Schuster-Woldan, Kurt
* 30. Juli 1893, München † 1979, (Landsberg am Lech) |
Kurt Schuster-Woldan trat am 17. Juli 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33. Bei diesem wurde er am 22. März 1914 zum Fähnrich befördert. Nach dem verkürzten Besuch der Kriegsschule wurde er kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges am 6. August 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Dezember 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 an der Front verwendet. In dieser Funktion wurde er dann bis zum Frühjahr 1915 eingesetzt. 1915 wurde er dann zum Adjutant der II. Abteilung vom 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 ernannt. Im April 1916 wurde er verwundet. Nach seiner Genesung wurde er von September 1916 bis zum Kriegsende als Führer der 5. Batterie vom 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33 eingesetzt. Als solcher wurde er am 22. März 1918 zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann beim Freikorps eingesetzt. Er diente dabei bei einer Freiwilligen-Abteilung vom 1. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 33. Im Frühjahr 1920 wurde er kurz vor der Bildung des 200.000 Mann-Übergangheeres der Reichswehr aus dem Heer verabschiedet.
Er trat dafür in Hamburg als Oberleutnant in den Dienst der Polizei ein. Im Juni 1920 wurde er dann nach Allenstein versetzt. Im Juni 1921 wurde er dort zum Hauptmann der Polizei befördert. Im Oktober 1922 hat er Irene Werner geheiratet. Dieser Ehe entsprangen zwei Söhne und eine Tochter. 1927 wurde er dann nach Lyck versetzt. Von 1930 bis 1933 wurde er dann als Reviervorsteher bei der Polizeiverwaltung Berlin eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major der Polizei als Referent nach Aurich versetzt. Zugleich wurde er auch zum Kommandeur der Gendarmerie in Aurich ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. April 1935 als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1934 festgelegt. Er wurde zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment Amberg in Amberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung des Regiments zum Kommandeur der III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 10 in Amberg ernannt. Zum 1. März 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. 1938 wurde er dann mit seiner Abteilung nach Regensburg verlegt. Bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 behielt er sein Kommando über die III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 10. Ende August 1939 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regiment 623 ernannt. Dabei handelte es sich um einen motorisierten Regimentsstab z.b.V., den er dann zu Beginn des Krieges unter dem Generalkommando VIII. Armeekorps in den Polenfeldzug führte. Zum 1. März 1940 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher führte er dann im Frühjahr 1940 seinen Stab im Westfeldzug unter dem XV. Armeekorps. Am 1. Dezember 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 87 ernannt. Dieses Regiment führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug unter der 113. Infanterie-Division beim Angriff auf Südrussland. Ende August 1941 gab er sein Kommando ab. Im Herbst 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 327 ernannt. Dieses wurde zu diesem Zeitpunkt unter der 327. Infanterie-Division als Besatzungstruppe in der Bretagne eingesetzt. Am 1. Februar 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regiment 389 auf dem Truppenübungsplatz Milowitz ernannt. Im Mai 1942 wurde er dann mit seinem Regiment im Verband der 389. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 2. Oktober 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im Februar 1943 wurde er dann mit der Neuaufstellung vom Artillerie-Regiment 87 in Frankreich beauftragt. Ende Juli 1943 gab er sein Kommando über das Regiment vor dessen Verlegung an die Ostfront ab. Er wurde dafür am 1. August 1943 zum Artillerie-Kommandeur 168 (Arko 168) ernannt. Mit diesem Stab wurde er dann auf dem Balkan beim LXVIII. Armeekorps eingesetzt. Zum 1. September 1943 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1944 berief er Oberleutnant Alexander Schenk Graf von Stauffenberg auf die Stelle als NSFO in seinem Stab. Als dieser sich als nicht geeignet vorstellte, wurde ihm erwidert, dass er genau deshalb genommen wurde. Anfang Januar 1945 gab er sein Kommando als Arko 168 ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve versetzt. Bis zum Kriegsende erhielt er kein neues Kommando mehr. Ende April 1945 geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Einer seiner Söhne wird seit 1945 vermisst. Ende Juni 1947 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Seine erste Frau ist 1951 gestorben. 1952 hat er mit Irene Werner seine zweite Frau geheiratet.