Freiherr von Schleinitz, Walter

 

* 26. September 1872, Oberförsterei Grunewald

† 19. Juli 1950, Handorf (Flugplatz) bei Münster

 

Walter Freiherr von Schleinitz trat im April 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Oberförsters zum 2. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1892 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er dann am 18. November 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 2. Garde-Regiment zu Fuß eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er noch im gleichen Jahr zum Adjutant des Füsilier-Bataillons vom 2. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Ende Januar 1903 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann zum Adjutant vom Truppenübungsplatz Döberitz ernannt. Am 18. Mai 1908 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert. Am gleichen Tag wurde er dann auch zum Chef der 2. Kompanie vom 2. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Am 27. Januar 1909 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Chef der 11. Kompanie vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 ernannt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch immer in dieser Funktion eingesetzt. Anfang August 1914 kam er dann als Chef der 11. Kompanie vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 an die Front. Am 2. Juni 1915 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1915 zum Major befördert. Am 31. Oktober 1917 wurde ihm als Kommandeur des III. Bataillons vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 der 4. Garde-Infanteriedivision für die Kämpfe im Raum Broodseinde der Orden Pour le merite verliehen. Von Dezember 1917 bis Februar 1918 wurde er mit der Führung vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 beauftragt. Danach wurde er ab dem 11. April 1918 als Kommandeur vom Feldrekrutendepot der 4. Garde-Infanterie-Division eingesetzt. Ab dem 26. Juli 1918 war er dann letzter Kommandeur vom Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann anscheinend von März 1919 bis Oktober 1919 als Kdr. beim Freikorps Hindenburg eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Major mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Er wurde dann als Bataillonskommandeur im Reichswehr-Schützen-Regiment 2 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann weiter in diesem Regiment eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Auch bei diesem wurde er vorerst weiter als Bataillonskommandeur eingesetzt. Am 18. Dezember 1920 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1922 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Arys ernannt. Dieses Kommando behielt er dann für mehrere Jahre. Als solcher wurde er am 1. Januar 1925 zum Oberst befördert. Am 30. September 1926 gab er sein Kommando über den Truppenübungsplatz Arys ab. Dafür wurde er am 1. Oktober 1926 als Nachfolger von Oberst Gerd von Rundstedt zum Kommandeur vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Am 28. Februar 1928 gab er sein Kommando an Oberst Hugo Zeitz ab. Am 1. März 1928 wurde er dafür zum Kommandant der Kommandantur Berlin ernannt. Dieses Kommando übte er mehrere Jahre aus. Dabei wurde er am 1. Januar 1929 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1930 gab er sein Kommando über die Kommandantur Berlin an Generalmajor Kurt Schreiber ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Er wurde später weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht wieder verwendet. Als so genannten Tannenberg-General wurden ihm am 27. August 1939 die Charakter als General der Infanterie verliehen.