31. Infanterie-Division

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1.  Einsatz und Unterstellung:

Die 31. Infanterie-Division wurde am 1.  Oktober 1936 in Braunschweig, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde die Division am 26. August 1939 mobil gemacht und nach Schlesien in das Gebiet nordöstlich von Oppeln verlegt. Am 1. September 1939 überschritt die Division die Grenze und drang in Richtung Nordosten auf die Warthe vor. Nach dem Flußübergang marschierte die Division hinter der 1. und 4. Panzer-Division über Petrikau, Tomaszow-Maz. in Richtung Warschau. Kurz vor Warschau wurde die Division in Richtung Kutno abgedreht, um die von dort ausbrechenden polnischen Truppen zu stoppen. Anschließend drehte die Division wieder auf Warschau ein und verblieb im Einschließungsring der Stadt bis zu deren Kapitulation. Nach Beendigung des Polenfeldzuges wurde die Division in ihre Heimatgarnisonen zurück verlegt und anschließend an den Niederrhein verlegt. Am 10. Mai 1940 überschritt die Division die belgische Grenze und stieß auf Lüttich vor. Anschließend überschritt die Division die Maas und stand am 15. Mai südöstlich von Brüssel. Am 19. Mai erreichte die Division die französische Grenze nördlich von Lille. Mit Beginn der "Schlacht um Frankreich", der zweiten Phase des Westfeldzuges, überquerte die Division die Aisne und erreichte am 14. Juni die Seine vor Rouen. Nach Übergang über den Fluß marschierte die Division bis zur Loire und überquerte diese. Nach Beendigung des Westfeldzuges verblieb die Division als Besatzungstruppe an der Demarkationslinie und wurde Ende Juli in die Normandie verlegt. Bereits im September 1940 verlegte die Division dann nach Polen. Zu Beginn des Rußlandfeldzuges stieß die Division nördlich an Brest-Litowsk vorbei, nahm an der Kesselschlacht von Bialystock und Minsk teil und marschierte anschließlich zum Dnjepr. Südlich von Schlobin überquerte die Division den Fluß und stieß anschließend über den Ssosh in den Raum Smolensk und Brjansk vor. Beim Angriff auf Moskau schütze die Front die Flanke der 2. Panzerarmee zwischen Oka und Upa nordwestlich von Tula. Dabei hatte sie schwere Verluste zu beklagen. Im Dezember 1941nahm die Division am Rückzug der deutschen Verbände teil und zog sich in das Gebiet südwestlich von Juchnow zurück. Dort hielten die schweren Abwehrkämpfe bis Juli 1942 an, wobei die Division bei Krassnoje, Kuligi, Towarkowa und Makarowka. Mitte August 1942 wurde die Division an die Worja verlegt, wo die Division bei Alferowo, Pawlowskoje und Temkino kämpfte. Die Stellungskämpfe zogen sich bis in den Januar 1943 hin. Anschließend wurde die Division an die Rollbahn Juchnow-Rosslawl in den Raum Barsuki verlegt. Hier verblieb die Division bis März 1943. Es folgte der Rückzug über Spass-Demensk bis in den Raum nördlich von Kirow. Im Juli 1943 nahm die Division am Unternehmen "Zitadelle", der Schlacht um Kursk teil und griff von Woronez über Gnilez nach Südwesten an. Nach den ersten russischen Durchbrüchen bei Orel im Großraum Orel mußte sich die Division dem deutschen Rückzug anschließen Dieser führte die Division nördlich an Ssewsk vorbei über die Dessna bis an den Ssosh südlich von Gomel. Zwischen Retschitza, Star-Kamenka und Tschaussy kam es in den nächsten Tagen zu Stellungskämpfen. Im Juni 1944 wurde die Division bei der Heeresgruppe Mitte vernichtet. Die Reste wurden zur Aufstellung der 31. Grenadier-Division verwendet.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September XVI 10. Armee Süd Schlesien,  Polen (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember z. Vfg. 6. Armee B Niederrhein

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XI 6. Armee B Niederrhein,  Belgien (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni II 4. Armee B Frankreich,  Somme (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli XI 4. Armee B Frankreich, Loire
August II 6. Armee B Frankreich, Normandie
September XII 4. Armee B Polen

