Kaempfe, Rudolf Ferdinand

 

* 10. April 1883, Moskau

† 23. Dezember 1962, Stuttgart

 

 

Rudolf Kaempfe war der Sohn des Rentners Ernst Georg Kaempfe und desseh Ehefrau Antonie Hedwig, geborene Hartmann. Er trat am 26. Februar 1902 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 3. In diesem wurde er am 18. Oktober 1902 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1903 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1902 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier in seinem Regiment eingesetzt. Zwischen 1905 und 1908 wurde er an die Feldartillerie-Schießschule kommandiert. Am 28. September 1907 hat er die drei Jahre jüngere Anne-Marie Mathilde Wilhelmine Schmidt, Tochter des Zivil-Ingenieurs Friedrich Eduard Johannes Schmidt, in Magdeburg geheiratet. Sie war die Schwester seines Regimentskameraden Leutnant Friedrich Schmidt. Ab 1908 wurde er als Abteilungsadjutant beim 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 3 eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. August 1911 zum Oberleutnant befördert. Am 30. Juli 1913 wurde sein Sohn Rudolf Ernst Dietrich Kämpfe in Brandenburg geboren. Auch bei Beginn vom 1. Weltkrieg rückte er als Abteilungsadjutant mit seinem Regiment an die Front. Am 8. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. 1916 wechselte er dann nach einer Verwundung in den Generalstab. Er wurde dann bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in verschiedenen Stäben eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (1918) und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Orden verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann nach einer gewissen Zeit im Grenzschutz in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 als Generalstabsoffizier beim Stab der Reichswehr-Brigade 3 zum Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Batteriechef in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 gab er seine 13. (reitende) Batterie an Hauptmann Wolfgang Rüter ab. Ab diesem Tag wurde er dann im Stab der IV. (reitende) Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Potsdam eingesetzt. Anfang 1925 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Personalabteilung 1 (P 1) beim Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Mai 1925 zum Major befördert. Im Sommer 1925 wurde er dann in den Generalstab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Anfang 1927 wurde er dann erneut in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) eingesetzt. Im Sommer 1929 wurde er zum Kommandeur der III. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Itzehoe ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1932 gab er sein Kommando wieder ab. Er wurde jetzt zum Kommandant von Glatz ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1933 zum Oberst befördert. Am 1. April 1935 wurde er zum Artillerie-Kommandeur 8 (Arko 8) ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1935 zum Generalmajor befördert. Am 12. Dezember 1936 starb seine Frau im Alter von 50 Jahren in Oppeln. Im April 1937 gab er sein Kommando ab und wurde dann als Ersatz für Generalleutnant Herbert Fischer zum Kommandeur der 31. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Januar 1938 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Seine Division führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Ende 1939 verlegte er die Division in vorbereitete Stellungen im Westen. Im Frühjahr 1940 führte er seine Division in den Westfeldzug gegen Frankreich ins Feld. Inzwischen hatte er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Spätsommer 1940 verlegte er dann wieder nach Polen. Im Mai 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Höheres Kommando z.b.V. XXXV ernannt. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er seinen Stab in den Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 1. Juli 1941 wurde er zum General der Artillerie befördert. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er Mitte Januar 1942 zum Kommandierenden General vom XXXV. Armeekorps ernannt. Im Herbst 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 29. Oktober 1942 hat er zum zweiten Mal geheiratet. Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er am 21. Juli 1944 durch die Gestapo inhaftiert. Mit der Kapitulation Anfang Mai 1945 wurde er dann nicht befreit, sondern kam direkt in Gefangenschaft der Roten Armee. Er wurde von dieser in die Sowjetunion verschleppt. Im Herbst 1949 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Er lebte dann in Stuttgart, wo er 1962 auch gestorben ist. Er wurde dann auf dem Hauptfriedhof Bad Cannstadt beerdigt.