von Pogrell, Marcell Bertram Robert Günther

 

* 5. Juni 1879, Naßadel (Schlesien)

† 8. Juli 1944, Bad Reichenhall

 

 

Günther von Pogrell war der Sohn vom 1888 auf Naßadel verstorbenen Rittergutbesitzer Robert Leopold von Pogrell und dessen 1897 verstorbenen Ehefrau Krysia Antonie Wilhelmine Ulrike von Pogrell, geborene Edle von Rappard. Er trat am 13. März 1899 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. In diesem wurde er am 22. März 1899 vereidigt. Am 14. Juni 1899 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Am 18. Juli 1899 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 14. September 1899 erhielt er sein Zeugnis zur Reife als Fähnrich. Am 17. Oktober 1899 wurde er auch zum Fähnrich befördert. Das Patent wurde auf den gleichen Tag datiert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1900 datiert. Er wurde anfangs die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie des Regiments eingesetzt. Im Frühjahr 1904 gehörte er als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. Im Frühjahr 1905 gehörte er zur 10. Kompanie seines Regiments. Vom 15. Mai 1905 bis zum 3. Juni 1905 wurde er zur Gewehrfabrik Spandau kommandiert. Im September 1905 verbrachte er einen längeren Urlaub in Frankreich. Am 18. August 1906 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1906 für ein Jahr zum Leibgarde-Husaren-Regiment kommandiert. Am 30. Juli 1907 wurde er dann offiziell in das Leibgarde-Husaren-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er anfangs bei der 4. Eskadron als Eskadronoffizier eingesetzt. Im Frühjahr 1909 gehörte er als solcher zur 5. Eskadron des Regiments. Vom 27. April 1910 bis zum 26. Oktober 1910 wurde er auch als Gerichtsoffizier des Regiments eingesetzt. Bei der 5. Eskadron wurde er am 18. Oktober 1909 auch zum Oberleutnant befördert. Vom 18. März 1911 bis zum 7. April 1911 wurde er zur zum Lehrkursus der Infanterie-Schießschule nach Spandau kommandiert. Am 22. April 1912 wurde sein Antrag auf Urlaub vom 1. Mai 1912 bis zum 31. Oktober 1912 nach London zum Studium der englischen Sprache bei vollem Gehalt genehmigt. Am 10. September 1913 wurde er zum Rittmeister befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Oktober 1913 datiert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1913 auch von der 5. Eskadron zum Regimentsstab versetzt. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er noch immer im Stab vom Leibgarde-Husaren-Regiment eingesetzt. Bei der Mobilmachung wurde er am 2. August 1914 zum 1. Garde-Ulanen-Regiment versetzt. Mit diesem kam er dann an die Westfront. Mitte August 1914 nahm er an den Gefechten bei Assesse und bei Dinant teil. Ende August 1914 war er bei den Schlachten bei Mons und St. Quentin, sowie an den Gefechten bei Avesnes und Marbeix beteiligt. Am 16. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 17. März 1915 wurde er wegen Furunkulose krank in das Kriegslazarett III Gent eingeliefert. Am 24. März 1915 wurde er wieder entlassen. Anfang Juli 1915 verlegte er mit seinem Regiment an die Ostfront, wo es bei Verfolgungskämpfen an der galizisch-polnischen Grenze eingesetzt wurde. Mitte Juli 1915 wurde er bei der Durchbruchsschlacht von Krasnotav eingesetzt. Nach den anschließenden Kämpfen war er dann Ende Juli 1915 bei der Durchbruchsschlacht von Biskupice im Einsatz. Danach kam es noch zu Verfolgungskämpfen von Wieprz zum Bug. Am 4. August 1915 wurde er bei Wolka Zawicprzycka schwer verwundet. An diesem Tag wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 5. August 1915 bis zum 25. August 1915 wurde er im Kriegslazarett Lublin behandelt. Am 26. August 1915 wurde er mit dem Lazarettzug in das Lazarett Kassel überführt. Ab dem 28. August 1915 wurde bis zum 14. Januar 1916 in dem Reservelazarett Dr. Ungarsche-Klinik in Berlin behandelt. Vom 15. Januar 1916 bis zum 24. März 1916 wurde er in Wiesbaden im Teillazarett Hotel Pysianer behandelt. Am 24. März 1916 wurde er nach seiner Genesung zur Ersatzeskadron vom 1.Garde-Ulanen-Regiment versetzt. Noch im Frühjhar 1916 wurde er als Ordonanzoffizier zum Armeeoberkommando 2 (AOK 2) kommandiert. Am 19. Juli 1916 wurde er als Ordonanzoffizier zum Armeeoberkommando 1 (AOK 1) kommandiert. Am 6. Januar 1917 wurde er als Eskadron-Führer zum Leib-Garde-Husaren-Regiment versetzt. Bei diesem war er jetzt die ersten beiden Monate bei Stellungskämpfen am oberen Styr und Stochod im Einsatz. Mitte Juli 1917 war er an der Durchbruchsschlacht in Ostgalizien im Einsatz. Vom 22. Juli 1917 bis zum 4. November 1917 folgten Stellungskämpfe am Sreth. Ab dem 19. August 1917 wurde er als Führer des II. Bataillons zum Infanterie-Regiment Nr. 419 kommandiert. Am 20. September 1917 wurde die Kommandierung wieder aufgehoben. Vom 4. Oktober 1917 bis zum 4. November 1917 wurde er als Führer des II. Bataillons zum  Infanterie-Regiment Nr. 432 kommandiert. Am 4. August 1918 wurde er durch Hufschlag vor die linke Brust, Knie und Ellenbogen verletzt. Er wurde daraufhin durch Stabsarzt Dr. Wertheim der Sanitäts-Kompanie 276 bei der 92. Infanteriedivision behandelt, blieb aber bei der Truppe. