Weber, Alois

 

* 26. Juli 1903, Kastl bei Kemnath / Oberpfalz

† 19. Juni 1976, Freising / Bayern

 

 

Alois Weber war der Sohn vom Landwirt Adam Ferdinand Weber und seiner Frau Maria, geborene Walter. Nach seiner zehnjährigen Schulbildung war er von 1919 bis 1921 als Ökonomiepraktikant auf dem Gutshof von Albert Vettel in Kastl tätig. Er meldete sich am 1. Juni 1921 beim 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Erlangen. Seine Mutter starb am 27. Juni 1921 in Kastl. Nach einigen Erhebungen wurde er als zwölfjährig Freiwilliger am 1. Oktober 1921 im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr eingestellt. Dabei kam er als Schütze zur 14. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Erlangen. Am 3. November 1921 wurde er vereidigt. Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Oberschützen befördert. Nachdem er am 12. September 1924 die Unteroffiziers-Anwärter-Prüfung abgelegt hatte, wurde er am 1. Oktober 1924 zum Gefreiten befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1925 gemeinsam mit Hauptmann Graf als Rekrutenabrichter zur 1. Kompanie vom 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment versetzt. Von 1925 bis 1933 besuchte er die Heeres-Fachschule für Verwaltung und Wirtschaft. Vom 1. Oktober 1925 bis zum 25. November 1925 besuchte er einen Pionierkurs. In der Zeit vom 1. Mai 1927 bis zum 30. November 1930 war er der verantwortliche Schiessunteroffizier und Schießlehrer der Kompanie. Bei der 1. Kompanie seines Regiments wurde er am 1. Juni 1927 zum Unteroffizier befördert. Vom 27. September 1928 bis zum 13. Oktober 1928 wurde er zum Schießlehrgang auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert. Vom 12. November 1928 bis zum 17. November 1928 besuchte er einem Munitions-Kurs in Ingolstadt. Am 14. Dezember 1928 erwarb er das Deutsche Turn- und Sportabzeichen. Vom 18. April 1929 bis zum 8. Mai 1929 besuchte er einen Kurs am schweren MG bei der 4. Kompanie seines Regiments. Seine Beförderung zum Unterfeldwebel folgte am 1. Juni 1929. Vom 15. Juli 1929 bis zum 30. Juli 1929 wurde er wieder zu einem Pionierkurs kommandiert. Am 1. August 1931 wurde er zum Feldwebel befördert. Zwischen dem 18. August 1931 und dem 3. Oktober 1931 besuchte er einen Reitkurs bei der 4. Kompanie von seinem Regiment. Ab dem 1. September 1931 bis zum 31. Juli 1932 war er Oberfeldwebeldiensttuer. Am 4. Oktober 1931 legte er die Oberfeldwebelprüfung ab. Daraufhin wurde er am 1. August 1932 zum Oberfeldwebel befördert und als solcher in seiner Kompanie eingesetzt. Am 4. Mai 1933 wurde der 173 Zentimeter große Alois Weber gegen Pocken geimpft. Am 23. Mai 1933 legte er auf der Heeresfachschule für Verwaltung und Wirtschaft die Abschlußprüfung I mit Erfolg ab. Vom 1. Juni 1933 bis zum 30. August 1933 wurde er als Kompanieführer auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr eingesetzt. Am 25. Februar 1934 wurde er durch seinen Bataillonskommandeur zur Ernennung zum Offizier vorgeschlagen. Dies wurde in den folgenden Tagen vom Artillerieführer VII und Divisionskommandeur befürwortet. Am 5. März 1934 wurde er vom 9. Aprl 1934 bis zum 26. April 1934 zum Auswahlkurs für Unteroffiziere auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert. Am 12. Mai 1934 wurde er vom 5. Juni 1934 bis zum 23. Juni 1934 zur gemeinsamen Ausbildung zum 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment kommandiert. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Leutnant mit einem Rangdienstalter vom 1. April 1928 und am gleichen Tag zum Oberleutnant mit einem Rangdienstalter vom 1. April 1932 (37) befördert. Damit wurde er an diesem Tag in den aktiven Dienst als Berufsoffizier übernommen. Er wurde bei der 1. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment als Kompanieoffizier eingeteilt. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Am 1. Oktober 1934 wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Chef der 11. Kompanie vom Infanterie-Regiment München in Freising ernannt. Am 20. Januar 1935 hat er für sein Rangdienstalter vom 1. April 1932 die Ordnungsnummer (37) erhalten. