvierte er beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin seine Führergehilfenausbildung. Vom 1. Juni 1929 bis zum 25. September 1929 wurde er während der Ausbildung zum II. Bataillon vom 6. Infanterie-Regiment nach Lübeck kommandiert. Während dieser Zeit wurde er gemeinsam mit Oberleutnant Hans Jeschonnek vom 1. Juli 1929 bis zum 6. Juli 1929 zur Teilnahme an der Luftschutzreise der 3. Division nach Bayern kommandiert. Am 15. Mai 1930 wurde er vom 15. Juni 1930 bis Ende September 1930 als Waffenkommando zur 7. (Bayer.) Nachrichten-Abteilung nach München kommandiert. Am 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. An diesem 12. September 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 auch zur Kommandantur Berlin kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Seinen Dienst regelte der Chef vom Truppenamt (TA). Am 10. Juli 1931 wurde sein Sohn Robert Maximilian Götz als ältestes Kind in Berlin geboren. Vom 15. Juni 1931 bis zum 30. Juli 1931 wurde er zum 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Potsdam kommandiert. Vom 1. August 1931 bis zum 25. September 1931 wurde er zur 7. (Bayer.) Kraftfahr-Abteilung nach München kommandiert. Anschließend wurde er zum 1. Oktober 1931 vom Stab der 7. Division in den Stab vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Rathenow versetzt. Am 1. Februar 1932 folgte seine Kommandierung in das RWM. Etatmäßig wurde er jetzt der 4. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stendal zugeteilt. Dort wurde er am 1. April 1933 zum Rittmeister befördert. 1933 wurde er an die deutsche Botschaft nach Rom kommandiert. Etatmäßig gehörte er im Frühjahr 1933 als Hauptmann zur Abteilung Fremde Heere (T 3) vom Truppenamt (TA) und trug die Uniform der Führerstabsoffiziere. Nach der Enttarnung der Deutschen Luftwaffe wurde von Waldau am 1. April 1935 Luftwaffen-Attaché an der Deutschen Botschaft in Rom. Gleichzeitig erfolgte sein Übertritt in die Luftwaffe. Am 1. April 1935 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Offizier z.b.V. des Reichsluftfahrtministers und Oberbefehlshabers der Luftwaffe verwendet. 1936 wohnte er in der Charlottenbrunner Straße 3 in Berlin-Grunwald, wo er die Telefonnummer H9 Schmargendorf 2934 hatte. Ab dem 1. Juni 1936 Referent im Generalstab der Luftwaffe. Am 1. Oktober 1936 erhielt er sein erstes Truppenkommando und wurde Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 153. Am 1. Oktober 1937 kehrte er in den Generalstab der Luftwaffe zurück, wo er Chef der 3. Abteilung wurde. Er wohnte jetzt am Hohenzollerndamm 112 in Berlin-Grunwald, wo er die Telefonnummer 890427. Ab dem 1. Februar 1938 war er dann Chef der 3. Ausbildungs-Abteilung im Generalstab der Luftwaffe und zugleich Chef des Ausbildungsstabes der Luftwaffe. Am 1. Februar 1939 wurde er schließlich als Nachfolger von Oberst Hans Jeschonek zum Leiter der Operationsabteilung vom Generalstab der Luftwaffe ernannt. In dieser Funktion wurde er am 22. September 1939 zum Oberst und am 19. Juli 1940 zum Generalmajor befördert. Am 1. März 1942 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Am 10. April 1942 wurde er von Oberst Rudolf Meister abgelöst. Daraufhin wurde er am 12. April 1942 zum Fliegerführer Afrika ernannt. In dieser Funktion führte er die von afrikanischem Boden aus eingesetzten Teile des X. Fliegerkorps bzw. ab Ende 1941 der Luftflotte 2, deren Hauptaufgabe die taktische Luftunterstützung der Bodenkämpfe des DAK bzw. der Panzergruppe und späteren Panzerarmee Afrika war. Dem Fliegerführer waren jeweils verschiedene Geschwader bzw. einzelne Gruppen unterschiedlicher Waffengattungen sowie die entsprechenden Unterstützungseinheiten unterstellt. Diese Funktion hatte er jedoch nur bis Ende August 1942 inne. Für seine Leistungen auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz wurde ihm am 28. Juni 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Seine Privatanschrift war noch immer der Hohenzollerndamm 112 in Berlin-Schmargendorf. Am 31. August 1942 folgte die Ernennung zum Kommandierender General des X. Fliegerkorps. Der Stab des Fliegerkorps lag in Athen und war für das östliche Mittelmeer zuständig. Am 1. Januar 1943 folgte die Ernennung zum Chef des Luftwaffen-Kommandos Südost. In dieser Funktion erfolgte am 30. Januar 1943 die Beförderung zum General der Flieger. Auf einem Kurierflug stürzte Otto Hoffmann von Waldau am 17. Mai 1943 zwischen 11 und 12 Uhr nördlich von Saloniki und südlich von Petritsch in Bulgarien infolge eines technischen Defekts tödlich ab. Er wurde auf dem deutschen Kriegerfriedhof Dionyssos-Rapendoza beerdigt. Seine Mutter starb erst am 17. November 1952 in der Caspar-Theys-Straße 27-31 in Berlin-Schmargendorf.

 

Ritterkreuz (28. Juni 1942)