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen. Neben beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm im Krieg noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er Anfang 1919 im Freikorps aktiv. Er war ab dem 7. Februar 1919 zum Freiwilligen-Detachment von Köckritz übergetreten. Am 1. Mai 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann vorerst beim Reichswehr-Kavallerie-Regiment 3 eingesetzt. Vom 15. September 1919 bis zum 21. Januar 1920 kam er mit diesem beim Grenzschutz in Oberschlesien zum Einsatz, Am 20. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Am 24. Februar 1920 wurde er als Eskadronchef zum Reiter-Regiment 4 versetzt. Mit diesem kam er vom 14. März 1920 bis zum 21. März 1920 bei der Bekämpfung von Unruhen in Brandenburg an der Havel zum Einsatz. Vom 19. Mai 1921 bis zum 17. Juni 1921 wurde er als Führer des Wachkommandos eingesetzt. Vom 31. Oktober 1921 bis zum 3. November 1921 wurde er als stellvertretender Regimentskommandeur vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment eingesetzt. Am 1. Februar 1922 hat er den 1. Oktober 1913 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 24. Juli 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1922 zum Major befördert. Am 24. Februar 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1923 zur Dienstleistung zum Reichswehrministerium (RWM) kommandiert. Dort wurde er dem Versuchs-Kommando zugeteilt. Am 1. April 1923 wurde er dann auch in das RWM versetzt. Am 5. Mai 1923 wurde er mit Wirkung vom 10. Mai 1923 zum Stab der Heeresleitung im RWM kommandiert. Am 19. Januar 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1925 zum Regimentsstab vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment nach Dresden versetzt. Dort wurde er dann mehrere Jahre verzeichnet. Vom 20. April 1925 bis zum 29. April 1925 wurde er zum schweren Maschinengewehr-Lehrgang nach Königsbrück kommandiert. Vom 23. Juli 1925 bis zum 1. August 1925 wurde er zu einem Schließlehrgang auf den Artillerie-Schießplatz Jüterbog kommandiert. Vom 24. Januar 1926 bis zum 30. Januar 1926 wurde er zu einem Gasschutzlehrgang nach Berlin kommandiert. Vom 25. Juli 1927 bis zum 31. Juli 1927 wurde er zum Infanterie-Geschütz-Lehrgang auf den Truppenübungsplatz Arys kommandiert. Am 1. Februar 1928 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 11. Februar 1928 mit Wirkung vom 1. März 1928 zum Versuchskommando beim 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Dresden kommandiert. Etatmäßig wurde er jetzt zur Ausbildungs-Eskadron vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Am 20. Dezember 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1929 zum Kommandeur vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Potsdam ernannt. Vom 22. Oktober 1929 bis zum 30. Oktober 1929 wurde er zu einem Kampfschullehrgang für Stabsoffizier nach Döberitz kommandiert. Als Regimentskommandeur wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum 11. Reiter-.Regiment versetzt und unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform zur Kommandantur Insterburg kommandiert. Diese Kommandierung war einer Versetzung gleich. Am 4. November 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1932 zum Kommandant von Insterburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 zum Generalmajor befördert. Am 15. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Am 1. Oktober 1934 wurde er dann zum Kommandeur der 2. Kavallerie-Division ernannt. Am 1. April 1935 wurde er zur Inspektion der Kavallerie (In 3) in das RWM versetzt. Am 11. April 1935 wurde er mit Wirkung vom 15. Mai 1935 zum Inspekteur der Inspektion der Kavallerie (In 3) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1935 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum General der Kavallerie befördert. Am 4. Februar 1938 wurde er mit Wirkung vom 28. Februar 1938 aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dies geschah unter Verleihung des Rechts zum Tragen der bisherigen Uniform.