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Einheiten zum Chef der 11. Kompanie vom Infanterie-Regiment 19 in Freising ernannt. Am 5. November 1935 hat er den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 3 erworben. Am 1. Dezember 1935 (7) wurde er zum Hauptmann befördert. Seinen Antrag auf Erteilung einer Heiratserlaubnis reichte er am 10. Mai 1936 ein und am 18. Juni 1936 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 18. Juli 1936 hat er die fast drei Jahre jüngere Betty Klöckner, Tochter vom Kaufmann Michael Klöckner, in Erlangen geheiratet. Vom 4. Oktober 1937 bis zum 10. Oktober 1937 besuchte er einen Transportlehrgang in München. Am 13. Oktober 1937 wurde seine Tochter Waltraud Weber in München geboren. Vom 12. März 1938 bis zum 23. Mai 1938 wurde er beim Einsatz in Österreichs verwendet. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment 19 in Freising ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Meichelbeckstraße 9 in Freising. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er seine Kompanie in den Polenfeldzug. Bereits dabei wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Danach wurde er mit seiner Kompanie im Divisionsverband an die Westfront verlegt. Dort wurde er am 29. November 1939 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 17. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 11. April 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 19 in München ernannt. Nach dem Ende des Westfeldzuges gab er am 22. August 1940 sein Kommando ab. Dafür wurde er am 22. August 1940 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 19 ernannt. Am 17. Januar 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1941 (5) zum Major befördert. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Karl Pflaum, Kommandeur vom Infanterie-Regiment 19: "Persönlichkeit durchschnittlicher Prägung. Mehr formgebunden. In diesem Rahmen aber sehr gut. Tatkräftig, fleißig, lernbegierig, nimmt Ratschläge gerne an. Als Bataillonsführer eines Feldbataillons durch Unfall erst kurz tätig. Wird in diese Stelle gut hineinwachsen. In Polen als Kompanieführer vor dem Feinde sehr gut bewährt. Bewertung: Füllt gut aus. Empfehlung: Muss sich erst noch in der Bataillonsführung schulen." Dazu ergänzte am 22. Februar 1941 Generalmajor Eccard Freiherr von Gablenz, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Einverstanden. Major Weber wird nach längerer Praxis sicherlich ein guter Bataillonskommandeur werden." Er kämpfte ab Juni 1941 mit seinem Bataillon im Ostfeldzug in Rußland. Für die Bildung eines Brückenkopfes bei Godunowo und das Freihalten eines wichtigen Straßenkreuzes an der Rollbahn Wjasma-Moskau Ende Oktober 1941 wurde er am 26. November 1941 als Major mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ihm wurde kurz darauf ein dreiwöchiger Erholungsurlaub genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich im Lazarett. Der Marschbefehl vom 5. Dezember 1941 bis zum 3. Januar 1942  wurde vom Divisionskommandeur unterschrieben. Wegen seiner noch in Behandlung befindlichen akuten Ruhr sollte er noch eine Kur abschließen. Da wegen der langen Reise von der Front in die Heimat der Beginn der Kur nicht vorher bestimmt werden konnte, sollte der Eintrag im Urlaubsschein durch das Infanterie-Ersatz-Bataillon 19 nach Abschluss der Kur erfolgen. Auf seiner Lazarettentlassung wurde ein Erholungsurlaub vom 5. Dezember 1941 bis zum 13. Januar 1942 erwähnt. Am 9. Dezember 1941 wurde er durch den Transportführer SF 270, einen Offizier der Streifenkompanie XVII/1, angehalten und kontrolliert. Weder auf seinem Urlaubsschein noch in seinem Soldbuch waren waren die erforderlichen Angaben zur Urlaubsdauer eingetragen. Als diese Beanstandung aufgeschrieben wurde, hat Major Weber den Leutnant Pribik, belehrt. Da er damit gegen die Richtlinien für beurlaubte Soldaten