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XII 4. Armee B Polen
Mai XXXXIV 4. Armee B Polen
Juni XII 4. Armee Mitte Bialystok, Minsk (Lagekarte) (Lagekarte)
August XII 2. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte)
September XII 4. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte)
Oktober LIII 2. Armee Mitte Wiasma, Brjansk (Lagekarte)
19. Oktober XXXXIII 2. Panzerarmee Mitte Tula,  Moskau
21. Oktober XXXXIII 4. Armee Mitte Tula,  Moskau
26. Oktober XXXXIII 2. Panzerarmee Mitte Tula,  Moskau (Lagekarte) (Lagekarte)
19. Dezember XXXXIII 4. Armee Mitte Tula,  Moskau

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXXIII 4. Armee Mitte Juchnow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
2. August XXVII 4. Armee Mitte Juchnow
8. August XXXXIII 4. Armee Mitte Juchnow
13. August XII 4. Armee Mitte Juchnow
14. August z. Vfg. 3. Panzerarmee Mitte Wiasma
September XX 3. Panzerarmee Mitte Wiasma (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XX 3. Panzerarmee Mitte Wiasma (Lagekarte)
Februar XII 4. Armee Mitte Juchnow (Lagekarte) (Lagekarte)
April LVI 4. Armee Mitte Juchnow
Juli XXXXVI 9. Armee Mitte Orel
September LVI 2. Armee Mitte Desna (Lagekarte)
Oktober XX 2. Armee Mitte Gomel (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember XXXV 9. Armee Mitte Bobruisk
Dezember LV 9.  Armee Mitte Bobruisk (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LV 9.  Armee Mitte Bobruisk (Lagekarte) (Lagekarte)
März XII 4. Armee Mitte Mogilew (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XXXIX 4. Armee Mitte Mogilew (Lagekarte)
Juli Verbleib unbekannt   (Lagekarte)

*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.

 

2. Divisionskommandeure:

Generalleutnant Herbert Fischer Aufstellung - 1. April 1937

Generalleutnant Rudolf Kaempfe 1. April 1937 - 22. Mai 1941

Generalmajor Kurt Kalmukoff 22. Mai 1941 - 13. August 1941

Generalmajor Gerhard Berthold 13. August 1941 - 20. Januar 1942

Oberst Friedrich Hoßbach 20. Januar 1942 - 24. Februar 1942

Generalleutnant Kurt Pflieger 24. Februar 1942 - 1. April 1943

Oberst Hermann Flörke 1. April 1943 - 15. Mai 1943

Generalleutnant Friedrich Hoßbach 15. Mai 1943 - 2. August 1943

Oberst Kurt Moehring 2. August 1943 - 25. September 1943

Generalleutnant Wilhelm Ochsner 25. September 1943 - Juni 1944

Oberst Ernst König Juni 1944 - 1. Juli 1944

Oberst Hans-Joachim von Stolzmann 1. Juli 1944 - 21. Juli 1944

 

1. Generalstabsoffizier:

Major i.G. Otto von Kries Aufstellung - 1. März 1939

Oberstleutnant i.G. Hartwig Pohlmann (1939) - Februar 1940

Major i.G. Fritz Ulrich Februar 1940 - 13. März 1942

Major i.G. Josef Selmayr 13. März 1942 - Juli 1943

Oberstleutnant i.G. Konrad Freiherr von Wangenheim Juli 1943 - März 1944

Major i.G. Doda Freiherr zu Inn und Knyphausen März 1944 - Juli 1944

 

3. Gliederung:

31. Infanteriedivision (6. Oktober 1936):

Infanterie-Regiment 12

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-II.)

Artillerie-Regiment 67 (I., II.)

Beobachtungs-Abteilung 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (12. Oktober 1937):

Infanterie-Regiment 12 (Stab, I.-III., Erg.)

Infanterie-Regiment 17 (Stab, I., III., Erg.)

Infanterie-Regiment 82 (Stab, II.-III., Erg.)

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 67 (I., II.)

Beobachtungs-Abteilung 31

Pionier-Bataillon 31

Panzerabwehr-Abteilung 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (10. November 1938):

Infanterie-Regiment 12 (Stab, I., III., I. Erg., II. Erg.)

Infanterie-Regiment 17 (Stab, I., III., Erg.)

Infanterie-Regiment 82 (Stab, II.-III., I. Erg., II. Erg.)