Am 4. November 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1938 zur Verfügung des Heeres gestellt und dem Generalkommando III. Armeekorps zugeteilt. Am 15. September 1939 wurde er mit Wirkung vom 16. September 1939 zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 587 (Korück 587) ernannt. Am 10. Januar 1940 wurde er zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 670 (OFK 670) ernannt. Vom 1. Februar 1940 bis zum 15. Februar 1940 wurde er zur Oberfeldkommandantur 587 (OFK 587) kommandiert. Am 5. März 1940 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Höheren Kommando XXXII ernannt. Vom 21. Dezember 1940 bis zum 29. Dezember 1940 wurde er zeitgleich auch mit der stellvertretenden Führung der 9. Armee beauftragt. Am 30. August 1941 wurde ihm die Erlaubnis zur Vermählung mit Siri von Brandenstein erteilt. Am 9. Oktober 1941 hat er die aus Schweden stammende, zwanzig Jahre jüngere Witwe, Komtesse Ragnhild Ingegerd Siri von Brandenstein, geborene von Trampe geheiratet. Am 19. März 1942 erhielt er folgenden Brief von General der Infanterie Bodewin Keitel, Chef des HPA: "Der Führer hat, entsprechend beigefügter Ausführungen, Änderungen in der Stellenbesetzung angeordnet, die sich neben dem Feldheer auch auf das Heimatheer und die Besatzungstruppen beziehen. Im Zuge dieser Personalveränderungen ist eine anderweitige Besetzung Ihrer Dienststelle vorgesehen. Es ist daher beabsichtigt, Sie am 1. April 1942 zunächst zur Führerreserve des OKH zu versetzen. Anschließend wird die Aufhebung Ihrer Mob.Verwendung verfügt werden. Ich bitte mir den Empfang dieses Schreibens, gegebenenfalls unter Angabe besonderer Wünsche, bestätigen zu wollen." Er antworte am 24. März 1942 folgendes darauf: "Ich bestätige den Empfang Ihres Schreibens vom 19.3.42. Ihrer Aufforderung entsprechend, besondere Wünsche anzugeben, bitte ich, da ich geistig und körperlich vollkommen frisch und leistungsfähig bis, um Verwendung als Stellvertretender Kommandierender General." Am 31. März 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 12. April 1942 antworte General der Infanterie Bodewin Keitel, Chef des HPA, auf sein letztes Schreiben: "Ich danke für Ihr Bestätigungsschreiben vom 24.3.42. Hinsichtlich Ihres Wunsches um eine Verwendung als Stellvertretender Kommandierender General kann ich Ihnen, wie die Dinge liegen und wie ihnen ja auch aus dem Schreiben "Oberkommando des Heeres, GFM Keitel vom 12.3.1942" bekannt ist, leider nur wenig Hoffnung machen. Sollten sich die Verhältnisse ändern, werde ich aber gerne auf Ihr Schreiben zurückkommen." Ab dem 15. April 1942 wurde er wegen Athrose der rechten Hüftgelenks im Heeres-Kurlazarett Bad Gastein behandelt. Am 31. Mai 1942 wurde er durch die Aufhebung seiner Mobilmachungsverfügung endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Sein Kuraufenthalt in Bad Gastein war am 12. Juni 1942 beendet. Danach war er für zehn Tage im Hotel Oesterreichischer Hof in Salzburg. Ab dem 23. Juni 1942 war er dann auf dem Bogensberglehen in Berchtesgaden bei Dr. W. Huck in Behandlung. Noch vor Kriegsende ist er gestorben.