vom 17. Dezember 1940 verstieß, wurde am 15. Dezember 1941 eine Meldung zum Kommandeur des Streifendienstes im Wehrkreis XVII geschrieben. Am 7. März 1942 wurde eine Verbesserung seines Rangdienstalters durch seinen Regimentskommandeur beantragt. Als Begründung wurde folgendes angegeben: "Major Weber wurde durch den Führer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für Führung und persönlices Verhalten im Kampfe bei Godunowo am 18. Oktober 1941 ausgezeichnet. Die gleichen Qualitäten zeigte Major Weber in den folgenden Gefechten, besonders in den Kämpfen an der Autobahn am 25. und 26. Oktober 1941 und jetzt wieder in schwerem Einsatz bei Iwaniki. Major Weber hat damit seine weit über den Durchschnitt hinausragenden Führereigenschaften unter Beweis gestellt. Neben seiner persönlichen Tapferkeit zeichnet ihn Tatkraft, Fleiß und Temperament aus. Er erfüllt seine Offiziere und Mannschaften mit seinem kämpferischen Geist. Ihnen ist er Vorbild, aber auch ein unermüdlich fürsorgender Vorgesetzter. Er wird später als Kommandeur eines Feldregiments bestimmt in Frage kommen." Dazu ergänzte am 19. März 1942 der Divisionskommandeur: "Hervorragender Frontkommandeur. Ausgesprochene Führerpersönlichkeit. Obwohl aus dem Unteroffizierstand hervorgegangen, geistig wendig. Ist in die taktischen Führungsgrundsätze des Bataillons voll eingedrungen und hat sich fähig gezeigt, ein Offizierkorps zu leiten. Die Eignung zum Kommandeur eines Feldregiments spreche ich ihm zu. Einer Verbesserung seines Rangdienstalters würdig." Am 6. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Hermann Pürckhauer, Kdr. vom Infanterie-Regiment 19: "Ein vor dem Feinde besonders bewährter Bataillonskommandeur (Ritterkreuzträger). Sehr tatkräftig und fleißig. Temperamentvoll in der Führung bestimmt, klar und zielsicher. Seinen Offizieren und Mannschaften stets Vorbild. Fürsorgender Vorgesetzter und Erzieher. Sein sehr gutes Urteilsvermögen beschränkt sich nicht nur auf rein militärische Dinge, sondern erstreckt sich noch auf Menschenkenntnis und Geschehnisse außerhalb des Dienstlichen, mit denen er sich rege beschäftigt. Ein sehr wertvoller Mensch. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Feld-Regimentskommandeur, Kommandeur einer Unteroffiziers-Vorschule und Verwendung beim General der Infanterie beim OKH." Dazu ergänzte am 12. April 1942 Generalmajor Hans Jordan, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Ein Bataillonskommandeur von hohem Persönlichkeitswert und gutem taktischen Können. Hat Lehrtalent." Am 12. Mai 1942 wurde vom Heeres-Personalamt (HPA) die Entscheidung der 7. Infanterie-Division mitgeteilt, das ihm das Mißfallen ausgesprochen wurde, aber wegen seiner Kriegsverdienste von weiteren Maßnahmen abgesehen wird. Am 13. Mai 1942 gab er das Kommando über sein Bataillon ab und wurde in die Führerreserve OKH (Oberkommando des Heeres) versetzt und dem Wehrkreis VII zugeteilt. Vermutlich war er verwundet wurden, denn er wurde dem Infanterie-Ersatz-Bataillon 19 zugeteilt. Am 20. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Hermann Pürckhauer, Kdr. vom Infanterie-Regiment 19: "An der zum 1. Mai 1942 erhaltenen Beurteilung ändert sich nichts. Schwere Schicksalsschläge in der Familie und sein mangelhafter Gesundheitszustand lassen für die nächste Zeit Verwendung in der Heimat angezeigt erscheinen. Sein Lehr- und Ausbildungstalent weisen hier Wege. