Nedtwig, Johannes
* 7. Januar 1894, Gramenz in Pommern † 19. November 1963, Langenberg im Rheinland |
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Johannes Nedtwig trat am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2. Am 18. Januar 1916 wurde er dann im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 36 zum Leutnant der Reserve befördert. Im Januar 1918 wurde er dann als Leutnant im Pommersches Füsilier-Regiment "Königin Viktoria von Schweden" Nr. 34 reaktiviert. Das Patent wurde dabei auf den 1. Januar 1914 datiert. Er wurde im 1. Weltkrieg nicht nur verwundet. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 8. Dezember 1920 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1921 aus dem 100.000 Mann-Heer der Reichsheer verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.
Am 1.
Juni 1921 wurde er dann als charakterisierter Oberleutnant wieder in die Reichswehr übernommen. Sein
Rangdienstalter wurde erneut auf den 1. Januar 1914 festgelegt. Er kam jetzt
anfangs zur 1.
(Preußische) Kraftfahr-Abteilung nach Königsberg. Am 25. Juli 1922 wurde er
mit Wirkung vom 1. August 1922 zur Kommandantur von Berlin versetzt. Von dort
wurde er zur
3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung
kommandiert. Am 1. November 1923 wurde er zum Oberleutnant
befördert. Er wurde als solcher jetzt im Stab des III. Bataillons vom
9. (Preuß.)
Infanterie-Regiment in Spandau eingesetzt. Ab 1924/25 wurde er dann als
Kraftfahrer bei der 3. (Preuß.) Sanitäts-Abteilung in Berlin eingesetzt. 1926/27
wurde er dann in den Stab der
3. Division der
Reichswehr ebenfalls in Berlin versetzt. Am 1. September 1928 wurde er zum
Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er in die 6. Batterie vom
3. (Preuß.) Artillerie-Regiment
nach Frankfurt an der Oder versetzt. Von dort wurde er dann als Taktiklehrer in
den Kraftfahr-Lehrstab kommandiert. Dabei handelte es sich um den Vorläufer der
Panzertruppenschule. Dort wurde er gemeinsam mit
Major Guderian eingesetzt. 1930/31 wurde er dann in die
6. (Preuß.)
Kraftfahr-Abteilung versetzt. Dort wurde er zum Chef der 2. Kompanie in Hannover
ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Nach der Erweiterung der
Reichswehr zur Wehrmacht kam er dann zum
Panzer-Regiment 1.
Am 1. Januar 1938 wurde er dann in diesem zum Oberstleutnant befördert. Am 10.
November 1938 wurde er als Nachfolger von
Oberst Kurt Schmelzer zum Kommandeur vom
Panzer-Regiment 1 in
Erfurt ernannt. Er führte das Regiment dann zuerst in den Polenfeldzug. Nach seiner
Beförderung zum Oberst am 1. Februar 1940 führte er das
Panzer-Regiment 1 im
Frühjahr 1940 auch in den Westfeldzug. Bereits nach wenigen Tagen übernahm er
dann für den verwundeten Oberst Karl Keltsch die
1. Panzer-Brigade. Er
blieb auch nach dem Westfeldzug weiter mit der Brigadeführung beauftragt. Am 26.
August 1940 wurde er dann durch Oberstleutnant Arthur Kopp abgelöst. Er wurde
jetzt zum AOK 2 versetzt.
Am 5. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Panzertruppenschule Wünsdorf
ernannt. Diese Funktion übte er dann bis zum Januar 1943 aus. Da gab er sein
Kommando an Oberst Ewald Kraeber ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am
1. Februar 1943 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung der
5. Panzer-Division
für den erkrankten Generalmajor Eduard Metz beauftragt. Am 28. März 1943 erhielt
er durch General von Scheele folgende Beurteilung:
"Wurde mit seiner
Division, die er erst vor kurzem übernommen hatte, von besonders schwierige
Aufgaben gestellt. Diesem war er nicht voll gewachsen, so dass zweimal während
der Schlacht erteilte Aufträge ihm abgenommen und anderen Divisionen übertragen
werden mussten. Könntet tatkräftiger und energischer führen und in krisenhaften
Lagen härter sein. Gute geistige Begabung. Körperlich leistungsfähig. Vor dem
Feinde unerschrocken. Konnte mir in der kurzen Zeit kein Urteil über seine
Charaktereigenschaften bilden. Hat den Anforderungen, die in diesen Einsatz an
einen Kommandeur einer Panzer-Division zu stellen sind, nicht genügt."
Daraufhin wurde Johannes Nedtwig Anfang Mai 1943
dann vom neuen Kommandeur Generalmajor Faeckenstedt abgelöst und erneut in die
Führerreserve versetzt. Am 8. Juli 1943 wurde er dann mit der Führung der
156. Reserve-Division im
Raum südlich von Calais beauftragt. Im September 1943 gab er die Führung über
die 156. Reserve-Division
wieder ab. Er wurde jetzt wieder in die Führerreserve versetzt.
Generalfeldmarschall von Kluge hatte sich in seiner Stellungnahme zu seiner
Beurteilung dafür eingesetzt, ihm nochmals das Kommando einer Division zu
übertragen und so wurde er am 1. Dezember
1943 zum Kommandeur der
73.
Infanterie-Division ernannt. 1944 gab er das Kommando wieder ab und wurde
erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1944 wurde er dann zum
Kommandeur der 454.
Sicherungs-Division ernannt. Diese Division führte er dann im Raum Kowel. Im
Kessel von Brody wurde die Division kurze Zeit später zerschlagen. Am 22. Juli
1944 geriet er dann in sowjetische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im
Oktober 1955 wieder entlassen.