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 67 (I., II.)

Beobachtungs-Abteilung 31

Pionier-Bataillon 31

Feldersatz-Bataillon 31

Panzerabwehr-Abteilung 31

Aufklärungs-Abteilung 31

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (September 1939):

Infanterie-Regiment 12 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 17 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 82 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 67 (I.)

Beobachtungs-Abteilung 31

Pionier-Bataillon 31

Feldersatz-Bataillon 31

Panzerabwehr-Abteilung 31

Aufklärungs-Abteilung 31

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (1. September 1940):

Infanterie-Regiment 12 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 17 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 82 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 67 (I.)

Pionier-Bataillon 31

Panzerjäger-Abteilung 31

Radfahr-Bataillon 31

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (Juni 1941):

Infanterie-Regiment 12 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 17 (Stab, I.-III.)

Infanterie-Regiment 82 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 31 (Stab, I.-III.)

Artillerie-Regiment 67 (I.)

Pionier-Bataillon 31

Feldersatz-Bataillon 31

Panzerjäger-Abteilung 31

Aufklärungs-Abteilung 31

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

31. Infanteriedivision (Mai 1944):

Grenadier-Regiment 12

Grenadier-Regiment 17

Grenadier-Regiment 82

Divisions-Füsilier-Bataillon 31

Artillerie-Regiment 31

Artillerie-Regiment 67 (I.)

Pionier-Bataillon 31

Feldersatz-Bataillon 31

Panzerjäger-Abteilung 31

Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 31

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 31

 

4. Ersatz:

Die Ersatzgestellung des Divisionsstabes ist unbekannt.

 

5. Literatur und Quellen:

Rolf Hinze: Geschichte der 31. Infanterie-Division, Verlag Hinze, Meerbusch 1997


Friedrich Hoßbach: Infanterie im Ostfeldzug 1941/42 (31. Infanterie-Division), Verlag Giebel & Oehlschlägel, Osterode/Harz 1951


Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf

 

Das 12. Infanterie-Regiment der Deutschen Reichswehr 1.1.1921 bis 1.10.1934 - Ein Beispiel für den Übergang von der alten Armee zum neuen deutschen Volksheer, Osterwieck/Harz und Berlin 1939

 

Hermann Flörke: Infanterie-/Grenadier-Regiment 12 u. 467 - 1. Folge (1918 - 1920), Giebel & Oehlschlägel, Osterode am Harz / Gießen 1968

 

Hermann Flörke: Infanterie-/Grenadier-Regiment 12 u. 467 - 2. Folge (1921 - 1934), Giebel & Oehlschlägel, Osterode am Harz / Gießen 1969

 

Albert Bollmann/Hermann Flörke: Das Infanterie-Regiment 12 (3. Folge von 1933 - 1945). Sein Schicksal im Verbande der 31. (Löwen-) Division, Kiel 1975

 

Albert Bollmann: Die Infanterie-Regimenter 12 und 467 - Bildband - 1921 - 1945, Kiel 1978

 

Grenadiere - Jäger. Quellen und Darstellungen zur Geschichte des Infanterie-Regiments 17, Giebel & Oehlschlägel, Osterode/Harz 1959

 

Ernst Mund: Die Panzerabwehrkompanie eines Infanterie-Regiments (14./IR 17) in einer bespannten Infanterie-Division (1. - 4. Welle) 1935 - 1943, Selbstverlag, Braunschweig 1988

 

Ernst Mund: Die Kommandeure des Infanterie-Regiments 17 von 1921 bis 1945

 

Dr. Walter Ohmler: Weg und Schicksal des Infanterie-Regiments 82 im 2. Weltkrieg 1939 - 1945, Eigenverlag, Moringen 1986

 

Erich Bunke: Der Osten blieb unser Schicksal 1939 - 1944, Selbstverlag Dr. Erich Bunke, Wietze 1991 (Panzerjäger-Abteilung 31)


Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag


Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-31/
Kriegsgliederungen der 4. Armee RH 20-4/
Kriegsgliederungen der 2. Armee RH 20-2/
Kriegsgliederungen der 6. Armee RH 20-6/

 

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Vormarsch in Frankreich 1940. Nachschub-Transport bei Kaluga.
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Stellung bei Tula. Einer der vielen Divisionsfriedhöfe.