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Kommandeur einer Unteroffizierschule oder Unteroffiziersvorschule; Verwendung beim General der Infanterie beim Oberbefehlshaber des Heeres." Am 26. Mai 1942 erhielt er folgende Ergänzung von Generalmajor Hans Jordan, Kdr. der 7. Infanterie-Division (anläßlich Versetzung zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 19): "Hat sich als Bataillonskommandeur sehr gut bewährt (Ritterkreuz. Nach seinem Gesundheitszustand und häuslichen Verhältnissen - Major Weber ist von vier Brüdern der einzige bisher Unversehrte, zwei Brüder gefallen, einer schwer verwundet - erscheint eine vorläufige Verwendung im Ersatzheer erwünscht. Gutes Lehr- und Ausbildungstalent. Auf Grund seiner Kampferfahrung auch als Lehrer bei Bataillonsführerlehrgängen geeignet." Am 4. Juni 1942 wurde er zum 15. Juni 1942 zum OKH Chef Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres (H Rüst und BdE) Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) kommandiert. Er sollte sich zwecks Rücksprache über seine spätere Verwendung bei Oberst Werner Heyden in der Viktoriastraße 5 in Berlin W35 melden, welcher als Leiter der Abteilung für Unteroffiziersschulen in der In 1 im Einsatz war. Am 28. Juni 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1942 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1942 (723a) festgelegt. Am 10. August 1942 wurde vom HPA beim Wehrkreis VII angefragt, ob er zur Schulverwendung zur Verfügung steht. Am 21. September 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1942 in der Führerreserve OKH versetzt und gleichzeitig, für die Dauer von voraussichtlich unter 4 Monaten, zur Heeresunteroffiziervorschule Marienberg zur Einarbeitung als Kommandeur kommandiert. Am 30. September 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. September 1942 zum Kommandeur der Heeresunteroffiziersvorschule in Marienberg ernannt. Am 1. März 1943 wurde er zum Aufstellungsstab der Heeresunteroffiziersschule Wetzlar kommandiert. Am 10. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Ludwig Wolff, Inspekteur der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1): "Mittelgross, gediegener Charakter, frischer, sehr tätiger Offizier, geistig rege, passionierter Sportler und Skiläufer. Ausgesprochene Veranlagung für Kleinausbildung, sein Herz und seine ganze Passion gilt seinen Jungschützen, die ihm begeistert folgen. Hat seine Schule auf einen ausgezeichneten Stand gebracht. Seinen Untergebenen bestes Beispiel, Offizierskorps sehr gut erzogen. Überzeugter Nationalsozialist, vor dem Feinde vorzüglich bewährt. Guter Kamerad. Geschick für Kleinausbildng, Truppenpraktiker, sehr fürsorglich. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Regimentskommandeur, Kommandeur einer Heeres-Unteroffiziersschule." Am 20. April 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1943 zum Kommandeur der Heeresunteroffiziersschule Wetzlar ernannt. Am 15. Oktober 1943 gab er sein Kommando in Wetzlar ab und wurde dafür wieder in die Führerreserve OKH versetzt und dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 20. Oktober 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Gerhard Sturt, Kdr. Brigade West der Heeres-Unteroffiziers-Schulen: "Besonders hoher Persönlichkeitswert mit tadellosem Charakter. Sehr taktvoll und gewandt. Überzeugter Nationalsozialist. Vor dem Feinde so vorzüglich bewährt, daß er am 4. Dezember 1941 das Ritterkreuz erhielt. Dienstliche Leistungen stehen auf beachtlicher Höhe. Sie sind durch sein schwungvolles Auftreten und seine reiche Osterfahrung gekennzeichnet. Geistig sehr rege. Körperlich infolge überstandener Ruhr noch nicht einsatzfähig. Geschick für Kleinausbildung. Truppenpraktiker. Sehr fürsorglich. Körperlich noch anfällig, da er Diät leben muss. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Regimentskommandeur, befand sich als Kommandeur einer Heeres-Unteroffiziers-Schule (Infanterie) bereits in einer Regimentskommandeur-Stelle. Erst nach Kuraufenthalt Verwendung im Felde." Dazu ergänzte am 30. Oktober 1943 Generalleutnant Ludwig Wolff, Inspekteur In 1: "Einverstanden ! Sehr tätiger und sehr bewährter Kommandeur, dessen Herz und ganze Passion seinen Soldaten gilt, die ihm begeistert folgen. Vorzüglicher Sportler und Skiläufer." Am 1. Dezember 1943 folgte seine Ernennung zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 61. Sein Regiment führte er jetzt im Divisionsverband der 7. