Köchling, Friedrich

 

* 22. Juni 1893, Ahaus

† 6. Juni 1970, Legden-Coesfeld

 

Friedrich Köchling war der Sohn des Rechnungsrats Georg Köchling und dessen Ehefrau Antonie, geborene Vesseling. Er trat am 1. März 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159. In diesem wurde er am 18. August 1913 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1911 datiert. Mit seinem Regiment kam er dann bei Ausbruch des 1. Weltkrieges an die Front. Er wurde im ganzen Krieg immer auf verschiedenen Positionen im 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 verwendet. Am 5. Oktober 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er auch mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er dann als Kompaniechef vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 14 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 16. Infanterie-Regiment. Er wurde bei diesem die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Unter der gleichzeitigen Beförderung zum Hauptmann am 1. Februar 1924 wurde er für mehrere Jahre zum Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Hannover ernannt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann für etwa vier Jahre als Nachfolger von Hauptmann Gustav von Schneidemesser zum Chef der 2. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen ernannt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann unter der gleichzeitigen Beförderung zum Major in den Stab des I. (Hanseatisches) Bataillons vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Oldenburg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 58 in Hannover ernannt. Am 1. April 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. September 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt in das Oberkommando der Wehrmacht versetzt. Er wurde dabei als Verbindungsoffizier zum OKW beim Sudetendeutschen Freikorps (SFK) eingesetzt. Am 10. November 1938 wurde er zur Verfügung des Chefs der Amtsgruppe Allgemeine Wehrmachtsangelegenheiten (AWA), Oberst Reinecke, gestellt. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Oberst befördert. Im September 1939 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 287 ernannt. Dieses Regiment führte er dann in den Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Sommer 1941 verlegte er mit seinem Regiment an die Ostfront. Dort führte er das Regiment beim Angriff auf Nordrussland. Am 2. November 1941 wurde ihm als Regimentskommandeur vom Infanterie-Regiment 287 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 10. April 1942 wurde er mit der Führung der 254. Infanterie-Division in Nordrussland beauftragt. Am 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1942 festgelegt. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandeur der 254. Infanterie-Division ernannt. Am 31. Juli 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Zwischen dem 5. September 1942 und dem 19. November 1942 gab er die Führung über die Division ab, übernahm sie danach aber wieder. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er führte die 254. Infanterie-Division auch bei der Räumung des Kessels von Demjansk. Im August 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Mitte Oktober 1943 wurde er zum Stellvertreter vom Befehlshaber Krim ernannt. Am 30. November 1943 wurde er mit der Führung vom Generalkommando XXXXIV. Armeekorps beauftragt. Am 1. Februar 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Mitte Februar 1944 gab er die Führung über das XXXXIV. Armeekorps wieder ab. Er wurde dafür mit der Führung vom Generalkommando XXXXIX. Gebirgskorps beauftragt. Mitte März 1944 gab er die Führung über das XXXXIX. Gebirgskorps wieder ab. Am 25. Juni 1944 wurde er zum Kommandierenden General vom Generalkommando X. Armeekorps in Nordrussland ernannt. Am 21. September 1944 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Generalkommando LXXXI. Armeekorps an der Westfront ernannt. Damit wurde er auch zuständig für die letzte Verteidigung von Aachen. Anfang März 1945 wurde er dann im Ruhrkessel für die Verteidigung von Köln verantwortlich. Am 10. März 1945 musste er sein Kommando abgeben. Er wurde in Torgau vor dem Reichskriegsgericht angeklagt und wurde nur durch Zufall freigesprochen. Am 18. März 1945 übernahm er von Generalmajor Alois Weber wieder das LXXXI. Armeekorps, nachdem er sich bei Generaloberst Josef Harpe, Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee fernmündlich gemeldet hatte. Im Ruhrkessel geriet er dann auch in Gefangenschaft. Er ergab sich General Hasbrouck, dem Kommandeur der 7. amerikanischen Panzerdivision. 1947 wurde er aus der Gefangenschaft wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (31. Juli 1942)