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Fritz-Georg von Rappard, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Tadelloser, gediegener, zuverlässiger, soldatischer Charakter: sehr fürsorglicher und verantwortungsfreudiger, äußerst tätiger und persönlich einsatzbereiter Truppenoffizier. Ausgesprochen schwungvolle, energische Führerpersönlichkeit. Selbst vom Gedankengut des Nationalsozialismus durchdrungen, versteht er es, dieses auch auf andere zu übertragen. Vor dem Feinde hervorragend bewährter Frontoffizier (Ritterkreuzträger). Setzt sich ohne Rücksicht auf seine Person ein. Seine dienstlichen Leistungen auf jedem Gebiet stehen auf beachtlicher Höhe. Geistig rege und gewandt. Hat als altgedienter Soldat reiche Truppenerfahrung. Körperlich wieder leistungsfähig. Versteht es sein Offizierskorps anzuleiten und zu erziehen. Truppenpraktiker, Lehr- und Ausbildungsbefähigung. Persönlich äußerst tapferer und tätiger Offizier. Gesundheitliche Schwierigkeiten bisher nicht mehr aufgetreten. Bewertung: Überragend. Empfehlung: Ausbildungswesen. Belassung in bisheriger Stellung (Regimentskommandeur)" Dazu ergänzte am 10. März 1944 General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman, KG vom XX. Armeekorps:"Ein hervorragender Regimentskommandeur, wie man ihn selten findet." Im Sommer 1944 bereinigte er eine kritische Situation am Bug und wurde dafür am 10. September 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Er wurde jetzt auch zum Oberst befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 1. März 1944 (19e) festgelegt wurde. Im August 1944 war er kurzzeitig mit der stellvertretenden Divisionsführung der 7. Infanterie-Division beauftragt. Daraufhin wurde er am 30. August 1944 namentlich im Wehrmachtbericht genannt: "Zwischen Bug und Narew haben sich eine Kampfgruppe der 7. Infanteriedivision unter Führung von Oberst Weber und die schwere Panzerabteilung 507 unter Führung des Ritterkreuzträgers Major Schmidt durch unerschütterliche Standfestigkeit und schneidig geführte Gegenstöße besonders ausgezeichnet." Am 24. September 1944 wurde er erneut Führerreserve OKH versetzt und dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 9. Oktober 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Fritz-Georg von Rappard, Kdr. der 7. Infanterie-Division: "Die Beurteilung vom 1. März 1944 wird voll aufrecht erhalten. Oberst Weber hat es auch in den schweren Kämpfen des Jahres 1944 verstanden, durch rücksichtlosen Einsatz seiner Person, gerade in Krisenlagen, durch eine umsichtige, klare, energische Führung und durch unermüdliche Fürsorge, sein Regiment zu höchster Leistung mitzureissen. Am 10. September 1944 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Trotzdem er noch auf seinen Gesundheitszustand (Darm) achten musste, hat dies seine Leistungen in keiner Weise beeinträchtigt. Von seinen 5 Brüdern, von denen 4 bereits früher gefallen waren, ist im Sommer 1944 auch der 5. bei den Kämpfen im Westen vermisst. Es hat dies jedoch Oberst Weber keinen Augenblick in seiner Haltung beeinflusst. Hat im Laufe der Sommerkämpfe den Nachweis erbracht, dass er zur Führung einer Division befähigt ist. Überdurchschnittliche Führerpersönlichkeit mit sicherem taktischen Instinkt und überragender Tapferkeit; Organisator. Bewertung: Überragend. Empfehlung: Divisionsführer."Am 19. Oktober 1944 wurde er zum 15. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg kommandiert. Der ärztliche Befund beim 15. Divisionsführerlehrgang war am 20. Oktober 1944 folgender: "kv. und voll einsatz- und dienstfähig in jeder Dienststellung." Den Divisionsführungslehrgang brach er vorzzeitig am 31. Oktober 1944 ab. Dafür wurde er am 1. November 1944 mit der Führung der sich in Aufstellung befindlichen 79. Volks-Grenadier-Division beauftragt. Er führte seine Division dann Mitte Dezember in der Ardennenoffensive. Am 28. Dezember 1944 musste er die Führung über die 79. Volks-Grenadier-Division wieder abgeben. Seine Vertretung, wie auch seine Nachfolge übernahm Oberst Kurt Hummel. Es gibt verschiedene Angaben zum Grund dieser Abgabe, diese reichen von Verwundung über Krankheit bis zu einem Unfall. In einer Stellungnahme zur Eignung zur Beförderung zum Generalmajor vom OB West am 4. Februar 1945 wurde eine Gehirnerschütterung durch Feindeinwirkung erwähnt. Er war zu jener Zeit im Lazarett Maria Laach in Behandlung. Er wurde dann zum 30. Januar 1945 zum Generalmajor befördert. Angeblich sollte er zu diesem Datum auch Kommandeur der 9. Volks-Grenadier-Division werden, die aber Generalmajor Werner Kolb behielt. Am 13. Februar 1945 erbat der Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B beim Heeres-Personalamt (HPA) seinen Vertreter, Oberst Kurt Hummel, mit der Führung der 79. Volksgrenadier-Division zu beauftragen. Am 17. Februar 1945 wurde daraufhin vom HPA beim Reichsführer SS angefragt, ob es Oberst Kurt Hummel mit der Führung der 79. Volksgrenadier-Division beaftragen könne, da seine Wiederherstellung nicht absehbar sei. Nach der Genehmigung durch den RFSS am 23. Februar 1945 wurde Oberst Hummel am 25. Februar 1945 mit der Führung der 79. Volksgrenadierdivision beauftragt. Am 20. Februar 1945 beantragte die Heeresgruppe B nach seiner Rückkehr aus dem Lazarett ihn mit der stellvertretenden Führung der 363. Volks-Grenadier-Division zu beauftragen, da seine Vertreter die Division gut führe und aufgrund von besonderen Kampfverhältnissen ein Wechsel nicht vorgenommen werden könne. Der Kommandeur der 363. VGD, Generalleutnant Augustin Dettling, litt dafür länger als 8 Wochen an einer Nierenentzündung und der OB West war mit dem Antrag einverstanden. Am 25. Februar 1945 wurde er dafür zum Kommandeur der 363. Volksgrenadierdivision ernannt, die er dann bis zum Ende im Ruhrkessel führte. Für den erkrankten Generalleutnant Ernst-Günther Baade übernahm er am 10. März 1945 auch die stellvertretende Führung des LXXXI Armeekorps. Dieses Generalkommando übernahm am 18. März 1945 wieder der eigentliche Kommandierende General, General der Infanterie Friedrich Köchling. Nach dem Krieg lebte er mehrere Jahre wieder in der Meichelbeckstraße 9 in Freising. Seine Tochter Waltraud arbeitete dort auch als Lehrerin. Unter der gleichen Adresse ist auch eine Studienrätin Barbara Weber gemeldet,

Von seinen fünf Brüdern sind 4 gefallen und einer gilt seit 1944 als vermisst.
Dazu gehörten der am 15. Juni 1899 in Kastl geborene 175 Zentimeter große Peter Weber. Dieser diente ab 1917 als Infanterist schon im 1. Weltkrieg.
Ein jüngerer Bruder war der am 7. März 1908 in Kastl geborene Georg Weber. Sein Bruder Georg heiratete Lina Müller und lebte in Neuhaus 7 bei Windisch-Eschenbach. Dieser Bruder ist am 24. März 1942 als Gefreiter und Angehöriger des Stabes des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 88 im Reservelazarett Neusalz an der Oder gestorben. Als Todesursache wurde Sepsis nach Erfrierung der linken Hand und beider Füße, Unter- und Oberschenkel (Abzess) angegeben. Sein Leichnam wurde nach Windisch-Eschenbach überführt.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 26. März 1911 in Kastl geborene Adolf Weber. Dieser starb bereits am 12. Dezember 1941 als Gefreiter und Angehöriger der 1. Kompanie vom Infanterie-Regiment 61 im Kriegslazarett motorisiert 1/609 in Nowo-Borissow. Als Todesursache wurden Durchschuss beider Füße, des Oberarms durch Granatsplitter und Erfrierung der rechten Hand angegeben. Er wurde in einem Einzelgrab auf dem Heldenfriedhof Nowo-Borissow beerdigt.
Der jüngste Bruder war der am 4. November 1913 in Kastl geborene Ludwig Weber. Dieser ist als Oberfeldwebel und Angehöriger der 6. Kompanie vom Grenadier-Regiment 15 (mot.) am 30. September 1943 in Mirabella gestorben. Als Todesursache wurde Brustschuß mit Infanteriegeschoß angegeben.

 

Ritterkreuz (26. November 1941) Eichenlaub (10. September 1944)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Ottmar Krug: Deutsche Generale 1918 -1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10854, Vae - Zwe
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Pers 6/2034
Pers 6/301253